Ritter, Kriegerbrief und Offizierspatent (der unterschied?)

  • Den zwölfen zum Gruße,

    Was sind die Grundlegensten unterschiede zwischen dem Ritter, dem Krieger und dem Offizier? und welche Spieltechnischen auswirkungen gibt es?

  • Meinst du mit Spieltechnisch jetzt an Regeln oder die Reaktion der Umgebung? mir ist der Begriff nicht so ganz geläufig.

    Regeltechnisch ist der Hauptunterschied das Krieger über den Vorteil akademische Ausbildung verfügen der ziemlich umfangreich ist und dass sich die Prinzipientreuen unterscheiden.

    Von der Reaktion der aventurischen Umwelt ist es vor allem eine Sache des Ansehens, der sicher auch von Region zu Region unterschiedlich ist.
    Ritter sind insbesondere untere Adligen in den entsprechenden Gebieten sehr angesehen, da sie eben immer aus dem Adel stammen und einerseits sehr viele Erstgeborene Erben zu Rittern in die Ausbildung gegeben werden und im Umkehrschluss auch viele Ritter erstgeborene Erben sind. Ergo nutznießen sie schopn aufgrund ihrer Profession von allerlei Vorteilen der Adligen. Auf der anderen Seite gelten sie gerade in Regionen die keine ritterliche Tradition (mehr) haben, z.B. dem Horasreich, als veraltete Relikte und militärisch von geringem Wert.

    Krieger sind aus Adliger Sicht oft so etwas wie "Ritter light" weil dort eben normalerweise eher die zweit und drittgeborenen landen. Je nach Akademie und Region stehen sie aber an Ansehen in der breiten Bevölkerung den Rittern durchaus gleich (denke da beispielsweise an die Abgänger der Kriegerschule Feuerlilie die teilweise Gänseritter sind) Da aber auch Bürgerliche Krieger werden können ist die Kopplung an die Rechte des Adels weniger stark und gerade in sehr konservativen Regionen wie zum Beispiel Sewerien ist das Ansehen dann doch auf einen weit niedrigeren Niveau als bei Rittern, denke ich.

    Offiziere rekrutieren sich wie die Krieger auch durchaus aus dem Bürgertum, meiner Meinung nach sogar noch stärker als die Akademieabgänger, so dass das zu Kriegern gesagte bei ihnen wohl noch stärker gilt. Da sie üblicherweise selten bis nie als große Einzellkämpfer hervortreten haben sie auch weniger vielbesungene Helden hervorgebracht als die anderen beiden Gruppen. So haben sie dann denke ich das Ansehen von militärisch sicherlich sehr nützlichen fähigen "Fachhandwerkern" aber eben nicht diesen Hauch von "Heldentum" den das Gemeine Volk Rittern und Kriegern oft ersteinmal zugesteht.


    So zumindest meine Auslegung des ganzen.

    Noctum Triumphat

  • was ich noch wissen wollte, ein Offizier darf ja ein Bannerführe oder sich zum Stab dazu gesellen aber wie sieht das beim Krieger oder beim Ritter aus, welche befugnise hat er in diesen Fällen?

  • Hmm... nimm das jetzt nicht böse aber es ist mir auch in deinen anderen Themen aufgefallen: kannst du bitte etwas ausführlicher schreiben? Mit "welche Befugnisse hat er in solchen Fällen?" meint du denke ich mal entweder was er in Kriegsfällen machen darf oder ob er das Recht hat sich bei der militärischen Führung einer Streitmacht zum Stab zu begeben.

