SC - NSC: Bei der Generierung Unterschiede & Spielstil

  • Ein Praiot soll nicht intregieren können...

    hmm ICh stell mal einen Vergleich auf: Phex =evtl. ein Anwalt er legt die gestzt sehr sehr sehr schräg aus zu gunsten seines Mandanten.
    Praios=Richter er macht die Gesetze.
    Was soll ihn daran hindern zu integrieren, zum Integrieren muss man nicht lügen.
    Die wahrheit hat so viele Bilder, es reicht wenn du denn richtigen Läuten die richtige Wahrheit sagst.
    Und gerade ein Praiot dürfte sehr Erfahren darin sein wie man die Wahrheit auslegen kann.

    Mach niemals einen vertrag mit einem Phex, Praios oder Korgeweihten.
    In jedem fall hast du das nachsehen....

  • Tut mir Leid, wenn ich dich gespoilert habe, aber ich kann auch nicht alles in MI setzen, was schon seit den Regionalspielhilfen gesetzt ist... Ich meine, dass mit dem Doppelkaisertum wurde jetzt seit Herz des Reiches (und das ist lange her) immer wieder erwähnt, das sehe ich also nicht mehr als Spoiler und das Albernia mal wieder versucht hat Unabhängig zu sein, dürfte auch nicht groß gespoilert haben oder?

    Bzw. was davon war denn jetzt echt noch ein Spoiler, nur um zu verhindern dass mir das nochmal passiert. Das mit den Bekennern vielleicht, das gebe ich zu, aber der Rest?

    Muss ich alles in Spoiler setzen, das in Regionalspielhilfen, Abenteuern und Av. Boten seit dem JdF (immerhin schon 2004 erschienen, also 8 Jahre her) an offizieller Geschichtsschreibung gemacht wurde?

    Was die Praioskirche und Machtpolitik angeht: hier verstehe ich halt nicht ganz, warum du da nen Gegensatz siehst? Sie dürfen nicht lügen, na und? Das heißt doch noch lange nicht, dass sie jede ihrer Entscheidungen, jede ihrer Weisungen und jeden Ratschlag auch vollständig erklären und dabei ihre - womöglich Machtpolitischen - Hintergedanken offen legen.

    Gerade die Praioten bieten sich finde ich an, weil sie eben die Kirche des Götterfürsten, des ersten der Zwölfe also sind und daher schon eine Verpflichtung daraus herleiten können, andere Kulte, die sich über sie stellen wollen, wegen Anmaßung zu strafen (und damit völlig in ihrem Prinzipienkodex bleiben). Hier bieten sich immer wieder Reibungspunkte wo in einer Region ein anderer Gott als Praios vorherrschend verehrt wird und das auch mal den dortigen Geweihten zu Kopf steigen kann.

    Spoiler zu den Folgen des Jahrs des Feuers für die Praioskirche:

    Spoiler anzeigen

    Infolge der Verlegung der Verwaltung nach Elenvina und gleichtzeitig dem bestehenden Praioswunder über Beilunk gibt es sicherlich auch intern Streit darüber wo nun das zukünftige Zentrum der Kirche sein soll, der durchaus auch mal handfester geführt werden kann.

    Noctum Triumphat

  • Nun ja, an sich brauchen Praioten auch nicht lügen. Sie haben in sich selbst alle einen gewissen Herrschaftsanspruch und das weiß auch jeder. Ich denke in Praiosgeweihter würde auf eine sehr ehrliche Art intrigieren. Eine Intrige bedeutet ja eigentlich nur, dass ich mich gegen irgendjemanden wende und versuche den zu Fall zu bringen und aus Sicht eines Praiosgeweihten: jeder hat Dreck am Stecken, man muss es nur suchen. Ich kann mir durchaus z.B. bei der Tochter Jasts, die eine ziemlich kompetente Politikerin ist, gut vorstellen, dass die jeden Stein umdreht, jeden Zeugen auftreibt und jede noch so kleine Affäre ans Licht bringen kann und während der Gegenüber das genau weiß und mit vollen Händen daran arbeiten muss alle Leichen vom Keller auf den Friedhof zu schaffen, zieht sich das Netz immer enger...und am Ende ist es etwas, was derjenige selbst noch nicht einmal als Verfehlung im Blick hat...aber die Praiota kann den Stachel setzen und von da an, ist es eine Frage der Rethorik und predigen kann sie...

