Gibt es einen Stammbaum der Götter?

  • Nandus zum Gruße!

    Ich habe jetzt schon mehrfach versucht, für mich und meine Gruppe einen "stabilen" Stammbaum der Götter zusammenzustellen. Nicht für die Spielcharaktere, sondern einfach für die Übersicht und Zusammenhänge, sofern es diese gibt. Dabei ist klar, dass vermutlich nicht alle Götter unter einen Hut kommen, dass sich viele heutige Dämonen und Drachen mit hineinmischen und einige Äste getilgt sein werden. Die Aufstellung der Zwölfgötter und der mit ihnen assoziierten Halbgötter bietet zwar einen guten Ausgangspunkt - der "Wahrheit" entspricht es ja aber offensichtlich nicht.

    http://de.wiki-aventurica.de/wiki/Diskussion:Stammbaum_der_Zwölfgötter

    Aber es gibt ja eben doch Verbindungen! Für mich als SL ist es z.B. relativ unbefriedigend heute über eine RetCon zu stolpern, bei der ich in einem Nebensatz mitbekomme, dass Nandus sich eigentlich in Hesinde und Amazeroth geteilt hat (Und nicht Hesinde zuerst da war), wodurch von ihm selbst heute nur noch "Reste" nachhallen, die seinen Geweihten als Karmaquelle dienen. Bei Tsatuaria findet man sowas ja immerhin noch in WdG recht offensichtlich aber für vieles fehlt mir dann doch die Gesamtübersicht (von den Regelwerken/ Quellen ganz zu schweigen). Aber wie man es auch dreht und wendet: Das ist eine Abstammung. Sogar eine Vermehrung.

    Wie gesagt: für meine Spielcharaktere macht das alles keinen Unterschied. In den wenigen Runden, an denen ich als Spieler teilnehme, spiele ich leidenschaftlich einen Aves-Geweihten. Aber mich als Spieler und Meister Wurmt sowas doch ungemein^^

    Aber ich will mich ja auch nicht als gänzlich ohne eigene Überlegungen in den Ring werfen. Ich persönlich kenne sowohl aus DSA als auch aus verschiedenen irdischen Religionen 3-4 Möglichkeiten, wie neue Götter entstehen könnten.


    1) Sie entstehen aus dem Nichts.

    Das ist relativ unbefriedigend und hilft mir wenig bei der Entstehung eines Stammbaumes, falls es zu viele hiervon gibt. Aber irgendwo muss es ja LOSgehen. ;) Los und Sumu sind hier inneraventurisch wohl das prominenteste Paar. Ich meine auch Rur und Gror fallen hier rein, bin mir aber unsicher. In diesem Zusammenhang möchte ich auch direkt mal auf einen anderen Thread hinweisen, über den ich bei meiner Suche gestolpert war und in dem Windweber (#22) und Sternenfänger (#34) einige sehr interessante und hier nennenswerte Ansätze zusammenfassen:

    Aventurische Theologie

    2) Sie gehen durch Abspaltung aus anderen Göttern hervor.

    Da hätten wir auch schon unsere Zwölfgötter als abgeschiedene Teile von Los und Sumu. Außerdem als einzigen (mir bekannten) Halbgott Ucuri aus Praios.

    3) Sie sind "Kinder" von anderen Göttlichen, die sich gepaart haben, bzw. von Göttlichen und Sterblichen.

    In DSA die Halbgötter nach zwölfgöttlicher Definition. (Praktisch dürfte aber wohl alles karmaspendende was nicht in Alveran einen festen Platz am Tisch hat als Hlbgott zählen und damit auch irgendwie z.B. die Himmelswölfe. Wo auch immer die jetzt einzuordnen sind.)

    4) Ins Göttliche erhobene Wesen

    In DSA z.B. Satinav und auch Pardona hat ja ihr Glück versucht. Ansonsten immer gutes Futter von Heldengeschichten und Heiligsprechungen. In letzterem Fall würden auch manche Alveraniare womöglich hier hineinfallen (aber natürlich auch in die anderen Kategorien.)


