Nachteile - wie macht ihr das?

  • Das Nachteile-System ist das wo ich mich beim Charakter-Erstellen bei DSA am schwersten tue, ich kriege da keine wirklich gute Lösung hin. Es würde mich interessieren wie andere Spieler das praxen. Also ich habe von meinem Helden, einem Söldner, eine Vorstellung und versuche da per Regelwerk möglichst nahe ran zu kommen. Der Söldner hat auch Nachteile, ungefähr folgende:

    - Sturheit/Uneinsichtigkeit
    - Aufsässigkeit
    - Unverblümtheit, Ruppigkeit.
    - Kann Geweihte nicht ausstehen
    - "Antitheist", also im DSA-System wohl Magierphilosoph.

    Davon gibts im Regelsystem eigentlich nur "Vorurteile gegen Geweihte". Es gibt zwar Autoritätsgläubigkeit als Nachteil, aber das Gegenteil Rebellisch/Aufsässigkeit/Freigeist gibt es nicht.

    Jetzt soll der Söldner zwei Vorteile kriegen: Eisern (billig) und viel Körperkraft (KK 18, ungescheit teuer) um seinen überdimensionierten Zweihänder schwingen zu können. Also brauch ich die Punkte. Wie würdet ihr da vorgehen?

    - Nachteile nehmen die ungefähr passen oder nicht ins Gewicht fallen. Arroganz, Streitsucht, Rachsucht, Jähzorn - passt ungefähr. Angst vor Nagetieren, Unfähigkeit für Wissenstalente, Neugier, Goldgier - so was stört nicht.

    - Nur KK 15 nehmen und einfach nur so tun im Spiel als wäre er unheimlich stark, fällt ja regeltechnisch nicht so sehr ins Gewicht, die KK-Punkte. Dann braucht man die Nachteile nicht.


    Was macht ihr, wenn ihr Punkte (GP) braucht, um den Helden so auszustatten wie ihr euch das vorstellt, aber keine passenden Nachteile habt?

  • Angrosch zum Gruße!

    Ich gehe immer so, dass ich meinen Helden zunächst mit den positiven Seiten versehe, also die gewünschten Eigenschaften, SF und Vorteile vergebe. Je nach dem muss dabei natürlich beachtet werden, dass geforderte Voraussetzungen erfüllt werden :iek:

    Dann kommen zunächst die Nachteile, die er auf Grund meiner Heldenvorstellung haben soll. Wenn diese nicht ausreichen - was auch öfters wenn nicht gar regelmäßig vorkommt :rot: - gehe ich die Nachteile nochmals durch. Bisher habe ich dabei immer noch nette "Features" für meinen Helden gefunden/bekommen, auf dich ich bis zu diesem Zeitpunkt bei der Ausgestaltung meines Helden noch nicht gekommen war :rolleyes2: Durch den nun erreichten "Entwicklungsstand" des Helden (Vorgeschichte bzw. bisherige Ausgesaltung) ergeben sich nun oftmals eben noch andere Anspekte :rolleyes2:

    BTW: Ich finde die Nutzung von völlig sinnfreien Nachteilen im Charakterkonzept, damit sie halt noch ein paar GP ergeben, (auch) nicht wirkich gut :boese:

    Grüße

    Brogosch Sohn des Boromil

    Eine alte Weisheit der Brabaker Beschwörer sagt: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, mach dir Gedanken, wie lange dein Skelettarius noch anhält!

  • Zitat von "EL_Mercenario"

    Der Söldner hat auch Nachteile, ungefähr folgende:

    - Sturheit/Uneinsichtigkeit
    - Aufsässigkeit
    - Unverblümtheit, Ruppigkeit.
    - Kann Geweihte nicht ausstehen
    - "Antitheist", also im DSA-System wohl Magierphilosoph.

    Also mal wieder das klassische Klischee des "ich habe keine Lust mein modernes, aufgeklärtes 21. Jahrhundert-Mensch Denken abzulegen"? Wo soll ein solcher Charakter dieses Denken her haben? Für einen normalen Aventurier sind zunächst einmal die Göter Fakt. Im Gegensatz zu unserer realen Welt, wo götterbeweise sich bestenfalls auf philosophisch-theologischer Ebene argumentieren lassen, gibt es in Aventurien hunderte, tausende von offensichtlichen, Greifbaren beweisen für die Existenz der Götter. Nicht an Götter zu glauben ist da also für jemanden aus dem einfachen Volk keine denkbare Option. Er käme aufgrund seiner Herkunft und Erziehung gar nicht auf die Idee, die Existenz der Götter oder die von ihnen geschaffene Ordnung anzuzweifeln. Und um so etwas extravagantem wie der Magierphilosophie zu folgen muss man auch mehr sein als ein einfacher Söldner - da sollte man schon zur intellektuellen Elite gehören, also Gelehrter, Magier oder vergleichbares sein, um überhaupt damit einmal in Kontakt gekommen zu sein.

    Und die Sache mit der antiautoritären Einstellung ist im Grunde genommen dasselbe: wo soll die Herkommen? Der Charakter lebt in einer Gesellschaft, in der man es als normal akzeptiert, dass der Adel und der Klerus das Sagen hat, und das man diesen ganz selbstverständlich gehorcht.

    Es klingt, wie schon eingangs gesagt, mal wieder nach diesem unsäglichen, immer wieder auftauchendem Klischee des "ich respektiere nur wer mir Respekt erweist"-Verhalten (was so ziemlich die unlogisschste Einstellung ist, die irgendwann mal irgendwer verbrochen hat - wie heißt es so schön? Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Wer sich also selbst wie die Axt im Walde verhält darf sich nicht wu dern, wenn er einfach wie ein störender Baum gefällt wird), oder dem "ich als Spieler bin antiautoritär eingestellt, also ist mein Charakter das auch - umdenken ist mir zu blöde"-Verhalten.

