Es wurde das Abenteuer Das große Donnersturm-Rennen von der Spielgruppe mit zwielichtiger Gesinnung gespielt. Die Helden haben davor ein von mir selbstgeschriebenes Abenteuer erlebt.
Das Gestüt des Grafen Conchobair lag auf halbem Weg zwischen der Einmündung der Nabla in den Tommel und den Mauern von Winhall, also etwa eine Meile vor dem Gratenfelser Tor. Es war eine recht biedere Anlage, mit einem Dreiseithof als Herrenhaus, einigen Wirtschaftsgebäuden, Ställen und etlichen Flächen Land. Auffällig war das direkt neben dem Gestüt eine neue, roh behauene Brücke zum nostrianischen Ufer des Tommel, der hier etwa 30 Schritt breit war, stand. Vor dem Gestüt wurden zwei Dutzend bunter Turnierzelte errichtet, wie sie bei derartigen Veranstaltungen im Mittelreich üblich waren, und jeweils dahinter ein einfacher Stall aus Pfosten und quer genagelten Latten. Herolde mit dem Wappen des Schwertkönigs, zwei gekreuzten goldenen Schwertern auf schwarzem Grund, waren zwischen Zelten und dem Gestüt unterwegs und dirigieren die Arbeiter. Bei einem weißen Zelt saß ein alter Mann, wo sich die Helden anmeldeten.
Sie bekamen ein Zelt und einen Stallplatz zugewiesen. Es waren schon einige andere Teams hier und die Helden erblickten die Barone von Devensberg die unter dem Wappen des Hauses Gareth, ein roter Fuchs vor silberner Scheibe auf Schwarz Grund, ritten. Sie begleiteten wohl jemanden aus dem Kaiserhaus welcher aber nicht unter dem Kaiserwappen, sondern dem Familienwappen antrat. Würde Hal selbst hier antreten oder doch sein Sohn Brin? Immerhin war dieser schon um die 21 Götterläufe alt. Seit dem großen Turnier in Gareth musste er zu einem stattlichen Jüngling herangewachsen sein.
Die Helden bezogen ihr Zelt und stellten die Pferde im Stall ab. Im Stall sahen sie die riesigen Pferde, welche den Devensbergern gehörten. Es würde nicht leicht werden die zu Schlagen. Sie erblickten auch einen Thorwaler der mit Nashörnern als Zugpferde antrat. Drei Amazonen bildeten ein Team und musterten sie argwöhnisch. Vor dem Stall kümmerte dich auch eine Elfe um ihre Zugpferde, die an einem Streitwagen hingen, der aussah als ob er so gewachsen wäre. Dann kam Prinz Brin und wie sie vermutet hatten, hatte er sich prächtig entwickelt. Er begrüßte die Barone von Devensberg und dann rief ein Herold schon alle zum Bankett. Dexter nahm seinen Helm kein einziges Mal ab weil er Befürchtete zwischen all diesen rondragefälligen Recken sofort in Flammen aufzugehen.
Während die Sonne langsam direkt über dem Tommel unterging, begannen rings um Winhall und auch auf dem Gestüt die Menschen große Scheiterhaufen zu errichten, und überall war die freudige Erwartung des Jahresanfanges zu spüren.
In der großen Halle des Herrenhauses war ein Bankett für fast 100 Leute vorbereitet. Große Steineichenholztische waren bis zum Rand mit dem Fleisch von Winhaller Rindern, Schweinen, mit Wildgeflügel aus den Wäldern, mit Wein aus Elenvina und dem Lieblichen Feld beladen. Zahlreiche Bedienstete und Mundschenke standen bereit. Die Rennteilnehmer, die Honoratioren Winhalls und einiger Dörfer und einige Freunde und Gefährten Raidris trafen nach und nach zu Pferd, in Streitwagen oder Kutsche oder zu Fuß ein, suchten sich teils zwanglos, teils unsicher über die örtlichen Sitten einen Platz, und manch einer begann mit dem Schmaus. Graf Conchobair erschien in einer prunkvoll verzierten Imitation einer Lederrüstung, die sowohl seinen kriegerischen Bedürfnissen als auch dem Anlass entsprach. Er ließ sich und allen Gästen einen schweren vergoldeten Trinkpokal reichen und eröffnet das Fest: „Zunächst begrüße ich unsere hohen Gäste, Seine Allerdurchlauchtigste Hoheit Prinz Brin von Gareth und Fürst Udalbert von Wertlingen, Marschall des Reiches. Weiterhin Graf Helmdeucht von Grimfild, Gesandter des nostrianischen Fürsten – äh – Königs, sowie meine liebe Freundin, Franka Salva Galahan Landgräfin von Honingen. Nun genug der Worte. Lasset uns reichlich Essen und Trinken!“.