    Das ganze Göttersystem könnte auch immer nur auf Punkt 1 oder 1 und 2 beruhen. Theoretisch könnte man auch gut behaupten, alle Göttlichen stammen irgendwie durch Abspaltung von Los ab, Travia und Rahja waren ursprünglich vor ihrer Spaltung mal eine Entität namens Trahja oder Praios sei in Wirklichkeit nur ein abgestoßener Teil des Namenlosen aus dem 8. Zeitalter, wobei der Namenlose vorher selber mal Praios geheißen hatte, teilweise aber auch noch nach seinem Ursprung Los genannt wird. :thumbsup:

    Obwohl mir Ideen wie diese sehr gut gefallen und sie definitiv viel Spielraum für schöne Überlegungen, Charaktere, Plots und sonstige Aufhänger bieten: Etwas mehr Substanz und etwas weniger Behauptung wäre eine feine Sache.

    mit freundlichem Gruß im neuen Jahr,

    Nick

    ___
    Edit: Da ist mir doch glatt ein kleiner Fehler bei Punkt 3 durchgegangen. Ist jetzt rauskorrigiert.

    2 Mal editiert, zuletzt von Sir_Nicholas (4. Januar 2018 um 09:04) aus folgendem Grund: Fehler korrigiert

  • Ich kenne keinen Stammbaum der Götter.

    Das umfassenste Werk ist die Historica Aventuria, in der aus Sicht der Riesin Chalwen Einblick in die Mythologie gewährt wird.

    Dort findest du viele übernatürliche Wesenheiten, Unsterbliche, Götter, solche die es einst waren usw.

    DIe aventurische Mythologie war und ist im Wandel, gewisse Festlegungen gibt es sicherlich, wie man der HA entnehmen kann.

    Und doch verliert sich vieles im Nebel der Geschichte oder unterliegt unterschiedlichen Deutungsversuchen in Gelehrtenkreisen.

    Ich persönlich finde das gut so, da es Spannung und Flexibilität im Spiel bewahrt, ohne beliebig zu sein.

  • Die HA nennt einige Beispiele (Nandus, Tsaturia, Rondra/Mithrida). Aber das sind alles Chalwens Spekulationen und damit sogut oder schlecht wie andere Erklärungen. Definitionsgemäß sind alle Karmaspender gleichwertig, einen verbindlichen Stammbaum gibt es somit nicht.

    Was die einzelnen Völker erkennen und sortieren kann sich davn natürlich unterscheiden.

  • In meinen Augen ist es ein Vorteil, wenn die Götterwelt und einiges anderes zum Teil im Unklaren bleibt. Das ein ganz großer Vorteil in der Welt von DSA.

    Ein Stammbaum macht i.d.R. nur aus der Sicht der jeweiligen Religion (oder Magiertheorie) Sinn. Wenn du die wirkliche Wahrheit dahinter möchtest, dann verliert das Spiel glaube ich einiges an Charakter. Dann sind bestimmte Religionen einfach objektiv falsch.

    Als Spieler hast du so den Vorteil, dass du einen Charakter alles glauben lassen kannst, as du möchtest, und als Spielleiter hast du immer eine Hintertür offen für ein paar abgefahrene Ideen, die nie abschließend geklärt werden können (Phex der Namenlose? Aphismara die geschmeidige Partnerin von Uthar? Götter & Erzdämonen keiner Entitäten sondern Personalisierung von Gefühlen?)
    In der HA wurde ja genau deswegen auch zurückgerudert, um diesen mythischen Charakter der Welt nicht zu verlieren. Ich glaube eine abschließende Klärung der Sachverhalte würde dem Rollenspiel insgesamt eher schaden als nützen.

