
Mir ist in den letzten Tagen aufgefallen, das ich keine allgemeine Beschreibung der Insel besitze, alos was man in Kuslik oder in den Hafen der Zyklopeninsel über Ithasos erfahren könnte. Das will ich ändern - bevor ich weiter in der Antike mich festlese.
Hier meine ersten Sätze & Gedanken dazu (von heute morgen, ganz frisch geangelt):
Es gibt die Zyklopeninseln, es gibt die Zyklopen, und es gibt Amran Ithasos - am Hafen von Teremon gehört
Ein Schiff das von Kuslik auf die Nordostspitze von Putras zusegelt, würde nach zweidrittel der Fahrt plötzlich eine riesigen Felsblock aus der See aufsteigen sehen. Je nach Tageszeit leuchtet diese breite Felswand in einem flammenden Rot, ein bebändertes rot-braun oder dunkles schwarzbraun.
Aus der Ferne lassen ich die Ausmaße des Fels und einiger kleinerer Felsen in der Umgebung schwer schätzen; zu gleichmäßig erhebt sich die Insel (Amran) Ithasos aus dem Meer.
Steil ragt die Felswand zwanzig bis dreißig Schritt empor, und auf ersten glaubt man dieser Fels sei unbewohnt, wäre nicht das mysteriöse Bauwerk Ithossos an der nördlichen Nebelküste und das Warnleuchtfeuer mit dem kleinen Anleger, dem Efferdhafen, an der Südküste. Und nicht Möwengeschrei begrüßt die Schiffer, eher das Blöcken von Schafen.
Das eigentliche Leben spielt sich im Inneren der Insel, genauer gesagt, in der Caldera des Amran Ithasos im Süden, ab. Etwa die Hälfte der Insel nimmt der runde Krater ein, der Rest ist von einem dichten Wald bewachsen, den die abergläubische Bevölkerung kaum betritt. Ein buntes Völkergemisch soll dort hausen.
Es ist kein Geheimnis das viele adlige Zyklopäer diese kleine Insel am Rande der Zyklopensee am liebsten ignorieren oder sogar dafür sorgen, dass nur das Leuchtfeuer auf Seekarten eingetragen wird. Die Insel selbst gehöre ja nicht zu den Zyklopeninseln. Teilweise stimmt dies, denn die Insel Ithasos und die umliegende See ist eine autonome Zwergbaronie aus den letzten Tagen Rohals, die nur der Hesindekirche (in Kuslik) unterstellt ist.
Die See um Ithasos gilt als gefährlich, ganz besonders die Südregion, weswegen hier Rohal den Leuchtturm errichten ließ. Schiffer machen einend großen Bogen um die Insel, ganz besonders beim Vollmond, denn dann leuchtet das Wasser in einem seltsamen gespenstischen Lichte.
Sollte wirklich mal ein Schiff die Insel anlaufen, dann nur vom Südosten auf den Leuchtturm zu, möglichst bei Flut, um am Efferdhafen (kurz) festzumachen. Der "Hafen" liegt in einer geschützten Bucht, von wo aus auch die Fischer ihre Boote zu Wasser lassen. Eine hölzerne Plattform an einem Kran ist die einzige Verbindung zwischen dem Efferdhafen und den gut zwanzig Schritt höher liegenden Inselleben.
Der Krater ist wie ein Kessel geformt, in dem sich der Ort Caldalis im nordöstlichen Teil angelegt wurde. Ein Kratersee bedeckt tief den Boden, der irgendwo Zugang zum Meer haben muß. So kann hier gefischt und Austern gezüchtet werden, aber auch die Gezeiten machen sich bemerkbar.
Ein buntes Völkergemisch lebt auf der Insel, zu bunt für einige alteingesessene Zyklopäer.
Was sich Rohal in seinen letzten Regierungstagen gedacht habe, vermutlich einen Halbelfen – wer nennt sich sonst freiwillig Lafario -, diese felsige Insel zu überlassen? Wozu ein Leuchtfeuer, wenn sowieso die meisten Schiffe diese Region mieden? Und dazu dieser Orden von Narakis: Geschichtsmönche, Bücherkopierer, Schreiberlinge, und noch nicht einmal ein bestätigter Orden der Hesindekirche!
Die Bevölkerung lebt vom Fischfang, Ziegen, Schafen, und allerlei Obst und Gemüse, das sie im Krater anbauen. Dabei haben sie einen Wald zwischen dem Krater und der Nebelküste, doch der gilt als verzaubert. Feen, Satyre, und andere Feenwesen sollen ihren Wald vor Sterblichen schützen, und jeder Baumfrevler wird sofort bestraft. Nur ein einziger Pfad schlängelt sich durch den Wald; der Schlangenpfad ist die einzige Verbindung von Caldalis nach Ithossos.
Was ist Ithossos? Eine Burg, ein Schloß – niemand weiß es so recht zu sagen; besteht das Gemäuer aus fast nur sechs zusammenstehende Türme. Es erhebt sich auf einer steilen Felsnadel über der Nebelküste. Manchmal soll der Nebel so dicht sein, daß er selbst die Türme einzuhüllen vermag, daß nur die oberen Stockwerke aus den geisterhaften Schwaden herausragen. Angeblich residiert der Inselrat in Ithossos, der von Lafario gegründet wurde, bevor er einfach verschwand.