Wow, so viele Fragen auf einmal, da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll...
Grundsätzlich ist es aber erstmal wichtig, dass du dich mit deiner Gruppe auf ein paar Fixpunkte einigst, die ich allen wichtig sind, damit ihr das wichtigste haben werdet, dass man beim Rollenspiel haben kann, nämlich Spaß.
Steht bei euch also das Erleben einer fiktiven Geschichte im Vordergrund, wo es wichtig ist das Ende zu erfahren? Wollt ihr Action am Spieltisch, wo viel gekämpft und gewürfelt wird? Wollt ihr nur die wichtigsten Abschnitte eines Abenteuers erleben, um in der Handlung voranzukommen oder könnt ihr euch auch ganze Abende damit aufhalten, eure fiktiven Charaktere sich über fiktive Geschichten unterhalten zu lassen? Dies sind natürlich extreme Positionen und wahrscheinlich wird ein Mix aus allen genannten Dingen dabei herauskommen, aber dann wisst ihr schonmal, woran ihr seid.
Als Meister kannst du dich dann auf diese Anforderungen einstellen, kannst bestimmte Schwerpunkte setzen und für dich festlegen, wo du bei der Vorbereitung viel Zeit investiert und wo eher weniger. Dies wirkt sich dann ganz pragmatisch auf verschiedene Bereiche aus: Landschafts-, Umgebungsbeschreibung, Interaktion zwischen NSC und SC, Detailgrad der Kämpfe, Freiheit oder Steuerung beim Handlungsverlauf. Wahrscheinlich werdet ihr dort auch eine zeitlang experimentieren müssen, bis ihr den Spielstil gefunden habt, der euch am meisten zusagt, das ist aber völlig okay und sicherlich wird sich da im Laufe der Zeit auch einiges ändern.
Und um jetzt noch ein paar deiner sehr konkreten Fragen zu beantworten:
- Vorlesetexte sind, ja man glaubt es kaum, zum Vorlesen da. Wenn sie dir also gefallen, lies sie ruhig vor. Findest du jedoch, sie geben deinen Spielern zu schnell einen Hinweis darauf, dass nun etwas Wichtiges passiert, dann versuche sie frei nach zu erzählen.
- Als Norddeutscher habe ich nun von Natur aus kein Problem Hochdeutsch am Spieltisch zu sprechen, doch im Endeffekt ist es total egal, wie ihr redet, Hauptsache ihr versteht euch untereinander. Mit der Zeit mag es auch interessant sein, zwischen Dialekt und Standarddeutsch zu wechseln, andere Dialekte auszuprobieren, usw. um zu verdeutlichen, dass auch in Aventurien nicht alle gleich sprechen.
- Damit sich Spieler nicht ausgeschlossen fühlen, solltest du ein gutes Gespür dafür entwickeln, woran deine Spieler Spaß haben und was ihre Charaktere zu leisten vermögen. Wenn du dann jeden Charakter ein paar Mal pro Abend mit diesen Stärken anspielst, werden sicher alle zufrieden sein.
Das mal so als kurzer, sicher völlig subjektiver und keinesfalls vollständiger Abriss. Aber was einem selbst Spaß macht, muss auch selbst entscheiden und rausfinden.