    Bezüglich ersterem: Weder Krieger noch Ritter sind teil des stehenden Heeres und somit auch nicht in der dortigen Hierarchie integriert wenn sie nicht explizit als Marschälle, Oberste etc. eingesetzt werden. Ritter als Adlige führen im Falle des Heerbannes üblicherweise mehr oder weniger große Kontingente an Waffentreuen in die Schlacht. Die sogenannte "Lanze des Ritters" bestehend aus ihm selbst, einem Knappen, ca. 3 berittenen Waffenknechten und weiteren Waffenknechten zu Fuß oder zu Pferd ist dabei die kleinere Einheit, Ritter die gleichzeitig Barone sind führen üblicherweise ein Banner ihres Heerbannes (50 Mann) in die Schlacht.

    Krieger sind eher Einzelkämpfer die sich entweder freiwillig Heeren anschließen oder aber angeheuert werden. Wenn sie nicht als Offiziere angeheuert wurden, haben sie da auch keine entsprechenden Funktionen die sie im Kriegsfall zu übernehmen haben, es ist aber durchaus nicht unüblich das verdiente erfahrene Offiziere auch mal solche Positionen übernehmen, das sollte dann aber von oben vorgeschlagen werden und nicht von ihnen.

    Auch Offiziere dürfen nicht "einfach so" ein Banner führen. Wenn sie derzeit in der Mittelreichischen Armee dienen (was Spielerhelden nicht so oft tun) dann werden ihnen passende Truppen zugeteilt (bei den neu erstellten Fähnrichen übrigens nur ca. 10) die sie dann zu führen haben. "freischaffende Offiziere" können natürlich ihre Dienste anbieten, es obliegt aber dem Heeresführer diese in Anspruch zu nehmen oder eben nicht.


    Wenn du mit deiner Frage meintest ob die einfach so zum Stab dürfen: nein, das dürfen auch Helden die als Offiziere erstellt sind nicht unbedingt, da sie zu Beginn ihrer Heldenkarriere normalerweise nicht in der Armee angestellt sind (dargestellt durch den Nachteil Schulden und die fehlenden Verpflichtungen). Ritter und Krieger sind wie schon geschrieben keine Offiziere. Somit haben alle drei Arten nichts beim Stab und der Militärführung zu suchen wenn sie nicht dafür angestellt wurden oder aufgrund ihrer Verdienste bei den Beratungen hinzugezogen werden.

    Noctum Triumphat

  • dein letzter Absatz hat geklärt was ich wissen wollte

    mir is des gar nicht so aufgefallen das ich so undeutlich schreibe, danke für die anmerkung ich werd es mir zu Herzen nehem und das nächstemal ausführlicher schreiben.

  • Darf ein Fähnrich (WdH S. 96) mit einem Offizierspatent an einem Turnier teilnehmen? Hat er überhaupt eins, wenn er nicht mehr zur Armee gehört?

    Darf er seine Waffen wie ein Krieger in einer fremden Stadt tragen? Anderthalbhänder etc.?

    Ist ein Fähnrich nach WdH. vom Rang her höher als ein Krieger in der Armee? (Wirklich nach den Regeln, frisch generiert...beide in der Armee.)

    (Ich rede von der Variante die sich gegen Geld vom Dienst beim Vaterland freigekauft hat...denn schlielich scheint das die für Spieler einzige zugängliche Variante zu sein, wenn man sich die Nachteile ansieht. :) )

  • Das Offizierspatent ist dein Abschlusszeugnis, also ja, bei erfolgreichem Abschluss hat man das Offizierspatent, egal ob man aktuell in einer Armee dient oder nicht.
    Ob man damit an einem Turnier teilnehmen kann: ich denke ja, allerdings gibt es natürlich Turniere, die nur für Adlige oder nur für Ritter sind. Im Zweifelsfall darf ein Offizier aber überall mitmachen wo ein Krieger gleicher Abstammung mitmachen darf.

