Paktierer und Kinder

  • [Spieler von mir sollten hier nicht weiterlesen, Spoilergefahr]


    Den Zwölfen zum Gruße,

    in einer Mini-Kampange, die ich leite, muss ich mir gerade Gedanken über die nächsten Aktionen der zentralen Figur, ein Belzorash-Paktierer (also die mit Seuchen und Krankheiten) machen. Die Helden sind ihm auf der Spur, er hat aber mehrere Tage Vorsprung.

    Besagter Paktierer hat kürzlich eine hochschwangere Leibeigene in seine Gewalt gebracht, nachdem seine Truppen ein Dorf gebrandschatzt hat. Zuerst hatte ich überlegt, dass er das Neugeborene, sobald es soweit ist, einfach seinem Erzdämon opfert, um in dessen Gunst zu steigen. Jetzt überlege ich aber, ob es da nicht auch noch kreativere Lösungen gibt, aus denen möglicherweise auch neue Plotanstöße enstehen.
    (Es wäre besser, wenn das ungeborene Baby nicht stirbt, denn es ist mit einem der Helden verwandt und er soll möglichst die Möglichkeit erhalten, es zu retten)

    Daher einige Fragen:

    - Können Paktierer Kinder kriegen?
    - Können Kleinkinder in einen minderen Seelenpakt gezwungen werden?
    - Kann ein Erzdämon einen Mensch so markieren, dass er auch ohne Pakt irgendwann in der Zukunft größeren Einfluss auf ihn hat? Kann er z.B. als eine Art Fokus fungieren?
    - Können Erzdämonen das Wachstum eines Lebewesens beschleunigen, ohne es so zu korrumpieren wie einen Paktierer?

    Ich weiß, dass ich mir als Meister hier alle Freiheiten nehmen kann, aber da die Helden sich im Gegenzug ja an die Regeln halten müssen, sollte sich die Plotplanung möglichst in einem Rahmen bewegen, der halbwegs durch Regeln abgedeckt ist.

  • Zumindest bei uns in der Gruppe gilt, dass die Erzdämonen prinzipiell genau so mächtig sind wie ihre göttlichen Gegenstücke - und da große Wunder nicht regeltechnisch erklärt werden müssen fallen derartige Bedenken auch beim direktem Eingreifen eines Erzdämons (bzw eines seiner höheren Diener) weg. Das das selbst in epischen Runden jedoch höchst selten geschehen sollte muss man wohl nicht weiter betonen.

    Ein Erzdämon muss einen Menschen demnach nicht weiter markieren, um Einfluss auf sein Leben nehmen zu können - das kann er (in Form von zB Träumen, die der Mensch dann für etwas ganz anderes hält) auch so. Zumindest solange es nicht von anderen Mächten verhindert wird - nach einem Geburtssegen bzw einer Initiation dürfte das doch wesentlich schwerer werden. Prinzipiell dürfte es dennoch möglich sein, auch Kinder in einen minderen Pakt zu zwingen, dazu gibt es aber keine Regeln (und demenstprechend auch keine Ausnahme).

    Paktierer können soweit ich weiß Kinder bekommen, das hat nichts mit der Gnade der Götter zu tun. Ich meine mich auch daran zu erinnern, dass ein Belkelel-Paktierer im Roman "das zerbrochene Rad" ein Kind zeugen wollte...

    Was das beschleunigte Wachstum angeht: das könnten sie bestimmt. Zumindest, wenn man sie als überaus intelligente Wesen gottgleicher Macht ansieht. Hierzu kenne ich jedoch keine Regeln oder aventurische Beispiele - wobei es ja auch Paktierern möglich ist, ihre Natur vor Anderen zu verbergen.
    Da würde in unserer Gruppe mal wieder gelten: Erzdämonen können -wie die Götter- alles, was für die Story nötig ist. Wenn es für das Abenteuer nötig ist, dann wird sich Niemand beschweren...

  • Also die Stelle aus dem zerbrochenen Rad kenne ich auch, der Paktierer ging also zumindest davon aus das er Kinder bekommen kann.

    Zitat

    Können Erzdämonen das Wachstum eines Lebewesens beschleunigen, ohne es so zu korrumpieren wie einen Paktierer?

    Asfaloth bestimmt. Der/Die ist sicher auch ganz wild auf das kleine Balg.

