Romantische Sprüche für einen Frauenversteher?

  • Hey zusammen,

    ist mein erster Beitrag hier in dem Forum und ich hoffe das ich hier mit meinem Anliegen im richtigen Unterforum gelandet bin. Kurz ein paar Infos zu meinem Charakter und meiner momentanen Situation:

    Ab Silvester wird einer meiner Kollegen eine Runde für uns meistern, er kennt sich gering mit Aventurien aus und aus der Spielergruppe kennen sich 2/3 überhaupt nicht mit DSA aus, darunter ich. Sicher ich hab solche Spiele wie Dragon Age oder Baldurs Gate mal gespielt aber reicht trotzdem nicht um meinen DSA Bachelor abzuschließen. Nun habe ich mich für einen Thorwaler Kopfgeldjäger entschieden und habe dabei das Bild eines James Bond, Zorro aus den alten Filmen oder eben Sanji aus One Piece im Kopf gehabt. Einen echten Casanova halt, der sofern eine Frau um Hilfe ruft auch erstmal die Faust sprechen lässt als nachzudenken.

    Mein Problem besteht nun allerdings vielmehr darin wie wird in DSA geflirtet, muss das alles so gestochen klingen wie in einem Shakespeare? Oder reicht auch ein "Die Farbe deiner Augen ist strahlender als " hier hübschen aventuerischen Edelstein einfügen""?

    Wäre cool wenn ihr mir eventuell ein paar Beispiele geben könntet, was sind zb die schönsten Wiesen, Berge, Wälder in Aventurien damit man diese in einen Flirtspruch einbauen kann?

    Ein anderes Thema wäre das flirten zwischen unterschiedlichen Rassen, gibt es sowas also ein Thorwaler mit einer Elfen Dame zb? Wie flirtet man mit einer Amazone ohne seinen Kopf oder schlimmer sein bestes Stück zu verlieren?

    Hoffe ihr könnt mir ein bisschen helfen, oder mir ein paar der Regelbücher nennen in denen sowas evtl geklärt wird ^^

    Mfg Derik

  • muss das alles so gestochen klingen wie in einem Shakespeare? Oder reicht auch ein "Die Farbe deiner Augen ist strahlender als " hier hübschen aventuerischen Edelstein einfügen""?

    Um Gottes Willen, nein. So hochgestochen muss wirklich nicht sein (obwohl es zu so manchen horasier passen könnte). Es hängt aber auch wahnsinnig von der Kultur ab. Im Mittelreich, Andergast und Nostria wäre im Adel wohl ritterliche Minne angemessen - Gedichte und Lieder schreiben und Tanz inklusive.

    gibt es sowas also ein Thorwaler mit einer Elfen Dame zb?

    Kommt vor, ja. Da kommen die kleinen Halbelfen (thorwalscher Abstammung) her. Sowas ist aber meist mehr eine Sache für eine Nacht und nichts fürs Leben (Ausnahmen bestätigen die Regel), Elfen und Menschen sind einfach zu verschieden. Nachkommen können aber nur Menschen mit Elfen und Menschen mit Orks zeugen. Sex im traditionellen Sinn kann man aber mit allen Humanoiden außer Achaz haben und selbst da gibt es eine legendäre Prostituierte...

    Wie flirtet man mit einer Amazone ohne seinen Kopf oder schlimmer sein bestes Stück zu verlieren?

    Am besten, indem man kein bestes Stück hat - viele davon fühlen sich zum eigenen Geschlecht hingezogen. Ansonsten, wenn du mit ihnen eine Tochter zeugen willst (und Amazonen müssen Töchter abliefern) ist nicht flirten angesagt, sondern sich würdig erweisen. Heidnisch oder magiebegabt geht schon mal gar nicht und auch ein harter Praiosglaube stößt kaum auf Gegenliebe. Am besten wäre, du wärest ein guter Kämpfer und zeigst das auch. Gute Kriegergene sind gefragt. Aber auch das wird nur eine Sache von einer Nacht.

  • Einen echten Casanova halt, der sofern eine Frau um Hilfe ruft auch erstmal die Faust sprechen lässt als nachzudenken.

    Bei den Thorwalern gibt es derlei Sexismen eher nicht. So retten auch Frauen in Not geratene Männer - und lassen die Faust sprechen ;)

    Ein anderes Thema wäre das flirten zwischen unterschiedlichen Rassen, gibt es sowas also ein Thorwaler mit einer Elfen Dame zb?