    Ja, jede Profession hat ihre eigenen Spielregeln, aber das macht doch auch gerade den Reiz aus, oder? Ein Ritter, der trotz seines strengen Moralkodex Antagoist sein kann, der immer die Wahrheit sprechende Praiot, der einem trotzdem in den Rücken fallen kann, die Rondrageweihte, die sich statt ganz vorne mitzukämpfen in die Politik stürzt um dort das beste für ihre Kirche rauszuschlagen, der ehrliche Phexgeweihte...warte...neee :lach: .

    Was noch einmal die Märchen angeht: Zum einen verweigere ich mich der Aussage, dass Märchen etwas für Kinder sind. Wer so was sagt, der kennt "Das kalte Herz" nicht, brrr...Zum anderen muss man sagen, dass selbst in den Märchen die Ritter nicht zwingend die Helden waren. In "Die sieben Raben" z.B. will der Ritter das Mädchen verbrennen und lässt ihr keine Chance sich zu erklären (naja, sie durfte nicht reden...aber er hat es nicht einmal versucht). Demnach kannten auch Märchen durchaus Facetten in Menschen :zwinker: .

    Insgesamt gesehen geht es hier doch aber nur um die Aussagen: alle Ritter haben erst einmal keine Prinzipientreue und es gibt Ausnahmen vs. alle Ritter haben erst einmal Prinzipientreue und es gibt Ausnahmen. Allerdings würde ich dann einmal noch fragen, wie ihr euch dann vorstellt, woher die Prinzipientreue des Spielerritters (die anerzogen ist), dann kommen soll? Hat er den einen Schwertvater gehabt, der sich dran gehalten hat? Warum sollte ich meinen Ritterspieler immer wieder auf seiner Prinzipientreue rumreiten, wenn rundherum nicht ein ordentliches Vorbild ist und alles immer nur macht, was es will? Welche Motivation sollte ein Spielerritter (oder überhaupt jemand mit einem derartigen Kodex) denn überhaupt noch haben sich darum zu bemühen, wenn es eh nichts bringt, weil er ja die eine Ausnahme ist? Verändern wird er in eurem Aventurien nichts. Belohnungen sollte es dafür auch nicht geben, da er eher ein Störfaktor ist, wenn die Masse sich eben nicht dran hält usw.usf.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Zitat von "Pyroalchi"

    Muss ich alles in Spoiler setzen, das in Regionalspielhilfen, Abenteuern und Av. Boten seit dem JdF (immerhin schon 2004 erschienen, also 8 Jahre her) an offizieller Geschichtsschreibung gemacht wurde?


    Ist das wirklich schon so lange her? Ja, theoretisch schon, ich kenne auch diese ganzen neueren Regionalhilfen wie Schwert des Reiches nicht.

    Zitat

    Was die Praioskirche und Machtpolitik angeht: hier verstehe ich halt nicht ganz, warum du da nen Gegensatz siehst? Sie dürfen nicht lügen, na und? Das heißt doch noch lange nicht, dass sie jede ihrer Entscheidungen, jede ihrer Weisungen und jeden Ratschlag auch vollständig erklären und dabei ihre - womöglich Machtpolitischen - Hintergedanken offen legen.