    Dahingegen wären mehrere Stammbäume aus der Sicht verschiedener Religionen sinnvoller in meinen Augen.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (3. Januar 2018 um 20:32)

  • Danke für die schnellen Antworten :)

    Das mit dem Mehrwert des Ungewissen kann ich selber gut nachempfinden. Das ist ja irgendwo auch der Reiz von Religionen im Rollenspiel - der Unterschied zwischen Glauben und Wissen eben^^

    Ich finds trotzdem störend, dass man immer wieder zwischendurch über gesetzte Wahrheiten stoplert, die man aber mal nirgendwo versammelt einsehen kann. OK, das HA hab ich nicht. Ich finds aber intressant und werds mir dann wohl auch mal in näherer Zukunft zulegen :). Womöglich komm ich dann nochmal auf die Ausgangsfrage zurück.

    Aber so generell würde ich das garnicht als so drastisch betrachten, sofern man Spieler- und Charakterwissen trennt. Ich glaube kaum, dass irgendwer, der einen Nandusgeweihten spielt jetzt sagt: "Oh, das stimmt nicht? Dann finde ich meinen Charakter jetzt doof." Gerade mit den Vorstellungen der Charaktere zu spielen macht ja (also zumindest für mich) einen Großteil des Reizes aus. Denn egal ob sie stimmen oder nicht - irgendwie funktionieren sie ja doch. Mich fuchst es halt nur als Meister^^

  • Ich bevorzuge es auch, wenn es komplett gegensätzliche Meinungen und Überlegungen gibt, und keine klare Wahrheit. So ist zum Beispiel gerade Ingrimm/Angrosch interessant, weil er einer der Zwölfgötter ist, der Gott der Zwerge, Ingrash der Zyklopen, Gravesh der Orks, ein Gigant in Tharun … mit jeweilig ganz eigenen Mythen.

  • Wie gesagt: das ist ja auch garnicht mein Problem. Stimmungsvoll finde ich das auch. ;) Aber ist Chalwen (deren Aussagen scheinbar als Subjektive Meinung gewertet wird und nicht als reine "Wahrheit") die einzige "verlässliche" Quelle, aus der man die Wahrheit herauslesen kann? Ich mein gut, wenn das Karma jeder Gottheit die nicht in Alveran sitzt erst gefiltert/ weitergeleitet werden muss durch eine dort anwesende Gottheit (so hab ichs bisher aus verschiedenen Ecken zusammengereimt, denn noch hab ich das Buch nicht) wodurch letzteres Quasi angefärbt wird, kann man das von Dere aus natürlich als Verwabdschaftsbeziehung deuten, die es eigentlich nicht gäbe. Esseidenn eine Gottheit teilt sich wie Nandus oder Tsatuaria. Gut.

    Die Pantheons der anderen Götter kann man ja wahrscheinlich nachschlagen und die sind wahrscheinlich auch vergleichbar stimmig wie das der Zwölfgötter. Letzteres scheint wohl nur deshalb näher an der "Realität", weil es am meisten einschließt (auf Aventurien). Dennoch hätte ichs nett gefunden, wenns noch was übergeordneteres gegeben hätte ^^ einfach für mich als Spielleiter. Aber gut, dann soll es wohl nicht sein ^^

  • Es gibt noch einige andere Quellen, aber alle sind IT und damit subjektiv. Die Quelen lassen sogar Raum einige wenige zusätzliche Götter einzufügen.

    Jeder Gott entscheidet selbst wie sein Karma vergeben wird. Die alveranischen Götter haben lediglich Zugang zu größeren Vorräten und können mehr Vergeben.

    Das Panteon einer Kultur entsteht dadurch, daß bevorzugt die Götter erkannt werden die für die eigene Lebensweise wichtig sind. Z.B. Orks haben keine akademische Ausbildung und erkennen daher Hesinde nicht. Schmieden ist jedoch bekannt und damit auch Ingerimm/Gravesh. Mitunter gibt es auf einem Gebiet konkurrierende Gottheiten, auch hier wird in der Regel nur eine erkannt oder die Götter syncretisch Verschmolzen. Der kulturspezifische Stammbaum entsteht dann dadurch das ein Aspekt einem anderen untergeordnet wird. Z.B. ist Viehzucht eine Untermenge von Fruchtbarkeit, also ist Levtan der Sohn Rahjas. Eine Reise zu überstehen ist etwas wofür man Glück benötigt, daher ist Aves der Sohn von Phex.