    Zusammengefasst: ich rate also von dem Charakterkonzept ab und empfehle, ein mehr aventurisches (und weniger weltliches) Konzept zu entwickeln.

  • Vorurteile gegen Geweihte hast Du ja bereits genannt.
    Generell spricht ja nichts dagegen, auch mal einen Nachteil zu entwerfen (im Konsens mit SL/Gruppe), aber gleich mehrere fände ich doch arg viel.
    Unverblümtheit und im weiteren auch die anderen würde ich da eher als Charakterzug sehen, also als Spielweise, nicht als Nachteil. Man muss ja nun auch nicht den kleinsten Charakterzug in Regeln pressen. Also unverblümt zu sein, gerade heraus, barsch im Auftreten, der Redeweise und im Umgang mit anderen, würde ich da gar nicht in Regelmechanismen pressen, sondern in rein so spielen. Ebenso Sturheit und Aufsässigkeit.

    Die KK 18 kostet Dich mal eben 44 GP und sehe ich damit als absolut unrentabel an. (In Verbindung mit Eisern sind es 51 GP in Vorteilen und das wird mit R/K/P und SO vielleicht nicht bezahlbar sein).
    Einen Zweihänder kann man auch mit KK 14 gut schwingen, mit einer 15 macht man schon einen TP mehr und nur einmal HE KK kostet dann "nur" 8 GP.
    Mit AP die KK zu steigern kostet von 14 auf 18 kostet 1880 AP, die 44 GP haben einen Gegenwert von 2200 AP, man zahlt also dafür drauf, dass es schneller geht und sorgt dafür, dass meine anderen Vorteile haben kann (für Kämpfer, die auch hohe Werte anstreben, empfiehlt sich auch eine Begabung auf das Hauptwaffentalent).

    Ist das ja jetzt nur so eine Anfage, oder für eine konkrete eine Konvertierung (von DSA 3 nach 4, oder von 4.0 nach 4.1)?
    Womöglich gibt es ja auch noch vorhandene AP, mit denen sich noch die KK steigern lässt.

    Die Aufsässigkeit lässt sich vielleicht in einer Form der Arroganz widerspiegeln? Ich weiß ja nicht, warum ein (vermutlich) Mittelreicher gegenüber Autoritäten nonkonformistisch eingestellt ist (bei "Barbarenkulturen" dagegen wäre es recht problemlos passend, da dort Respekt gegenüber anderen aus anderen Quellen stammt), aber wenn es auf Erfahrungen beruht, dass er es bislang immer besser Probleme lösen konnte als eben solche Institutionen, dann würde sich Arroganz vielleicht anbieten.

    Als so etwas wie bekennender Magierphilosoph bietet sich vielleicht Randgruppe an, aber generell dürfte mit solchen Bekenntnissen und Einstellungen unter Umständen vielleicht einmal größere Repressalien zu erwarten sein, als die 5 GP glauben lassen.

    Und natürlich bietet sich noch Schlechter Ruf an, bei dessen Beschreibung heisst es, dass ein solcher Charakter auch für Sturheit bekannt sein kann, ich würde sagen, die Aufsässigkeit kann man da gleich noch mit reinpacken.

    Außerdem gibt es noch die Streitsucht, wenn man grundsätzlich sehr gerne die eigene Meinung durchsetzen möchte auf biegen und brechen.

    Damit sollte man doch so einige der gewünschten Züge regeltechnisch als Nachteil einbinden können.

    Es geht ja nicht darum, inwieweit das ein sinniges oder stimmiges Konzept ist laut offiziellen Setzungen und ob es mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmt, sondern wie sich das gewünschte umsetzen lässt. Andere Aventurien sind in anderen Gruppen weniger feudalistisch, bzw. die Auswirkungen bei "Ausbrechern" sind weniger stark, bzw. dies wird nicht so empfunden, bzw. ist nicht so unwahrscheinlich.

  • Zitat

    - Sturheit/Uneinsichtigkeit
    - Aufsässigkeit
    - Unverblümtheit, Ruppigkeit.
    - Kann Geweihte nicht ausstehen
    - "Antitheist", also im DSA-System wohl Magierphilosoph.

    Wenn du das alles als regeltechnisch schlechte Eigenschaften machen willst, wirst du betimmt die 30 GP Grenze knacken...grob geschätzt.

    Aber jetzt aus der Hüfte geschossen

    - Aufsässigkeit als Gegenteil von Autoritätsgläubig genau so behandeln, das wären, wenn ich mich nicht irre 1:2
    - Unverblümtheit, Ruppigkeit würde ich wie Impulsiv handhaben und pauschal 5GP geben
    - kann Geweihte nicht ausstehen, wären die Vorurteile
    - und für den Atheisten...öhm ja, kann ich mich Schatti nur anschließen: Schlechter Ruf und Randgruppe...und bei so einem Charakter würde ich einen Rondrageweihten auftauchen lassen. Ja, ja...mit ehremhaften Zweikampf und sämtlich gezogenen Registern...und so der Söldner dann stirbt...dann noch Totengericht *Unschuldsblick*

    Oder aber man erfindet für 15-25GP den Nachteil: Ketzer: beinhaltet Gesucht II und Randgruppe auf jeden Fall und was dann noch reinkann, muss man sich überlegen :zwinker:

    Was aber die Vorteile angeht: ich würde auf die KK 18 verzichten, da gibt es doch noch schönere...mach doch mal Begabung Kampf, wenn es die GP schon hergeben (ich tippe auf Mittelländer/Mittelreich/Infanterie, wenn du dir sowas leisten kannst?). Ich hab das mal Spaßes halber für einen NSC Ronnie genommen und seitdem muss mein Ritter-Spieler immer weinen, wenn ich sage, was den Ronnie das Kosten würde jetzt Schwerter von auf zu steigern :lach:

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Da das meiste schon gesagt wurde, würde ich auch nur noch an dem Punkt der hohen KK einmal kurz ansetzen. Geht es da jetzt wirklich um einen frisch generierten Charakter, oder ist da schon eine gewisse Erfahrung vorhanden. Ich denke ein Wert von 18 in einem Attribut ist einfach etwas, dass ich mir schwer bei jemanden vorstellen kann, der gerade mal 16-18 Jahre alt ist. Schon mit einem Wert von 14-15 wird man nahezu alle seiner Altersgruppe und auch viele ältere übertrumpfen. Ich würde da auch eher schauen, dass man im Spiel den Wert dann nach und nach erhöht.

    Ansonsten würde ich auch mit dem Spielleiter absprechen, ob es möglich ist da gegebenenfalls eigene Nachteile draus zu machen. Es ist ja durchaus ein Vorschlag im Regelwerk, dass man da eigene Vor/Nachteile kreiert, nur wird das eben auf Cons oder bei FABs eventuell schwer einzubinden.

    Vorschläge wie man das handhaben kann, gibt es hier ja jetzt schon einige, aber ich denke auch, dass es ziemlich schwer zu spielen sein dürfte, wenn man das wirklich alles durchzieht. ^^

  • Oder bastle dir denn Generischen 1.Haut-alles-Kaputt, da viel zu Stark helden.
    Trollzacker as Trolluchzai (oder so) bingt KK+2
    dann wird das arme kerlchen verschleppt oder what ever und muss als Sklavengrobschmiedarbeiten bringt KK+1
    um seinen Pööösen Heschern zu entkommen trainiert er jeden Tag und mach wirklich viel Krafttraining=außergewöhnliches ATT KK+1
    =KK18
    So weiter im Text, durch diese Sklavenhaltung hat er voll den Hals auf Obirgkeit... weil er dann irgendwan an einen Korgeweihten für Arenakämpfe verkauft wird mag er keine Geweihten...
    was war da noch? achja Unverblümt und so ist der weil der ja nie etikette und so was gelernt hat in der arena und so... also Unfähigkeit geselschaftliche Talente = deine Unverblümtheit
    So alles ziemlich an den Haaren herbeigezogen aber bitte schön.. Held mit KK18 zu beginn und realisticher Hintergrundstory.....

  • Tork, du hast die Ersprofession Bergmann vergessen ;) (So ein Sklavenleben ist lang :P) damit wäre es KK 19
    Das ganze lässt sich allerdings auch mit einem Ambosszwerg erreichen, der mit dieser Kombination (also mit Breitgefächerter Bildung) ebenfalls auf einen Start KK Wert von 18 (mit herausragender Eigenschaft 19 kommt)

    So.. nun aber mal zurück zum Ernst des Lebens, da das ja nun wirklich nicht hilfreich und produktiv war ^^

    Ich frage mich ähnlich wie Schattenkatze glaube ich war es, warum du unbedingt direkt von Start an KK 18 haben willst. Eine 15er KK ist bereits nahezu "unmöglich" für einen normalen Startcharakter (also nur mit R/K/P oder herausragender Eigenschaft machbar) und so bist du wenigstens nicht schon fast am Ende der Entwicklung.
    Außerdem wirst du durch diese Fixierung ziemlich eingeschränkt. Dein Charakter kann einstecken und austeilen, aber SFs oder der gleichen sind nicht enthalten. Dafür aber massive Nachteile um die KK zu finanzieren. Zur Not könntest du wirklich einen Zwerg/Trollzacker nehmen, damit hättest du problemlos eine KK von 15-16 als Standartwert und das ohne die unsinnigen Professionen^^

    Zu den Nachteilen:
    Sturheit/Unsicherheit würde ich wie die meisten über Arroganz laufen lassen (deckt das ganze ja ziemlich ab) --> Ich hab immer Recht (--> arrogant und stur zugleich ;) ) Das sollte also kein Problem sein
    Aufsässigkeit hmm... ja entweder einfach das Gegenteil ztu autoritätsgläubig oder auch einfach Vorurteile Autoritäten, vllt gekoppelt mit Jähzorn?
    Unverblühmt/Ruppig: Nun ja das dieser Geselle kein netter Zeitgenosse ist dürfte bereits klar sein ;) Eventuell ebenfalls Jähzorn oder Streitsucht, etwas dergleichen
    Antitheist: Puh... Lass ihn in den Tagen des Namenlosen auf die Welt kommen und ihn diesen Glauben anstreben, oder ein Dämonenpakt?
    Könnte höchstens sein, dass es bei den Paktierernachteilen was gibt, was das abdecken würde.. aber ansonsten schwer zu realisieren

    Warum Atheismus eher schlecht ist wurde ja schon dargelegt.
    Jetzt zu der Aufsässigkeit:
    Wenn ich mich nicht völlig im Thread getäuscht habe, geht es ja um einen Söldner. Dieser wird ja bekanntlich gegen Geld angeheuert (vermutlich mit einem ganzen Batallion). Der Auftraggeber und bezahlende ist damit ja eine Autorität. Ebenso sollte man als Söldner auf seinen Batallionsführer (wie sagt man richtig bei Söldnern? Sind es Batallione? :S) hören, weshalb eine Ablehnung von Autorität eher ungünstig ist..

    Geht es dir dabei bewusst darum ein richtiges A****loch zu spielen (Ich meine das enrst, keine Beleidigung)?
    Ich meine du bist dickköpfig, lässt dir von niemandem was sagen, bist unfreundlich und aggressiv, lehnst die Bestehende Weltordnung völlig ab und verachtest ihre Vertreter und ich schließe mal, dass der SC auch sonst nicht sonderlich viele Leute mögen wird.

