Unsichtbarkeit und Fernkampf

  • Kurze Frage zu der Interaktion von unsichtbaren Fernkämpfern:


    Szenario: Ein Bogenschütze mit Chamaelioni und der Zaubererweiterung "Ausrüstung tarnen" und "Unsichtbarer Jäger" fängt aus großer Distanz an auf die Abenteurergruppe zu schießen.

    Laut dem Regelwerk zum Status Unsichtbar "Verteidigungen gegen Fernkampfattacken eines Unsichtbaren sind unmöglich. ", das finde ich zwar erst einmal sinnvoll, aber wenn Pfeile auf 100+m angeflogen kommen frag ich mich, ob man den Leuten nicht doch nach den initialen 1-2 KR eine Chance aufs Ausweichen geben sollte. Was würdet ihr dazu sagen und welche Erschwernisse würdet ihr vorschlagen?


    (zu den Zaubererweiterungen: "Waffen bis zur Reichweite Mittel..." schließt das noch den Kurzbogen ein? oder ist das eh egal sobald man die zweite Erweiterung hat?)

  • Wie soll man etwas ausweichen, das man erst sieht, wenn es schon quasi in einem steckt? Wenn ich es richtig verstehe, ist nicht zu sehen, dass und auf wen angelegt wird und wann der Pfeile losfliegt. Auf die Entfernung und bei der Geschwindigkeit des Pfeiles kann man auch ihn auch nicht sofort beim losfliegen ausmachen.

    das einzige, was man ausmachen können sollte, ist die ungefähre Richtung, aus der man beschossen wird. In die Richtung könnte man durchaus Deckung suchen.

    Einem Pfeil ausweichen, bei dem man nicht weiß, auf wen er zielt und wann er losfliegt, halte ich für eher unmöglich.

  • https://www.youtube.com/watch?v=lKEihcQaa_g

    Das dürfte deine Frage beantworten.

    Siehst reiten Du, jene neune? Die finster und verloren sind.

    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,

    ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul.

  • Ich würde auch keine "Verteidigung" zulassen (im regeltechnischen Sinne)

    Sollte der Beschossene in Deckung gehen wollen würde das erst einmal zu einer Erschwernis für den Schützen führen - bis zur eventuellen Unmöglichkeit des Schusses, wenn das Ziel sich vollständig Versteckt hat - was aber auch schwer sein kann (je nach Gegebenheit) - da man nicht genau weiß wo der Gegner steht.

    Also im Zweifel eine Probe auf Verbergen um die "Qualität" der Deckung zu ermitteln (-2xQS für den Angreifer bspw.)

  • Ich würde nach 1-2 Schüssen schon erlauben, dass sie sich verteidigen können wenn sie ungefähr wissen, wo der Schütze ist. realistisch betrachtet sollte der Schütze aber auch tunlichst vermeiden, mehr als 1-2 Schüsse auf einmal abzugeben. Sobald die Helden ungefähr wissen wo er ist, können sie versuchen, seinen Spuren zu folgen, was seien magische Tarnung schnell viel weniger nützlich machen kann.
    Sinnvoller und in meinen Augen realistischer wäre es, wenn er immer versucht, einen oder zwei gut platzierte Treffer anzusetzen und sich dann neu zu positionieren. Je genauer seine Gegner seine Position ausmachen können, desto weniger bringt im seine Möglichkeit, sich zu tarnen.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Deirakos

    Ich glaube das Entscheidende ist hier eher die vergleichende Probe auf Sinnesschärfe und Verstecken, welche durch den Chameleoni meist zu Gunsten des Elfen (welche die einzigen sind, welche den Chameleoni bewegt nutzen können (na gut Zauberer, welche den Zauber in ihre Repräsentation übertragen haben auch)) ausgehen wird, weshalb er nicht entdeckt wird.

    Sternenfaenger

    Mit der Reichweite des Elfenbogen sind schon ein paar Schuß mehr drin. Aber grundsätzlich sollte das natürlich die Tktik jedes Scharfschützen sein, sich auf eine un-/schwer erreichbare Position zu begeben.

  • Mit der Reichweite des Elfenbogen sind schon ein paar Schuß mehr drin. Aber grundsätzlich sollte das natürlich die Tktik jedes Scharfschützen sein, sich auf eine un-/schwer erreichbare Position zu begeben.

    Ja und nein, wenn ich irgendwo schwer hin komm, komm ich auch schwer wieder davon weg. Kann ich die Position des Elfenschützen auf irgendeinen Berghang eingrenzen, lauere ich ihm halt da auf, wo er wieder vorbei muss. Auch wenn der fast unsichtbare Schütze erst mal im Vorteil ist, so hat er dann doch ziemlich schnell eine mächtig wütende Heldengruppe am Hals, die ihm das Leben schwer machen möchte.

    Klar ändert Magie und die Elfische Physiologie da noch mal einiges dran, aber auch die Heldentruppe hat normalerweise Zugriff auf magische oder karmale tricks, so dass sie dem Elfenscharfschützen zu Leibe rücken können. Oder man schafft sich eine Hunde-Spürnase an, dann dreht sich der Spieß ganz schnell um.

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    In Carcosa.

