Machtproben und Interpretation

  • Hi,

    wie macht ihr das, wenn jemand, z.B. bei Beherrschung, die Machtprobe nicht schafft, aber jetzt halt bei den anderen Würfeln (der Widerstandsprobe sozusagen) Erfolge, Misserfolge, Vor- und Nachteile, etc hat? Wertet ihr die dann auch aus oder nur, wenn der eigentliche Machtwurf geglückt ist? Wenn ihr auswertet, könnt ihr da Beispiele bringen?


    Danke

  • Nun, in meiner Gruppe ist das noch nicht so oft vorgekommen, da meine Spieler bisher kaum Machtfähigkeiten eingesetzt haben, bei denen es zu kombinierten Proben kommt. Ich kann also leider keine Beispiele oder Tipps zu dem Thema anbieten.

    Laut den Spielregeln (MuS GRW S. 281) werden bei kombinierten Proben die regulären Würfel gleichzeitig und zusammen mit den Machtwürfel geworfen und man muss sowohl genügend Machtpunkte erzeugen als auch mindestens einen nicht-negierten Erfolg erwürfeln, damit die Probe erfolgreich abgelegt werden kann. Wenn man also genügend Erfolge, aber nicht genügend Machtpunkte hat, gilt die gesamte Probe als Fehlschlag. Das gilt natürlich auch, wenn man genügend Machtpunkte hat, aber keine übrigen Erfolge.

    Ich würde also sgaen, dass Vorteile, Bedrohungen, Triumphe und Verzweiflungen ganz normal ausgeführt werden, wie bei jeder normalen Probe auch. (Bedrohungen und Verzweiflungen könnten vielleicht dafür ausgegeben werden, dass der Gegner merkt, dass ein Charakter die Macht einsetzen wollte, ganz egal ob der Charakter es geschafft hat, die Macht einzusetzen oder nicht).

    Laut Regeln würfelt man also immer alle Würfel gleichzeitig und nicht nacheinander.

    Eine von mir erstellte, inoffizielle Errata-Sammlung für alle bisherigen deutschen Veröffentlichungen des narrativen Star Wars RPGs, aktueller Stand: 01.09.2018, gibt es hier: >klick<

  • Ich bin auch neulich über das Problem mit der ersten Kontroll-Aufwertung bei Beherrschung ("Ihr braucht seinen Ausweis nicht zu sehen") gestoßen und finde die Aussagen etwas wiedersprüchlich.

    Wenn ich das richtig verstehe, dann gibt es folgende verschiedene kombinierte Machtproben:

    • Es gibt Proben, bei den man die Machtprobe bestehen muss und die Fertigkeitsprobe: d.h. eine Machtpunkt und eine Erfolg
    • Es gibt Proben, bei den man Machtpunkte in Erfolge / Vorteile umwandeln kann, um die Kombinierte Machtprobe zu bestehen: D.h. am Ende habe ich die Probe bestanden, weil ich mit Machtpunkte in nötige Erfolge umgewandelt habe. Ob ich dann trotzdem noch eine Machtpunkt übrig haben muss, weiß ich nicht.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, dann gehört die Machtferigkeit Verstärken zur zweiten Kategorie, weil man hier einfach die Athletikprobe bestehen muss.

    Ich bin mir aber nicht sicher, ob Beherrschung zur ersten Kategorie gehört, oder ob es gar noch eine dritte gibt.

    Wer hat Erfahrung?

  • Hi,

    Beherrschung in jeder Form gehört immer zur ersten Kategorie - du benötigst mindestens 1 Machtpunkt und 1 Erfolg, damit die Machtfähigkeit erfolgreich angewandt wurde.

    Bei Verstärken oder ähnlichen Kräften ist es so, dass du zu deiner Fertigkeitsprobe noch deinen Machtwürfelpool dazu würfelst - und es ist meines Wissens nach auch keine Machtprobe (was bedeutet, dass du auch keine Schicksalspunkte einsetzen kannst, um Dunkle-Macht-Symbole in Symbole der Hellen Seite "umzuwandeln"). Es ist dabei egal, welches Ergebnis dein Machtwürfelpool zeigt - Machtpunkte können aber ggfs der Probe zum Erfolg helfen, wenn du einen Machtpunkt in 1 Erfolg umwandeln kannst.