    Ich nehme an (!) das Offiziere bezüglich des Waffenrechtes wie Krieger behandelt werden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass jemand der im Dienste einer feindlichen Armee steht da sicherlich anders behandelt wird und Offiziere sind öfter in Armee Diensten als Krieger. Sprich: einem Al'Anfanischen Offizier im Dienst seiner Heimatarmee mag das Recht auf das Tragen großer Waffen in einer Bornländischen oder Horasischen Stadt gegebenenfalls doch verboten werden. Einem Offizier der zwar in Al'Anfa ausgebildet wurde, aber "freischaffend" unterwegs ist eher nicht.

    Krieger in der Armee sind so eine Sache... ich halte davon ja eher wenig. Aber gut: man ist nicht "Krieger" in der Armee, man wird angestellt in der Armee und muss dann halt geschickt verhandeln, für welchen Rang. Da du von frisch generierten Charakteren sprichst kann man vermuten, dass der Durchschnittskrieger in Sachen Taktik und Strategieverständnis deutlich genug unter dem Durchschnittsoffizier liegt, dass er keinesfalls einen höheren Offiziersrang bekommt. Entweder er wird ebenfalls Fähnrich oder (wahrscheinlicher bei einem Frischling) erstmal Weibel.
    Allerdings vermute ich das bei vielen Armeen die Herkunft und Kontakte da eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Der Stufe 1 Charakter aus ärmlichen Hause mag sich in einer niedrigeren Position wiederfinden als der Stufe 1 Charakter aus einem wichtigen Adelshaus, der bereits umfangreiche Kontakte im Offizierskorps hat und womöglich auch einen Gönner weit oben, der ihn protegiert, unabhängig davon wer von beiden den besseren Kriegskunstwert hat und welcher Profession beide nachgehen.

    Noctum Triumphat

  • Ich würde das Offizierspatent in Frage stellen, wenn man aus der Armee ausgetreten ist. Denn dann steht man ja nicht mehr in Diensten, trägt keine Uniform, hat keinen Rang mehr (außer vielleicht "a.D."). Man kann dann vermutlich nachweisen, dass man seinen Abschluss in Akademie X gemacht hat und mit einem anderen Zeugnis, dass man ehrenhaft aus Einheit Y im Range Z ausgetreten ist, aber sozial und im Rechte inne haben dürfte das einem aktiven Offizier zu sein untergeordnet sein.
    Aber immer noch besser, als ein Niemand zu sein.

    Waffenrechte sind eh immer eine knifflige und unterschiedliche Angelegenheit. Mal sind Standeszeichen in Ordnung, in Grangor wiederum nicht. Waffenrechte unterscheiden sich je nach Region und manchmal auch Stadt zu Stadt
    Dazu sind verschiedene Regionen unterschiedlich weltoffen oder traditionalistisch. SG haben auch gewisse Rechte, ihr Ring wird aber in einigen Regionen (gerade den stark ritterlich geprägten) nicht so recht anerkannt.

    Wenn man noch aktiver Offizier ist, denke ich, dass das schon gewisse Privilegien hervor bringt und auch beim Waffenrecht Vorteile bringt. Wenn man in einer (auch nachweisbaren) konkreten Aufgabe vor Ort ist, um so mehr.
    Zwar werden zum Thema Waffenrecht immer nur Geweihte, Ordenskrieger und Krieger genannt, aber bei Offizieren kann ich es mir eigentlich auch vorstellen (je nach Kontext und Rang).

    Bei Turnieren würde ich zumindest auch aktive Offiziere zulassen. Bei ausgeschiedenen käme es drauf ab, was das für ein Turnier ist: Die großen sind da vermutlich toleranter als so ein Wald-und-Wiesen-Turnier in Hintertupfingen, das von einem Ritter aus Überzeugung der 10 Generation veranstaltet wurde und alle Teilnehme Ritter auch der mindestens 10. Generation sein müssen (überspitzt ausgedrückt). Der würde schon bei einem adligen Krieger Zahnschmerzen kriegen.
    Bei anderen muss man halt nachweisen können, an welcher Akademie man man mit Abschluss (!) fertig wurde.
    Das wären so meine Überlegungen zum Thema.