    Nur um dir mal die Heftigkeit dieser Kombination aufzuzeigen. Wenn du dass bewusst suchst (kann ja auch reizvoll sein), dann gab es ja bereits einige Vorschläge zur Umsetzung des Konzepts.

    Jack, der sich irgendwo in der Mitte seines Beitrags selber verloren hat...

  • Vergessen hier schon wieder alle, dass es in 4.1 keine Professionen mit Eigenschaftsboni mehr gibt? Da sind dann wenigstens keine bergbauernden Schmiedesöldner mehr nötig :lol2:

    Aber um zur Ausgangsfrage zurück zukommen:

    Zitat von "EL_Mercenario"

    Was macht ihr, wenn ihr Punkte (GP) braucht, um den Helden so auszustatten wie ihr euch das vorstellt, aber keine passenden Nachteile habt?

    Interessanterweise entstehen meine Helden meistens aus Profession und Nachteilen, somit stellt sich dieses Problem meist nicht. Ab und an sind die 50 GP Maximum sogar zu wenig. Dazu kommen meistens noch die Nachteile, die ich eh immer auspiele. Nahezu alle meine Charaktere sind rachsüchtig und die, die es nicht sind (meist weil es von der Profession nicht erlaubt ist), werden trotzdem so gespielt. Ich neige einfach dazu NSCs nicht vergeben zu können und will den Wirt, der mich in seiner Kneipe nicht bedienen wollte, 4 Jahre später immer noch an die Wand nageln. Es gibt einfach Sachen, die bei allen Unterschieden doch immer ähnlich sind, weil ich es schlicht nicht anders darstellen kann. :rot:

    "Kaiser? Ich wusste gar nicht, dass wir nen Kaiser hatten. Ich dachte immer wir wären ein autonomes Kollektiv."

  • Dass manche Leute es immer so schlimm sehen, wenn ein Charakter mal kein frommer Bauer ist...
    Auch auf der Erde gab es zu Hochzeiten der kirchlichen Macht Kritiker und Zweifler, die auch damit durchgekommen sind. Auch wenn ein Gregor von Tours und seine Konsorten gerne anders schreiben hat nicht jeder billige Söldner stets Jesus Namen auf den Lippen gehabt...
    Zudem ist auch in zivilisierten Gegenden Aventuriens immer noch meistens der im Recht, der einfach die größeren Fäuste hat.

    @Thema

    Gerade die von dir, Mercenario, angesprochenen Nachteile lassen sich doch gut umsetzen, immerhin kann man Nachteile und insbesondere schlechte Eigenschaften recht frei erschaffen bzw. auch auslegen. Darum kam es bei mir auch noch nie vor, dass ich keine passenden Nachteile gefunden habe.

    - Sturheit/Uneinsichtigkeit

    Arroganz. "Meine Meinung ist die Richtige, egal, ob du oder dein König etwas Anderes sagen"

    - Aufsässigkeit

    Umgekehrte Autoritätsgläubigkeit. Gleiche Punkte, umgekehrte Wirkung.

    - Unverblümtheit, Ruppigkeit.

    Der Unterschied zwischen einem regeltechnischen Nachteil und einer negativen Charaktereigenschaft ist ja, dass ein Nachteil einen Charakter zwingt der betreffenden negativen Eigenschaft nachzugehen. Man kann einen Jähzornigen spielen ohne den Nachteil zu haben. Dann ist der Charakter aufbrausend und meckerig, kann sich aber dann zurückhalten wenn der Spieler das wünscht. Bei dem Nachteil müsste der Spieler dann würfeln, ob der Char sich zurückhalten kann oder nicht. Unverblümtheit und Ruppigkeit sind schwierig als zwanghaftes Verhalten (denn das stellen schlechte EIgenschaften dar) darzustellen. Immer wenn eine andere Person den Char anspricht eine Probe auf Ruppigkeit, ob er nett antworten kann oder nicht? Stelle ich mir schwierig vor.

    - Kann Geweihte nicht ausstehen

    Ganz normale "Vorurteile"

    - "Antitheist", also im DSA-System wohl Magierphilosoph.

    Das ist schon schwierig, da "Magierphiolosoph" kein Nachteil im Regelsystem ist. Obwohl ein Char dadurch tatsächlich Nachteile hat, alleine schon weil sein Geburtssegen weg ist. Ich würde es als 5GP Nachteil werten (keine schlechte Eigenschaft).


    Auf die 18er KK zu kommen ist schon eine Sache für sich. Aber wozu das? Schon mit KK 15 ist der Held überdurchschnittlich stark, bei DsA3 gab es ja mit jeder Stufe Steigerungswürfe, KK 18 war da schnell erreicht. Bei DsA4 kostet das aber massiv AP, um von 13 (dürfte der Durchschnitt unter Bauern, die viel körperlich arbeiten, sein) auf 16 zu kommen sind das mal eben 1260 AP, ohne auch nur einen einzigen für irgendetwas Anderes ausgegeben zu haben. 2250 wären es bis auf 18. Solche Werte dürften in der Welt seltener sein, eine 15 oder eine 16 bedeuten da schon kräftige Muskeln. Dazu als kleinen Einwurf: mein kleinwüchsiger Mechanikus ist inzwischen bei KK 16, steuert hart auf die 17, sein Maximum, zu. Das ist einer der höchsten Eigenschaftswerte, die ich in...öööh... 12 Jahren DsA4 erreicht habe, mein DsA3 Geode läuft aber mit CH 19 rum.

