Was lest ihr im Moment!?

  • Den versuche ich seit letztem Jahr zu kriegen, ist aber weggekauft, wenn ich zuschlagen möchte. Ich hätte gern den Gegenvergleich, wie sich der Fall Bjaldorns im Roman gegenüber unserer p&p-Umsetzung ausnimmt.^^

  • C.HAMAELEON: Warum eigentlich "immer" "nur" Anthologien?


    *ZU BODEN BLICK, DEN LANGSAM UND ZIELLOS HERUMSCHARRENDEN FUSS BEOBACHTEND*

    Ach, daaas… Ist doch nur so eine Phase. Alles unter Kontrolle. Kann jederzeit wieder damit aufhören…


    ^^

    Naja. Vielleicht doch besser so:

    Kunstpause. Blickt sinnierend in weite Fernen (was ihn – nach Aussagen der Mitbewohnerinnen im Seniorenheim – immer noch sehr interessant und attraktiv erscheinen lässt). :) Kunstpause endet. Wo ist die Kamera, Schabenbiss und Rattenschiss, ah, dort! Hoffentlich fällt das Licht günstig…


    *RÄUSPER*

    Die Antwort hängt wohl ein wenig damit zusammen, dass nach dem letzten Schlaganfall einer meiner Ärzte, nennen wir ihn Doktor Benway, sagte, dass nun wohl jener Lebensabschnitt erreicht wäre, in dem es sich nicht mehr lohnen würde, noch irgendwelche größeren Projekte anzufangen. Ja, so in etwa waren seine Worte. Bald darauf verstarb er dann auch, hat sich einfach nicht mehr richtig davon erholen können, tja…


    Bei mir hingegen scheint die Sache so, dass sich tatsächlich im Laufe der letzten Jahre einige eigentlich bereits weggewesene Hirnareale wieder restaurierten, so dass ich zumindest schon mal wieder auch Sätzen, die mehr als lediglich vier oder fünf Wörter enthalten, folgen kann – was in den Nuller-Jahren den größeren Teil der Zeit nicht der Fall war.

    Mein Ziel ist es, so viel wie möglich da oben wieder zurück zu gewinnen. Lesen und Schreiben hilft dabei sehr. Mein Wiedereinstieg waren Kurzgeschichten – da war die Chance einfach größer, dass ich am Ende einer Story überhaupt noch weiß, um was es am Anfang gegangen war. Mittlerweile taste ich mich auch wieder an die größeren Sachen ran, ist aber noch nicht ganz so locker wie eben bei Short Stories.

    Ich will wenigstens einmal noch einen richtigen Roman hinlegen. Nicht das, was hier von mir im Download-Archiv lagert – ist zwar auch lesenswerter Stoff, hoffe ich, aber ich meine mit richtig wieder ein Buch, für das die Leute sich in die Läden begeben und Geld auf die Theke legen. Etwas, das ich nicht nebenher als Spiel, zur Übung und Therapie schreibe, wie diese DSA-Sachen von mir hier.

    Wenn mir das nochmal gelingen sollte ist es wohl auch so langsam Zeit für mich, nachzuschauen was Terry macht. Ich glaube, ich hörte ihn am Sonntag erst meinen Namen rufen. :) Hat bestimmt schon wieder ein paar schöne Stories auf Lager, der Gute. Man muss ihn einfach lieben, oder?

    (Keine Sorge, auch dieses Hirn ist endlich, man kann sich also gar nicht wirklich darin verlaufen, gleich schon werde ich die Abbiegung zurück gefunden haben…)

    Nun ja. Deshalb also noch so häufig Anthologien, und eben ab und an hier und andernorts die *RÄUSPER RÄUSPER* zugehörigen Rezensionen. Anthologien mit Short Stories sind einfacher, bequemer; und ich mag auch irgendwie den Gedanken, jenes öffentliche Feedback, dass ich hier und anderswo verbreite, könnte einigen der Autoren aus solchen Anthologien – sind ja häufig noch junge Autoren, also Brancheneinsteiger – tatsächlich auf irgendeine Weise bei ihrem weiteren Werdegang helfen.


    Das war – natürlich – wiedermal weitaus mehr als erfragt worden war. Jetzt muss ich euch alle also doch noch umbringen. *SCHWERES ECHSENSEUFZEN* Damit genug über mein Lieblingsthema, genug über mich. :)

    Schließlich sollte dieser Faden hier einem anderen Zweck dienen. Gut dass ich dies die ganze Zeit über im Hinterkopf behalten und mich somit nebenher mit dem Lesen des Kassenbons von meinem letzten Einkauf befasst habe.