  • Sternenfaenger

    Das alles, was Du nennst, ist natürlich richtig, aber auch sehr situativ. Ein Elf hat dank der Elementarläufe weder ein Problem eine gute Position zu erlangen, noch sie wieder zu verlassen. Um jemand aufzulauern musst Du ihn erst einmal wahrnehmen. Das wird mit natürlichen Sinnen Dank des Chameleoni mit hoher Wahrscheinlichkeit scheitern. Auch müsste der Schütze den Positionswechsel seiner Opfer ignorieren oder den Hinterhalt nicht entdecken. Auch ging ich nicht von einem einsamen Sniper aus, sondern eher von einem Mitglied einer Helden- bzw. Gegnergruppe, welche diese Option nutzt. Ein Hund ist zudem nicht auf die Schnelle zu organisieren. Ist er bereits da, lässt er sich relativ sicher mit ein bis zwei Schuss ausschalten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Scoon (15. November 2017 um 15:01)

  • Also zunächst einmal ist der mittels Chamelioni getarnte Schütze ja keineswegs unsichtbar. Er ist getarnt. Die Problematik gilt daher auch für jeden anderweitig vergleichbar getarnten Schützen. Beispielsweise einen Armbrustschützen hinter einer mit Gebüsch und Farbgebung abgetarnten Pavese. Oder in einem getarnten Erdloch. Da Armbrustschützen keinen Platz brauchen um ihre Waffe einzusetzen können sie sich sehr gut verbergen und müssen sich nur extrem kurz exponieren. Sie sind etwas lauter, aber dafür kann man sogar mehrere davon feuerbereit zur Hand haben und sie sind leichter zu erlernen, so das man mehr Leute für so einen Hinterhalt benutzen kann.

    Und klar, ein getarnter Schütze, der aus dem Hinterhalt angreift, ist nicht unproblematisch. Allerdings muss man sagen das er in Aventurien viel harmloser ist als er es real wäre. Ein Aventurischer Bogen kann schließlich gerade mal so ein Kind oder einen Straßenköter mit einem Schuss töten und deutlich mehr als einen Schuss wird er auch kaum loswerden. Ein zweiter ist sicher noch drin, aber wenn die Angegriffenen zügig reagieren und erst einmal in Deckung gehen wird es bereits schwer, sofern man sie nicht auf offenem Feld erwischt hat. Dann ist das aber ein ziemlich brillanter Hinterhalt und SOLLTE vielversprechende Wirksamkeit haben.

    Ganz allgemein sind Hinterhalte immer ziemlich krass, denn der Angreifer wählt den Zeitpunkt und den Ort des Angriffes. Tarnmagie ist dazu nicht einmal nötig und macht es auch gar nicht wesentlich besser. Ja, ein einzelner Typ mit Zauberunterstützung (oder ein Elf) kann in etwa so gefährlich werden wir doppelt so viele Schützen ohne Magie, aber das ist ja auch gut und richtig so. Wenn man von mehreren Elfenschützen in einem Hinterhalt angegriffen wird ist es völlig normal das man ziemlich zusammengeschossen wird.

    Übrigens kann man noch ein paar viel fiesere Dinge machen, wenn man sich NICHT tarnt in so einem Hinterhalt. Ein paar Armbrustschützen die keinen Hehl aus ihrer Position machen können extrem gefährlich sein wenn sie nicht nur ihre Armbrust beherrschen, sondern auch noch wissen was man alles mit einem Spaten, spitzen Holzpflöcken, etwas Seil und Brandöl anstellen kann. Da reichen dann 6-10 mittelmäßige Söldner um sogar eine erfahrenere Heldengruppe ins Schwitzen zu bringen, oder sogar auszulöschen. Eine konzentrierte Salve Armbrustfeuer aus dem Hinterhalt, bevorzugt auf Zauberer und Fernkämpfer, einige davon mit schwerer Windenarmbrust und dann lässt man die Opfer angreifen und in die vorbereiteten Fallen laufen. Während sie das volle Ausmaß der Katastrophe realisieren greift man sie dann mit Hellebarden an.

    Ich kann nur davon abraten solche Hinterhalte im Spiel einzusetzen, bzw. Gegner ins Spiel einzubauen für die solche Taktiken natürlich und selbstverständlich sind. Solche Dinge sind vollkommen automatisch enorm wirkungsvoll. Wenn man natürlich einen TPK anstrebt sind sie ideal.

    Was übrigens den Chamaelioni-Schützen angeht: Kriegskunst sollte einen Vorteil bei der Probe zum Entdecken geben, denn ein Bogenschütze kann nicht aus jeder Feuerposition heraus schießen. Das heißt bei einer Schußdistanz von etwa 100 Metern ist ja zumindest weitestgehend offenes Gelände zwingend vorhanden. Sofern er stationär bleibt engt sich sehr schnell ein wo er sich verborgen hält und je mehr er sich bewegt, desto eher wird er entdeckt. Obendrein wirkt der Zauber auch nur ein paar Minuten. Wenn man irgendeine Form brauchbarer Deckung findet, was in den meisten Landschaften recht einfach ist, kann man es aussitzen.

  • Danke für eure Ideen und Input,

    ich denke ich werde das mit einer Mischung aus Sinnesschärfe und Kriegskunstproben machen, einmal um die Richtung/logische Verstecke einzugrenzen und dann um den Schützen ausfindig zu machen. Wird zwar schwer, aber das ist der Sinn der Sache, die Abenteurer haben schon ordentliche Talentwerte. Dazu kommt das sie vermutlich beritten sind, also nicht allzu viele Schüsse abgekommen werden.

    @Rattazustra was meinst du mit TPK?