    Da bist du völlig frei. Der grimme Recke darf auch unterschiedliche Geschlechter anflirten - und bleibt dennoch harter Kerl. Ein richtiger Männerversteher... Toll was? :P

    Du kannst ihn natürlich mit sämtlichen Klischees spielen, die wir "unserer" Vorstellung von Wikingern (sowie Casanovas, Frauenverstehern etc.) gerne andichten :whistling:

    EDIT
    Je mehr ich drüber nachdenke, desto unwahrscheinlicher finde ich einen Süßholz raspelnden Thorwaler. Wenn der auf wen auch immer Bock hat wird er wohl eher fragen: "Ficken?" und gut is´ (gilt natürlich auch für Thorwalerinnen). Für schwülstige Minne wäre ein Tulamide oder Horasier erheblich besser geeignet.

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

    5 Mal editiert, zuletzt von Zwerg Nase (14. Dezember 2016 um 20:48)

  • Willkomme auf dem Orki und bei DSA, Derik. :)

    Einen echten Casanova halt, der sofern eine Frau um Hilfe ruft auch erstmal die Faust sprechen lässt als nachzudenken.

    Wichtiger Punkt: In den meisten Regionen von Aventurien (insbesondere auch Thorwal) herrscht Gleichberechtigung der Geschlechter. Frauen sind körperlich nicht schwächer, kleiner oder leichter (oder können intuitiv bessere kochen :D ), sie sind nicht das schwache Geschlecht, das es zu schützen gilt und dem man besonderes Gentleman-Verhalten gegenüber an den Tag belegt, weil sie eine Frau ist. Das kann man machen,aber nicht, weil,sich das Frauen gegenüber so gehört. Ebenso kann die Frau auch dem Mann die Tür aufhalten, wenn sie höflich sein möchte, da ist dann auch nichts bei.
    Passender wäre es zu helfen, wenn jemand ruft, oder bei einer Frau, weil man sich was erhgofft, aber nicht unbedingt, weil eine Frau in Not da ist, denn das heißt erst mal nichts Schlimmeres, als wenn ein mann ruft.

    Ein anderes Thema wäre das flirten zwischen unterschiedlichen Rassen, gibt es sowas also ein Thorwaler mit einer Elfen Dame zb? Wie flirtet man mit einer Amazone ohne seinen Kopf oder schlimmer sein bestes Stück zu verlieren?

    Die Frage ist: was weiß Dein Thorwaler von anderen Kulturen? Grundsätzlich würde er von bei sich zu Hause auf andere übertragen, es sei denn, er hat mit bestimmten Kulturen zu tun. Warum sonst sollte er eine Elfe anders behandeln? Oder wissen, was eine Amazone ist und dass er sich bei ihr entweder unbeliebt macht, oder Erheiterung auslöst mit Avancen?

    Entsprechend ist auch flirten und anbaggern je nach eigener Herkunft und Erfahrungen geprägt. Ein bodenständiger Thorwaler macht eben keine schöne Worte, hochgestochen wie ein horasischer Sesselpubser, der geht womöglich mit Wort und Tat direkter aufs Thema zu. Auch wen ein Thorwaler, der dichtet, was hätte, aber vermutlich wäre es eher ungewöhnlich, und er hat vielleicht schnell den Ruf als Weichei oder so.^^
    So etwas mag ja vielleicht in einiger Zukunft noch kommen, wenn er etwas herum gekommen ist und feststellt, dass er mit echt thorwalschem Charme nicht bei allen Frauen nicht landen wird.

    Wo war Dein Charakter schon? Er wird vermutlich die See an den Küste Thorwals heranziehen, thorwalsche Berge, und nicht die Landmarken anderer Regionen. Außer er war da schon und möchte jemanden aus anderer Region anbaggern.

  • Die Frage ist: was weiß Dein Thorwaler von anderen Kulturen?

    Ohhh Gott ist das zitieren auf dem Handy umständlich xD ich zitier nun einfach mal nur den ersten Satz und gehe dann auf die einzelnen Abschnitte ein, hoffe das wird nicht zu umständlich.
    Erstmal danke fürs Willkommen heißen ^^

    Das mit der Gleichberechtigung hab ich sowohl vom SL als auch vom Regelwerk mehrmals erklärt bekommen, aber für meinen ersten dsa Charakter wollte ich einfach sehr nahe an meinen Ideen bleiben einfach in der Hoffnung das er sich für mich einfacher spielen lässt und nur weil Gleichberechtigung herrscht, kann ein PC ja trotzdem Gentleman in Person sein.