    Und ich muss sagen: *KEUCH* Ein ganz übles Machwerk! Die Schrift viel zu klein, die Zahlenwerte viel zu hoch und das Schwarz eher ein viel zu kontrastarmes Hellgrau!

    Nimmt denn wirklich niemand mehr Rücksicht auf uns alte, fast erblindete Leute!

    Und überhaupt: Mehrwertsteuer 19 Prozent! Ganz schlechter Stil. Wirklich ganz, ganz schlechter Stil.

    Selbstverständlich hiermit lediglich null Punkte auf der nach oben offenen Literaturpapst-Gedenkskala.

    Hände weg von solchem Schund!


    ^^

  • Wieder einmal viel zu lang (wo war da der Lektor!), aber trotzdem gute Antwort, danke sehr. Weitermachen.;)

  • Ich habe im Urlaub das DSA Abenteuer " Das Vermächtnis der Völker" von Katharina Pietsch gelesen. Gruppenabenteuer für 3-6 erfahrene Helden. Es handelt in Nordaventurien und Gerasim. Rondra bis Efferd 1029 BF. Nicht geeignet für absolute Kämpfernaturen. Gefragt sind: Interaktion, Talenteinsatz, Hintergrundwissen.

    Außerdem hatte ich noch etwas Abwechlung durch ein Taschenbuch von Michael Knobelspies "Zwischen Tapas und Flamenco". Darin wird ein Außerirdischer mit einer Mission zur Erde geschickt und landet statt in Amerika in Madrid und hat so seine Schwierigkeiten. Er hat Englisch gelernt und in Spanien kommt er damit nicht so richtig gut weiter schließlich soll er nicht auffallen.

  • Bin letzte Nacht, also vielleicht auch eher heute Morgen, mit "The Long War" fertig geworden. Ein weiterer schöner Titel aus der Long Earth serie von Baxter und Pratchett. Nicht Discworld, aber trotzdem sehr schön zu lesen. Als nächstes folgt nun "The Long Mars".

  • Habe mir letzten Freitag Nacht über Herathis von Anton Weste gekauft, gestern fertig geworden (sind nur 300 Seiten). Sehr nettes und flott geschriebenes kleines Büchlein :)

    Siehst reiten Du, jene neune? Die finster und verloren sind.

    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,

    ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul.

  • Deren neuster Band, "Der Galgen von Tyburn", gerade von Februar auf Mai verschoben wurde. *schnief*

  • Und auch "The Long Mars" von Pratchett und Baxter ist nun ausgelesen. Da ließt man Abends schnell ein Kaptiel, dann noch eins und dann NUR noch eins und wenn man dann auf einmal nach dem Nachwort das Buch zuklappt merkt man, dass draußen ja schon wieder die Sonne aufgegangen ist. Nun, als nächstes steht dann jetzt "The Long Utopia" auf dem Programm.

  • … ein Kaptiel, dann noch eins und dann NUR noch eins und wenn man dann auf einmal nach dem Nachwort das Buch zuklappt merkt man, dass draußen ja schon wieder die Sonne aufgegangen ist.

    Häufige Begleiterscheinung wirklich guter, lesenswerter Belletristik (wenn sie denn für solche Lesedauer umfangreich genug geschrieben ist, natürlich). Im Gegensatz dazu stehen Aussagen wie etwa: "So bei Seite 12 legte ich das Buch aus der Hand, ist schon ne Weile her…"

    Die über lange Zeit hinweg gute Bücher lesenden Leute kann man morgens im Straßenverkehr oftmals am verträumten Lächeln und an den leicht dunklen Rändern um die wie verzückt blickenden Augen erkennen. Hm, naja gut, sind nun durchaus auch Erkennungszeichen für eine sonstwie abseits von Schlaf mit lohnenswerten Dingen verbrachte Nacht… :)

  • Ein wunderbares Buch.


    Zum ersten Mal oder ein Reread?

    Spontan hätte ich gesagt: weder noch, er liest noch immer (weil unendlich :iek:)

    Siehst reiten Du, jene neune? Die finster und verloren sind.

    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,

    ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul.

  • Ich lese im Moment eine Sachbuch "Tentacles Longer than Night" von Eugene Thacker, den dritten Teil von "The Horror of Philosophy". Aber nie mehr als 10 Seiten am Tag, und ständig wird auf historische Filme und Texte referenziert, die ich nicht kenne, deswegen zieht sich die Trilogie schon ewig.