Die Helden saßen in der Nähe von Marschall Udalbert der zum Generalstab des Kaisers gehörte. Er ließ es sich nicht nehmen jeden darauf hinzuweisen, dass er ein Experte für Streitwagen sei und das sein Buch „Die Bedeutung von Langstrecken-Streitwagen in der herkömmlichen Kriegsführung“ von Hals Ministern und Generälen sehr gelobt wurde. Bevor die Helden von ihm angesprochen wurde verließen sie ihre Plätze nach einem kleinen Happen des Festmales.
Draco lernte drei Novadis kennen. Jassafer Yhlal, Yali Hachman und Nuachmad Al-Ghos'Mherwed benützen einen zweispännigen Sichelwagen. Zwei von ihnen würden als Begleiter auf Khompferden reiten. Draco unterhielt sich mit ihnen auf Tulamidya. Die anderen Helden mochten die drei Novadis nicht.
Nach einer Zeit gingen sie weiter und kamen in ein Gespräch mit Syratus. Er hatte einen leichten Streitwagen mit nur drei Pferden als Gespann. Er war ein gekrönter Rennfahrer aus den Arenen Aventuriens. Obwohl er aus Bürgerlichen Verhältnisse kam gab er sich wie ein Adliger. Von ihm erfuhren sie das es wohl zu Beginn durch einen kleinen Bürgerkrieg zwischen Nostria und Andergast gehen würde.
Kurz vor Mitternacht rief der Praios-Geweihte zur allgemeinen Andacht auf und leitete mit einer kurzen Predigt den Jahresanfang ein. Viele Gäste begaben sich danach auf den Aussichtsturm des Gestütes oder zumindest an die Fenster, um die überall in der Dunkelheit aufflackernden Sonnwendfeuer zu beobachten. Raidri verließ den Empfang kurz, ritt unter dem Jubel der Bevölkerung durch Winhall und kehrte etwa eine halbe Stunde später zurück. Zu dieser Zeit begannen sich viele der Rennteilnehmer zu verabschieden. Unter ihnen waren zwei Frauen der Devensberger, Syratus und auch die Helden.
Um 3 Uhr nachts wurden die Helden von Geschrei und Pferdewiehern wach. Sie schauten in ihren Stall und fanden einen kopfgroßen Ballen der moosig aussah. Die Pferde hatten daran kein Interesse den sie fraßen nur Gestein, am liebsten reinen Erz. Diana fand heraus das es sich um Süßmoos aus den Goldfelsen handelte, dass natürlich sofort den Appetit von normalen Pferden wecken würde. Außerdem waren einige Baumwolllocken, die in Feuerzungen-Extrakt getränkt wurden in diesem Ball. Ein Gift das Pferde töten konnte. Um den Schein zu wahren ging Dexter mit dem kopfgroßen Ballen ins Freie so wie die anderen auch und meldete es lautstark einem Herold.
Dexter und Daleone blieben im Stall so wie viele andere Teilnehmer auch und Draco ging mit Diana zurück ins Zelt. Dexter hatte noch immer seine volle Rüstung an und auch Daleone setzte den Helm in Form eines Wolfkopfes nicht ab, um gegen das Madamal geschützt zu sein. Später in der Nacht wurden sie wach als jemand in ihren Stall einbrach. Sie taten weiter so als ob sie schliefen und schmunzelten als es nur metallisch klirrte als der Meuchler mit seinem Dolch auf ein Pferd einstach. Beide tranken von seinem Sikaryan und Dexter zog dann sein Schwert so hart durch das es dem Meuchler den halben Schädel abriss. Als sie ihn genauer anschauten sahen sie das er ein Spinnen Tattoo am Hals hatte.
