3 Regeltechnische Fragen zum Invercano

  • Hallo zusammen,

    ich bin neu hier und wollte mich hier erkundigen ohne vorher eine Diskussion mit unserem Meister/anderen Mitspielern in Gang zu setzen:)

    Szenario 1: Invercano vs Ignifaxius

    Wie hoch ist meine Paradeerschwernis 4 oder 8 (Beide Zauber ohne Zaubererweiterungen) ??

    Beim Igni steht schon dabei das es wie eine Fernkampfattacke gewertet wird und nur erschwert pariert (normalerweise nur mit Schild) werden kann und Invercano hat ebenfalls eine Erschwernis.....

    Szenario2: Invercano vs Fluminictus

    Ist das auch möglich zu Parieren?

    Beim Invercano steht JEDER Angriffszauber der minderstens 1 Würfelwurf hat, beim Flumi steht kann weder ausweichen noch pariert werden:/!

    Szenario3:

    Könnte man mit der Kampfsonderfertigkeit Beschützer theoretisch den Kampfnachbarn vor Zaubern(Flumi, Aeolito, Ignifaxius etc) schützen??

    Vielen Dank schonmal für euere Hilfe:thumbsup:


    den Zwölf zum Grusse


  • 1) Ich interpretiere es so, dass die Erschwernis immer aus der Schwierigkeit resultiert "Geschosse" abzuwehren. Auch wenn es bei beidem erwähnt wird, sehe ich es als gleiche Quelle/gleichen Grund an und würde es nur einmalig anrechnen (sprich -4).

    2) Es bleiben sonst mir zu wenig Zauber übrig, die damit abgewehrt werden könnten. Auch wird die Parade ein wenig umfunktioniert, da man bewusst den Zauber reflektieren will. (Aus den Fluff-/Hintergrund-Texten würde ich es zwar eher nein sagen, aber wie geschrieben wird mir sonst der teure Invercarno halt zu teuer bei geringem Nutzen...)

    3) Gleiches wie bei Punkt 2. Wenn du schon die Fähigkeit Beschützer hast, würde ich es auch erlauben. Die ganze Zeit willst du nicht angegriffen werden und plötzlich sollen die Zauber dich treffen, damit es was nützt...

    Alles eher meine Meinung und Interpretationen, mag welche mit anderer Meinung oder besserem Wissen geben ;)

  • Invercano ist Wertetechnisch verschenkt. 8 AsP für ca. 30% Chance zu reflektieren? Die Parade muss erst einmal gelingen, selbst ein sehr gute Zauberer, der vielleicht Waffenlos TaW 15 hat, hat mit GE 14 nur eine PA von 10... abzüglich der Erschwerniss von 4 nur PA 6 ....

    Ergo 2 mal geb ich 8 AS-Punkte aus um nicht zu parieren (und vollen Schaden zu bekommen) und nur einmal gelingt es mir... gähn. Nicht durchdacht. Interessanter ist es, läßt man die Stabparade (Stab als verlängerte Aura) zu. Aber auch nicht wirklich "toll".

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • RAW gelten die jeweiligen Sonderregeln und sofern nicht ausdrücklich irgendwelche Regeln aufgehoben werden, gelten diese natürlich auch weiterhin.

    Der Ignifax kann dennoch mit der beim Invercano genannten Schwierigkeit pariert werden. "Die Abwehr von FK Angriffen" und die daraus entstehende Schwierigkeit auf die man verweist gilt nur für den Schildblock und das Ausweichen. Raufen und Traditionsparaden sind jedoch keines davon (und normalerweise auch keine zulässigen Möglichkeiten der Abwehr -> Sonderregel des Invercano). Könnte man noch Invercanoschilde herstellen (durch die neue Formulierung scheint dies momentan nicht möglich zu sein), wäre die PA in der Tat doppelt erschwert.

    Der Fulmen ist schwierig. Zwar erlaubt der Invercano grundsätzlich eine PA, aber die Sonderregel des Fulmen negiert die PA. Streng RAW müsste also eine Abwehr (da PA) nicht erlaubt sein. Das Gleiche gilt z.B. auch für einen Angriff durch einen Unsichtbaren, denn auch hier ist keine Verteidigung im FK möglich. (also auch mit Invercano ist keine Abwehr z.B. eines Ignifax gestattet, da auch hier keine Verteidigung erlaubt ist).