    Requiro hoc vesperi res calidas / Etiam res calidas ista noctu / requiro hoc vesperi res calidas / Da mihi calida, da mihi amorem noctu

  • Donnerwetter, hier wird man richtig umfassend beraten, danke an alle, es sind ein paar gute Tipps dabei, ich glaube eine Lösung zeichnet sich ab. :)

    @Turajin
    Vielleicht hätte ich dazuschreiben sollen, dass der Held schon höherstufig ist, als junger Hüpfer war er noch konformistischer. Antitheist, nicht Atheist. Der Char weiß, dass es die Götter gibt, er hält nur nicht viel von ihnen. Er ist nicht wirklich Magierphilosoph. Ich denke mir, da man als Held quasi immer mit Magiern, Elfen, Druiden, Hexen durch die Lande zieht, kommt man zwangsläufig auch ins Gespräch und lernt entsprechende Denkweisen kennen. Ich finde eher dieses kleinkarierte Menschenbild unsäglich, die Charakterschablone muss in die Aventurienschablone passen. Aber das ist im Grunde wurst, jedem seine Meinung, mir reicht es, wenn mein Held mir gefällt.

    Schattenkatze
    Das ist eine freie Konvertierung von DSA 3, im Grund eine Neuerstellung, der Held hat gut 2000 AP. Ich wollte versuchen, den möglichst nah an meiner Vorstellung in Werte zu "gießen". Das hat nicht so wirklich geklappt. Das soll ein Zweihänder-Kämpfer sein, der eine ungewöhnlich hohe Körperkraft hat und deshalb einen übergroßen Zweihänder führen kann. Also eine persönliche Waffe mit 2 TP mehr. Deswegen KK 18, regeltechnisch gehts natürlich auch mit 15.
    Das Vorhaben war jetzt weniger, welche Werte muss ein Zweihänderkämpfer haben um eine möglichst effektive Kampfmaschine zu sein, sondern, wie kann ich mein spezielles Konzept umsetzen.
    Da habe ich geschaut, welche SFs für einen solchen Kämpfer (Viel Kraft, wenig Technik) gut passen, Finte, Meisterparade und solche Finessen nicht, dafür Wuchtschlag, Hammerschlag, Niederwerfen, Schildspalter, Befreiungsschlag.
    Was nicht geht ist leider Entwaffnen, also die Waffe aus der Hand prellen, das geht regeltechnisch wohl nur mit Technik aber nicht mit Kraft.
    Genauso ein offensiver Kampfstil. Auf Parade verzichten und/oder den Gegner mit wuchtigen Schlägen zurücktreiben ist offenbar nicht vorgesehen, sondern das geht auch nur über Technik: Finte, Ausfall, Gegenhalten.

    Die Aufsässigkeit kommt hauptsächlich daher, dass die angeblich so mächtigen Hochgeweihten und - adligen immer ihn zu Hilfe rufen, wenn nichts mehr geht, aber selber selten Sprechstunde haben, wenn man mal Hilfe braucht. Insofern ist die Arroganz ein gute Idee, da habe ich zu eng gedacht.

    Bekennender Magierphilosoph ist er nicht, da hält er sich relativ bedeckt, die "Götterverachtende" Einstellung scheint lediglich durch. Trotzdem ist Randgruppe eine gute Idee. Ebenso schlechter Ruf. Der ist bestimmt schlecht. Streitsucht hatte ich auch genommen. Da habe ich ja fast schon genug Nachteile beisammen. :)

    Wechselbalg
    Nein, der ist Mitte 20 und schon recht erfahren, mit 2000+ AP. Sonst wäre es etwas übertrieben.

    JackTRabbit
    Ja, das war missverständlich. Der Held steht grundsätzlich fest, Söldner aus Almada, es geht mir darum, wie ich den möglichst effektiv in Werte packe. Es ist halt ärgerlich, wenn man ein Kraftmonster mit Zweihänder spielt und dann von einem Spargeltarzan mit Säbel und Parierdolch in die Defensive gedrängt und nachher noch entwaffnet wird.

    Vorurteile Autoritäten hat was (gnichel) aber ich hab ja schon Vorurteile Geweihte, kann man sowas mehrfach nehmen?

    Seinem Auftraggeber oder Befehlshaber gegenüber ist er loyal, das Problem besteht gegenüber Geweihten und Adligen, Leuten mit höherer SO, die ihre "natürliche Autorität" ins Spiel bringen.

    Arschloch - Jain. Berti hat das so schön formuliert, Mercenario wäre das "sympathischste Arschloch" das er kennt. Er ist ein Arsch, ja. Das Rumrüpeln, Leuten die nerven aufs Maul hauen, keine Rücksicht nehmen müssen, also das Anarchische ist der Reiz bei dem Helden. Das kann mit der richtigen Gruppe gut klappen, aber auch voll in die Hose gehen. Wenn du ihn nicht rumkommandieren willst und dir seine Einstellung wurst ist, dann gehts. Mit Druiden, Hexen, (Schwarz-)Magiern läuft es gut, mit Geweihten und Adligen schlecht.

    Theverath
    Ja, eventuell muss man die Nachteile wirklich freier auslegen. Ich habe da am Text geklebt.

    Arroganz:
    Dieser Nachteil bringt den Helden dazu, sich anderen gegenüber hochnäsig zu benehmen, und ihnen nichts oder fast nichts zuzutrauen, seine eigenen Fähigkeiten hingegen zu überschätzen. Ob dies als Standesdünkel, Besserwisserei, oder als krankhaftes übertriebenes Ehrgefühl...

    Das passt überhaupt nicht. Besserwisserei, ok, aber er ist nicht hochnäsig oder eingebildet oder überheblich, er überschätzt sich nicht.