    Ein deutlicher Kulturwandel kann zum entdecken neuer Götter führen. Diese weden dann in das bestehenden Panteon als neue Generation eingefügt. Z.B. die Urtulamiden verlassen den Rastulswall und werden Bauern und mit Atvarya (Saturia) wird eine neue Fruchtbarkeitsgöttin populär. Die Güldenländer lernen von den Zwergen fortschrittliche Handwerkskünste und übernehmen damit auch den Zwergengott.

  • Ich finds trotzdem störend, dass man immer wieder zwischendurch über gesetzte Wahrheiten stoplert, die man aber mal nirgendwo versammelt einsehen kann. OK, das HA hab ich nicht. Ich finds aber intressant und werds mir dann wohl auch mal in näherer Zukunft zulegen . Womöglich komm ich dann nochmal auf die Ausgangsfrage zurück.

    Das würde ich nicht empfehlen. Leider ist Chalwens Darstellung der Götter in der HA geeignet, sie ungefähr so erhaben und verehrungswürdig darzustellen wie den Vereinsvorstand der Dackelzüchter von Kleinoberhausen, samt Bürointrigen und allgemeiner Kurzsichtigkeit, dank der der Großteil der wesentlichen Bedrohungen des Kosmos hausgemacht sind.

    Aber so generell würde ich das garnicht als so drastisch betrachten, sofern man Spieler- und Charakterwissen trennt. Ich glaube kaum, dass irgendwer, der einen Nandusgeweihten spielt jetzt sagt: "Oh, das stimmt nicht? Dann finde ich meinen Charakter jetzt doof." Gerade mit den Vorstellungen der Charaktere zu spielen macht ja (also zumindest für mich) einen Großteil des Reizes aus. Denn egal ob sie stimmen oder nicht - irgendwie funktionieren sie ja doch. Mich fuchst es halt nur als Meister^^

    Das würde ich anders sehen. Ich habe bei vielen Charakteren durchaus ein inneres Bild, wie sie und ihre Beziehung zu ihrer Umwelt sind. Und da ist "Derischer Abgesandter einer mystischen und kaum zu verstehenden Macht" durchaus was anderes als "Derischer Abgesandter eines nach sehr menschlichen Maßstäben agierenden Politikergotts" oder "Derischer Abgesandter einer Wesenheit, die eigentlich gar nicht mehr existiert". Alles drei kann zu spielen Spaß machen – ein Geweihter, der von seinem Gott enttäuscht ist, ist ein extrem interessanter Charakter! Nur ist die Frage, ob es der Charakter ist, den der Spieler spielen will. Und ein SL, der diese Setzungen annimmt und auf seine Spieler in irgendeiner Form loslässt, ohne sie vorher zu fragen, wie sie das sehen, spielt halt mit der Gefahr, ihnen ihre Charaktere madig zu machen.

    Sir Galahad ist nicht Don Quijote, auch wenn das Innenleben der beiden Figuren sich ähnelt.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

    Einmal editiert, zuletzt von Cifer (3. Januar 2018 um 19:26)

  • Nochmal vielen Dank für die Antworten ^^

    Nach meinem letzten Beitrag wollte ich das ganze eigentlich erstmal ruhen lassen, mich weiter einlesen und war soweit auch eigentlich ganz zufrieden damit, dass es sowas wie einen grundliegenden Stammbaum scheinbar nicht gibt, bzw. das die Religionen sich ihre Stammbäume machen und man nicht sagen kann, was denn nun die Wahrheit ist. Ich würde Nandus z.b. auch noch nicht deshalb abschreiben, nur weil Chalwen sowas vielleicht sagt. Immerhin weiß ich ja nicht, was die aventurischen Götter letzten Endes für Wesen sind. Auch die Tatsache, das es immer neue Nandusgeweihte gibt, für die ja irgendwer die Aufnahme und Karmaverteilung "von oben" regeln muss spräche ja dafür, das nandus auf die eine oder andere weise noch irgendwie da sein muss. Und ob es Hesinde ist oder gar Amazeroth oder sonst wie geregelt, ob der "Nachhall" von Nandus gedeutet werden kann wie eine "sterbende" Gottheit aber noch mit individuellem Dasein, ob nur Chalwen Nandus bereits abgeschrieben hat weil sie den "Rest" nicht mehr als Nandus sieht oder anerkennt - da weiß ich nicht ob der bewusst Subjektive Text von Chalwen mir helfen würde. Immerhin denkt sie offensichtlich in ganz anderen Dimensionen über die Götter als wir sie bisher präsentiert bekommen haben.