Dexter brachte die Leiche hinaus und übergab sie einem Herold. Diese stellten nun endlich Wachen vor dem Stall und zwischen den Zelten auf. Dexter bemerkte das der Elf von den Devensbergern ihn genau beobachtete. Das Team von Amazonen und ein anderes Team hatten Pferde verloren und reisten deswegen schon ab.
Schon vor den ersten Sonnerstrahlen bereiteten die restlichen Teams alles vor. Dexter würde mit Draco im Streitwagen fahren und die zwei Frauen würden als Begleiter auf den Pferden reiten. Als die Sonne über den Koschbergen aufging, waren fast alle Fahrer, Wagen und Gespanne versammelt. Zahlreiche Zuschauer, unterschiedlich willkommen, drängten sich um und zwischen den Wagen, wurden aber von Fahrern und Herolden immer wieder fort gewiesen. Fast die ganze Bevölkerung Winhalls und viele Bauern der Umgebung waren vor die Stadt gekommen, um diesem Ereignis beizuwohnen. Selbst auf der anderen Seite des Tommel waren nostrianische Soldaten und Holzfäller aus der Zollfeste gekommen, um von der Brücke aus den Start zu verfolgen.
Plötzlich waren vom Gestüt drei Trompetenstöße zu hören, und von den Hauptgebäuden setzte sich unter Jubel der Bediensteten ein Fahrzeug in Bewegung. Schnell bewegte es sich von einem eigentümlichen Grollen in Luft und Boden begleitet, über das Feld auf die Wartenden zu.
Es war Raidri Conchobair auf dem legendären Donnersturm. Vier prächtige Rappen in goldblitzendem Zaumzeug zogen die schwere Quadriga, Hufe und Räder wühlten den Boden auf, und blendende Lichtreflexe und sprühende Funken umgaben die ganze Erscheinung. Ein Raunen ging durch die Menge, und viele der einfachen Bürger und Bauern fielen auf die Knie.
Der Donnersturm kam immer näher, und mit ihm das donnernde Grollen, ein eigentümlicher Lufthauch wehte über die Zelte. Unwillkürlich richteten sich die Blicke auf den Himmel, und viele frösteln, im typischen Vorgefühl eines nahenden Gewitters. Dexter wusste in diesem Moment das wenn sie dieses Rennen gewinnen würden, dann könnte er niemals dieses Gefährt besteigen.
Schließlich hielt der himmlische Wagen zwischen der Menge und der Brücke, und das herrische Schnauben der vier Rösser wirkte wie ein erlösendes Zeichen. Ein Moment gespannten Schweigens endete mit erleichtertem und bewunderndem Gemurmel. Raidri Conchobair trug einen prächtigen Schuppenpanzer aus Gold und Bronze, jede einzelne Schuppe ein Meisterwerk, die eine Szene aus seinem Leben zeigte. Er wendete sich vom Wagen aus den versammelten Rennteilnehmern zu und begann zu sprechen: „Rondra mit euch, liebe Freunde! Vor uns liegt ein heißer Sommertag, und ihm werden noch einige heißere folgen. Willkommen zum 75. Donnersturm-Rennen! Wir fahren ein so genanntes Königswagen-Rennen mit Bedeckung. Das bedeutet, jeder darf so viele Wagenlenker und Kämpfer mitnehmen, wie sein Wagen tragen mag, sowie bis zu drei Begleiter auf Reittieren als Bedeckung. Wer oder was auch unter diesen Bedingungen immer am Start beteiligt ist, darf im gesamten Rennen eingesetzt werden, sonst nichts. Daher ist auch späterer Ersatz von Männern oder Tieren verboten. Dieses Rennen wird zu Ehren Rondras gefahren, und eure Wagen sind für den Kampf gebaut. Ihr dürft ab dem Start jeden Konkurrenten attackieren, mit zwei Einschränkungen, die die Kriegerehre ohnehin gebietet. Der Gegner ist der Mann, nicht das Pferd. Alle Angriffe gegen die Zugtiere sind verboten. Ebenso sind alle Gespanne, die sich nicht in Bewegung befinden, sei es, dass sie ausruhen oder bereits ausgefallen sind, tabu, dürfen aber auch selbst nicht angreifen. Ich, Raidri Conchobair, werde euch während des gesamten Rennens mit dem Donnersturm folgen. Aber nicht ich bin euer Richter, sondern Rondra selbst!“.