    Wie gesagt, ich finde es nur schwer, das zu spielen (habe bisher aber auch noch nicht viel ausprobieren können), ich sage nicht, dass es unmöglich ist.
    Wichtig war für mich zunächst mal, dass wir täglich im Alltag andauernd lügen, schon allein deshalb ist es für mich schwer vorstellbar, das auch bei einem SC zu lassen^^.
    Wenn ich mich noch recht an die damalige Diskussion erinnere, war folgender Punkt dann noch wichtig:
    Das Prinzip "du darfst nicht lügen" ist ein "verinnerlichtes", d.h. es wäre für mich auch problematisch, wenn der Praiot weiß, dass er zwar nicht wortwörtlich lügt, aber eine absichtliche Falschdarstellung oder Ausflüchte macht (und auch Praios selbst weiß das).
    Ist es lügen, jemanden absichtlich in die Irre zu führen und jemanden dazu zu bringen, etwas anzunehmen, was nicht der Wahrheit entspricht? Ich finde das zumindest grenzwertig.
    Was ja auch noch ein großes Problem für einen intriganten SC ist, ist das Gebot des Gehorsams gegenüber höhergestellten Personen. Das erschwert viele Wege des beschleunigten Aufstiegs innerhalb der Kirchenhierarchie.
    Naja, wie gesagt, darum geht es hier nicht. Wir können das aber gerne hier weiter diskutieren: https://www.orkenspalter.de/index.php?thre…lligem-handeln/

    @Ehnys Beispiel der Leichen im Keller:
    Und jetzt überleg mal, wie viel mehr diese Frau erreichen könnte, wenn sie hier und da noch ein wenig die Wahrheit verdreht oder Beweise manipuliert.

    Zitat von "Ehny"

    Insgesamt gesehen geht es hier doch aber nur um die Aussagen: alle Ritter haben erst einmal keine Prinzipientreue und es gibt Ausnahmen vs. alle Ritter haben erst einmal Prinzipientreue und es gibt Ausnahmen. Allerdings würde ich dann einmal noch fragen, wie ihr euch dann vorstellt, woher die Prinzipientreue des Spielerritters (die anerzogen ist), dann kommen soll?


    Ich würde meine Position nicht in dieses Schema einordnen, bin aber eher auf "eurer" Seite (alle haben Prinzipientreue).
    Mein Punkt ist, dass ich die Prinzipientreue selbst anders sehe. Für mich ist die Prinzipientreue (als Meister) für NSCs einfach nicht soo bindend wie für SCs. Nicht mehr und nicht weniger. Für SCs ist es eine Regel, für NSCs eine Richtlinie.
    Deine Frage kann ich dir also auch nicht beantworten ;)

  • Zitat von "Scaw"

    @Ehnys Beispiel der Leichen im Keller:
    Und jetzt überleg mal, wie viel mehr diese Frau erreichen könnte, wenn sie hier und da noch ein wenig die Wahrheit verdreht oder Beweise manipuliert.

    Könnte sie, aber auf diese Art und Weise ist sie wesentlich weniger angreifbar. Was will man denn im Umkehrschluss gegen sie machen? Sie lügt nicht, betrügt nicht, hält sich von Hause aus an alle Gesetze. Ihrem Wort glaubt man...mit so jemanden kann ein Intrigant doch gar nicht richtig umgehen, weil er selbst in einer Welt lebt, wo man nur lügt und betrügt. Sie würde völlig aus dem Schema fallen und das macht sie kreuzgefährlich in so einer Welt. Alle Waffen haben, bei minimaler Angriffsfläche... :zwinker:

    Zitat

    Mein Punkt ist, dass ich die Prinzipientreue selbst anders sehe. Für mich ist die Prinzipientreue (als Meister) für NSCs einfach nicht soo bindend wie für SCs. Nicht mehr und nicht weniger. Für SCs ist es eine Regel, für NSCs eine Richtlinie.