    Leider geht die wenn auch inoffizielle Spielhilfe zum Waffenrecht in den Selemer Tagebüchern nicht auf Offiziere ein.

    Beim Rang dürfte schlussendlich der Rang in der Armee ausschlaggebend sein, wer das Sagen hat.

  • Ich würde das Offizierspatent ebenfalls als eine Art "Abschluss" ansehen und weitgehend wie den Kriegerbrief behandeln. Der Rang in der Armee hat damit zunächst einmal nichts zu tun, das Offizierspatent ist letztlich die Voraussetzung um Offizier werden zu können wobei da wohl der Kriegerbrief andersherum ebenfalls anerkannt wird. Ich würde einen Krieger vom "Einstiegsrang" her aber ebenfalls niedriger ansetzen als einen gelernten Offizier. Ein Aufstieg in den Rängen kann eigentlich nur erfolgen wenn man eben auch aktiv in der Armee dient. Ich habe ein paar Jahre lang einen Offizier aus dem Horasreich gespielt der zunächst auf unbestimmte Zeit beurlaubt war und im Jahr des Greifen als eine Art militärischer Berater ins Mittelreich entsandt wurde.

    In der irdischen Historie war es gang und gebe das solche Patente gekauft werden konnten (und oft sogar mussten!) weshalb so manches Offizierskorps einerseits für Menschen niedriger Herkunft nicht erreichbar war und andererseits einen relativ hohen Anteil an (adeligen) Nichtsnutzen enthielt. Erst im Krieg trennte sich dann die Spreu vom Weizen. Geld und Macht sollten also auch in Aventurien je nach Region eine mehr oder weniger große Rolle spielen.

    Generell sollte das Offizierspatent - genauso wie der Kriegerbrief - auch aus anderen Regionen anerkannt und Inhaber mit entsprechendem Respekt behandelt werden. Dabei mag es natürlich mehr oder weniger prestigeträchtige Akademien geben und je nach Region wird man den "neumodischen" Offizieren mehr oder weniger Bedeutung zugestehen als einem Ritter oder Krieger.

  • Mein Vorgänger hat einige Dinge schön und stimmig beschrieben, aber in einem Punkt sehe ich anders.

    Ein Offizierspatent ist meiner Ansicht nach ein "Patent" auf Zeit. Ein Offiziersanwärter mit dem nötigen Familien- oder Heldenhintergrund ist auf die Dienstzeit beschränkt, mit den Rechten und Vorzügen eines Offiziers ausgestattet. Der Kriegerbrief ist die Mindestvoraussetzung, um als Normalsterblicher eine Waffe führen zu dürfen. Wir haben es so gehandhabt, dass wir den Kriegerbrief auch bei Offizieren vergeben haben, für den Fall, dass sie eines Tages nicht mehr im Heer tätig sind und ein Offizierspatent verfällt.

    Nach der Dienstzeit hat man in dem einen oder anderen Gebiet als Ex-Offizier sicher bei bei der Bevölkerung einen gewissen Status. Jedoch ist und bleibt ein Ex-Offizier ein "Zivilist" mit ehrbarem Hintergrund. Wenn aufgrund von guten Fähigkeiten oder Offiziersmangel ein Offizier wieder reaktiviert wird, tritt sein Patent mit voller Wirkung wieder ein - begrenzt auf die Dienstzeit.

    Zum Thema "Ritter" schließe ich mit Schattenkatze an: derische Ritter werden von Region zu Region anders behandelt und angesehen, während die Ordensritter, die einem bestimmten Gott dienen überall "zumindestens" mit dem nötigen Respekt behandelt werden. In manchen Regionen sind sie die Heilsbringer, in anderen sind sie lästige Kleriker mit Waffen, denen man Respekt zollen "muss"...freiwillig oder unfreiwillig...

    Das wäre mein Vorschlag....