    Unverblümtheit stelle ich mit nicht so schwer vor. Man würfelt nicht dauernd auf einen Nachteil sondern nur wenns pressiert. Der Jähzornige würfelt auch nicht bei jedem Dialog, ob er dem andern an die Gurgel geht. Unverblümtheit schlägt dann durch, wenn man eigentlich gerne was anderes sagen würde, aber eine "Lüge" angebrachter ist.

    Geburtssegen wirkt laut Regelwerk nur bis zum 12ten Lebensjahr.

    Ich hab "Herausragende Eigenschaft: Körperkraft 3" genommen und dann noch einen gesteigert. Außer Eisern fand ich alle Vorteile irgendwie nichtssagend und hohe KK passt sehr gut zum Konzept.

  • Ah ok, wenn das ganze ein bereits bestehender Held ist, der in DSA 4 gepackt werden soll, dann geht das ganze natürlich. Obwohl du mit herausragender Eigenschaft KK * 3 immernoch nur auf 17 kommst. Maximale Basis 14 + 3 (Herausragende Eigenschaft) = 17 oder gibts da noch eine R/K/P Boni?
    Dachte immer Antitheist wäre noch mal die Verschräfung von Atheist?

    Frei nach Wikipedia

    Zitat

    Antitheismus („starker Atheismus“ genannt) ist die weltanschauliche Grundhaltung, die aktiv gegen jede Form von Theismus eintritt, also explizit die Existenz von Göttern verneint. In Abgrenzung dazu versteht man unter (schwachem) Atheismus das Fehlen des Glaubens an Götter. Beim schwachen Atheismus werden keinerlei Annahmen über Existenz oder Nichtexistenz eines Gottes, ja nicht einmal Annahmen über die prinzipielle Beweisbarkeit von Existenz oder Nichtexistenz von Göttern getroffen.


    --> Ergo Antitheismus ist die Ablehnung jeglicher schöpferischer Kraft, schwacher Atheismus wäre dann das was du ausdrücken willst, wenn ich mich jetzt nicht täusche.

    Hmm das ist allerdings zwiespältig... Auf der einen Seite magst du keine Adeligen und Geweihten (also es fokussiert sich ja großteils auf Geweihte ergo, Vorurteile Geweihte vllt so im 10er Rahmen?) aber wäre dein Auftraggeber Adeliger wärst du ihm gegebüber loyal.. hmmm
    Also prinzipiell ist es möglich mehrere Vorurteile zu nehmen, nur mal am Rande, wobei natürlich die 30 GP grenze für schlechte Eigenschaften dein größtest Problem werden dürfte.
    Vllt Vorurteile Geweihte/Gläubige (?) + Vorurteile Autoritäten (oder nur Adel?) gekoppelt mit einer Prinzipientreue Loyalität? (Je nachdem ob es 4.0 oder 4.1 ist noch 2 andere dazu oder eben nur das für weniger GP)
    Somit wärest du deinem Auftraggeber zu Loyalität verpflichtet, kannst ihn aber unter der Hand trotzdem nicht unbedingt austehen, was ja nicht schlimm ist.

    Wäre denke ich eine ganz gute Lösung..

    Also bei der Arroganzsache sehe ich überhaupt kein Problem, es gibt ja auch die "Variante" bei Arroganz, krankhaftes Ehrgefühl, warum also sollte Sturheit nicht auch möglich sein? Wenn man stur und uneinsichtig ist, geht man ja davon aus, dass man Recht und sieht sich damit ja auch als dem anderen überlegen an --> Arroganz
    Denke das sollte kein Problem sein.

    Ja ja.. wozu Freistunden doch manchmal gut sind ;)

    Jack

  • Zitat

    Das soll ein Zweihänder-Kämpfer sein, der eine ungewöhnlich hohe Körperkraft hat und deshalb einen übergroßen Zweihänder führen kann. Also eine persönliche Waffe mit 2 TP mehr.


    2 TP sind ja eigentlich die Schmiedetechnik, nicht die Länge. ( :lol2: ) Gibt es denn irgendwelche Vorgaben zu diesem Zweihänder in Sachen benötigter KK? Wobei eine 17 oder 18 sehr hoch wäre, keine zweihändige Waffe hat solche Mindestvoraussetzungen. Also z.B. eine 15 sollte es da schon tun, und damit wäre es schon ein einmaliges Stück. EDIT: Man denke an den sehr langen Andergaster, der auch nicht solche Sonderkonditionen hat. EDIT Ende Aber ist Dein Charakter und wenn es HE KK dreimal sein soll zum glücklich werden, dann ist das so.

    Zitat

    Da habe ich geschaut, welche SFs für einen solchen Kämpfer (Viel Kraft, wenig Technik) gut passen, Finte, Meisterparade und solche Finessen nicht, dafür Wuchtschlag, Hammerschlag, Niederwerfen, Schildspalter, Befreiungsschlag.


    Am Rande sei erwähnt, dass Du ohne Finte früher oder später sehr dumm dastehen wirst, denn wenn die Gegner auch erst mal eine PA von 15+ haben und Du kannst ihre Parade nicht senken, kannst Du Deinen Charakter bis zum Sankt Nimmerleins Tag auf sie eindreschen lassen. Finte ist, früher oder später, das A und O. Aber kann ja noch gekauft werden, wenn es sich als unumgänglich erweisen sollte, 2000 AP ist ja noch sehr früh im Abenteuerleben.
    Gegenhalten ist übrigens ein, finde ich, gutes Manöver für einen Zweihänderkämpfer in anständiger Rüstung (erfordert aber MU 15).

    Bei der Arroganz kannst Du sie ja als Variante führen. Ein SC von mir hat "Arroganz (Stolz)", weil es sich eben nur rein darauf bezieht, wie stolz sie ist (was natürlich in dieser Hinsicht als Aroganz von anderen verstanden werden kann).

