
2. Beschwörung
Guten Morgen, Zombie!
Furro ter Amaryllis war kein Frühaufsteher. Eine Tatsache, die Hauce Pirras täglich zu spüren bekam. Falls aber doch glückliche Umstände dazu führten, dass es sein Herr pünktlich auf die Beine schaffte... Hauce stieß einen hohen Pfeifton aus, welche Empathen irgendwo zwischen Verzweiflung und Vorfreude ansiedeln würden. Der Magier stellte den Umhangkragen hoch, bevor er Furros Zimmer betrat. Sicherheitshalber. "Guten... Abend..."
"Ah, Hauce!" Furro winkte ihm aufgeregt zu. "Ich habe mich ja noch gar nicht richtig bedankt." Er drehte sich vom Spiegel weg.
Hauce hob die Hände.
Furro deutete eine Verbeugung an und schlurfte auf ihn zu.
Er wirkt nicht wie 100. Hauce nickte. Da bemerkte er die losen Enden um Furros Hals. "Mit Eurer Erlaubnis-"
Furro zog am roten Seidenband. Sogleich segelte es zu Boden.
Hauce bückte sich. Bevor er es auch nur zu fassen bekam, raubte ihm ein braun-gräulicher Klumpen die Sicht. Stumm nahm Furro das Band zwischen die Zehen und legte es auf die Kommode. Ganz langsam ließ er das Bein wieder sinken, ging zu seinem Sarg hinüber und zeichnete Wellen auf den Rand."Ein hübsches Gesicht... ist... nett. Und schwer zu beschaffen, hörte ich."
"Keineswegs," log Hauce rasch. Mit Magie.
Furro sah zum Spiegel. "Meinst du, du könntest mir ein paar zusätzliche Nähte verpassen?"
"Herr?"
"Nicht durch den Mund. Nicht den ganzen, jedenfalls."
Hauce verdrehte die Augen.
Furro strich sich über die Wangen. "Ist etwas verrutscht?"
"Nein. Du siehst aus wie immer. Nichts kann dich verwüsten. Keine Klinge im Fleisch. Kein Haar an falscher Stelle. Hättest du deine Seele noch, wären wir keine Freunde."
"Wie lautet der Plan?"