    Bei diesem Thema ist keine ganz klare Vorgabe beschrieben... aus diesem Grund würde ich mich an deiner Stelle mit der Gruppe absprechen.

  • Und mancher private Lehrmeister-Magier kostet genauso viel oder mehr als manche Akademie, bringt und kann und darf aber weniger als dieser. Daher sind Professionskosten mitunter wenig repräsentabel. z.B. der Ritter, der viel kostet und als Kämpfer (zu denen er gehört) kaum was kann.

    Einen Kriegerbrief an Offiziere wie der Fähnrich würde ich aber auch nicht vergeben. Ich glaube nicht, dass Offiziere (wie Krieger) Anrecht auf ein eigenes Wappen haben und auch nicht unbedingt für privilegierte Waffen. Auch sind die Ausbildungen und die Eckpfeiler/Ziele/Motivationen dieser Ausbildungen zu unterschiedlich, als dass ich sie durch ein Dokument gleichsetzen würde.

  • Man sollte nicht übersehen das der Fähnrich höhere Nachteile hat als der Krieger und damit effektiv eigentlich teurer ist.

    Die Argumentation das das Offizierspatent eigentlich ruht (bzw. dieser dann als "Zivilist" gilt) wenn er keine Funktion in der Armee ausführt ist schon schlüssig, allerdings muss man sich fragen ob das spieltechnisch sinnvoll ist - immerhin gilt das dann zunächst mal für jeden Spieler Fähnrich solange er nicht den (imho durchaus sinnvollen) Kniff verwendet von der Armee nur beurlaubt o.ä. zu sein. Dem Fähnrich dafür dann wieder einen Kriegerbrief zuzugestehen finde ich umständlich und unnötig.

    Sinnvoller ist es da in meinen Augen das die Privilegien des Patents auch in Kraft bleiben wenn der Charakter momentan keine Funktion in der Armee ausübt (was im mittelalterlichen Aventurien sowieso nicht so genau abgegrenzt ist wie in der Moderne) oder das ihm das von anderen Personen (meist) aus Höflichkeit oder Unwissenheit zugestanden wird.

  • Es klingt vieles sehr schlüssig, was ihr schreibt...

    vielleicht sollte man eine Unterscheidung machen zwischen NPC-Ex-Offizier und einem SC-Ex-Offizier:
    Zum ersten(NPC): Wir sind in einigen Abenteuern Ex-Offizieren begegnet, die nach ihrer Dienstzeit eine Taverne eröffneten oder anderen "einfachen" Tätigkeiten nachgingen. Andere hingegen fungierten als Berater.
    Zum zweiten(SC): Die Abrungung der Privilegien des Patents, nach der Dienstzeit oder in einer "Pause" - klingt nach einer super schlüssigen alternativen Lösung. Unsere Überleung bei der Vergabe des Kriegerbriefes betraf hauptsächlich langgediente Offiziere, die mit den Jahren alles das können sollten, was ein frisch gebackener Krieger-Akademie-Abgänger am Anfang seiner Laufbahn können sollte.
    Also im Prinzip vergleiche ich das mit Magiern, die im Laufe von vielen Abenteuern neue "Zaubersprüche" lernen, die sie bei ihrer Erschaffung nicht generieren konnten. Die Grenze wird mit der Zeit einfach nicht mehr ersichtlich, da viele Erfahrungen und Neues hinzukommt. Ein Krieger hingegen kann auch im Laufe seiner "Heldenlaufbahn" in der Sozialleiter extrem aufsteigen....und wie oben einige von euch bereits sagten: Funktionen im Heer einnehmen(Bei Bedarf). Es ist ein Auf-und Abwerten im Zuge eines Heldenlebens.