    Praktisch ist das aber sicherlich nicht alles so gedacht und es fehlt einfach eine Klarstellung beim Invercano, dass man auch dann parieren darf, wenn der Angriffszauber das eigentlich nicht erlaubt (der Fulmen ist nicht der einzige Zauber, siehe z.B. Incendio). Durch die momentane Lösung über "PA" ergeben sich jedoch weitere Schwierigkeiten, die nicht in den Regeln berücksichtigt werden z.B. einen Fulmen eines Unsichtbaren (der Zauber ist weder Nah- noch Fernkampf). Eine pauschale Lösung wie "es gilt nur was beim Invercano steht" ist aber auch nicht sinnvoll, denn dann wären Situationsmodifikatoren ausgeschlossen (z.B. auch beim Zauber in den Rücken), obwohl man eindeutig kämpferische Handlungen (-> PA) ausführen muss und entsprechend auch alle zuständigen Regeln zur Anwendung kommen müssten.

    Mein RAI Vorschlag:

    Invercano funktioniert gegen Zauber uneingeschränkt und so wie dort angegeben. Sonstige Einschränkungen (z.B. Unsichtbare, Zauber von hinten, Abwehrbereitschaft [z.B. Hinterhalt] ) bleiben jedoch im vollen Umfang bestehen. Besser ausgedrückt: Der Invercano macht jeden Angriffszauber zu einem Fernangriff, der nach den gängigen Regeln (siehe Einschränkungen) und zu den Bedingungen des Invercano (nicht den Regeln zur Abwehr von FK) abgewehrt werden kann.

  • x76: Verstehe ich dich richtig und du meinst die Invercano-PA ist nicht erschwert?

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • x76: Verstehe ich dich richtig und du meinst die Invercano-PA ist nicht erschwert?

    Sie ist auf jeden Fall entsprechend den Angaben beim Invercano erschwert. Im Basiszauberfall also um 4 Punkte, mit der Erweiterung "Verb. Reaktion 1" nur um 2 und mit "VR2" überhaupt nicht mehr.

    Daran hat hier auch keiner Zweifel. Aber die weitere Erschwernis (z.B. für das Blocken eines Ignifax Verweis beim Zauber -> Abwehr von FK Angriffen) kommt nicht zum Tragen. Den Ignifax wehrt man also mit einer PA+4 (aus Invercano) und nicht mit einer PA+8 (4 Invercano plus 4 wegen Fernangriff mit einer Fernwaffe) mit dem Invercano ab.

    Weitere Modifikationen bleiben natürlich ebenfalls aktiv. Den Ignifax der dem Antimagier z.B. in den Rücken (VT-4, RW S. 238) geschossen wird, kann er nur mit einer PA+8 (4 aus Invercano und 4 aus Rücken) reflektieren. Selbst mit "Verb. Reaktion 2" wäre also immer noch eine PA+4 (aus Rücken) fällig.

    Nach meinem RAI Vorschlag wäre die Abwehr eines Fulmen oder Indendio zu den gleichen Bedingungen möglich.

  • Ich würde ihn auch auf jeden Fall ohne weitere Paradeerschwernis nutzen.

    Außerdem: Der Zauber ist eh schon schwach genug. Es wird sogar noch beim reflektieren eine QS abgezogen.... wow.

    Das einzige was sein EInsatz hat ist flair... der flair des unfassbaren Trottels. xD

    Mit der Lizenz zum Mähen.

  • Fulmen und Incendio sehe ich durchaus anders, ich würde die Abwehr nicht erlauben. Beides sind keine Fernkampfzauber in dem klassischen Sinn, es fliegt nichts auf einen zu, dass man zurückwerfen könnte. Im einen Fall wird der Körper von innen zerrissen, im anderen fängt das Ziel spontan Feuer. In beiden Fällen kennt nur der Zauberer das Ziel, nicht derjenige, der abwehren will. Wie bitte soll ich etwas zurückschleudern, das bei mir selbst den Ursprung hat?