    Wo mein PC bisher war, ist tatsächlich noch eine der Fragen die eher ungeklärt sind. Rahmenhandlung meiner Geschichte ist momentan das er mit 14 Jahren das Dorf verlassen hat um seinem Vater nachzujagen, welcher das Dorf verraten hat indem er sich als Anbeter dieser Weltenschlange offenbart hat. Aber in den 5 Jahren bis Abenteuer Anfang wird er wohl ein bisschen herum gekommen sein um zu lernen, das Sitten und Marotten überall anders sind als daheim.

    Er soll auch nicht unbedingt der reimende trottelige Dauerverliebte sein, sondern halt mit Charme und einem passenden Spruch die Frauenherzen höher schlagen lassen ;p


    BDa bist du völlig frei. Der grimme Recke darf auch unterschiedliche Geschlechter anflirten - und bleibt dennoch harter Kerl. Ein richtiger Männerversteher... Toll was? :P

    Sollte es bei der Lösung des Abenteuers helfen, hat mein Charakter sicher auch damit kein Problem. Ein richtiger Mann weiß immerhin das ein kleiner Flirt unter Männern nicht gleich schwül macht, sonst gäbe es ja auch keine Bromances.

    UmEs hängt aber auch wahnsinnig von der Kultur ab. Im Mittelreich, Andergast und Nostria wäre im Adel wohl ritterliche Minne angemessen - Gedichte und Lieder schreiben und Tanz inklusive.

    Okay, also vieles für eine Nacht unter den Völkern macht ja auch irgendwie Sinn für so einen Abenteuer in jedem Hafen eine andere Frau ;p Aber dann werd ich mich wohl nochmal durch die Wege der Helden lesen um ein bisschen mehr über die unterschiedlichen Kulturen zu wissen.

  • Gleichberechtigung bedeutet nicht, dass sich der Gegenüber nicht gern umschmeicheln lässt. Welche Schmeichelei gut ankommt, ebenso wie der Stellenwert "von Schutz und Ehrverteidigung" richtet sich u.a. nach Kultur, Stand, Rasse und seltener auch nach dem Geschlecht sowie natürlich nach der jeweiligen Person.

    Die starke Kriegerin will vermutlich eher weniger beschützt werden, als die schwache Dame in Not. Das ehrlose Hafenflittchen lacht den Held vermutlich aus, wenn er ihre "Ehre" verteidigt, aber die Dame die zur Königin des Turniers gekürt wird, ist vermutlich sehr geschmeichelt. Bei der starken und ruppigen Schmiedin mag eine Runde Armdrücken mehr bewirken als schöne Worte und bei der holden Zwergenmaid ziehen eher wertvolle Geschenke und ruhmreiche Taten, während Elfendamen auf schmutzige Waldläufer stehen sollen ;) .

    Sollte Dein Held dem typischen Thorwalerbild entsprechen (groß, stark, kämpferisch...), dann hat er Glück denn er gehört zu einem der drei verbreitetsten Schönheitsideale Aventuriens "dem rondrianischen Hühnen" (die anderen Beiden sind Elfen und Mohas). Ungehobelte Thorwalermanieren kommen in fremden Landen aber meist weniger gut an...

    Kurzum Deine "Jagdstrategie" muss zur Beute passen. Ausgedrückt wird dies u.a. durch den TAW im 'Talent "Betören", aber auch Aussehen, Auftreten etc. spielen natürlich eine Rolle (modifizieren ggf. Proben bzw. sollten die Reaktion Deines Meisters beeinflussen). Eine gute Menschenkenntnis ist hilfreich, um die Angebetete besser einschätzen zu können und die Kenntnis der passenden oder zumindest ähnlichen Kulturkunde (SF) erleichtert es "Kulturelle Missverständnisse" zu umgehen. Der Vorteil "Soziale Anpassung" hilft hingegen Standesunterschiede zu überbrücken, ebenso wie andere Vorteile (z.B. gutes Aussehen, Wohlklang) den Umgang mit Leuten erleichtern und damit sowohl dem Schürzen- als auch dem Kopfgeldjäger dienlich sind.

    Es lohnt sich also durchaus ein paar GP in entsprechende Vorteile zu investieren, da sowohl Hobby als auch Beruf davon profitieren.