Nun winkte Graf Conchobair Nercis, dem jungen Boron-Geweihten Winhalls. Er trat vor die Menge und rief zu einer Andacht auf: „Wir wollen des Todes gedenken, des einzigen Gegners, den kein Krieger besiegen kann.“. Anschließend verbrachte er eine Minute im schweigenden Gebet, und auch die Menge schwieg betroffen. Dann wendete er sich an die Rennteilnehmer: „Schwört nun, die heiligen Gebote des Rennens zu beachten.“. Sein Blick wandert zu den Rennteilnehmern.
Thorwaler: „Ein Mann, ein Wort!“
Zwerge: „Ich schwöre bei meinem Barte!“ Die Helden bemerkten das einer der Zwerge bewusstlos war.
Dexter und die anderen: „Ich schwöre auf den einzig wahren Gott!“ Ob wohl irgendjemand hier ahnte das sie den Namenlosen meinten?
Syratus schwört: „Ich schwöre bei meinem Kaiser!“
Prinz Brin, dem man ansieht, dass er Vereidigungen gewohnt ist und die Barone von Devensberg schwören auf die Zwölfe.
Die Elfe fügt freiwillig hinzu, keinerlei Gewalt einzusetzen und alle Tiere vor Schaden bewahren zu wollen.
Die drei Novadis stoßen ein trotzig-stolzes: „Rastullah!“ aus.
Die anderen Teilnehmer schwören auch und dann ergriff der Schwertkönig wieder das Wort: „Meine Herolde werden euch nun eure Startplätze zuweisen. Mit dem Startzeichen wird das Rennen beginnen. Euer Weg führt euch zunächst über den Tommel nach Nostria. Der nostrianische Gesandte, Graf Helmdeucht von Grimfild, ist eigens angereist, um für die rechtmäßige Grenzüberschreitung aller Rennteilnehmer zu sorgen. Eigens zu diesem Zwecke hat die Erste Nostrianische Brückenbau-Kompanie eine Brücke über den Tommel geschlagen. Erstes Etappenziel dieses Donnersturm-Rennens ist der Thuransee an der Grenze zwischen Nostria und Andergast. Dort müsst ihr die Insel der Efferd-Geweihten im See finden. Die Geweihte wird euch das nächste Ziel nennen.“.
Jedes Team wurde von einem Herold abgeholt. Die Teams standen ca. 1 Meile von der Brücke entfernt in einem Halbbogen und zwischen jedem Team waren ca. 50 Schritt Abstand. Es dauerte ein bisschen bis alle an der richtigen Position waren. Nun hob Raidri beschwörend beide Arme, von den Teilnehmern am Rande aus nur als kleine Gestalt zu erkennen. Gerade als sich manch einer fragte, wie man unter diesen Umständen ein noch nicht einmal angekündigtes Startzeichen erkennen sollte, riss er seine Arme herunter. Weit im Norden zuckte aus heiterem Himmel ein Blitz herab, und ein lautes Donnern rollte auf die Wartenden zu. In das Donnern hinein mischt sich der atemberaubende Lärm von 13 Wagen, 60 Pferden und anderen Zug- und Reittieren, und fast 30 Konkurrenten, die zum größten Rennen Aventuriens aufbrachen!