    Zitat

    ist halt ärgerlich, wenn man ein Kraftmonster mit Zweihänder spielt und dann von einem Spargeltarzan mit Säbel und Parierdolch in die Defensive gedrängt und nachher noch entwaffnet wird.


    Kein Kampfstil ist in jeder Situation immer der Beste, mal wird der mit Parierdolch dumm schauen (er kann einen Zweihänder beispielsweise nicht binden, was ihm den größten Zahn dann zieht), mal der mit dem Zweihänder und manchmal auch der mit den zwei Waffen.

    Entwaffnen ist in der Tat mehr eine Frage der Technik, auch wenn es beim der SF so gar nicht beschrieben ist, aber mit einem Zweihänder möglich, nur eben nicht primär auf KK setzend (und erfordert die Finte als Voraussetzung).

    Dass mehrmals Vorurteile gegen verschiedene Gruppen möglich sind (Schlechte Eigenschaften dürfen nicht mehr als 30 GP einbringen, und Du sammelst da an sehr vielen Schlechten Eigenschaften), wurde schon erwähnt.

    Die Loyalität gegen Auftraggeber, die aber auch Geweihte und Adelige sein können finde ich ebenfalls bestenfalls zweischneidig. Ich nehme an, dass jemand, der einem offen zeigt und sagt, dass er nichts von ihnen hält, so jemanden nicht anheuern wird in dem Wissen, dass es ein chronischer Querschießer ist. Ich würde es auch als problematisch sehen, sich gegenüber jemandem zu Gehorsam zu verpflichten, weil er jetzt der Chef ist, obwohl ich gerade solche Leute keinesfalls als Chef ansehe unter anderen Umständen. Wenn man solche Vorurteile schon als festen Nachteil hat, sollte man da auch konsequent sein und sich nicht Schlupflöcher basteln, wann man doch gut mit auskommt.

  • Zitat von "Schattenkatze"


    Die Loyalität gegen Auftraggeber, die aber auch Geweihte und Adelige sein können finde ich ebenfalls bestenfalls zweischneidig. Ich nehme an, dass jemand, der einem offen zeigt und sagt, dass er nichts von ihnen hält, so jemanden nicht anheuern wird in dem Wissen, dass es ein chronischer Querschießer ist. Ich würde es auch als problematisch sehen, sich gegenüber jemandem zu Gehorsam zu verpflichten, weil er jetzt der Chef ist, obwohl ich gerade solche Leute keinesfalls als Chef ansehe unter anderen Umständen. Wenn man solche Vorurteile schon als festen Nachteil hat, sollte man da auch konsequent sein und sich nicht Schlupflöcher basteln, wann man doch gut mit auskommt.

    Da würde ich prinzipiell widersprechen:
    Ich finde nur weil man für jemanden arbeitet muss man ihn nicht mögen, zumal wir ja bei einem Söldner ja normalerweise davon ausgehen, dass dieser im Batallion gekauft wird, ergo spielen die Abneigungen des Einzelnen eigentlich keine Rolle. Vorurteile heißt ja nicht immer gleich "Hey du Arschloch ich hasse dich und würde dich töten wenn sich die Gelegenheit bietet" sondern ist ja (in niedrigeren Bereichen) auch einfach nur ein chronisches Misstrauen ect.
    Er mag den Adel und den Klerus nicht, hat aber gelernt, dass diese nun einmal seinen Lebensunterhalt bezahlen, deshalb verhält er sich seinem Auftragsgeber/dem Anheuernden gegenüber loyal und ist ihm gehorsam, vorallem eben wie gesagt, weil die Einzelinteressen und -ablehnung in einem Batallion nicht von Bedeutung sind.

    Auch im irdischen Mittelalter kann ich mir kaum vorstellen, dass Söldnerheere mit Leidenschaft für den Meistzahlenden in die Schlacht gezogen sind. Es wurde trotzdem gemurrt und teilweise sogar rebelliert (z.B. Karthago) und die reichen Säcke hätten ruhig noch ein wenig mehr springen lassen können für die quälende Arbeit. Aber da man eben auf das Geld angewiesen ist führt man sie aus.
    Ich finde also keineswegs, dass sich Vorurteile Adel/weltliche Autoritäten mit einer Prinzipientreue (Loyalität/gehorsam/?) (sofern 4.0) ausschließen.
    Jack

  • Zitat

    Da würde ich prinzipiell widersprechen:
    Ich finde nur weil man für jemanden arbeitet muss man ihn nicht mögen,

    Dem würde ich widersprechen. Es geht nicht um das mögen, und Vorurteile heisst in der Tat nicht, auf sich Sicht draufzuhauen, aber es heisst, gerade in Zusammenhang mit Aufmüpfigkeit, Sturheit und chronischer Besserwisserei schon aus Prinzip, dass man eben keinen Hehl daraus macht, was man von den Betroffenen denkt. Das alles auf einmal für sich zu behalten und keine Probleme mehr zu haben, "weil es ja der Auftraggeber ist", fände ich da etwas zu einfach als Differenzierung. Es geht ja auch nicht nur darum, das man mehr Geld dafür hätte oder dass es ja klar ist, dass man selber die Drecksarbeit für andere macht. Die Vorurteile belegen einfach, dass es da viel tiefer greifend ist.
    EDIT: Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man tatsächlich aus Überzeugung gegenüber jemandem loyal sein kann, von dem man nichts hält. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man sich überhaupt in Dienste von jemandem begeben will, den man ohnehin für ein unfähiges A******** hält und der einem dann sagt, was man zu tun hat und man macht es. EDIT ENDE

  • In dem Fall kommt es mMn auf den Wert der Vorurteile an. Jemand mit Vorurteile 6-vllt 8 wird sich zwar denken, dass der Adelsmann ihm doch gestohlen sein kann und sowieso nichts leistet, nutzlos ist usw., aber er wird dennoch den Auftrag, den er mit seinem Batallion bekommen hat ausführen, obwohl er dem Adeligen am liebsten in den verwöhnten Hintern treten würde und ihn doch mal selber probieren lassen, ob er Kampffähig ist.
    Liegt wohl einfach in der persönlichen Auslegung des Nachteils.

