Das angestrebte Treffen war bisher nicht ganz wie erhofft verlaufen, aber so war das Leben eben. Viel wichtiger war nun die Frage, wie er weiter vorgehen sollte! 5
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Sollte er dem Fräulein vorschlagen sich etwas auszuruhen? Er glaubte im Geschäft vor dem sie Standen ein Polstermöbel erspäht zu haben, das diesbezüglich dienlich sein mochte. (4) 80%
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Oder sollte er sich vielleicht lieber wortreich entschuldigen? (0) 0%
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Natürlich könnte er das ganze aber auch noch mit einem weiteren Kompliment etwas auf die Spitze treiben! Wenn sie errötete betonte das ihre Sommersprossen auf eine Weise, dass sein Herz schier den einen oder anderen Schlag aussetzte. (1) 20%
Thalios Augen weiteten sich vor Schreck, als die junge Dame erst errötete bevor sie gleich darauf blass wurde und zu schwanken begann. Um Alverans Willen, so schüchtern konnte doch niemand wirklich sein. Oder etwa doch? Nun, er hatte auf jeden Fall nicht wirklich Zeit sich deswegen groß Gedanken zu machen. Vielmehr galt es blitzschnell zu entscheiden, was er tun sollte, wollte er noch etwas erreichen. Die Leibwächterin setzte sich zwar schon in Bewegung, also würde Piara wohl nichts geschehen, aber wenn er gar nichts tat würde er wohl reichlich dumm aussehen.
Im spiegelnden Schaufenster konnte er gerade noch erkennen, wie die Augen des jungen Fräuleins nach hinten rollten und sie endgültig das Gleichgewicht verlor. Nun galt es alle Zurückhaltung aufzugeben, wenn er sie noch auffangen wollte. Umso mehr, wenn er nur so gerade eben erfolgreich sein wollte, damit es nicht den Anschein hatte, als ob er das so oder so ähnlich beabsichtigt hatte. Schließlich wäre es wohl wenig hilfreich das Misstrauen von Piaras Begleitern zu erwecken.
Sein Herz begann schneller zu schlagen, als er sich zu den Damen umdrehte. Seine Augen weiteten sich, wie vor Schreck, als er sah wie das Fräulein zu fallen begann, und auch ein wortloser Laut des Erschreckens kam ihm über die Lippen. Hoffentlich würden sie ihm die Überraschung auch abkaufen, aber ob dem so war, würde er schon noch früh genug sehen. Aber sich derart auf das was er tat zu konzentrieren und dabei noch überrascht zu wirken, das war schon ein kleines Kunststück.
Er machte einen Schritt auf sie zu und streckte eine Hand aus um sie aufzufangen. Hätte er es darauf angelegt, hätte er sie sicher zu fassen bekommen und ihren Schwung ausnutzen können um sie zu sich herum zu wirbeln, so dass sie ihm letztendlich geradezu in die Arme gestolpert wäre. Unauffällig wäre das aber ganz sicher nicht gewesen. So ließ er sich stattdessen stolpernd von ihr mitreißen. Er brachte sich nur gerade so weit in Position, dass das Fräulein Prosperi weich auf ihm anstatt auf dem Straßenpflaster landen würde.
So weit lief alles glatt. Er hatte nur nicht so recht mit der Leibwächterin gerechnet. Die schaffte es tatsächlich ihn, und damit auch die junge Frau für deren Schutz sie zuständig war, aufzufangen. Sie kam dabei noch nicht einmal ins wanken. Sie fasste ihn aber auch nicht unbedingt behutsam an. Vermutlich würde er dort, wo sie ihn am Oberarm gepackt hatte später einen hübschen Bluterguss bekommen. Aber er sollte sich wohl nicht beklagen, schließlich tat sie ja nur ihre Arbeit und ihre Kompetenz kam ihm gewissermaßen sogar ganz gelegen.
„Oh, den Göttern seis gedankt!“ Er rappelte sich wieder auf, ohne sich dabei jedoch von der jungen Dame in seinem Arm, die er stützte, zu lösen und nickte der Leibwächterin dankbar zu. „Das hätte böse ausgehen können, wenn ihr nicht gewesen wärt.“ Die Frau antwortete jedoch nicht und erst mit etwas Verspätung wurde er gewahr, dass Piara wieder zu sich gekommen war. Ohne ein Wort zu verlieren löste sie sich von ihm, obgleich sie noch etwas wackelig auf den Beinen war.
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