Mit einem Donnern, das jedem Gewitter Ehre machte, und begleitet vom Gebrüll der Reiter und Fahrer und dem Jubel der Zuschauer, rasten die Gespanne auf die Brücke zu. Haben die Gespanne zunächst noch 50 Schritt Abstand voneinander, so kamen sie einander genauso schnell wie der Brücke näher. Schon blieben die ersten vorsichtig zurück, während andere entschlossen scheinen, die Brücke als erster zu nehmen.
Die Helden gingen mit Syratus in Führung. Hinter ihnen erkannten sie nur den Thorwaler und die Elfe. Sie nahmen die Brücke gleichzeitig mit Syratus und obwohl beide Platz hatten nutzen sie die Gelegenheit aus, um Syratus zu bedrängen. Ihr Streitwagen war wuchtiger und um die Pferde musste sie auch nicht bangen. Syratus ließ sich zurückfallen und so gingen die Helden in Führung. Daleone bemerkte noch das zwei Gegner von ihnen in den Fluss rauschten, anstatt die Brücke zu überqueren.
Sie können den Vorsprung halten und als sie ein paar Soldaten mit Lederrüstungen unter dem Wappenhemd, auf dem ein weißen Salzarele auf blauen Grund abgebildet war, aufhalten wollten, fuhren sie einfach an ihnen vorbei. Recht schnell kamen sie in Arraned an und aßen eine Kleinlichkeit. Als Syratus im Dorf ankam fuhren sie schon wieder weiter.
Am weiteren Weg kamen den Helden Bettler entgegen. Da sie nun ja genug Geld besaßen warfen sie ihnen im Vorbeifahren einige Silbertaler zu. Die nächste Ortschaft war schon Thurana am Thuran-See. Sie quartierten ihre Pferde ein und stellten den Wagen ab. Dann machten sie sich auf die Suche nach einem Boot, um nach der Insel im See zu suchen.
Sie trafen einige Soldaten, die diesmal am Wappenhemd die grüne Steineiche auf weißen Grund abgebildet hatten. Als die Helden nach einer Fahrt zur Insel der Efferd-Geweihten im See fragten bekamen sie nur zur Antwort das es einen wichtigen Krieg zu gewinnen gab und dass sie auf keinen Fall irgendjemanden mitnehmen würden. Auch das Angebot einer großzügigen Entschädigung konnte sie nicht umstimmen und fluchend schickten sie die Helden davon. Währen hinten im See nicht weitere drei Boote angekommen hätten die Helden mit ihnen kurzen Prozess gemacht.
Als sie weiter gingen sahen sie wie Syratus die gleichen Soldaten nach einer Überfahrt fragte. Ihn kannten die Soldaten jedoch als gekrönten Rennfahrer und nahmen ihn mit. Wütend darüber, dass sie gerade auf den zweiten Platz gefallen waren suchten sie ein Boot wo keiner in der Nähe war. Als auch diese ihr großzügiges Angebot ausschlugen schlachteten sie die Hinterwäldler regelrecht ab.
Auf der Suche nach der Insel tauchte plötzlich ein Algendämon neben ihnen auf. Er war erzürnt darüber das in seinem See so viel los war. Ein Kampf war unvermeidbar und Draco konnte kurz bevor ihr Boot kenterte den Dämon unter seinen Willen zwingen. Er befahl ihn alle anderen Anzugreifen außer sie nachdem auch er nicht wusste wo die Insel der Efferd-Geweihten war.
Nach einer gefühlten Ewigkeit trafen sie auf ein Holzfloß von andergastsche Fischern. Diesmal übernahmen die Frauen das Reden und setzten ihren Charm ein. Sie erfuhren von den Fischern wo sich die Insel befand und dass die Geweihte für sie wie eine Prophetin war. Schnell machten sich die Helden auf den Weg zu ihr.