    Du darfst also gerne charmant sein, die Ehre verteidigen und den Beschützer spielen, aber es muss eben zur Frau passen.

    Ein Verführungsgenie musst Du als Spieler deshalb noch lange nicht sein. Schöne Worte und "eigenes Können" sind natürlich rollenspielerisch sehr schön, sollten aber auch den Werten entsprechen (der Kerl mit niedrigem Betören und wenig Charisma ist kein charmanter Hecht). Notfall kann man auch einfach die Würfel "sprechen" lassen, um zu sehen ob dem Helden die passende Anbändelung gelingt. Gute Ideen und schönes Spiel belohnen viele SL aber auch dann mit Erleichterungen.

    Da Aventurier Fantasiesprachen sprechen, gibt es keinen richtigen Weg zu sprechen. Letztendlich hängt es vom Gruppenkonsens ab, ob Helden "normal", "historisch", "mit Dialekten" oder "Klischeeeinfärbungen" sprechen - quasi "Übersetzt" werden. In meinen Runden sprechen sie einfach nur ganz normales Alltagsdeutsch. Altertümlich sprechen altertümliche Wesen (um ihr Alter zu verdeutlichen), gehoben "kluge Köpfe" und Jugendliche benutzen natürlich die Jugendsprache. In gehobenen Kreisen wird "gesiezt" und alle anderen sind "per Du". In anderen Runden geht es hingegen mit "Wohlan lasset uns zur Tat nun schreiten..." oder gar noch altertümlichen Sprachweisen zur Sache.

    Ich brauche so etwas nicht und mir ist vor allem wichtig, dass man die Sprecher gut identifizieren (s.o.) kann. Letztendlich kommt es also auf Deine Spielrunde an, welcher Ton der richtige ist.

    Ein Tipp zum Schluss:

    In so gut wie jeder Runde kommt es gut an, wenn Dein Held "aventurisch" spricht. Bei Thorwalern sind beispielsweise "Das Wohl!" und "bei Swafnir" sehr gängige Formulierungen. Ebenso wie Stärke, Mut, Treue, der Kampf gegen die Elemente, die Sippe und natürlich die Seefahrt einen hohen Stellenwert besitzt. Wenn Du solche Dinge mit Komplimenten etc. kombinierst, kannst Du als Anfänger sicherlich Eindruck machen und bereicherst zugleich mal Deinen Charakterspiel. "Schau sich einer mal diese schnittige Otta an..." statt "seht mal die heiße Schnecke da"

  • Rein regeltechnisch bestimmen sicher das Talent Betören und die Eigenschaft CH, was dein Held beim Flirten so drauf hat. Gutaussehend, Herausragendes Aussehen, Wohlklang und Guter Ruf sind Vorteile, die deine Chancen deutlich erhöhen können. Dann sind natürlich noch "Hilfstalente" je nach "Ziel" wichtig, je nachdem kann das Singen, Musizieren, Tanzen, Schriftlicher Ausdruck, Ringen, Gaukeleien und im Grunde alles sein. Eine gewisse Menschenkenntnis, MU und IN wären auch sehr nützlich, um zum Aufreißer zu werden.

  • Mein Problem besteht nun allerdings vielmehr darin wie wird in DSA geflirtet, muss das alles so gestochen klingen wie in einem Shakespeare? Oder reicht auch ein "Die Farbe deiner Augen ist strahlender als " hier hübschen aventuerischen Edelstein einfügen""?Wäre cool wenn ihr mir eventuell ein paar Beispiele geben könntet, was sind zb die schönsten Wiesen, Berge, Wälder in Aventurien damit man diese in einen Flirtspruch einbauen kann?
    Ein anderes Thema wäre das flirten zwischen unterschiedlichen Rassen, gibt es sowas also ein Thorwaler mit einer Elfen Dame zb? Wie flirtet man mit einer Amazone ohne seinen Kopf oder schlimmer sein bestes Stück zu verlieren?