  • Von Terry Pratchett hatte ich "Das Mitternachtskleid" gelesen: Die Geschichte der Junghexe Tiffany Weh geht weiter, und mit Ende des Buches dürfte sie wohl keine Junghexe (Alter unabhängig) mehr sein. Nanny Ogg und Oma Wetterwachs mit einigen Kurzauftritten, ein Kurzbesuch in Ankh-Morpork, die Aufgaben einer Hexe und angemessenen Wege, diese zu lösen (solche Hexen in Aventurien fände ich reizvoll) ....

    Danach kam "eine Frau, ein Buch", ein äußerst humorig geschriebener Ratgeber und Leitfaden für alles mögliche in Sachen Frau, angefangen, wie man Birnen oder Reifen wechselt, über wie man einen Vortrag hält, einen Kater am nächsten Tag überdeckt, bis hin zu Exoten, wenn es an eine Heiligsprechung geht und was dazu gehört, oder wenn man als Kandidatin oder Angehörige auf die Oscar-Verleihung geht.

    Kurz und knapp verfasst, auf den Punkt gebracht, augenzwinkernd und lustig, mit schrägen Vergleichen, manchmal auch nicht ganz sooo-nett-aber-witzig-geschrieben.

    Ein Ratgeber und Leitfaden, den ich gelesen habe, weil es Spaß machte, ihn zu lesen.

  • (solche Hexen in Aventurien fände ich reizvoll)

    Nun, die weidener Hexen unter Gwynna könnte man vielleicht so interpretieren oder entwickeln. Der Gedanke kommt mir, weil ich mir aus einer Laune heraus Schild des Reiches gekauft habe und gerade darin schmökere. Generell muss ich sagen, dass mir die RSH sehr gut gefällt, wengleich mir momentan die Zeit fehlt mehr zu tun als nur gelegentlich zu schmökern.

  • Die Diskussion habe ich heute schon mal (wenna uch verbal) geführt.^^ In ganz kurz, da sie hier ja nicht hingehört: Allein durch die verschiedenen Schwesternschaften und die eminent wichtigen Aspekte der Leidenschaft und des Zorns, die ja bei aventurischen Hexen Weltbild, Handeln, Selbstbild und Religion definieren, sehe ich das insgesamt nicht ermöglicht.

  • AUF VERSCHLUNGENEN PFADEN

    LABYRINTHE, von Martin Witzgall, Felix Woitkowski (Hrsg.)

    Verlag Torsten Low


    Die Storyolympiade 2015/2016 hatte Labyrinthe zum Thema und eine große Menge Autoren hatte dazu Kurzgeschichten eingereicht. 24 von ihnen wurden schließlich ausgewählt und in diesem Band veröffentlicht.

    Ich könnte mir vorstellen, dass den Lesern mit diesem Buch so manche nette Story vorenthalten wurde, denn bei den hier publizierten ist nicht eine Geschichte der Kategorie Schlecht dabei, der Verdacht liegt also nahe, dass noch so manches durchaus lesenswerte Material aus diesem Geschichtenwettbewerb aufgrund der vorgenommenen Begrenzung des Umfangs und somit des Kaufpreises draußen bleiben musste, was schade aber auch durchaus nachvollziehbar ist: Es ist sicherlich besser, den Leser mit Schließen des Buches weiterhin nach mehr hungernd statt übersättigt zurückgelassen zu haben.


    Und hiermit ein Hoch auf den menschlichen Einfallsreichtum!

    Das Thema nämlich wird sehr, sehr weiträumig bearbeitet, die Geschichten führen uns sowohl in sehr ferne Welten und Zeiten wie auch in ein jetziges Hier, in die U-Bahnschächte einer Großstadt oder in die Intensivstation des nächsten Krankenhauses, in die Katakomben von Paris oder in die Köpfe mancher… Wesen.

    Die Protagonisten bestehen unter anderem aus ängstlichen, leidgeplagten Heranwachsenden, unbekannt gebliebenen Heldinnen der Antike, Urlaubsreisenraumschiffpassagieren, die Gefahr laufen ihren Anschlussflug zu verpassen, natürlich mit Plan und Lampe ausgerüsteten Höhlenforschern und ferner einigen, nun ja, Wesenheiten, die man sicherheitshalber gar nicht genauer benennt, da man ihnen besser keinerlei Grund für einen persönlichen Besuch liefern will, weil sie doch ganz schön schwer durcheinander im Kopf wirken, so sehr, dass sie ihre bloße Erwähnung hier möglicherweise als Einladung auffassen könnten…

    Auch die geschilderten Örtlichkeiten variieren sehr. Die Stories hier führen uns in die – erwartbaren – unterirdischen Gangsysteme aus Stein, ebenso aber auch in Heckenlabyrinthe, Labyrinthe im übertragenen Sinn, durch mehr oder minder wirre Gedankengänge…

    Alle diese Geschichten gehören letztlich zur Phantastik; einige sind Science Fiction, andere Mystery oder auch Fantasy, mal sind sie überaus witzig, mal märchenhaft, mal subtiler Huibuh oder auch ganz offener, blankgezogener Horror. Für jeden Freund der Phantastik dürfte also was dabei sein. Und noch einmal: Ein Hoch auf den menschlichen Einfallsreichtum!