Auf der Insel angekommen fanden sie eine Felsgrotte, die mit vielen Seemuschelsplittern geschmückt war. Dadurch sah sie aus wie ein gigantischer Kelch aus Perlmutt. Die Helden trafen dort Alagora, die Efferd-Geweihte. Sie trug ein weites blaues Geweihtengewand und stützte sich auf einen langen Stab. Auch die Elfe kam gerade an und stellte sich als Arianan vor. Die Elfe war klitschnass was die Helden verwunderte. Gemeinsam wurde sie von Alagora zu einem vegetarischen Essen eingeladen. Beim Essen erfuhren sie das sie Raidri vor 20 Jahren bei der Eroberung Maraskans kennengelernt hatte. Mittlerweile Bereute sie aber ihre Teilnahme an dieser Eroberung und deswegen lebte sie hier freiwillig im Exil. Recht beiläufig erwähne sie im Gespräch: „Geht in die Stadt, die vor zwei Jahren überflutet wurde. Findet den Diener der Gottheit der sechs Elemente!“. Die Helden und Arianan verabschiedeten sich. Als die Helden davonruderten sahen sie wie Arianan einfach zum Ufer zurückschwamm!
In ihrem Quartier befragten sie bei einem Bier den Besitzer ob er eine Stadt kenne, die vor zwei Jahren überflutet wurde. Er antwortete ihnen das es sich wohl um Joborn handelte. Die Helden übernachteten bei den Pferden und ihrem Wagen. Am nächsten Morgen brachen sie recht früh wieder auf und Syratus war knapp vor ihnen.
Die Helden kamen auf einer Alten Straßen nach Nibquell und stießen auf den Grenzfluss Ornib. An dessen Ostufer ritten sie dann flussabwärts. Die gesamte Etappe verlief entlang der Handelsstraße, die allen Kriegen zum Trotz die Grenze zwischen den beiden Ländern bildete. Immer wieder stießen sie auf Versuche, das zu beweisen oder zu leugnen. Die Helden fanden ausgerissene und zerschlagene Meilensteine, primitive Schanzen und Erdwälle auf beiden Seiten, eine rote Linie aus Ochsenblut, die fast zwei Meilen lang in der Mitte der Straße verlief, an Bäume genagelte Trophäen, Schmähzeichen oder Ausgaben der nostrianischen Kriegsposaune beziehungsweise der freien Trommel. Auch auf Lichtungen, wo man rücksichtslos einen Hektar Wald gefällt oder gar niedergebrannt hatte trafen sie. Die meiste Zeit jedoch bewegten sie sich durch dichte und unberührte Mischwälder.
Als sie Beilstatt passiert hatten lichtete sich der Wald und die Helden näherten sich wieder einigen Bauernhäusern. Die Äcker ringsum schienen auffallend fruchtbar zu sein, das Korn stand in voller Reife. Zu ihrer Linken, am anderen Ufer des Ornib, sahen sie einen halb bewaldeten Hügel voller Baumstümpfe, Palisaden und Gräben. An seinem höchsten Punkt stand ein uraltes Gemäuer, ein halb ruiniertes Kastell, hundertmal ausgebessert und wieder zerstört. Vor den Helden lag seit langem die erste Weggabelung. Ein Fluss floss von Osten nach Westen, parallel zu ihm eine deutlich besser befahrbare Straße. Wo der Ornib in diesen Fluss mündete, führte eine alte Brücke darüber, und die Straße zur Linken verschwand hinter dem Hügel. Ein uralter Wegweiser wies diese Straße als die nach Kalleth aus, die andere nach rechts als die nach Joborn.
Die Helden konnten nicht widerstehen und tauschten die Wegweiser aus. So würden sie zu den anderen einen größeren Vorsprung gewinnen. Auf dem Weg nach Joborn ritten die Helden an Syratus vorbei den wohl ein Rad vom Wagen kaputt gegangen war. Er hätte wohl keinen leichten Streitwagen nehmen sollen. Dieser war zwar schnell aber nicht für alte Straßen und Feldwege gebaut, die sie in diesem Rennen auch befahren mussten.
Als sie in Joborn ankamen waren sie wohl die Ersten. Die Gottheit der sechs Elemente müsste Hesinde sein. Die Helden fanden aber keinen Tempel der Hesinde in der Stadt. Das Gasthaus hieß König Wendolyn indem sie ihre Pferde und Wagen abstellten, am Rathaus wehte die andergastsche Fahne, ebenso am Glockenturm, dessen frischer weißer Dachstuhl sich deutlich von seinen rußgeschwärzten Mauern abhebt. Nicht weit von der Stadt sahen die Helden an den Ufern des Ingval die Reste eines Dammes weswegen die Stadt wohl vor zwei Jahren überflutet wurde.