    Ich denke auch nicht, dass man dadurch den Nachteil austrickst, da es ja nur um Loyalität dem Auftraggeber gegenüber geht. NSC Adelige oder sogar Plotrelevante Adelige werden ja trotzdem verachtet, nur beim Auftraggebr hindert ihn eben, seine als Söldner anerzogene Loyalität daran das auch offen anzutragen. Ich sehe das sogar eher als Entlastung für den Meister an, da dann nicht jedes Questgespräch in einem offenen (Wort)Gefecht endet.
    Ich würde als Meister dabei eigentlich kein Probleme sehen.
    Aber ist wie gesagt Geschmackssache :)
    Allerdings sind wir da wohl ein bisschen abgewschweift :lol2:

    Jack

    Edit:
    Noch ein kleines Beispiel aus der Realität:
    Den wenigsten Siemensianern dürfte Löschers neuerlich Gehaltserhöhung (um 2 MIllionen? habs vergessen) geschmeckt haben, doch offen protestieren sie sicher nicht (zumindest die wenigsten), da sie "von ihm abhängig" sind. Unter Kollegen wird da sicherlich das ein oder andere gelästert.
    Genau das wäre so in etwa die Situation, wie ich sie mir mit Vorurteilen Adel, aber Loyalität zum Auftraggeber (auch Adel) vorstellen würde.

  • Blöderweise werden SCs praktisch nie im Battalion angeheuert. Also wird dieser Charakter entweder nie für Adel oder Klerus arbeiten (und somit quasi nur auf eigene Kosten auf Abenteuer ziehen, da andere kaum Abenteurergruppen finanzieren). Als Söldner ist er auch nicht reich genug sich das leisten zu können. Sofern er keinen lukrativen Nebenjob hat, heißts also wieder ins Banner und Abenteuern sein lassen oder verhungern. Oder der Nachteil wird bei eben diesen Charakteren nie ausgespielt, bzw der Meister wird gezwungen sie unglaubwürdig darzustellen. Denn Söldner sind eigentlich nie solche Spezialisten, dass man nicht einfach einen anderen nehmen könnte, der nicht bei jeder Begegnung in mein Weinglas pinkelt.

    "Kaiser? Ich wusste gar nicht, dass wir nen Kaiser hatten. Ich dachte immer wir wären ein autonomes Kollektiv."

  • Ja die Sache mit dem Batallion Anheuern bezog sich auf das Söldnerleben, also vor der Abenteurerlaufbahn, bzw. eben die Zeit der Ausbildung, wo man ja noch als Teil einer EInheit fungiert.
    Ich meinte eben, dass sich die dort eingebläute Einstellung "Sei loyal zu deinem Auftraggeber, er bezahlt dich immerhin, egal wie wenig du ihn leiden kannst" eben noch weiterhin in seinem späteren Leben durchsetzt und er deshalb auch normalen Auftraggebern einer Heldengruppe loyal gegenüber steht.
    Das war meine Intention dabei, da ja auch alle anderen Prinzipientreuen in der Ausbildung entstehen und den Helden aber dennoch auch später beeinflussen ;)
    Jack

  • Ich stimme da Schatti zu. Dem Söldner steht ja "ich bin meinem Auftraggeber gegenüber loyal, auch wenn ich ihn vorher beleidigt und angepöbelt habe" (was unter Umständen sogar bestraft werden kann...) nicht auf die Stirn geschrieben. Was er aber machen wird (weil es ja nun mal seine schlechten Eigenschaften sind), ist dem Adilgen/Geweihten vorher wahrscheinlich genauestens die Meinung zu sagen.

    Welcher Mensch würde denn so jemanden in seine Dienste nehmen? "Ich hasse dich, darf ich jetzt für dich arbeiten, ich werd dann auch loyal sein." Da würde ich sagen, dass man sich mit der Prinzipientreue da nicht rausmogeln kann. Der wird nicht in Stellung genommen, fertig. Nicht nur, dass man mit Querelen rechnen muss, alles was er tut, fällt ja auch auf den Auftraggeber zurück. Selbst wenn er dem "ich bin dir dann loyal" Glauben schenkt, muss er immer damit rechnen, dass er ausfällig anderen gegenüber wird und wenn das am Ende noch ein Geweihter ist...das Risiko würde nur jemand auf sich nehmen, der sehr verzweifelt ist.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Zitat von "Ehny"

    "Ich hasse dich, darf ich jetzt für dich arbeiten, ich werd dann auch loyal sein."

    Da sind wir eben bei dem Problem wie krass man z.B. Vorurteile 6 auslegt. Ich finde "Ich hasse dich" schon recht stark, dafür, dass der SC Vorurteile Adelige auf 6 hat (wie bereits gesagt, die Variante mit der Prinzipientreue ist mMn nur mit einem niedrigeren Wert möglich)
    Ich finde einfach, dass man bei 6er Vorurteilen nicht von Hass sprechen kann, da das ja doch ein recht starkes Gefühl ist, was mehr als Vorurteile ("Die Zwerge klauen das Holz und verbrennen es unter der Erde" Elf oder "Die Elfen mit ihrer verderbten Drachenkraft, denen kann man doch nicht trauen" Zweg) auszulegen ist und nicht wirklich krasser Hass auf diese Bevölkerungsgruppe
    Jack