    Wie geflirtet wird hängt von der Runde und vom Charakter ab, aber ich würde eher weniger (gerade bei Thorwalern) auf Shakespeare gehen. Thorwaler sind meistens direkt und geradeheraus. Das heißt nicht, dass sie zwanghaft platt sein müssen, aber allzu blumig zu werden halte ich für den durchschnittlichen Thorwaler für eher unangessen, eher ein paar direkte Komplimente und eindeutige Angebote. Unterschiedliche Spezies flirten wie schon gesagt ohne Probleme. Das hängt immer vom Geschmack des Charakters ab (Wies ankommt natürlich von dem der angesprochenen Person) - wer auf muskulöse Leute steht, wird eher keine Elfen angraben, wer keine Bärte mag, lässt die Finger von Thorwalern und Zwergen (Auch wenn Thorwalerinnen und Zwerginnen entgegen anderslautender Gerüchte gerade bei letzteren durchaus Bartlos sind).
    Tipp 1: Aventurische Edelsteine sind genau die selben wie die irdischen ;) (Ein paar Additionen ausgenommen. Es gibt zum Beispiel den selbstleuchtenden Gwen Petryl.)
    Tipp 2: Der Bodir und der Nader (Ersterer in Südthorwal, zweiterer in Nordthorwal) sind zwei oft besungene, wichtige Flüsse Thorwals. Wirklich Landschaftsmerkmale kenn ich da so aber auch nicht. Die Klippen von Olport sind sehr beeindruckend, aber schön ist vielleicht nicht das richtige Wort. Kannst dich natürlich frei austoben. "Du bist so schön wie die Wälder des oberen Nader" klingt zwar vielleicht schön, ist aber nicht mit irgendeinem inneraventurischen Fakt verknüpft, außer dass es da tatsächlich Wälder gibt. Die Botschaft kommt aber in meinem Gefühl doch recht deutlich raus.
    Tipp 3: Aus eigener Erfahrung sind ein charmantes Lächeln und ein gutes Improvisationstalent gefragt. Darüber hinaus vielleicht noch Selbstbewusstsein. Sprüche in Dosen helfen eher nicht, wenn überhaupt als Eisbrecher. (Mein Almadaner hat damals oft bei der Vorstellung eröffnet mit einem Hutziehen, Verbeugung und den Worten "Juan Flaminio Desidero Deleguez. Für schöne Frauen reicht Juan.", das ganze mit dickem Akzent und Augenzwinkern in Richtung der Damen. Ob es seine Chancen erhöht hat, weiß ich nicht, hin und wieder war er aber durchaus erfolgreich bei seinen weiteren Versuchen. Die Einleitung hat aber immer sehr schnell und schön etabliert, was für einen Charakter man vor sich hatte.)

    Je mehr ich drüber nachdenke, desto unwahrscheinlicher finde ich einen Süßholz raspelnden Thorwaler. Wenn der auf wen auch immer Bock hat wird er wohl eher fragen: "Ficken?" und gut is´ (gilt natürlich auch für Thorwalerinnen). Für schwülstige Minne wäre ein Tulamide oder Horasier erheblich besser geeignet.

    Also ganz so platt sind Thorwaler dann auch nicht. Naja gut, wenn sie betrunken sind vielleicht... Aber gerade jemand, der vielleicht auch ein bischen skaldische Anleihen hat, kann sehr gut auch mal schöne Worte finden. Schlagfertigkeit (Im Argumentativen, nicht im Fäusteschwingenden Sinne), zusammen mit Zungenfertigkeit und Redekunst ist eine sehr hoch angesehene Thorwaler Tugend (Ist mein voller Ernst. Guck mal in Unter dem Westwind.). Und zumindest in Sagas wird dann auch mal was wie "Des Kampes heiße Flamme" ausgepackt, wenn man vom Schwert sprechen will. (Schwülstigste Minne ist das dann allerdings immer noch nicht, nein.)

    Entsprechend ist auch flirten und anbaggern je nach eigener Herkunft und Erfahrungen geprägt. Ein bodenständiger Thorwaler macht eben keine schöne Worte, hochgestochen wie ein horasischer Sesselpubser, der geht womöglich mit Wort und Tat direkter aufs Thema zu. Auch wen ein Thorwaler, der dichtet, was hätte, aber vermutlich wäre es eher ungewöhnlich, und er hat vielleicht schnell den Ruf als Weichei oder so.^^
    So etwas mag ja vielleicht in einiger Zukunft noch kommen, wenn er etwas herum gekommen ist und feststellt, dass er mit echt thorwalschem Charme nicht bei allen Frauen nicht landen wird.

    Wie schon oben angesprochen: Thorwaler schätzen Schlagfertigkeit und argumentatives Geschick sehr hoch. Dazu beruht ihre gesamte Geschichtsschreibung auf Dichtkunst. Skalden sind hochangesehene Leute (Eine der wenigen Gruppen, auf deren Mord die Todesstrafe steht) und von Berufs wegen Dichter - und wer einen Skalden als Weichei beschimpft, der wird sich vermutlich recht schnell von diversen anderen eine fangen. Oder vom Skalden selbst. Oder wahlweise vom Skalden in Grund und Boden geredet und traut sich bis ans Lebensende nicht mehr, irgendjemanden zu beleidigen).