Der Wehrtempel wurde von einem alten Peraine-Geweihten und einer noch älteren Travia-Geweihten betreut, die recht fanatisch und verknöchert wirkten. Die Helden fragen sie ob es einen Hesinde-Tempel in Joborn gebe. Die Geweihten antworteten trocken das es nur einen Hesinde-Geweihten gebe. Sein Name sei Hexander und er wohne in einer Mühler unten am Damm.
Als die Helden dorthin gingen sahen sie vor der Mühle einen hageren Mann auf einem Baumstamm sitzen. Gedankenverloren las er in einem Buch und quasselte etwas vom Einsatz von Wasser und Feuer, die Verwendung von Erz und Eis und die Eroberung von Humus und Luft. Die Helden mussten in zwei Mal ansprechen bis er zu ihnen sagte: „Hm, was, äh, ach ja, den Travia Tempel in Andergast, ja?“ dann blätterte er in seinem Buch weiter, auf dem eine Schlange abgebildet war.
Als die Helden zurück zum Gasthaus kamen sahen sie wie Arianan und die drei Novadis auch dort ein Quartier nahmen. Der Stall des Gasthauses war nun voll und es gab kein weiteres Gasthaus im Ort. Als es schon fast dunkel wurde kamen noch Prinz Brin und seine Begleiter, die bei einem Schmid Unterschlupf fanden und der Thorwaler. Arianan waren wohl einige Holzspeichen gebrochen, die sie verzweifelt versuchte zu Reparieren. Tief in der Nacht bekamen die Helden noch mit das Syratus und andere Teilnehmer ankamen. Sie würden erst Morgen Hexander befragen können.
Bevor die Praiosscheibe aufging hatten die Helden schon den Wagen vorbereitet und ritten los. Die drei Novadis waren ihnen knapp auf den Fersen. Vor dem Dorf Kalleth wurden die Helden von einem Banner andergastscher Soldaten aufgehalten. Der Offizier verlangte von ihnen einen horrenden Zoll, um sie durchzulassen. Als die Helden mit ihm stritten und Daleone gerade einen „Seidenzunge Elfenwort“ zaubern wollte tauchten die drei Novadis auf. Diese ließen die Soldaten sofort durch. Zähneknirschend bezahlten die Helden und ritten in das Dorf.
Dort trauten sie ihren Augen nicht. In diesem kleinen Dorf bei den größten Hinterwäldlern gab es einen Rastullah Tempel. Im Gasthaus beim Auffüllen ihres Proviants erfuhren sie das der Novadi-Söldner All al Rachmud sich hier nach drei Jahrzehnten Kriegsdienst für Andergast niedergelassen und einen kleinen Schrein errichtet hatte. Rastullah sei der Rachegott hier, der es den Nostrianern schon zeigen würde.
Kurz darauf ritten sie weiter und die drei Novadis waren nun vor ihnen. Durch das nächste Dorf Eichhafen ritten sie einfach durch, um schneller nach Andergast zu kommen. Als sie dort ankamen war die berühmt-berüchtigte Stadt eine ziemliche Enttäuschung. Die Armut der ganzen Stadt durch die Kriege war offensichtlich. Die Burg von Wendolyn befand sich fast eine Meile jenseits des Flusses. Das Hotel Andergast Imperial ginge in jeder anderen mittelreichischen Stadt gerade noch so als Gasthaus durch. Sie quartierten sich dort ein und stellten die Pferde in den Stall.