    Es gibt noch einige andere Quellen, aber alle sind IT und damit subjektiv.

    Und so würde ich auch an andere Subjektive Quellen herangehen. Aus vielen Subjektiven Aussagen lässt sich ja immerhin noch leichter die Wahrheit deuten als aus wenigen. Aber bestimmte Sachen lassen sich durch sie (also tatsächlich belegbare, subjektive aussagen) leichter oder eben weniger leicht abstreiten. Aver nicht sicher belegen. Das Verständnis der Lage durch das Individuum ist da doch zu zentral und wird erst durch das kollektiv klarer und nutzbarer. Wenn Chalwen hilft Verbindungen herzustellen, hilft das der Beantwortung der Ausgangsfrage. Ebenso wie jede weitere Subjektive Verbindungsherstellung, die einen irgendwie nachweisbaren Kern hat. Auch Chalwen hat bestimmt blinde Flecken.

    Wenn ich mich als Geweihter auf Dere hinstelle und sage: "Guck mal, Praios ist der Namenlose.", dann kann man vielleicht dagegenargumentieren " Aber das Karma ist doch ein messbar anderes. Dat is so und so, das andere aber deutlich so und so von seiner Machart her etc. Daher könnte jede subjektive Quelle hilfreich sein ^^ Chalwen ist aber scheinbar ein zu bedenkender Faktor. Daher ist es wohl gut, dass sie genannt wurde.

    Bliebe die Frage: ist sie lesenswert?

    Das würde ich nicht empfehlen. Leider ist Chalwens Darstellung der Götter in der HA geeignet, sie ungefähr so erhaben und verehrungswürdig darzustellen wie den Vereinsvorstand der Dackelzüchter von Kleinoberhausen, samt Bürointrigen und allgemeiner Kurzsichtigkeit, dank der der Großteil der wesentlichen Bedrohungen des Kosmos hausgemacht sind.

    Na jut, das klingt jetzt nicht, als hätte Chalwen das beste Bild von ihren unsterblichen Dackelzüchterkollegen^^ Aber macht es denn Spaß den Text zu lesen? Unabhängig davon, ob man jetzt unbedingt mit dem Inhalt konform geht. Weil als ich den Preis gesehen habe, musste ich erstmal kräftig die Augenverdrehen und tief durchatmen. Mit tief eingefärbter Subjektivität kann ich umgehen - mit einer langweiligen Geschichte nicht. Und die lebt von der Qualität der Erzählung und nicht unbedingt nur des Inhaltes. Aber ich werd bestimmt keine 50 tacken für ein Buch hinlegen, das man nicht lesen kann ^^ Immerhin halte ich es ja nicht mal für ausgeschlossen, dass für Chalwen die ganze Götterwelt wirklich als nicht viel mehr erscheint als ein Verein von kurzsichtigen Nulpen. Aber vielleicht ist auch sie die kurzsichtige?

    Und ein SL, der diese Setzungen annimmt und auf seine Spieler in irgendeiner Form loslässt, ohne sie vorher zu fragen, wie sie das sehen, spielt halt mit der Gefahr, ihnen ihre Charaktere madig zu machen.

    Sir Galahad ist nicht Don Quijote, auch wenn das Innenleben der beiden Figuren sich ähnelt.