    Naja, das ist doch aber unterm Strich Makulatur, oder? Wenn ich, die ich sage, dass Prinzipientreue prinzipiell bindend ist, einen Ritter sich seine halt weggekaufen lasse, dann ist das doch unterm Strich für das Abenteuer und auch die Mechanik der Spielwelt dahinter im Ergebnis genau das Gleiche, wenn es denn nur die Ausnahmen sind. Zudem muss ich sagen, dass auch der Ritter der bewusst gegen seine Prinzipien verstößt und dann von schlimmen Gewissensbissen geplagt wird oder dem Ritter, der über diese Prinzipien verzweifelt, weil ihre Einhaltung irgendjemanden Leid verursachen wird, er aber genau weiß, dass er nicht wird dagegen handeln können sehr reizvolle Figuren sind und die sind in einer Welt, wo die Prinzipientreue für alle ersteinmal zwingend ist, dann schon wieder plausibler, weil ich nicht in die eine oder andere Richtung ständig Ausnahmen setzen muss. Aber unterm Strich ist es Spielstil...jedem Tierchen sein Pläsierchen, nu? :lach:

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Zitat von "Ehny"

    Zudem muss ich sagen, dass auch der Ritter der bewusst gegen seine Prinzipien verstößt und dann von schlimmen Gewissensbissen geplagt wird oder dem Ritter, der über diese Prinzipien verzweifelt, weil ihre Einhaltung irgendjemanden Leid verursachen wird, er aber genau weiß, dass er nicht wird dagegen handeln können sehr reizvolle Figuren sind und die sind in einer Welt, wo die Prinzipientreue für alle ersteinmal zwingend ist, dann schon wieder plausibler


    Ich kann einem SC oder NSC auch Gewissensbisse haben lassen, ohne dass da Würfel oder Regeln involviert sein müssen. Das ist ja auch so ein bisschen mein Punkt: Nur weil ich einem NSC einen Nachteil gebe, wird daraus nicht automatisch ein interessanter Charakter den ich rollenspielerisch auch gut darstelle.
    Die Vor- und Nachteile bei DSA sind da ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ermöglichen sie mir, Wesenszüge oder Eigenarten regeltechnisch darzustellen und bringen mich auch deshalb dazu, mich überhaupt mit den Eigenarten meines SCs auseinanderzusetzen.
    Andererseits sind sie natürlich keine Garantie für gutes Rollenspiel und sie fördern die bei DSA ausgeprägte Tendenz, alles in Regeln abbilden zu müssen und das Spiel damit zu einer Würfelorgie verkommen zu lassen. Es ist natürlich legitim, auch bei Würfelorgien Spaß zu haben, aber das ist kein Alleinstellungsmerkmal des Rollenspiels.

    Ich glaube, wenn man die Argumentation positiv wendet, dann helfen die DSA Regeln (insbesondere die Vor- und Nachteile) Neulingen dabei, das Rollenspiel zu lernen. Währenddessen lernt man dann aber so nach und nach, wo die Regeln an ihre Grenzen stoßen.
    Differenzen entstehen zwischen Spielern und Gruppen dann vielleicht in der Frage, wie man mit der Begrenztheit von Regeln umgeht.
    Ganz holzschnittartig gibt es dann Spielertyp A, der sich in Regeln vertieft, um die Begrenztheit der Regeln möglichst klein zu halten (indem sie z.B. lernen, welche Regel in Sondersituationen und Grenzfällen gelten). Und es gibt Spielertyp B, der sich stattdessen einfach weniger mit den Regeln auseinandersetzt und eher willkürlich entscheidet, wie ein SC (oder die als Meister die Spielwelt) in bestimmten Situationen (rea-)agiert.
    Wie so häufig ist es dann wichtig, dass in Gruppen darüber halbwegs Konsens besteht, welcher Stil bevorzugt wird. Denn dass sich die Durchsetzung von Regeln im Rollenspiel nur begrenzt zur Lösung von Konflikten zwischen Spielern eignet, ist ja eine Weisheit, die in jedem Thread, in dem jemand einen Konflikt in einer Gruppe beschreibt, mindestens einmal erwähnt wird.