Die Praiosscheibe ging schon unter als die Helden sich zum Travia-Tempel aufmachten. Am Weg dorthin kamen ihnen schon die drei Novadis entgegen und grinsten. Im Tempel lernten sie die Oberste Geweihte Manilla kennen. Auch von ihr wurden sie zum Essen eingeladen. Im Gespräch fanden die Helden heraus das sie eine Pazifistin war und seit Jahren versuchte Raidri dazu zu bewegen seine Waffen nieder zu legen. Nach dem Essen sagte sie zu ihnen: „Sucht die Einsiedlerin, die den Neubeginn preist im Land der Orks“. Als die Helden nach mehr Infos fragten, weil das Orkland ja riesig sei, kicherte die Geweihte nur verlegen und meinte das Raidri ihr verboten habe mehr zu sagen. Die Helden unterließen es die Infos aus ihr heraus zu bekommen da sie sich nicht mit einer Geweihten anlegen wollten. Als Abschied bekamen die Helden von ihr noch eine dicke Essenspackung Andergaster Fürstenschnitten. Diese belegten Brote mit Speck galten hierzulande als wirklicher Luxus meinte sie.
Als sie zurück zum Hotel gingen kamen ihnen zuerst der Thorwaler und dann Arianan entgegen. Später als es schon Dunkel war kamen noch Prinz Brin und seine Begleiter an. Am nächsten Morgen waren wieder die Novadis knapp vor ihnen. Auch der Thorwaler war ihnen auf den Fersen. Durch das Dorf Andrafall ritten die Helden einfach durch aber auf der halsbrecherischen Passstraße den Steineichenwald hinauf zur Festung Anderstein kam ihnen der Thorwaler immer näher. Als er neben ihrem Wagen war rammte Dexter ihn. Ein Nashorn fing ihre Pferde an zu attackieren. Daleone stellte ihr Pferd quer und sprang auf die Zugpferde ihres Wagens. Dem Thorwaler sein vorderstes Zugtier rammte das quergestellte Pferd welches schrecklich wieherte. Der Thorwaler musste stehen bleiben, weil sich sein vorderstes Nashorn das Horn abgebrochen hatte. Daleones Pferd schien leider tot zu sein. Diana gab ihr einen neuen Erzbrocken. Als Daleone diesen auf den Boden warf erschien ein neues Pferd.
Als die Helden in der Festung Anderstein ankamen war es noch recht früh. Da die drei Novadis auch schon weiter geritten waren, entschlossen sich die Helden nicht hier zu Übernachten. Auf dem Weg durch die Wildnis sahen sie einige Halmar-Antilopen. Als es dunkel wurde schlugen sie ein geschütztes Lager in einem kleinen Wald auf. Bevor sie schlafen gingen sahen sie noch wie Arianan an ihnen vorbeiritt.
Am nächsten Morgen trafen sie direkt auf einig Orks. Dexter hielt den Wagen an und stürzte sich sofort in den Kampf. Am Anfang war er allein gegen 8 von den Schwarzpelzen. Dexter wurde durch einen Schlag der Orks der Helm vom Kopf gerissen. Wütend stach er dem Ork beide Augen aus und dann trank er von seinem Sikaryan. Als ihm die andern zur Hilfe kamen überholte sie Prinz Brin und seine Begleiter. Nachdem endlich alle Orks besiegt waren und die Helden zurück zum Wagen gingen überholte sie auch Syratus.
Als sie wieder am Weg unterwegs waren kam ihnen Syratus hustend entgegen. Verwundet darüber was ihm zugestoßen sein könnte fuhren sie weiter. Diana schrie dann das sie anhalten sollten. Am Wegrand waren Riesenpilze welche Orkland-Bovisten waren. Diana untersuchte sie vorsichtig und gab dann Entwarnung das diese schon ihre Sporen ausgestoßen hatten. Deswegen kam ihnen wahrscheinlich auch Syratus entgegen. Sie ritten weiter, weil hinter ihnen der Thorwaler näherkam.
Die Helden lieferten sich eine wilde Verfolgungsjagt, weil sie nicht nochmal gegen diese Nashörner antreten wollten. Als es schon dunkel wurde ritten sie am Lager von Prinz Brin und deren Begleiter vorbei. Der Thorwaler blieb wohl bei dem Lager stehen und so ritten sie noch einige Zeit weiter und schlugen dann auch ihr Lager auf.
Weiter geht es im zweiten Teil des Abenteuers Das große Donnersturm-Rennen.