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Zwischen Illusion und Realität

  • Minerva Ragana
  • September 12, 2024 at 5:22 PM
  • 521 times read

Eine Stimme hallte durch die Kammer, hohl und wie aus dem Nichts: „Es ist nicht wirklich!“ In diesem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Endlich verstand auch ich – all dies war eine Illusion, die mich in die Irre geführt hatte. Als ich die Täuschung durchschaute, fand ich mich gemeinsam mit Paske, Alondro und Rahjadis in der Mitte der Höhle wieder. Der Schmerz in meinem Körper und die Wunden, die die Knochensplitter hinterlassen hatten, blieben bestehen. Mit tiefem Atem konzentrierte ich mich und sprach den kleinen Schutzsegen. „Boron, erhöre mich, hier an diesem verdorbenen Ort. Es sei.“ So endete ich. ER schien mein Gebet zu vernehmen, und die Mäuler und Klauen zogen sich in den Boden zurück und verschwanden. Mit Borons Segen erfüllte eine stille, beruhigende Kraft den Raum. Unsere Moral kehrte zurück, und selbst in Rahjadis' Augen glomm wieder ein Funken Entschlossenheit auf.

Guntian Todesherr lag immer noch vor uns, schwer atmend, hilflos an den Altar gelehnt. In kalter Wut zog Rahjadis eine Flasche Säure hervor, die Alondro im Wachthaus gefunden hatte. Mit einem schnellen Ruck kippte sie die ätzende Flüssigkeit über Guntians aufgedunsenen Kopf. Das schrillste Kreischen, das ich je gehört hatte, erfüllte die Kammer, als sein Fleisch sich auflöste und seine Seele aus diesem Leben gerissen wurde. Doch statt der erhofften Genugtuung erfüllte mich nur ein tiefer, schmerzender Verlust. „Seine Seele ist verloren,“ dachte ich mit einer bedrückenden Gewissheit. Er würde keine Ruhe in Borons Hallen finden, keine Erlösung. Stattdessen würde er in der Seelenmühle äonenlang gequält werden und irgendwann, als Dämon, auf Dere zurückkehren. Er selbst hatte sich mit seinem frevlerischen Pakt Borons ewigen Frieden verweigert.

Rahjadis tobte weiter. Sie zerschlug wütend die Opfergaben auf dem Altar, ließ ihren Frust an den Überresten dieser verdorbenen Stätte aus und nahm sich schließlich einen strahlenden Topas – den Kraftspeicher, nach dem Guntian den hinkenden Knaben geschickt hatte, wie die Magierin uns nachher voll glühender Freude offenbarte. Nun jedoch war ihr Gesicht verzerrt von Hass und vielleicht auch Angst. Es war, als ob sie versuchen wollte, all das Böse mit irem Magierstab zu zerstören. Ich betrachtete die marmorne Grabplatte, die mir schon beim Eintreten aufgefallen war. Auf ihr war in einfachen, abgenutzten Lettern eingraviert: „Madalena, Geliebte und Freundin, 988-1020 BF“ Wer auch immer diese Madalena war, sie musste eine wichtige Frau gewesen sein. Immerhin hatte ihr Memorabilium einen Platz in diesem düsteren Heiligtum gefunden, umgeben von unheiligen Gaben.

Während Rahjadis noch immer wie besessen die letzten Relikte auf dem Altar zerschmetterte, gingen wir wieder in die Haupthalle des Unheiligtums. Dort stand der verkrüppelte Junge, Guntians Messdiener, zitternd in einer Ecke. Die Angst und Verwirrung in seinen Augen durchbrachen meine Gedanken. Ich trat zu ihm und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter. „Dein Herr, der Hohepriester, ist tot. du weißt, was gerade draußen geschieht: Die Golgariten sind da“ flüsterte ich ihm zu, ohne dass es eine Drohung war. „Du hast noch eine Wahl. Dein Leben ist nicht verloren.“ Ich sprach zu ihm von Hoffnung und von einer Zukunft jenseits dieser abgründigen Finsternis, jenseits eines Todes durch einen geweihten Rabenschnabel oder einen Strick. Der Junge sah mich an, sein Blick war vertrauensvoll. In seinen Augen erkannte ich einen Funken Zuversicht. Ich überlegte, ihn den Golgariten zu übergeben, damit er im Orden eine Chance auf einen anderen Weg haben würde. Vielleicht konnte er mit Pferden umgehen oder hatte einen wachen Geist, ein Händchen für Lagerhaltung oder andere Aufgaben, die neben dem Kämpfen in diesem Orden anfielen.

Hoffnung für den Jungen und Hoffnung für Altzoll. Es war kein kleines Zeichen, das wir hier in den Schattenlanden für all jene setzen, welche noch unterdrückt waren oder unterdrückten.

Unterdessen hatten Alondro und Paske das verzerrte Abbild eines Kirchenschiffs durchsucht. Auch Rahjadis hatte sich bereits angeschlossen. In einer Holzkiste beim Opferstock fanden wir seltsame, unheilige Gegenstände: Zettel voller dunkler Visionen und Alpträume, ein Rabenschnabel - die Waffe der Golgariten, kein zerfledderes Tier -, und einen gemarterten Boronsraben, den Alondro sofort in sein herzschloss und ihn mit einem warmen Lächeln „Mercurio“ nannte.

Doch die schrecklichste Entdeckung war ein angefaultes Herz. Ein kalter Schauder überlief mich. Diesen verdorbenen Überrest würde ich bestatten lassen, sobald der Boronanger wieder geweiht war. Das war das Mindeste, was ich tun konnte, um seine Seele zu ehren.

Darüber hinaus fanden wir schwarze Diamanten, die mir mehr gefielen, als ich zugeben mochte, und eine blasphemisch kommentierte Fassung des Schwarzen Buchs. Es war voll von häretischen Anmerkungen und düsteren Prophezeiungen. Besonders interessant jedoch war eine Liste von Opfergaben und ihren Spendern. Diese Informationen würden nicht nur für die Golgariten von Bedeutung sein, sondern auch für die neuen Herrscher von Altzoll – insbesondere für die Familie von Mersingen.

Egilsheim: Zuhause. In mehr als einer Welt.

"'Die Nacht ist finster', sagte die Angst. - 'Die Nacht leuchtet', sagte die Tapferkeit." I Muvrini

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