  • Aber in den 5 Jahren bis Abenteuer Anfang wird er wohl ein bisschen herum gekommen sein um zu lernen, das Sitten und Marotten überall anders sind als daheim.

    Fünf Jahre können mitunter reichen um jeden relevanten Ort Aventuriens schon einmal gesehen und ein halbes Jahr da gelebt zu haben. Aventurien ist winzig. Der ganze Kontinent ist nur unwesentlich größer als Deutschland + Frankreich. Woher die kulturellen Unterschiede in Aventurien überhaupt kommen ist etwas worüber man einfach nicht nachdenken sollte. Es gibt keine vernünftige Erklärung. Da man also ohnehin aktiv entscheiden muss diesen Umstand zu ignorieren, macht es auch automatisch die Frage zur eigenen, freien Entscheidung, ob der eigene Charakter schon einmal Kontakt mit Kultur XY hatte. Da kommt nämlich noch das Zombi-Paradox hinzu, welches auf diesen Fall transplantiert sagt das selbst wenn ICH nicht reise, jemand anderes der es tut bei MIR vorbeikommen wird. Fremde Kulturen sind in Aventurien damit nahezu unausweichlich, es sei denn man lebt als Eremit im Orkland.

    Aber zur eigentlichen Frage: Die Gender-Neutralität Aventuriens macht die Frage etwas schwierig, da sie meiner Ansicht nach ein ausgesprochen oberflächliches Lippenbekenntnis ist und kaum Substanz hat. Es scheint und schien mir immer etwas zu sein, das die Autoren sich auf die Fahnen schreiben wollten, aber das sie nicht tiefgründig erforschen, geschweige denn in die Welt integrieren wollten. Deshalb gibt es zwar die Behauptung das Männer und Frauen völlig gleichgestellt sind und Homosexualität kein Thema ist, gleichzeitig fehlt es aber fast völlig an echten Rollenvorbildern der jeweiligen Gruppen die nicht entweder alte Klischees verstärken, oder andererseits einfach die Gegenseitige Rolle nachspielen. Es ist leicht die menschliche Anatomie einfach umzudefinieren und zu behaupten das Unterschiede die bereits real gar nicht ursächlich sind nun abwesend wären und gar wundersame Wirkung haben, aber bestimmte Komplikationen sind hard-coded und können nicht umdefiniert werden, haben aber einen immensen Einfluss auf die Gesellschaft. Schwangerschaften zum Beispiel sind so ein Ding. Männern passiert das statistisch recht selten, Frauen hingegen haben da ein alleiniges Privileg. Daher ist eine Gesellschaft unmöglich die zwar völlig gleichberechtigt ist, gleichzeitig aber Erbfolge wichtig findet und sexuelle Aktivität gutheißt. Das gleiche gilt für Homosexualität. Sobald Erbfolge wichtig ist wird die zu einem gesellschaftlichen Problem. Nicht zwingend praktisch, aber bezüglich der Belastbarkeit der Ideale. Da beißt sich dann die Schlange in den Schwanz. No pun intended. Aber der Ansatz führt so zu nichts, weshalb ich dir da auch nicht raten würde weiter in die Tiefe zu gehen. Ignorier das so gut du kannst, denn wenn man zu viel bohrt fällt alles auseinander und alles selbst besser und neu zu definieren ist viel zu viel Arbeit. Suspension of disbelief.

    Was nun aber bleibt und woran man sich einigermaßen orientieren kann ist das historische Vorbild. Das ist zwar bezüglich der Geschlechter nutzlos, aber es thematisch interessant. Die Welt ist heute anders als sie früher war, aber die Dinge um die es sich dreht sind weitgehend die gleichen. Sympathie, Attraktivität, geistige Nähe und soziale Faktoren wie Ansehen und Wohlstand sind wichtig. Jeder hat da andere Schwerpunkte. Jeder Mensch (der kein Psychopath ist) mag andere Menschen die fröhlich sind, die singen, die lachen, die Komplimente machen, hübsch sind, jung, gut gekleidet, gewitzt, klug, angesehen und gut situiert. Je jünger wir sind, desto unbeständiger sind die Dinge nach denen wir andere Menschen beurteilen. Junge Menschen achten mehr auf Sympathie, Attraktivität und gemeinsame Interessen. Ältere Menschen achten mehr auf soziale Elemente. Wie angesehen ist jemand? Hat er ein gutes Einkommen? Ist er rechtschaffen? Aber dann gibt es wieder solche die es genau anders herum sehen. Sonst wäre das Leben ja auch langweilig.