    Wie wäre es damit, Gerüchteküche: ein altes Ritual bei dem das Kind mit Dämonenmilch gefüttert wird und somit Dämonisch verseucht. (Trachrhabaar, die Näherin der Leiber gibt diese Milch, sie schenkt normalerweise Chimären Leben und hat wohl auch darüberhinaus irgendwelche Kräfte).
    Durch dieses Ritual könnte es ja einen Focus werden, oder in seinem Leib reift die Basis für eine Chimärenarmee heran die die Pest über ganze Landstriche bringen können.
    Oder es selbst gebiert eine dämonische Krankheit, übertragen durch sein Blut..mit erreichen der Pubertät meinetwegen 13ter Geburtstag *s* Asfaloth-Akne oder so ;)

  • Also wäre der erste Schritt, einen Geburtssegen zu verhindern (was nicht schwer sein sollte).

    Das mit dem 13. Geburtstag als Stichtag finde ich auch gut. Ist Trachrhabaar ein gehörnter Dämon? Ich hatte schon überlegt, das Baby neben der Muttermilch mit menschlichem Blut zu versorgen.

  • Zweigehörnt.

    Ich fänd ganz cool wenn es ein dämonisches Gegenstück zur Initiation der Zwölfgötter gäbe.
    Ich muss irgendwie an Rosmarys Baby denken.

  • Zitat

    "Oh, God. Oh, God."
    "Oh, shut up with your "Oh, Gods" or we'll kill you, milk or no milk!"

    Zitat

    "What have you done to him? What have you done to his eyes, you maniacs!"
    "He has his father's eyes."

    Zitat

    "Rock him."
    "You're trying to get me to be his mother."
    "Aren't you his mother?"
    [She starts to hum a lullaby]

  • Ich sehe Belzorash da ein wenig kritisch da Seuche und Pest die Aspekte sind, also das Kind kann ruhig gerettet werden, dann würde der schlaue Paktierer aber irgend eine Seuche in das Blut eingebracht haben, möglichst rasch wirkent, man opfere ein paar Männer zusätzlich damit die Rettung glaubwürdig ist und Ebula hat man die lästigen Verfolger vom Hals und Seuchen verteilt.^^

  • Zitat von "Malkav"

    Ich sehe Belzorash da ein wenig kritisch da Seuche und Pest die Aspekte sind...


    Das stimmt schon, ich wollte das aber so machen, dass sich hier Belzorash und der Paktierer nicht ganz einig sind. Außerdem ist es mit Belzorash vereinbar, wenn er/sie die Seele am Ende kriegt, wenn sie in der Zwischenzeit noch Chaos und Verderben verbreitet, umso besser.

  • Hmm, kann man sicherlich einrichten, Mysterium von Kha, sagt das die Entität und Gegenentität über die selbe Macht herrschen müssen, nur sind die Wege der Dämonen einfacher, verführerischer ;)
    Naja auch wenn der Erzdämon und der Paktierer sich nicht einig sind, wird die Entität genügend druck ausüben um ihren Willen zu bekommen, kann ja sein das sich das anders äußert als geplant.^^

    Also man kann mittels Ritual sicherlich das Kind in einen minderen Pakt zwingen und mit hinreichend Zeit auch gegebene Segen ausradieren. Naja wie ich bereits sagte, was auch eine Möglichkeit wäre, wäre das Kind als Brutherd für irgend eine nette Seuche zu nutzen und dann irgendwelche Schergen opfern damit diese das Kind bekommen und dann wäre halt das Abenteuer das Kind, die Gruppe und ggf. andere zu retten, mittels Gegenritual oder irgend einem magischen Gegenstand der jedoch verloren ist aber genau jetzt ...

  • Ohne mich jetzt von den Antworten der anderen beeinflussen zu lassen (sprich: lese den Rest erst nach diesem Post), mal meine Ideen dazu

    Zitat von "Scaw"

    - Können Paktierer Kinder kriegen?

    Prinzipiell sollten sie dazu noch in der Lage sein (wobei man eventuell zwischen Mann - Zeugung und Frau - austragen unterscheiden müsste, zweiteres könnte eventuell problematischer sein?)