    Was einen frisch gebackenen Fähnrich angeht, der nach einem Götterlauf aus dem Heer tritt, bin ich ganz eurer Meinung. Er würde weder einen Kriegerbrief erhalten, noch die Privilegien eines solchen Patents.
    In diesem Fall würde exakt die Problematik auftreten, die Storytelling beschrieben hat.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ghiyath (22. August 2015 um 16:37)

  • Ein Offizierspatent ist im Grunde ja nur die Abschlussurkunde einer Ausbildung, als solche verfällt sie nicht. In der irdischen Geschichte sieht man viele Offiziere, die in mehr als einer Armee gedient haben und gerade Spezialisten waren in mancher Zeit sehr gefragt.
    Gerade nach der Ochsenbluter Urkunde, die ja den einzelnen mittelreichischen Provinzen ihre "eigenen" Heere zugesteht, dürfte es Usus sein, dass ein Offizier, der seine Ausbildung abgeschlossen hat, sich auch nach rentableren Posten umsieht und sie auch findet, bzw. Herrscher fähige Offiziere suchen, aber selbst keine ausreichend Mittel zur Ausbildung haben. Im Horasreich dürfte es noch länger so sein, da dort ja von Haus aus jeder Fürst etwas autonomer war und noch viele andere Mächtegruppen über Bewaffnete verfügen.
    So kann es dann schon sein, dass ein Kavallerie-Fähnrich aus Ragat in den Dienst eines neu eingesetzten Barons im freien Tobrien tritt. Ebenso kann ein Fähnrich zur See nahezu überall eine Anstellung als zweiter Offizier oder Spezialist (Navigator, Geschützoffizier etc.) erhalten, sei es in der Flotte der großen Reiche oder dem Hafenwachschiff einer einzelnen Stadt. Er hat dabei das Recht eine seinem Rang entsprechenden Bezahlung zu erhalten. Schwierig wird es bei Beförderungen und deren Anerkennung, aber wenn ein Hauptmann schon mal ein Banner geführt hat, dann kann man ihm den Rang schlecht absprechen.

    Der Krieger ist ja "nur" ein ausgebildeter Kämpfer und als solcher per se ja nicht zum Führen ausgebildet, sondern eben zum Kämpfen. Sein Kriegerbrief zeigt dabei eben, dass er eine gute Ausbildung genossen und die Tugenden der entsprechenden Schule gelernt hat. Ohne viel Schlachterfahrung käme aber kein Soldgeber auf die Idee, einen jungen Krieger als Offizier einzustellen und ihn Leute befehligen zu lassen.

    Bei Turnieren dürfte, wie viele hier schon schrieben, vor allem der Stand und die Herkunft entscheidend sein, wobei verdiente Offiziere ja schnell geadelt werden und in vielen Fällen auch verliehene Orden nachhelfen dürften.

    Beim Waffenrecht würde ich sagen, dass ein junger "freier" Offizier ebenso wie ein Krieger, seine Waffe in der Regel führen darf, nur bei sehr strengen Dispensen oder außergewöhnlichen Waffen dürfte es dabei Probleme geben, wobei dann wahrscheinlich auch der Krieger seine abgeben müsste oder sollte, um Stress zu vermeiden.

  • Meiner Meinung nach kann man nicht zwischen SC und NSC inneraventurisch differenzieren. Ein Ritter ist ein Ritter, ein Ex-Offizier ein Ex-Offizier. Beide (SC wie NSC) haben die gleichen Möglichkeiten, Rechte, Auflagen oder Einschränkungen.
    Beide können in einen zivilen Beruf übergehen, oder etwas ganz anders machen, Berater sein, auf Abenteuerfahrt gehen, Familie gründen, etc.

    SC gehen dann in der Regel auf Abenteuerfahrt, denn dafür stand ja der OT-Hintergedanke, nicht mehr in aktiven Diensten zu stehen. Aber auch einem NSC könnte eine solche Story widerfahren, aus welchen guten oder schlechten Gründen er den Abschied nahm, desertierte oder unehrenhaft entlassen wurde.
    Oder der SC ergreift auch einen bürgerlichen Beruf, bis ... besondere, ungeahnte Umstände mit dem ersten AB eintreten.

