Im Mai diesen Jahres wurden meine bessere Hälfte und ich gefragt, ob wir Interesse an einer DnD-Runde hätten.
Meine beste Freundin hat sich das Starterset gekauft und suchte nun dringend Mitspieler. Mein Mann (der sonst nicht zum RP zu bewegen war) und ich erklärten uns einverstanden und fingen an zu planen. Vorgesehen war eine Runde mit der Freundin, ihrem Sohn (ca. 15) und uns beiden.
Kurz vor Beginn kam noch eine weitere Freundin plus Kind (ca. 12) dazu. Dementsprechend liegt unser Altersschnitt zwischen 12 und Mitte 30, was ich persönlich aber ganz nett finde und auch schon in unserer ersten Runde für einige erheiternde Momente sowie interessante Fragen gesorgt hat.
Der Abend begann mit einem gemeinsamen Pizza-Essen und dem ersten Vertiefen in die Regeln.
4 Erwachsene und 2 Kinder brüteten also über der deutschen und englischen Version des Startersets und die Köpfe rauchten ohne Ende bis zu jenem verhängnisvollen Moment, als ich sagte:
"Ich glaube, ich habe etwas in den Regeln verstanden..."
Stille am Tisch. Grillenzirpen. Kommentar aller anderen:
"Ok, dann wissen wir ja, wer unser Spielleiter wird."
So kam ich also zu meinem Posten, inklusive aller Hefte, die uns zur Verfügung standen.
Zwischendrin die, gefühlt schon 1000x gestellte, Frage "Können wir jetzt anfangen zu spielen?" seitens der jungen Generation.
Wir begannen gegen 21.30 Uhr mit der Runde, jeder suchte sich einen der vorgefertigten Charaktere aus und benannte diesen.
Aufgrund dessen, dass eine eigene Charaktererstellung für das nächste Treffen geplant war, war die Namensgebung beim ersten Versuch etwas außerhalb jeglicher Seriösität mit Namen wie "Milchmixgetränk von Sand" und "Außenseiter von Klugscheiß". Diesen Umstand gedenken wir zu beheben beim nächsten Treffen.
Dank der genauen Beschreibungen im Regelheft, wusste ich (meistens) auch, was ich zu sagen oder zu tun hatte, auch wenn zwischendrin immer wieder Spontan-Amnesien eintraten, die bereits geklärte Fragen wieder den Status "ungeklärt" verliehen. Dementsprechend gab es viel Geblätter im Regel- und Abenteuerheft, Onkel Google half auch an der einen oder anderen Stelle weiter.
Gemäß meiner Lehrernatur begann ich nicht mit allen Details, sondern fügte im Laufe des Spiels immer wieder neue Regeln hinzu (wie z.B. die Initiative auszuwürfeln). Ich wollte schließlich die anderen Personen am Tisch (und vor allem mich selbst) nicht überfordern. Gut, ich war an sich überfordert von der Hülle und Fülle an Informationen und Regeln, aber man musste es ja nicht noch schlimmer machen, indem man versucht sich schon beim ersten Mal an jede kleine Regel zu halten.
Wie wahrscheinlich in jeder RP-Runde, gab es auch an unserem ersten Abend Situationen, die eindeutig auf Würfelglück bzw. -pech zurückzuführen waren.
Da schafft es der sturzbetrunkene Halblingsschurke problemlos sich ins Unterholz zu schleichen, während der nüchterne dabei einen Radau macht, wie eine wildgewordene Elefantenherde und sich dabei noch am Knöchel verletzt. Die anwesende Heilerin critfailed dann auch noch die Heilung des verstauchten Knöchels, die Kriegerin verpatzt Trefferwürfe in einer Tour und die Einzige,, die treffen, sind der Zwerg und der besoffene Halbling. Was will man da als SL schon machen?
Alles in allem war es ein schöner erster Abend, der sehr kurzweilig war. Die Zeit verging wie im Fluge, ohne dass man merkte, dass es schon nach Mitternacht war, als die Kinder todmüde die Köpfe auf den Tisch sinken ließen.
Das nächste Treffen ist für den 22.6. geplant, wo wir einen weiteren Mitspieler in der Runde begrüßen dürfen.
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