Gestaltungsideen Spiegel auf dem Spiegelsee von Ceofior (SWK)

  • Alle Spieler in meinen Gruppen der "Draustein-Saga" lesen bitte ausdrücklich nicht weiter. :)

    Nachdem es das letzte mal mit Gesatltungsideen so inspirierend war, geht es hier in die 2. Runde. :)

    Laut der Siebenwindküste ist in Ceofior ("Dunstquell") (SWK ab S. 53) ein Spiegelsee (S. 55 f.) in dessen Mitte ein Spiegel ist, in dem man sein wahres ich erblicken soll.

    Dathuil sonnt sich quasi im Spiegel, Poipin traut sich nicht hineinzuschauen.

    Natürlich scharren meine Helden nun schon mit den Hufen und wollen unbedingt in den Spiegel blicken.

    Aktuell sind sie noch auf einem "Ausflug", aber sie werden es sicher wagen, dort auf dem Rückweg hinein zu blicken.

    Ich sammle nun drei Dinge:

    1. Was sagen die Bewohner von Ceofior über den Spiegel auf dem Spiegelsee (außer das mit Poipin und Dathuil)?
    2. Was können meine SC in dem Spiegel erblicken? Wie gestalte ich das aus?
    3. Was hat das für Konsequenzen?
    4. Wie individualisiere ich das Erlebnis nach SC oder Spieler?

    Wesentlich für 1 und 4 sind dafür sicherlich erst einmal die 2 und 3, weshalb ich mich erst einmal auf die beiden konzentrieren will.

    Ideen für die 2:

    • Man erblickt einfach seine Schlechte Eigenschaften, die da unmittelbar sichtbar werden (oder andere "Macken").
    • Man wird in eine Welt gezogen, wo er eine schlechte Eigenschaft überwinden muss um zu bestehen - oder schreckliche Folgen erleidet. Nach aussen hin starrt Charakter in dieser Zeit wie gebannt in den Spiegel.
    • Jeder muss ein Duell (Rededuell, Kampf, Wettrennen usw.) gegen ein verzerrtes ich seiner selbst austragen, der wie eine groteske Überzeichnung seiner selbst wirkt.
    • Jeder erlebt eine prägende Szene seines Charakters aus der Ich-Perspektive eines anderen, der in dem Moment unter den Entscheidungen des Charakters leiden musste.
    • Es hat einfach regelmechanische Auswirkungen. Wer die Probe besteht, hat die nächste Zeit reduzierte schlechte Eigenschaften.
    • Man sieht zwei mögliche Zukunftsvisionen von sich selbst: z.B. reicht und alleine oder arm und mit Freunden.
    • Man sieht plötzlich das Bild eines berühmten Helden (früheren SC des Spielers? Geron?).
    • Man sieht plötzlich das Bild eines grausamen Schurken (Fran Horas? Oder allgemeiner und nicht so konkret?).

    Grundsätzlich kann ich mir auch vorstellen, verschiedenes (parallel oder in Reihe) für einen SC zu nutzen oder aber auch je nach Spieler und SC passend auszuwählen.

    Ideen für die 3:

    • Jedem Spieler steht es frei darzustellen, wie sein Charakter damit umgeht.
    • Es hat regeltechnische Auswirkungen nach eine Probe, wie der SC damit klarkommt.
    • Man kann dabei sterben: Man erstarrt vor Ort zu Glas, stirbt ein einer langen Sieche oder Depressionen.
    • Man wird von einer Gottheit zur Weihe gerufen (mittelfristig, nur dort der "Befehl").
    • Man kann dabei gestählt werden, es gibt Boni, AP etc.
    • Man erhält einen zusätzlichen Vorteil nach Wahl.
    • Man bekommt seine Schicksalspunkte wieder aufgefüllt oder +1 (nicht regenerierbar) über das Maximum hinaus.

    Hier kann ich mir ebenfalls eine Mischung aus den Punkten vorstellen.

    Welche Ideen findet ihr ansprechend? Was würde euch gefallen? Was habt ihr für Ideen?

    Freue mich schon wieder auf euer wertvolles Input. Immer her damit. :thumbsup:

    Mit der Lizenz zum Mähen.

  • Das klingt wirklich interessant.

    1:

    - Ein Teil der Bewohner behauptet, der Spiegel zeigt nur das Gegenteil der Wahrheit/Zukunft, ein anderer Teil beschwört, dass es die Wahrheit ist.

    - Einst wurde eine Dryade an den See gebunden. Sie hat bereits den ein oder anderen in die Tiefen gezogen.

    - Es stimmt, dass man in sein wahres Ich blicken kann, jedoch kann ein unbekanntes Böses ebenfalls sehen, was der Betrachter sieht.

    2:

    - Ein Charakter sieht nur eine einzige Szene eines späteren Handlungsstrangs in deiner Kampagne und kann mit diesem Wissen, das Schicksal abwenden. (lange Vorbereitungsarbeit)

    - Ein Charakter sieht Etwas unglaublich Böses in sich. Eine verdrängte Errinnerung aus der Jugend oder eines seiner Geheimnisse und gerät dadurch in einen Konflikt.

    - Geweihte erhalten beim Blick in den Spiegel ein Zeichen ihrer Gottheit oder sehen sich selbst im Paradies ihrer Gottheit.

    - Der Charakter sieht seinen eigenen Tod

    - Der Charakter sieht einen bereits verstorbenen Freund, der ihm Mut zuspricht und ihm mitteilt, dass es ihm gut geht, da, wo er gerade ist.

    3:

    Genauso vielseitig wie die Darstellungen sind, so sind es auch die Konsequenzen. Generell bin ich als Meister zurückhaltend mit negativen, dauerhaften Effekten für die Charaktere meiner Spieler.