  • Azanael, ich fürchte, dass deine zweite Regelauslegung falsch ist. Wenn man seine Machtwürfel zusätzlich zu seiner Fertigkeitsprobe würfelt, um Erfolge bzw. Vorteile zu erhalten, dann zählt das auch als Machtprobe (siehe Textbeschreibungen der verschiedenen Machttalente und Machtfertigkeiten, MuS-GRW). Man kann also auch Machtpunkte einsetzen, um Dunkle-Seite-Symbole zu nutzen (bzw. Helle-Seite-Symbole, wenn man Anhänger der Dunklen Seite ist). Bei solchen Proben braucht man auch keine Machtpunkte, um die Probe zu bestehen, die Machtpunkte liefern nur zusätzliche Erfolge und Vorteile für die Fertigkeitsprobe. Falls man keine Machtpunkte einsetzt, müssen eben die Erfolge und Vorteile der Fertigkeitsprobe genügen.

    Bei der Machtfähigkeit ist das ganze ein bisschen komplizierter:

    Beherrschung hat zwei verschiedene Kontroll-Aufwertungen, bei denen es bei beiden zu einer kombinierten Machtprobe kommt. Im Allgemeinen kann man immer nur eine Machtprobe mit mit einer Fertigkeitsprobe kombinieren, man muss sich also für eine der Aufwertungen entscheiden, wenn man eine Probe durchführen möchte (Quelle: FAQ und Fragen an die Entwickler im englischen Forum von FantasyFlightGames).

    Die Kontroll-Aufwertung auf der linken Seite des Aufwertungs-Baumes, erlaubt es dem Charakter, soziale Fertigkeitsproben mit einer Machtprobe zu kombinieren, um Machtpunkte für Erfolge/Vorteile einzusetzen. Diese Aufwertung funktioniert genau so wie beispielsweise die kombinierten Machtproben von Verstärken, wenn man keinen Machtpunkt einsetzt, muss man also mit dne Ergebnissen der Fertigkeitsprobe auskommen ,um die Probe zu bestehen.

    Auf der rechten Seite des Aufwertungs-Baumes gibt es aber noch eine andere Kontroll-Aufwertung, die es einem erlaubt, eine Machtprobe in Kombination mit einer konkurrierenden Disziplin-Probe einzusetzen, um die Zielperson von falschen Tatsachen zu überzeugen. Hier muss man einen Machtpunkt ausgeben und die Disziplinprobe bestehen, um die Probe erfolgreich abzulegen. Zusätzliche Machtpunkte verfallen. Falls man keinen MAchtpunkt einsetzt, misslingt die Probe.

    Im Allgemeinen muss man aber sagen, dass bei jeder Machtfähigkeit, jeder Kontroll-Aufwertung und jedem Machttalent geschrieben steht (Achtung: Auf die Langbeschreibung achten! Die Kurzbeschreibungen in den Spezialisierungs- und Machtfähigkeitsbäumen sind oft unklar oder lassen Teile der Regeln weg), ob man Machtpunkte einsetzen muss, um die kombinierte Probe zu bestehen oder ob die Machtpunkte die kombinierte Probe in anderer Weise beeinflussen.

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  • Ich weiß jetzt nicht genau, was du mit "Talenten mit Machtwürfelvorrat" meinst. Ich nehme mal an, dass du Machttalente meinst, die es einem Charakter erlauben, Machtwürfel zu Fertigkeitsproben hinzuzufügen.

    Im allgemeinen gilt jeder Wurf der Machtwürfel im Zusammenhang mit der Macht als Machtprobe. Ausnahmen sind der Machtwürfelwurf zur Bestimmung der Schicksalspunkte, oder wenn die Würfel für eine andere Spielmechanik verwendet werden (z.B. bestimmte Glücksspiele). Der Begriff "Machtprobe" sagt eigentlich nur, dass man seine Machtwürfel nutzt, um die Macht in irgendeiner Weise einzusetzen.

    Bei den Talenten wird der Begriff "Machtprobe" zwar nicht explizit erwähnt, laut den Regeln für machtsensitive Charaktere (MuS GRW S. 280) gilt aber jeder Machtwürfelwurf zur Erzeugung von Machtpunkten als Machtprobe, auch bei Talenten. Somit kann man bei diesen Talenten ebenfalls Schicksalspunkte einsetzen, um auf die andere Seite der Macht zuzugreifen. Es gibt also mechanisch keinen Unterschied, ob man Machtwürfel zu Fertigkeitsproben dank Machttalenten oder dank Machtfähigkeiten hinzufügen darf, es funktioniert in beiden Fällen genau gleich (Das Talent/die Machtfähigkeit/die Machtfähigkeits-Kontroll-Aufwertung gibt jeweils vor, für was man Machtpunkte ausgeben kann).

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