    Ich könnte mir bei einigen Paktierern aber generell Probleme vorstellen und zwar:

    - Lolgramoth, da der Familien zerstören will und die Zeugung eines Kindes ist eher die Gründung einer solchen, demnach würde ich einem Paktierer dieses Dämons eine grundtiefe Abneigung gegen den reinen Akt zutrauen, also eher Unwille als Unmöglichkeit
    - Thargunitoth, da deren Paktierer so gut wie selbst Untote sind und deren Körper dazu vielleicht nicht mehr genug Leben in sich hat
    - Asfaloth einfach als Gegenpart zu Tsa, die Geburten/Schwangerschaften/Kinder schützt könnten, denke ich, durchaus schlicht unfruchtbar sein oder wenn, dann vielleicht eher einer Zergkönigin ähneln, die sonst was zur Welt bringen könnte, nur keine Kinder (so kleine Goa'uld oder so was)
    - Belzhorash stelle ich mir als Krankheitsüberträger etwas schwierig vor, es sei denn der Dämon hat ein echtes Interesse an dem Kind und schützt es explizit. Das Kind, selbst wenn es sich nicht schon im Mutterleib sonst was einfängt, dürfte mit einer quasi nicht vorhandenen KO in der Nähe eines solchen Paktierers kaum eine Chance haben die ersten Wochen zu überleben. Aber hier sehe ich bei aktiven eingreifen des Dämons durchaus Chancen, weil unfruchtbar dürften die wohl nicht sein
    - Belkelel weiß ich nicht, ob die Sex überhaupt bis zu einem Punkt durchhalten (bzw. der Partner wohl eher), wo eine Befruchtung überhaupt möglich ist. Wenn sie sich aber mal in der Tat zusammen reißen können...bleibt die Frage bestehen, ob bei denen noch alles im grünen Bereich laufen kann...könnte von Paktierer zu Paktierer unerschiedlich sein, denke ich mal.

    Zitat

    Können Kleinkinder in einen minderen Seelenpakt gezwungen werden?

    Ohne Geburtssegen: jupp, können sie. Vor allem, wenn der Dämon daran ein Interesse hat. Genau das ist ja die Macht des Geburtssegens, dass er ein Kind über 12 Jahre vor dämonischen Einfluss beschützt (und daher mit einer der mächtigsten Segen, meiner Meinung nach...Tsa, diese alte Powergamerin :lach: )

    Zitat

    Kann ein Erzdämon einen Mensch so markieren, dass er auch ohne Pakt irgendwann in der Zukunft größeren Einfluss auf ihn hat? Kann er z.B. als eine Art Fokus fungieren?

    - Träume, Visionen, ein "Mentor"...ich denke ein Erzdämon hat da so seine Mittel und Wege. Eine richtige Markierung gibt es nach Regeln glaube ich nicht, aber...es ist ein Erzdämon. Die haben Möglichkeiten so etwas durchzuziehen. Allerdings ist das etwas, was man vielleicht gruppenintern abklären sollte, ob so etwas möglich ist oder nicht. Die Regeln sehen es wie gesagt nicht offiziell vor (aber ich kann mich da auch irren).

    Zitat

    Können Erzdämonen das Wachstum eines Lebewesens beschleunigen, ohne es so zu korrumpieren wie einen Paktierer?

    Da würde ich nein sagen, einfach weil es ja gerade das Wesen eines Erzdämons ist das Leben/die Existenz zu korrumpieren. So wie ein Gott keinen chaotischen Effekt erzeugen kann, kann ein Erzdämon keinen ordnenden Effekt erschaffen. Selbst das System: Dämon - Erzdämon - Dämonensultan ist ja wahrscheinlich eher von den Menschen so erdacht um das alles irgendwie ordnen zu können, als eine wirkliche Hierarchie (jedenfalls äußert sich TcD in die Richtung, muss man aber nicht für sich so annehmen...weniger Hirnaua vom Nachdenken und so :zwinker: ). Was ein Dämon aber machen könnte, wäre sicherlich Deformationen in irgendeiner Weise zu tarnen. Zumindest einige Dämonen sollten dazu gut in der Lage sein: Amazeroth, Tasfarelel und Belkelel (das die gut in Tarnung ist, erlebt man ja in Aventurien derzeit durchaus)

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Zitat

    Da würde ich nein sagen, einfach weil es ja gerade das Wesen eines Erzdämons ist das Leben/die Existenz zu korrumpieren. So wie ein Gott keinen chaotischen Effekt erzeugen kann, kann ein Erzdämon keinen ordnenden Effekt erschaffen. Selbst das System: Dämon - Erzdämon - Dämonensultan ist ja wahrscheinlich eher von den Menschen so erdacht um das alles irgendwie zu ordnen zu können, als eine wirkliche Hierarchie (jedenfalls äußert sich TcD in die Richtung, muss man aber nicht für sich so annehmen...weniger Hirnaua vom Nachdenken und so :zwinker: ). Was ein Dämon aber machen könnte, wäre sicherlich Deformationen in irgendeiner Weise zu tarnen. Zumindest einige Dämonen sollten dazu gut in der Lage sein: Amazeroth, Tasfarelel und Belkelel (das die gut in Tarnung ist, erlebt man ja in Aventurien derzeit durchaus)