    Genauso komplex wie sich dies real gestaltet, genauso komplex ist es auch in Aventurien. Geschlechter hin oder her. Jeder Mensch mag es wenn man Dinge preist, die man an ihm mag, denn wir alle wollen gemocht werden.

    Großen Einfluss hat die soziale Schicht des Gegenübers. Ein Bauernmädchen erwartet keine höhere Lyrik und kann vieles davon vermutlich nichtmal richtig einordnen. Eine Tochter aus bestem Haus wird sich nur wenig geschneichelt fühlen wenn man ihre Schicke Frisur lobt, denn das sie tolle Haare hat und bestens frisiert ist das WEISS sie bereits. Dafür sitzt sie schließlich regelmäßig beim Friseur. Oder? Wer kann das schon so genau sagen. Alle Geschlechterrollenbilder die jemals existiert haben über Bord zu werfen ohne einen vollwertigen Ersatz zu liefern sorgt fast zwingend dazu das man bei diesen Themen auf wackeligem Untergrund steht. Vielleicht wollen Töchter aus gutem Haus in Aventurien ja auch über Säbel fachsimpeln, strippende Nivesen angucken, auf die Jagd gehen, oder sich mit teuren Likören besaufen? Am Ende fährt man wohl am sichersten wenn man davon ausgeht das ALLE Klischees die wir so kennen irgendwie existieren, aber nicht geschlechtsbezogen, sondern völlig chaotisch auf die gesamte Bevölkerung verteilt.

    Eine andere Interessanteste Frage ist was für eine Art Weiberheld er ist. Sowohl ein Donald Trump als auch ein Don Juan di Marco machen Frauen Komplimente. The Donald will ihnen aber vor allem an die Pussy greifen und seine Worte sind daher von Anfang an vergiftet. Don Juan hingegen versteht sich eher als eine Art Musiker und Frauen sind sein Instrument und seine Musik zugleich. Er kann ohne sie nicht leben, aber was er tut erfordert das es ihnen zum Vorteil gereicht. Jemand mit einem Mindset das änlich funktioniert wie Trumps würde, wenn er nicht reich und mächtig wäre, vermutlich auch Spanische Fliege in Cocktails kippen. James Bond zum Beispiel ist ein ziemliches Schwein, das keine besonders hohe Meinung von Frauen hat. Er benutzt sie als Spielzeug, er wirft sie weg wenn er ihrer überdrüssig ist und er manipuliert sie. Das er dabei nett aussieht und den Eindruck erweckt ein toller Typ zu sein tut nichts zur Sache. Von einem emanzipatorischen Standpunkt aus kann man James Bond fast nur als abschreckendes Beispiel heranziehen.


  • Nun habe ich mich für einen Thorwaler Kopfgeldjäger entschieden und habe dabei das Bild eines James Bond, Zorro aus den alten Filmen oder eben Sanji aus One Piece im Kopf gehabt. Einen echten Casanova halt, der sofern eine Frau um Hilfe ruft auch erstmal die Faust sprechen lässt als nachzudenken.

    Hmmm... ist irgendwie sicherlich Geschmacksache, aber in meinem Kopf passt das ganz nur sehr bedingt zusammen. Thorwaler, also die Klischee-Wikinger, als Charmeuer und Frauenversteher?


    Mein Problem besteht nun allerdings vielmehr darin wie wird in DSA geflirtet, muss das alles so gestochen klingen wie in einem Shakespeare? Oder reicht auch ein "Die Farbe deiner Augen ist strahlender als " hier hübschen aventuerischen Edelstein einfügen""?
    [...]
    Ein anderes Thema wäre das flirten zwischen unterschiedlichen Rassen, gibt es sowas also ein Thorwaler mit einer Elfen Dame zb? Wie flirtet man mit einer Amazone ohne seinen Kopf oder schlimmer sein bestes Stück zu verlieren?

