Marhaba Effendi!
Verzeih diesem in Erinnerungen schwelgenden Sohn der Vergangenheit, dass er den Titel dieses Beitrags bei jenem Quell der Weisheit und kurzweiligen Unterhaltung unter den DSA-Werken abgeschrieben hat, das seiner bescheidensten aller bescheidenen Meinungen nach, bis zum heutigen Tage seinesgleichen sucht.
Du fragst dich, was dieser Almanach aus dem Jahre 1994 mit dem heutigen Aventurien zu tun hat? Men-Fadlek! Die Worte sprudeln nutzlos aus meinem altersschwachen Mund wie die Wasser eines Baches, der sich in die glutheißen Sande der Khôm ergießt, um alsbald zu versiegen.
Flink wie ein Mungo auf Schlangenjagd will ich drum den Bogen zu unserem Projekt schlagen. Wir Väter und Mütter der Wortschöpfung haben es uns nicht nur zum Ziel gesetzt, bunte Charaktere für Aventurien zu erschaffen, sondern wollen daneben auch das Karmakorthäon in unsere Geschichten einbinden. Doch was, Sahib, ist das eigentlich, das Karmakorthäon?
Es ist eine Zeit des Umbruchs, in der die Unsterblichen um die Macht in der fünften Sphäre streiten. Vergessene Gottheiten erscheinen auf der Bildfläche und auch der Namenlose regt sich. Und so wie die Unsterblichen, so kämpfen auch die Völker der dritten Sphäre um die Vorherrschaft. Wäre es nicht vermessen anzunehmen, dass gerade die siebten Sphäre, die vor allen anderen chaotisch und damit wandelbar ist, diese Phase des Umbruchs ohne Veränderung übersteht?
Der Wandel lässt sich am Sternenhimmel erkennen, kündet von einer Heldenzeit. Fallende Sterne verändern die Geschicke Einzelner wie die ganzer Globulen. Beschwörungen scheitern, Zeichen werden erkannt oder fehlinterpretiert. Na’am, eine Zeit des Umbruchs fürwahr. Eine Zeit großer Geschichten.
Die Haimamudim dieses Projekts berichten dir vom Erstarken alter Gottheiten, den Umtrieben des Namenlosen und derjenigen, die sich dagegenstellt. Sie erzählen von einem Shaitan, der es wagt, sich von seinem niederhöllischen Sultan loszusagen und Dienern der Zwölf, die auf der Suche nach dem richtigen Weg sind. Sie lassen dich teilhaben an den Plänen der Schwarzpelze und Shakagra, die Menschen von ihrem Thron zu stoßen und künden von Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, deren Zukunft so ungewiss ist, wie Regen in der inneren Khom.
Doch wie bindet man das Karmakorthäon ein, ohne mit zukünftigen Publikationen in Konflikt zu geraten? Kanonizität ist für uns ein Muss wie die 99 Gesetze für den Kasimiten. Jede Geschichte, jeder NSC, jede Setzung muss sich ins offizielle Aventurien widerspruchslos einfügen, so wie ein Djinn sich der Herrschaft des Sahib-al-Sitta unterzuordnen hat.
Na’am, kein geringes Ziel, das wir Töchter und Söhne der Schriftkunst uns gesetzt haben, doch es ist gelungen.
Bevor ich wie ein altes Waschweib an den Ufern des Gadang zu fabulieren anfange, will ich nun jedoch das Wort an dich richten, Effendi.
Die Geschichten unseres ersten Werkes sind geschrieben, doch sind bei weitem nicht alle Geschichten erzählt, die denkbar wären. Wir sind nicht am Ende mit dem, was wir berichten wollen und vielleicht finden nach der Veröffentlichung noch weitere Haimamudim den Weg in unsere Reihen.
Hast Du Wünsche, was NSCs, Plots oder Handlungsorte anbelangt? Yalla! Deine Meinung ist gefragt.
Shokran und salâm,
Fred ibn Eric