    Kann ich nur zustimmen. Und ein schöner Vergleich obendrein;):thumbup:Aber eben um solche nachträglich entdeckten Unzulänglichkeiten zu verhindern, habe ich ja diesen Thread gestartet ^^ nur hab ich mich bisher an Nandus als Beispiel orientiert, weil mich der Eintrag selbst eiskalt erwischt hat ^^

    Mit freundlichem Gruß und vielen Dank für die gute Mitarbeit bisher an alle Schreiber :)

  • Geweihter auf Dere

    Interessiert Dich Dere oder nur Aventurien? Hast du ein Ohr für Satu und Lev'Tha Geweihte Era'Sumus? Die nach aktuellen Myranor-Regelwerk Start-Karma je nach GP-Ausgabe bekommen. Oder für zaubernde Brajan-Geweihte?

    Es gibt eine Globule, in der Risso (?) noch Karma von Charyptoroth bekommen.

    Ach und Mahabor ist die Mutter Baruns. Und nicht Marbo die Tochter Borons... tss.

    I ♡ Yakuban.

  • Das Panteon einer Kultur entsteht dadurch, daß bevorzugt die Götter erkannt werden die für die eigene Lebensweise wichtig sind.

    Das ist ein Ansatz, der bei Aventurien nicht berücksichtigt worden ist. So eine Sichtweise ist eher bei der Anthropologie üblich, mit Mythengestalten, Kulturheros, Kulten und Götter. So eine systematische Herangehensweise gab es eher Glorantha, aber Greg Stafford hat sich auch intensiv damit beschäftigt (Inzwischen ist er Schamane – aber das ist eine andere Geschichte).

    In Aventurien ist das Design eher nach dem "Ich schreib mal spontan etwas auf, was mir gefällt"-Prinzip entstanden. Ansonsten wäre Phex ein Kulturhero eines richtigen Händlergottes, bzw eine sehr untergeordnete Gottheit.

  • Das ist ein Ansatz, der bei Aventurien nicht berücksichtigt worden ist. So eine Sichtweise ist eher bei der Anthropologie üblich, mit Mythengestalten, Kulturheros, Kulten und Götter

    Stimmt schon, bei DSA ist halt vieles gewachsen und nun versuchen alle das irgendwie zu ordnen. Der Ansatz sollte vermitteln wieso unterschiedliche Kulturen aus den gleichen Göttern unterschiedliche Panteone bauen. Vieleicht ist er auch umgekehrt einsetzbar wir betrachten ein (historisches) Panteon und überlegen wie die zugehörige Kultur organisiert war.

    Ansonsten wäre Phex ein Kulturhero eines richtigen Händlergottes, bzw eine sehr untergeordnete Gottheit.

    Eins von vielen Mysterien der Glaubenswelt. Warum bekennt sich der "ehrbare Kaufmann" zu einem Kult dessen derische Vertreter als Diebe oder Betrüger auftreten und nicht mal eine Kult-Kleidung besitzen. Zum Glück sind solche Mysterien vorhanden, sonst wäre die Glaubenswelt langweilig.

    Aber macht es denn Spaß den Text zu lesen? Unabhängig davon, ob man jetzt unbedingt mit dem Inhalt konform geht. Weil als ich den Preis gesehen habe, musste ich erstmal kräftig die Augenverdrehen und tief durchatmen.

    Hierzu ein Tipp: Mal im Bücherkatalog der nächsten Kreis-/Hochschulbibliothek oder im Fernleihekatalog prüfen ob die HA verfügbar ist un für einige Euro probelesen. (Meine Bibliothek muss sogar alles von Ulisses sammeln, sehr praktisch)

    Die HA enthält neben Chalwens Ausführungen auch eine umfassende Darstellung der Menschengeschichte und ist daher Interessant. Leider fehlt eine Übersicht welche Ereignisse, bereits Grundlage eines offiziellen Abenteuers sind und welche Ereignisse offene Fäden zum anknüpfen eigener Abenteuer sind.