    Am ehesten, wie nach einem Austritt mit einer solchen Person umgegangen wird, dürfte eben auch der Rang sein, den man zuletzt innehatte, der SO und damit der Stand, den man inne hat (adlig zu sein oder wenigstens gehobenem Bürgerlichen Haus zu entstammen ist ja in jedem Fall immer eine gute Basis und bringt mehr Privilegien, als ein Kind armer, unbedeutender Schlucker zu sein).

  • [size=10]Ein Ritter ist eben vor allem eines: von Adel.
    Das ist ein fundamental anderer Stand und Sozialstatus in der feudalen Gesellschaft des Mittelreiches.
    Damit ist eine fundamental andere Stellung vor Recht und Gesetz verbunden und in vielen Fällen Einkünfte aus einem Lehen.
    Der Ritter wird in der Regel als Sohn oder Tochter adeliger Eltern von einem anderen Ritter als "persönlichem Lehrmeister" in einer langjährigen Knappenzeit in den rondrianischen Traditionen des Rittertums unterwiesen.
    Ritter sind (wie der Name schon sagt) vor allem auch im berittenen Kampf ausgebildet, aber auch im Kampf zu Fuß.

    Ein Krieger hat eine Kriegerakademie besucht; eine Kampfschule die ihn gezielt zum professionellen Mann des Krieges und des Scharmützels gedrillt hat; ein Profi seines Faches.
    Krieger von einer Akademie sind teils adelig, zu großen Teilen aber auch Bürgerliche und sind durch ihre Ausbildung extrem vielseitige Elitekämpfer; oft sehr viel vielseitiger und allgemein besser ausgebildet als einige adelige Ritter die nach ihrer Knappenzeit nur sehr sporadisch Heerfolge leisten müssen oder sonst wie jenseits von Turnieren kämpfen. Natürlich hängt das aber massiv von Zeit, Ort und Person ab.
    Krieger ragen auf jeden Fall weit aus der Masse der verfügbaren Waffenträger des Mittelreiches heraus.
    Man muss sich auch mal vor Augen führen was mit dem Wehrwesen des Mittelreichs nach 1027 BF passiert ist.
    Die Reichsarmee ist seit dem Jahr des Feuers Geschichte und die Armeen der 1030er Jahre bestehen aus Freisassen die ihren Lehnsherrn für 8 Wochen im Jahr Heerfolge leisten müssen, ihre Ausbildung in gelegentlichen Übungen unter dem Dorfschulzen erhalten haben und mit Sturmsense, Breitschwert und Großvaters Schuppenpanzer einrücken.

    Offiziere sind dann wiederum ein weit gefasster Begriff.
    Zwischen Weibeln bei einer Stadtgarde und Hauptleuten bei einem kaiserlichen Garderegiment der Reto- oder Hal-Zeit liegen Welten.
    Dahinter können sich akademische Krieger oder vergleichbares oder recht durchschnittliche Kämpfer verbergen.
    In höchsten Rängen adelige Ritter.
    Die Profession "Soldat" stellt eine im Mittelreich nach 1027 BF aussterbende Spezies da; einen bürgerlichen Kämpfer ausgebildet bei einer stehenden Gardetruppe.

    Söldner können sie am Ende alle werden.
    Sehr viele Söldner im Mittelreich sind aus der ehemaligen Reichsarmee hervorgegangen.
    Manche haben einen Kriegerbrief und lassen sich nur für entsprechend ehrbare Aufträge anheuern.
    Und in der Wildermark verkaufen sich selbst adelige Ritter an Kriegsherren oder plündern als Hecken- und Raubritter das Land.