    Da würde ich dir ganz klar widersprechen, Dämonen sind chaotisch das heißt die Handlungen können jeden beliebigen Effekt haben, gerade wenn ich an Amazeroth denke, kann ich mir gut vorstellen das offenkundige Stabilität das wirkliche Chaos tarnt. Hinzu kommt das gerade bei chaotischen Wesenheiten auch mal Ordnung rauskommen könnte, das ist zwar eigentlich ihnen widerstrebend aber was als guter Plan anfing kann auch mal umschlagen, Fehler des ausführenden Paktierers, sein tot oder ähnliches, und das bis dahin erschaffene mag zwar andere Gründe gehabt haben, aber das Ende ist eben ein anderes,
    Was auch vorstellbar wäre, ist das ein Paktierer an irgend etwas das Interesse verliert und die Sache nicht wichtig genug ist um den Dämonen zu stören, auch das kann ordnend wirken.

  • Es geht aber um die Frage, ob der Dämon willentlich, geplant und gezielt Ordnung schaffen kann. Wenn ein Kind schneller wachsen soll und dabei am Ende nicht Gonzo herauskommen soll, muss er Ordnung schaffen, aktiv schaffen. Wachstum ist ja nicht einfach nur "wird länger", da sind so viele Dinge dabei, z.B. Knochenveränderungen (wachsen mehr und mehr zusammen), Organwachstum, Hormonveränderungen (vorausgesetzt es gibt diese in Aventurien :zwinker: ), ein neues Gebiss, Pubertät an sich und all die Freuden, die wir alle mal durchmachen mussten etc.pp. Wachstum ist ein extrem komplexer Prozess und um den schneller normal laufen zu lassen, muss man sich mächtig ins Zeug legen.

    Und das kann der Dämon nicht aktiv. Deshalb schrieb ich "erschaffen", was ja ein willentlicher Prozess ist (Schöpfung als Substantiv dazu). Er kann irgendwas machen und eventuell kommt auch was ordentliches dabei raus. Es ist aber kein von ihm aktiv beeinflusstes Ergebnis gewesen, sondern ein chaotischer Effekt in sich.

    Anders gefragt: haben Erzdämonen wirklich einen Plan oder nur ein Ziel? Gibt es ein gezieltes Vorgehen gegen die göttliche Ordnung? Fast alles, was man an dämonischen Wirken in Aventurien (für Myranor halt ich mal nicht die Hand ins Feuer) sieht, ist mehr oder weniger auf menschliches/anderes Vorgehen zurückzuführen und die Frage ist: inwiefern drückt der Mensch dem Dämon seine Gewohnheiten auf, die ordnender Natur sind? Sieht ein Zant aus, wie er aussieht oder nimmt er die Form an, die sich der Beschwörer vorstellt? Hat der Erzdämon konkret etwas mit einem Menschen vor oder nimmt er ihn nur als Gefäß und lässt ihn einfach machen, Hauptsache seine Präsenz kommt in die Welt und es wird Schaden angerichtet?

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Ich würde auch eher dazu tendieren, dass ein Dämon nicht nicht korrumpieren kann.
    Er/sie kann es allerdings bei Interesse gut verbergen. Die äußere Hülle mag intakt wirken, aber darunter ist es das nicht. Z.B. hätte derjenige, der dämonisch gealtert ist, ständig Schmerzen, weil seine Knochen nicht richtig mitgewachsen sind und zum Teil vielleicht auch schief sind. Man stelle sich das ein wenig so vor wie die Schabe in Men in Black 1 ;)

    Die allgemeinere Frage, die ich mir dann auch manchmal stelle, ist folgende:

    In wie Weit ist ein Erzdämon dazu bereit, Ordnung zu stiften, um dann irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt noch mehr Chaos zu verbreiten?

    Z.B. kann ein Opfer/Paktierer des Dämons, wenn es selbst mächtig ist, viel mehr ausrichten. Warum also nicht erstmal dem Opfer Macht verschaffen, damit dann die korrumpierte Seele auch viele andere mit ins Verderben stürzen kann (z.B. durch eine Schreckensherrschaft).

    Allein die Schwarzen Lande suggerieren ja, dass Dämonen durchaus einen Ordnungswillen haben. Oder ist all die Ordnung dort menschlicher Natur?