  • Eins von vielen Mysterien der Glaubenswelt. Warum bekennt sich der "ehrbare Kaufmann" zu einem Kult dessen derische Vertreter als Diebe oder Betrüger auftreten und nicht mal eine Kult-Kleidung besitzen. Zum Glück sind solche Mysterien vorhanden, sonst wäre die Glaubenswelt langweilig.

    Es gibt einen absolut offen auftretenden Zweig der Phexkirche, dessen Mitglieder üblicherweise graue Gewänder tragen. Wenig überraschenderweise ist das genau der Händlerzweig.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

  • üblicherweise graue Gewänder

    ... trägt jeder der sich keine Farbe leisten kann oder darf. Ist also Normalfall und nicht ein Erkennungszeichen einer Respektperson. Die Phexkirche wird immerhin mit jeder Regeledition etwas offener, wahrscheinlich erleben wir bei DSA 7 dann die Ordenstracht für Kaufmannsprister:).

    Das Mysterium bleibt jedoch der "ehrbare Kaufmann" verehrt den selben Gott wie der Glückspieler oder der Taschendieb und ist damit immer dem Verdacht ausgesetzt doch nicht so ehrbar zu sein wie er sich gern dastellt. Ich versuche hier das Problem aus Sicht des Kaufmanns, nicht aus Sicht des Knden, dazustellen.

  • Es war einmal ... da erschuf LOS aus SUMU die Welt Dere, und aus dem Blute erhoben sich die ZWÖLF - und ein namenloser Widerling. Nach dem Götterkrieg ging es anscheinend heiß her in Alveran - denn es tauchten die Halbgötter auf ...wie gesagt; es war einmal. Obwohl wer weiß welche "Wahrheit" in Aventurien unterrichtet wird.

    Ich könnte einen irdischen "Stammbaum" anbieten - der die "Entwicklung der Zwölf, des Götterhimmels etc. über die DSA-Versionen aufzeigt. Nie geklärt wurde woher die bösen Götter Tharuns kamen - aber alles Schlechte kommt ja aus dem Güldenland, oder? :lach:

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • üblicherweise graue Gewänder

    ... trägt jeder der sich keine Farbe leisten kann oder darf. Ist also Normalfall und nicht ein Erkennungszeichen einer Respektperson. Die Phexkirche wird immerhin mit jeder Regeledition etwas offener, wahrscheinlich erleben wir bei DSA 7 dann die Ordenstracht für Kaufmannsprister:).

    Wie gesagt: Bereits in 4.1 gibt es offen als solche erkennbare Geweihte, die dank Fuchsbrosche und Robe in phexischen Farben klar dem Herrn des Handels zugeordnet sind. Da brauchst du nicht bis zur 7. Edition zu warten.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

  • Klar - es gibt ja auch den Kaufmann. Nicht jeder Phexgeweihter ist automatisch ein Dieb. Obwohl deren Verhandlungsgeschick hat schon etwas verdächtiges. Und es sollte nie vergessen werden - der Götterglaube ist nicht überall in Aventurien gleich. Andere Bräuche, andere (oder offenere) Kleider.

    Nun ja, als Bonus etwas irdisches:

    Dateien

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ansonsten wäre Phex ein Kulturhero eines richtigen Händlergottes, bzw eine sehr untergeordnete Gottheit.

    Eins von vielen Mysterien der Glaubenswelt. Warum bekennt sich der "ehrbare Kaufmann" zu einem Kult dessen derische Vertreter als Diebe oder Betrüger auftreten und nicht mal eine Kult-Kleidung besitzen.

    Ein großer Teil, wenn nicht sogar die Mehrheit, der Geweihten Phexens tretten sehr sehr offen auf und Betreiben z.B. (Wahren-)Börsen.

    Sie besiegeln (durchaus auch mittesl KE) Handels-Verträge und ähnliches.

    Und das ganze absolute ohne Schlitzohren oder der gleichen, sondern absolut seriös und verlässlich...

    Die geheimen Phex-Tempel der Diebe und Betrüger mögen für Helden und co. zwar weitaus interessanter sein... Aber so wie ich den Hintergrund verstanden habe, sind sie weitaus weniger an Zahl als man gemeinhin meint.