  • Es gab bei den vorherigen Editionen immer die Möglichkeit, auch unsichtbare Zauber zu spiegeln (Schaden / Form / Eigenschaften / Einfluss Herrschaft), und im "Lichtvogel"-Roman

    G7 / Lichtvogel-Roman

    kontert Borbarad explizit den Fulminictus von Friedenslied - gut, andere Kaliber...

    Ich würde da nichts ändern und den sowieso schwachen Zauber nicht noch weiter verstümmeln.

  • Ich würde ihn auch auf jeden Fall ohne weitere Paradeerschwernis nutzen.

    Außerdem: Der Zauber ist eh schon schwach genug. Es wird sogar noch beim reflektieren eine QS abgezogen.... wow.

    Das einzige was sein EInsatz hat ist flair... der flair des unfassbaren Trottels. xD

    Dass beim Reflektieren Kraft verloren geht, finde ich IT stimmig. Ob es aus Balancinggründen unbedingt nötig/richtig war das auch einzubauen, steht auf einem anderen Blatt.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Naja, der Fulminictus hat halt einige Wandlungen durchlebt zwischen den Editionen. Im 3er der Fuminictus Donnerkeil (triff und töte wie ein Pfeil) war ganz klar als gerichteter Zauber angelegt, der von A nach B ging. Auch damals war er aber nicht abzuwehren, außer durch entsprechende Antimagie (sprich: Gardianum).

    In der 4er Edition wird eine unsichtbare Welle auf das Ziel geschleudert, diese könnte man abwehren und zurückspiegeln, das sehe ich auch so.

    In der 5er Edition steht dort aber nichts dergleichen. Der Name des Zaubers wurde auf Fulminictus verkürzt. Das könnte implizieren, dass man eben nicht mehr von Pfeil oder Welle ausgehen wollte, wie in früheren Regelwerken, sondern von einem Zauber, der einfach auf das entsprechende Subjekt in der Entfernung x einwirkt. In etwa vergleichbar, wie der Motoricus auf Gegenstände einwirkt. Es ist keine Welle oder sonst etwas nötig, um den Stein anzuheben, man macht es einfach (erfasst quasi den Stein mit dem Geist und hebt ihn an). Genauso sehe ich den Fulminictus in der 5er Edition, dass er eben nicht auf das Ziel zufliegt, sondern der Aura des Ziels Schaden zufügt (und damit dann das Ziel im Inneren des Körpers so auseinanderreißt, dass mehrere kleine Verletzungen übrig bleiben).

  • Fulmen und Incendio sehe ich durchaus anders, ich würde die Abwehr nicht erlauben. Beides sind keine Fernkampfzauber in dem klassischen Sinn, es fliegt nichts auf einen zu, dass man zurückwerfen könnte. Im einen Fall wird der Körper von innen zerrissen, im anderen fängt das Ziel spontan Feuer. In beiden Fällen kennt nur der Zauberer das Ziel, nicht derjenige, der abwehren will. Wie bitte soll ich etwas zurückschleudern, das bei mir selbst den Ursprung hat?

    Sehe ich ähnlich.

    Zumindest sollte dem Opfer des IGNIFAXIUS eine Magiekunde-Probe gelingen mit ggf. deftigen Aufschlägen.

    Beim FULMINICTUS sieht das Opfer nichts auf sich zu kommen.

    "Er hat es nicht so gemeint, nicht wahr mein Schaaaatzzzz"

  • Ich würde ihn auch auf jeden Fall ohne weitere Paradeerschwernis nutzen.

    Außerdem: Der Zauber ist eh schon schwach genug. Es wird sogar noch beim reflektieren eine QS abgezogen.... wow.

    Das einzige was sein EInsatz hat ist flair... der flair des unfassbaren Trottels. xD

    Dass beim Reflektieren Kraft verloren geht, finde ich IT stimmig. Ob es aus Balancinggründen unbedingt nötig/richtig war das auch einzubauen, steht auf einem anderen Blatt.

    Ich sehe nicht die QS-Reduktion als Problem (die ich durchaus stimmig finde), sondern dass man eine um 4 erschwerte Parade benötigt. Damit man ohne QS-Reduktion einen neutralen Erwartungswert hätte, bräuchte man also einen Paradewert von 14 (wie auch immer).

    Mit einem Magierstab, der immerhin +2 Verteidigung gibt, benötigt man also einen Wert von 12. Mal im Ernst: Welcher Magier hat einen Paradewert von 12?

