Nur weil die Presse keine Berichte über linksmotivierte Mordfälle publiziert hat heißt es nicht, dass es die nicht vielleicht doch gab. Nur weil die Polizei bei ihren Ermittlungen keine linkspolitische Motivation bei einem Mord festgestellt hat heißt das nicht, dass es diese nicht gab. Vor allem aber: braucht es für eine Bedrohung zwingend Todesopfer? Ist der eine (hypotetische) Typ, der einen einzelnen Menschen getötet hat (und danach nie wieder) eine größere Gefahr als der andere (hypotetische) Typ, der 20 zum Invaliden geprügelt hat?
Was offizielle Zahlen angeht: die Polizeikriminalstatistik erfasst politische Motivation nicht gesondert. Von daher gibt es keine offiziellen Zahlen, aus denen man konkret Ableiten kann, welche Fraktion aus welcher Motivation was alles getan hat.
Es geht mir persönlich um das "Gefühl" von Bedrohung. Und da empfinde ich die linke Gewalt als deutlich Bedrohlicher - unter anderem auch, weil linke Gewalttäter i.d.R. eher Sympathien bekommen als die rechten, die Gewalt in der breiten Maße also weniger schwer wahrgenommen wird und eher toleriert wird. Bahnschienen beim Castortransport sabotieren - voll OK. Polizisten verprügeln die bei Asylanten die Aufenthaltsgenehmigung prüfen wollen - wird als "Zivilcourage" hochgelobt. Fremde Autos abfackeln, weil mal wieder Chaostage sind - kein Problem...
Das ist doch Wahnsinn! Wie kann man nur in einem Atemzug seine eigene Objektivität selbst leugnen und dann von irgendwelcher "linken Gewalt" fabulieren? Es gibt keine "linken" Morde (oder bitte nenne einen, wenn du einen kennst) - es gibt aber genug "rechte" Morde! Von angezündeten Autos und "verprügelten" PolizistInnen zu reden verdeutlicht doch allein schon den qualitativen Unterschied! Im übrigen würde ich solche Taten nicht als "links" bezeichnen, sondern apolitisch - sie werden aber als solche im Verfassungsschutz geführt -, während gleichzeitig in vielen deutschen (vor allem ländlichen) Zonen (aus denen ich auch komme), eindeutig rechtsradikale Taten von der örtlichen Polizei und Politik als unpolitisch heruntergespielt und tauchen daher niemals in einem entsprechenden Verfassungsschutzbericht oder ähnlichem auf.
Das müsstest du auch aus Dürkheim kennen - ich tue es! Stichworte: "Dritter Weg", NPD, diverse Kameradschaften und Freunde!
Das ganze ist jetzt etwas am Thema vorbei - aber ich stelle einfach immer wieder fest, dass in diesem Forum ein politisches Klima herrscht, in dem ich mich ganz und gar nicht wohlfühle. Daher werde ich auch nichts weiter zu der Frage des Antisemitismus/ Antijudaismus schreiben - nur so viel:
Meiner Meinung nach ist Antisemitismus in der Welt ein Problem. Und immer wieder kann man diesen transformiert vorfinden - zum Beispiel in solchen "witzigen" Bildern und gerade in Karikaturen. Daher wäre ich einfach sehr vorsichtig mit so einem Thema.
Zum Thema PC:
Es ist immer wieder beeindruckend, was sich die Gegner der Zivilisation so alles ausdenken, was "Political Correctness" alles tue, könne oder mache. Es wird ständig irgendeine Front herbeigefiebert und eine Zensur herbeigeredet, die so nirgends beobachtbar ist. Wenn ich persönlich darüber nachdenke, wie ich spreche, dann schränkt das genaugenommen niemanden in IRGENDETWAS ein - es ist allgemein eine sehr gute Idee, über das, was man sagt, nachzudenken...
Das war es aber auch von mir. Ich habe echt keine Lust mehr, hier (nach dem Bisherigen) noch was lesen zu müssen. Viel Spaß noch!