    Erwähnte ich bereits, dass ich in diesem Band auf keinerlei schlecht geschriebene Geschichte stieß? Einzig der ganz persönliche Geschmack des Lesers vermag es also, unter den Stories hier die eine oder andere zu finden, die ihm nicht ganz so gut liegen könnte, etwa – nur mal als Beispiel – weil er eben einfach eine Abneigung gegenüber Geschichten hat in denen Raumschiffe vorkommen oder in denen Blut fließt oder rosa Zauberpferdchen* erwähnt werden, ganz egal wie gut geschrieben solche Geschichten sein mögen.

    Ansonsten bleibt zu sagen: Ein schönes, teilweise schaurig-schönes, kurzweiliges Buch, bei dem sich zum Leseende trotz üppiger 300 Seiten Umfang der berühmte Oh-schade-schon-Ende-Effekt einstellt, der lesenswerte Bücher häufig begleitet; ein Buch, das man gewiss auch einige Jahre später wieder zur Hand nehmen kann, um sich zumindest nochmal die eine oder andere bevorzugte Geschichte daraus nachlesend herauszupicken und aufs neue zu erleben.


    Solche vom persönlichen Geschmack bevorzugten Geschichten gibt es auch für mich in diesem Band. Aufgrund der vorgefundenen hohen Qualität der Geschichten musste ich allerdings schon eine sehr strenge Siebdichte verwenden, um unter ihnen schließlich jene drei gesondert erwähnen zu können, die mir am meisten zusagten.

    Eigentlich aber hätten es weitaus mehr Stories dieses Bandes verdient gehabt, hier von mir explizit erwähnt zu werden; es gab also jede Menge vierte Plätze, die ziemlich dicht dran waren und es sehr nah ans Podest schafften. So kann es nunmal zugehen bei Olympiaden…


    Platz 3:

    BLAUBART, geschrieben von Ina Elbracht.

    Der Titel ist die erste eindringliche Warnung; eine Seite weiter warnt der Name Gilles de Rais ein letztes Mal. Dann ist es aber eigentlich schon zu spät, kommt man als Leser nicht mehr davon, muss man da durch.

    Hier geht es gleich um mehrere Labyrinthe, eines davon ist offensichtlich, eines offenbart sich ziemlich überraschend, alle sind sie schaurig-grausig, heiß-kalt und ohne Gnade, so dass beim Lesen etwas tief in einem selbst laut kreischend aufspringen und davonrennen möchte, während ein anderer Teil fasziniert verharrt und beim Weiterlesen beinahe zu atmen vergisst.

    Eine Story mit mehr als bloß einem Eimer voll Eiswasser. Packt einen mit kalten metallischen Zangen ganz fest genau da, wo sich ein solch fester Griff überaus unangenehm anfühlt…


    Platz 1 teilen sich – es ließ sich einfach nicht mehr feiner sieben – diese beiden Stories:

    UND IN DER MITTE STAND EIN TURM (von Tobias Habenicht)

    und

    MINOS' GRUSELLABYRINTH (Alisha Pilenko),

    welche beide das Thema des Bandes mit einem ziemlich dreisten und respektlosen Humor aufgreifen und dabei dermaßen entschlossen und kompromisslos vorgehen, dass es ratsam erscheint, während des Lesens nichts zu essen oder zu trinken, da man sonst Gefahr laufen könnte, beim Versuch, ein plötzliches prustendes Auflachen unter Kontrolle zu halten, durch vormals im Mundraum befindliche und dann spontan in die Atemwege eingesogene Fremdkörper den Erstickungstod zu erleiden.

    Aufgrund dieser beiden Geschichten – so ihnen ein gewisser Wahrheitsgehalt nachgewiesen werden kann – dürfte es sich als sinnvoll und notwendig zeigen, dass sowohl weite Teile der Märchensammlungen der Brüder Grimm als auch die eine oder andere epische Erzählung der Antike umzuschreiben sind.

    Ich würde dies begrüßen…


    * Und mal wieder tief durchatmen, entspannen: Solche rosa Zauberpferdchen kommen in diesem Band nicht vor; und rosa Plüschhasen sind nun wirklich ganz was anderes. Puh!