    Außerhalb des Mittelreiches sind diese Unterscheidungen sonst höchstens noch im Horasreich und Aranien relevant.
    Im tulamidischen Raum und Meridiana sind die Übergänge fließend und Standesgrenzen durchlässig.
    Andere Völker kennen ganz andere Kämpfertraditionen.

  • Meiner Meinung nach kann man nicht zwischen SC und NSC inneraventurisch differenzieren. Ein Ritter ist ein Ritter, ein Ex-Offizier ein Ex-Offizier. Beide (SC wie NSC) haben die gleichen Möglichkeiten, Rechte, Auflagen oder Einschränkungen.
    Beide können in einen zivilen Beruf übergehen, oder etwas ganz anders machen, Berater sein, auf Abenteuerfahrt gehen, Familie gründen, etc.

    SC gehen dann in der Regel auf Abenteuerfahrt, denn dafür stand ja der OT-Hintergedanke, nicht mehr in aktiven Diensten zu stehen. Aber auch einem NSC könnte eine solche Story widerfahren, aus welchen guten oder schlechten Gründen er den Abschied nahm, desertierte oder unehrenhaft entlassen wurde.

    Ich finde ein gutes Vorbild für einen Offizier, der zum Abenteurer wird, die Figur des James Norrington in Fluch der Karibik. Er sagt sich nicht einfach eines Tages: "Ab morgen werde ich Glücksritter". Statt dessen leidet er unter der Schmach der verlorenen Liebe an einen Piraten, beginnt zu trinken und landet letztendlich in einem bunten Haufen auf Abenteuerfahrt

    Und aus dem Chaos sprach eine Stimme: ´Lächle und sei froh, denn es könnte alles viel schlimmer kommen.` Also lächelte ich, war froh und es kam schlimmer...

    Im Balash gibt es auf alle Waren 19% Mherwed-Steuer

  • Oder Trotter aus "Die Piratenbraut". Ist erst englischer Offizier und wird ständig von seinen Vorgesetzten angeblafft und runtergeputzt, und als er diese Nase voll hat, macht er bei den Piraten mit.


    einen bürgerlichen Kämpfer ausgebildet bei einer stehenden Gardetruppe.

    Es gibt ja nicht nur Garderegimenter.

    Ich gehe davon aus, dass es in dieser Diskussion bei Offizieren um jene geht, die von einer entsprechenden Akademie kommen und damit zumindest als Fähnrich angefangen, nicht so etwas wie Weibel (Unteroffiziere), die sich in der Stadtwache hoch gearbeitet haben und daher der Profession Büttel angehören. So ein Weibel hat nun wirklich keine großen Rechte und Privilegien außerhalb seiner Dienstzeit und seiner heimatlichen Stadt und auf einem Turnier würde er wohl auch nicht zugelassen werden.

  • @ Schattenkatze:

    Also ich sehe das folgendermaßen:

    Nach meinem Verständnis bedeutet "Garde" im Mittelreich einfach "stehendes Heer".
    Im Unterschied zur feudalen Heerfolge.

    Die Reichsarmee bestand ja aus Garderegimentern: Löwengarde (die es ja noch gibt), Drachengarde, Greifengarde etc.
    Genauso die "Stadtgarde" als stehende Truppe einer Stadt.

    Offiziere sind von der Profession her ja entweder "Krieger" mit Kriegerbrief, oder "Soldaten" die von stehenden Truppen selbst ausgebildet wurden oder in den höchsten Rängen adelige "Ritter".
    In Turnieren ist nach meinem Verständnis nur der Adelsstand und ggfs. der Kriegerbrief ausschlaggebend als Zugangsvorraussetzung.

    Und im Mittelreich spielen Offiziere eben auch keine große Rolle mehr.
    Die kaiserliche Kriegsflotte ist zu größten Teilen weg und die Reichsarmee zu Lande wie sie von Perval geschaffen wurde ist auch auch seit 13 Jahren weitestgehend zerschlagen, wenn wir vom Jahr 1040 BF ausgehen.