    Vielleicht könnte ein Charakter seine negativen Eigenschaften abbauen:

    -Arroganz und Eitelkeit, da er endlich sieht, wie schrecklich er auf andere wirkt

    -Goldgier, da er sieht, wohin ihn seine Gier irgendwann treiben wird

    In Rücksprache mit den Spielern könnten die Helden auch Nachteile bekommen:

    -Stigmata

    -Angst vor...

    -Im schlimmsten Fall erblinden. Der Charakter hat einfach zu viel gesehen.

    4:

    Ich würde sehr stark mit der Vergangenheit der einzelnen Helden arbeiten. Ihnen ihre Nachteile aufzeigen und kleinere Spoiler für die Zukunft einbauen. Zudem würde ich das ganze in Einzel-Episoden abhandeln. Es ist sehr gut möglich, dass ein Charakter etwas sieht, dass er nicht mit den anderen Helden teilen möchte. Gleichzeitg kann man die Einzel-Episode nutzen um direkt mit dem Spieler die möglichen Konsequenzen weiter zu besprechen.

  • Danke für eure Rückmeldungen! Es ist immer hilfreich, Input zu bekommen.

    Hat sonst noch jemand Ideen? Beim letzten Mal hat das doch so gut funktioniert. xD

    Wollte erst mal ein wenig Sammeln, bevor ich wieder loslege.

    Mit der Lizenz zum Mähen.

  • Hey! Sorry das ich so lange gebraucht hab zum antworten, aber ich musste mir recht lange Gedanken machen, bis mir was sinnvolles eingefallen ist.

    Wenn der Speigel einen möglichst effektiv motivieren will, dann könnte er den Spielern jeweils die beste und die schlechteste Version ihrer selbst zeigen. Wenn sie den Pfad ihrer schlechten Eigenschaften folgen enden sie hier, wenn sie über sich selbst hinauswachsen gibt es ein Ideal, an dass sie sich annähern können. Ist eine nette Idee, va. wenn man einem Spieler ein bisschen auf die Finger klopfen möchte. Du könntest ihnen ja dafür eine SE für schlechte Eigenschaften am Ende des Abenteuers spendieren.

    Mein Problem ist, dass so ein Spiegel im Grunde dem Spieler sein Schicksal aufzeigen soll, aber eigentlich in so einem Rollenspielsetting nicht wirklich eine wichtige Rolle spielt. Ist halt nur ein nice to have... Deswegen hätte ich zwei Vorschläge, die zwar viel Arbeit erfordern, aber mehr aus dem Spiegel machen.

    1. Der Spiegel ist Böse

    Irgendwas - am ehesten ein mächtiger Dämon oder ein anderes Wesen - lebt in dem Spiegel. Es ködert Sterbliche mit Visionen und Bildern mit ihren innersten Wünschen und trägt dann einen "Handel" an einzelne Personen heran, der sehr verführerisch ist, aber eben immer zurückkommt und einem in den Hintern beißt. Iraabar eignet sich recht gut dafür, oder auch ein Gauter O'Dim von dem hier noch irgendwo eine DSA-Version im DL-Bereich herumgeistert. Wer einen Pakt schließt wird bei von jeder Spiegelnden Oberfläche an seine Pflichten erinnert. Anfang nur subtil. Dinge erscheinen im Spiegel, die da nicht sein sollten, später fängt das eigene Spiegelbild zu reden an... So viel, wie man die Leute quälen lann ;)

    Ist halt mit viel arbeit und eventuell einem langen Rattenschwanz verbunden, und Spieler tendieren dazu, von bösen Mächten unverführbar zu sein...

    2. Der Spiegel ist tatsächlich wichtig

    Was ich persönlich besser finde ist, wenn der Spiegel deinen Helden etwas über sie zeigt, was sie noch nicht wissen. So ein Spiegel sollte viel eher ein zentraler Angelpunkt in einer Geschichte sein als nur ein nice-to-have. Darum könnte der Spiegel den Spielern etwas zeigen, dass sie noch nicht betrifft, aber irgendwann kommen könnte. Dies bedeutet auch wieder sehr viel arbeit für dich als SL, aber es könnte wirklich was interesantes bei raus kommen.

    Eventuell leben Familienmitglieder von einem Spieler noch, von denn er glaubte, sie sein tot, und der Spiegel zeigt ihm, dass er nicht alleine ist. Ein Held könnte drauf hingewiesen werden, dass er adelig ist, wovon er bisher noch nichts weiß. Jemand könnte auf einen Pakt hingeweisen werden, den er geschlossen hat oder noch schließen wird...

    Was ich damit sagen will ist, dass ein Spiegel, der einem nur irgendeine Version von sich selbst zeigt ein ziemlich schnell vergessenes Ereigniss ist... Auch das typische "Ihr müsst jetzt gegen eure Spiegelbilder kämpfen" könnte man an dieser Stelle inbauen, was auch schon eine recht ausgelutschte Geschichte ist. Wenn du es schaffst, das der Spiegel den Spielern - oder einem von ihnen - etwas zeigt, was sie noch nicht wissen, und er damit ein tatsächlich relevanter Teil des Plotts ist, dann wäre das so viel mehr Wert als den Spielern nur irgenwas zu zeigen, dass im Grunde bedeutungslos ist...

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Hallo Sternenfaenger,

    wow das sind tolle Ideen dabei. <3

    Ich werde mich mal ebenfalls damit beschäftigen. Wird wohl eher die übernächste Spielsitzung und aktuell sieht es diesen Monat leider mau aus mit einem Termin. X/

    Ich werde nach ein wenig Überlegung dann auch kurz die SC skizzieren, wenn ich mir noch mehr Gedanken zur Ausgestaltung gemacht habe. :)

    Mit der Lizenz zum Mähen.