    Eine Option wäre in die Verteidigungshaltung zu wechseln. Dann reicht ein Wert von 8 (der übrigens auch noch alles andere als selbstverständlich ist). Dafür verzichtet man dann auf seine Aktion... und muss ihn präventiv - ohne Gewissheit, ob man angezaubert wird - ansagen.

    Dazu kommt, dass man für folgende Angriffe bereits eine Parade in der Kampfrunde hatte, was Folgeparaden erschwert.

    Aber das reicht ja nicht, man legt auch noch einen Abzug von einen QS oben drauf. Im Worst-Case-Szenario probiert man nun einen Ignifaxius mit QS 1 (aber Kampfzauberer-Stil) zurückzuwerfen, obwohl man anderweitig noch bedrängt wird. Wenn er trifft bekommt man 2W6+4 TP. Im anderen Fall löst er sich auf.

    Selbst mit Zaubererweiterung (unmodifizierte Parade) erachte ich das als zu schwer.

    EDIT: RAW ist es eindeutig möglich, einen Fulminictus zu reflektieren:

    Zitat von Aventurische Magie S. 134 f.

    Wird der Zauberer Ziel eines Angriffszaubers, kann er diesen mittels Raufen oder seinem Traditionsartefakt auf seinen Gegner zurückwerfen. (...) Als Angriffszauber gelten alle Zauber, die TP oder SP verursachen und bei denen mindestens 1 Würfel geworfen wird.

    Und auch vom Balancing sehe ich das nur als angemessen an. Noch schwächer muss man den Zauber echt nicht machen, dass man auch noch den Fulminictus ausnehmen müsste.

    Mit der Lizenz zum Mähen.

  • EDIT: RAW ist es eindeutig möglich, einen Fulminictus zu reflektieren:

    Zitat von Aventurische Magie S. 134 f.

    Wird der Zauberer Ziel eines Angriffszaubers, kann er diesen mittels Raufen oder seinem Traditionsartefakt auf seinen Gegner zurückwerfen. Hierzu ist eine Parade erforderlich, die um 4 Punkte erschwert ist. Gelingt diese, wird der Zauber auf den Anwender zurückgeworfen und erreicht sein neues Ziel zu Beginn der nächsten Kampfrunde. Als Angriffszauber gelten alle Zauber, die TP oder SP verursachen und bei denen mindestens 1 Würfel geworfen wird. Zauber mit Zonenwirkung können nicht zurückgeworfen werden. Weisen das ursprüngliche und das neue Ziel eine unterschiedliche SK bzw. ZK auf, wird dies ignoriert. Auch die Reichweite spielt für das Zurückwerfen des Zaubers keine Rolle. Jedes Mal, wenn ein Zauber durch einen Invercano zurückgeworfen wird, sinkt seine QS um 1. Sinkt die QS dadurch auf 0, löst sich der Zauber auf.

    Und auch vom Balancing sehe ich das nur als angemessen an. Noch schwächer muss man den Zauber echt nicht machen, dass man auch noch den Fulminictus ausnehmen müsste.

    Sehe ich anders. RAW gibt es auch folgende Regel für den Fulminictus:

    Zitat von Grundregelwerk Seite 291

    Der Verzauberte erleidet Schaden, der auf seine Aura einwirkt und eine Reihe kleiner innerer Verletzungen erzeugt. Er erleidet 2W6+(QS x 2) Trefferpunkte. Rüstungen schützen nicht vor diesem Zauber. Der Zauberspruch trifft sein Ziel automatisch. Der Gegner kann weder ausweichen noch parieren.


    Übrigens habe ich dein Zitat aus Aventurische Magie oben mal vervollständigt und den betreffenden Punkt fett markiert. Ich halte es für ganz schlechten Stil, Dinge einfach auszublenden bzw. nicht zu erwähnen, nur weil es der eigenen Argumentation im Weg steht.

  • Man weicht ja auch weder aus, noch pariert man, sondern vollführt eine der "forderndsten antimagischen Handlungen" (Zitat LCD). Man zahlt nicht wenig AP und AsP, trägt ein nicht geringes Risiko, doch erwischt zu werden - das sollte nicht noch weiter bestraft werden.