In der Ausgangsfrage wurde um konkrete Beispiele gebeten, wie der Rondra-Kodex durch Handlungen mit Leben gefüllt wird. Dabei bietet sich tatsächlich die Möglichkeit, ein individuelleres Bild zu schaffen, was z.B. dadurch entstehen würde, wenn der Kämpfer sich selbst noch Erschwernisse auferlegt und die Prinzipien übererfüllen möchte.
Hier muss jeder Spieler selbst entscheiden, wie weit er diese Skala ausreizen möchte.
Für die nachgefragten Kleinigkeiten und Alltagshandlungen möchte ich an dieser Stelle die Sichtweise meines Schwertgesellen vorstellen, der durch die bitteren Erfahrungen der 7G Kampagne geprägt nun vor der Rondraweihe steht:
Wie weit dürfen sich Fremde in den eigenen Kampf einmischen?
In Zweikampfsituationen gar nicht, da würde er sich eher selbst zurückziehen, um nicht in Überzahl zu kämpfen. Nach dem Kampf würde es eine große Predigt inklusive persönlicher Enttäuschung setzen!
Und falls ihn jemand vor dem Todesstoß bewahrt, weil er bereits ohnmächtig geworden ist, wird er dankbar sein und versuchen, Gleiches zu tun.
Eine Überzahl wird gerne angenommen, trotzdem ist er bereit, den anderen (die sich schon langweilen, weil sie natürlich per BlitzFeuerPfeilHammerschlag schon längst fertig sind) auch Gegner zu überlassen...
Wie steht es um Heiltränke und Heilzauber?
Ich versuche immer wieder, Verletzungen natürlich heilen zu lassen (geht ja schnell genug), trotzdem kommt man sehr schnell an die Grenzen, wenn man Fremdheilung konsequent ausschließen will. Deshalb sind Heiltränke in lebensbedrohlichen Situationen nicht schön, aber akzeptabel. Die "Verarbeitung" des Kampfes sollte aber auf natürlichem Wege erfolgen. (Falls der Meister hier nicht großen Zeitdruck wirken lässt)
Die Frage der angemessenen Waffe
Im Zweikampf ein Säbel gegen ein Schwert, Zweihänder etc./ Dolch gegen Dolch / waffenlos gegen waffenlos
Bei einem neugenerierten RG würde ich hier dringend den Schildkampf empfehlen, sodass man dann Hiebwaffen und Dolche zusätzlich zum Anderthalbhänder attackelastig steigern kann und somit auf alles vorbereitet ist.
Aktuell ist die Frage kniffelig, da zweihändig gekämpft wird, sodass ich sie schon einmal im Thread "Wie kämpft man mit BHK II rondragefällig" zu klären versucht habe.
Hier gelten meine Unterscheidungen von oben: Im Zweikampf nur eine Waffe gegen eine Waffe, in Gruppenkämpfen und Schlachten wird mit beiden Säbeln gefochten. Die Situationen wechseln dort so schnell, dass es albern wäre, ständig einen Säbel wegzustecken.
Wer meint, am Besten mit bloßen Händen gegen den Oger antreten zu müssen - meinen Segen hat er. Und er wird einen Segen auch sehr bald brauchen, wenn es mit seinem kurzen Märtyrerleben zuende geht. Ob er dabei allerdings wirklich Ehre errungen hat oder sich mit eitler Überheblichkeit lächerlich gemacht hat, wird sich dann zeigen... (Auch an Rondras Tafel muss jemand kellnern...)
Verhalten in Feldschlachten
Feldschlachten sind keine Summe von Zweikämpfen, sondern eine brutale anonyme Massenschlachterei. Dabei hat jeder Kämpfer Verantwortung für die Verbündeten. Hier liegt das Leben des Kameraden in der eigenen Hand, wenn sein Gegner zum tödlichen Hieb ausholt. Wenn es nicht möglich ist, einen solchen Hieb "fremdzuparieren", sollte man ihn stören: durch Ablenkung, Herausforderung, durch einen schnellen gezielten Schlag auf den Waffenarm oder durch oben beschriebenes Umrennen/Umstoßen. Anstatt tödliche Hiebe von hinten etc. auszuteilen, kann man Gegner stören und behindern. Dass ein umgestoßener Gegner von jemand anderem getötet wird, ist im Schlachtgetümmel allerdings ziemlich wahrscheinlich. In einem Zweikampf hätte man ihn selbstverständlich aufstehen lassen. Und ja: In der Schlacht wird der eigene Gegner getötet, solange er sich als Bedrohung zeigt. Auch mit dem Rondrakamm - denn sogar unbewaffnete Magier etc. SIND eine Bedrohung!
Die Frage nach Rüstung und Ausrüstung
Wie bei der Waffenwahl kann sich auch hier jeder seinen Schwierigkeitsgrad wählen. Für den Rondrageweihten gilt meiner Meinung nach: Mit der besten Ausrüstung kann man den göttlichen Auftrag am Besten und am Längsten ausführen. Eitler Nacktkampf zeugt meiner Meinung nach von mangelndem Verantwortungsbewusstsein (und Todessehnsucht)...
Ein Duell aufs erste/zweite Blut mit nacktem Oberkörper ist da natürlich trotzdem stylisch...
Die Frage nach karmaler Unterstützung
Wie oben schon geschrieben: In Privatkämpfen wäre "Karmaldoping" unehrenhaft. Wer dagegen Rondras Macht schmäht, wird Rondras Macht zu spüren bekommen!
Für den Schutz der Gläubigen und zum Vernichten von Dämonen erfüllen Liturgien etc. ihren eigentlichen Zweck und können sehr intensive Situationen schaffen. Göttliche Macht zu spüren und zu wirken, ist etwas sehr Positives und gerade die Entrückung bietet schöne rollenspielerische Möglichkeiten.
Wie häufig Karma fließen sollte, wird jede Runde selbst merken. Wenn irgendwann der Satz fällt: "Hey Ronnie, mach doch mal eben ne Objektweihe auf meinen Handschuh!" , dann hat man es wohl echt übertrieben.
Auf der anderen Seite sind Magier ja in Aventurien TOTAL selten und was GANZ BESONDERES und können Dinge, die man NOCH NIE gesehen hat... *gähn* Für einen Geweihten sollte man das Besondere möglichst länger erhalten...
Ich hoffe, mit diesen Überlegungen einige Anregungen gegeben zu haben.