    Was dein Charakter über andere Kulturen und deren "Flirt-Verhalten" weiß, hängt prinzipiell von seinen Eigenschaften, Talentwerten und SOnderfertigkeiten ab. In dieser Speziellen Hinsicht währen das neben CH und IN vor allem Talente wie Etikette, Betören und Menschenkenntnis, dazu noch eventuell Geographie. Ziemlich wichtig währen Sonderfertigkeiten wie "Kulturkunde" - die sagt nämlich, wie der Name schon sagt, genau das aus: Wissen/Kenntnis um kulturelle Gebräuche. Fehlt die passende Kulturkunde, sind diverse Proben (u.a. auf Gesellschaftliche Talente) zum Teil massiv Erschwert, je nachdem wie sehr sich die fraglichen Kulturen ähneln/unterscheiden.

    Daran kann dann die Hintergrundgeschichte schon Haken: du wirst wohl nicht genügend Start-AP haben, um dir mehr als eine zusätzliche Kulturkunde leisten zu können - nicht, wenn der Charakter auch noch etwas anderes können soll. Damit wird das "ist viel Herumgereist" entweder zu einem "hat sich in Gegend X aufgehalten" reduziert, oder ist ein "ist viel herumgekommen, hat dabei aber nichts gelernt". Sich das WdH durchzulesen um mehr über andere Kulturen zu lernen hilft dabei nur wenig - es geht ja darum was dein Charakter weiß, nicht das was du weißt. Nur weil du Weißt wie Tulamiden Flirten heißt das nicht, dass dein CHarakter es auch weiß - das ergibt sich aus dessen Werten und Sonderfähigkeiten

    Ohne passende Kulturkunden (oder sehr hohe Werte in Betören, Etikette und co.) wird der Thorwaler also vermutlich erstmal das Flirt-Verhalten seiner Heimatkultur (Thorwal) an den Tag legen, und das ist alles andere als Feinsinnig, sondern eher ziemlich grob und polternd.

    Von daher könnte das Konzept recht schwer als Anfängercharakter zu erstellen sein. Zumindest in dieser speziellen Konstellation. Mein Rat: lass den Thorwaler-Aspekt weg (warum eigentlich Thorwaler? Weil dir die Kultur gefällt? Falls ja, warum dann einen Thorwaler, der nicht wirklich dieser Kultur entspricht? Und falls nein, weshalb da? Wegen der Eigenschaftsboni? Ja, das mag reizen, sollte aber eigentlich nicht der Grund sein eine Rasse zu wählen...) und mach daraus einen Mittelreicher oder Horasier. Da passt das Konzept "Charmeur" deutlich besser, du stammst aus einer Kultur (mit passender Kulturkunde) in der "Feinsinnigkeit" und "Gentlemantum" eher zum Alltag gehören als in Thorwal, dazu eine Kulturkunde, die ein deutlich größeres Gebiet abdeckt (eine zweite kann natürlich bei so einem Konzept nie Schaden).
    Und selbst wenn es unbedingt der Thorwler sein muss (wegen der tollen Boni) - für die sind ja auch andere Kulturen möglich. Wenn das Konzept eh vorsieht, dass er weg von Thorwal ist, dann kann es doch auch gleich einer sein, der nie in Thorwal war, sondern gleich von Anfang an in Weiden, Garethien oder Darpatien geboren ist. Dann hast du immer noch das "Groß und Stark", kommst aber aus einer Kultur, in der Flirten nicht aus "Wettsaufen, Armdrücken und Ringkampf" (übertrieben ausgedrückt) besteht....

  • und wer einen Skalden als Weichei beschimpft, der wird sich vermutlich recht schnell von diversen anderen eine fangen.

    Ich habe die thorwalschen Skalden gedanklich durchaus präsent und dass sie angesehen sind, aber zum einen sind die kein Cyrano oder Shakespeare (und mir scheint, dass diese Form von Dichtkunst gemeint ist), und vor allem, wenn ich mich recht entsinne, sind die thorwalsche Skaldengesänge von der Thematik eher oft düster und traurig.
    Daher würde ich einen nicht-Skalden, der gerne zwecks Flirtversuchen dichtet, eher ungewöhnlich finden, der sich womöglich gar tatsächlich dem (gutmütigen oder nicht) Spott aussetzen müsste, ein Horasier sein zu wollen.
    Ein Thowaler dagegen, der einen Skaldengesang vorbringt für seine Angebetete (oder den Angebeteten) dagegen fände ich dann wiederum nicht ganz falsch, oder ganz ganz zufällig einen Skalden einlädt, in der Halle zu singen.