Nostrische Feldschererin

  • Moin!

    Meine Holde bastelt gerade noch an ein paar Ideen für einen Charakter, mit dabei eine, wie im Titel genannt, nostrische Feldschererin.

    Angeleht soll sie sein am guten, alten Pille von der Enterprise, dazu eine Prise Alkoholismus und ein klein wenig Sadismus. Wie man sie spielen könnte is soweit klar.

    Wo könnte sie nun herkommen, wo gab und gibt es Arbeit für die Branche? Vielleicht wartet man mit einer größeren Einheit im Norden auf Schwächen der Thorwaler, oder doch lieber an der Grenze zu Andergast. Gibt es in Nostria stehendes Heer, oder wäre sie eher als profaner Heiler an einem Hofe anzusehen? Der Charakter soll Anfang 30 sein, wie im echten Leben... Bespielt werden aktuelle Ereingnisse, mehr im Larp wie andedswo...:P

  • Da sich Nostria und Andergast seit Jahrhunderten bekriegen gibt es mehr als genug Arbeit für einen Feldscher. Am ehesten kommt sie entweder von dort wo die Thorwaler gegen die Nostrianer kämpfen oder von dort wo Nostria und Andergast sich Grenzkämpfe liefern. Da hat man die freie auswahl. Die Grenzstädte oder eher Dörfer auf beiden seiten sind sehr arm. Ich würde daher eher einen niedrigen SO nehmen. Wirklich reich ist in Nostria glaube nur Kendra oder so.


    Feldscher müssen nicht unbedingt bei einer Einheit dabei sein. Dann würde ich eher Soldat/Söldner Bgb Feldscher nehmen, das wäre auch eine schöne Möglichkeit für das höhere Startalter. Man kann auch in einem Ort als Heiler arbeiten es gibt immer wieder verletzte weil mal ein Baum umfällt oder man sich die Finger absägt oder was auch immer.

    Ich weis nicht ob ich unbedingt Grausamkeit als Feldscher nehmen würde finde den Nachteil nicht wirklich gut in den meisten runden geht aber noch besser als Blutrünstig dann würde ich aber eher einen Magier oder Wundarzt aus dem ehemaligen Oron nehmen.

    Alkoholismus ist dann vermutlich die Folge von Kriegstraumata und beißt sich für mich ein bisschen mit der grausamkeit. Weil wenn man darauf steht Leuten die Gliedmaße abzusägen, dann wird man doch eher weniger Flucht im Alkohol suchen, da es ja nicht wirklich "Fluchtgründe gibt",

    Die meisten Feldscher schneiden ja nur ab und passen auf das kein Wundbrannt entsteht. Ausgebildete Doktoren und Heilmagier etc.pp dürften die einzigen sein die wirklich richtig heilen können, nen Feldscher ist ja eher jemand der dafür sorgt das du nicht sofort verreckst.

    Nostria hat soweit ich weis ein paar Ritter mit deren Wachsoldaten die mehrheit der Kämpfer sind wohl einfach Landwehr. Evtl hat man auch hier und da nen paar Söldner wenn man es sich leisten kann.

    Am Hofe gibt es viele Heilmagier und evtl sogar studierte Ausländer oder sowas. An den kleineren Ritterburgen könnte es Feldscher geben aber das dürfte auch eher dann ein Soldat sein der auch Feldscher ist und seine Leute zusammen flickt.

  • Feldschwer sind keine Ärzte im modernen Sinne. Der Begriff Wundarzt ist da irreführend. Richtige Ärzte heißen Medicus.

    Ein Feldscher ist ein Handwerker der Wundversorgung und wird auch wie ein solcher ausgebildet, als Lehrling und Geselle. Die Ausbildung erfolgt bei einem Bader und als Bader. Danach folgt das Äquivalent der Wandergesellenzeit im Krieg mit der Wundversorgung, wo der Feldschergeselle von den anderen Feldschern den letzten Schliff bekommt. Für diese Arbeit bekamen Feldscher historisch doppelten Sold und wenn ein Soldat medizinische Probleme hatte die nicht dem Dienst entsprangen konnte er dafür extra Geld nehmen. Beispielsweise bei Geschlechtskrankheiten. Das lief dann zu üblichen Baderpreisen.

    Feldscher werden auf Kompanieebene eingesetzt und da überall dort wo eben Kompanien eingesetzt werden. Ein Adeliger, beispielsweise ein reichter Ritter, kann einen Feldscher in seinem Dienst haben für die Versorgung seiner Waffenknechte, aber für sich selbst würde er eher einen Medicus beschäftigen.

    ich glaube nach dem was du andeutest (Stichwort Dr. McCoy) möchtest du keinen Feldscher spielen, sondern einen Medicus im Militärdienst.

  • Rattazustra

    Danke erstmam für die Erläuterung, wie die Ausbildung abläuft. Das ist schonmal hilfreich.

    Das McCoy-Beispiel bezieht sich mehr auf die Umgangsformen, denn auf die Tätigkeit an sich. Meine Frau hat da schon eine ganz gute Vorstellung von der Tätigkeit, denke ich.

    Entsprechend der Ausbildung, wird sich besagte Profession in der Freizeit auch als Bader der Kompanie verdingen, nehme ich an. Als Heiler von Herr Ritter sehe ich so jemanden nicht, die werden sich da wen anders holen. Bleibt die Frage ob in Nostria Kompanien stationiert sind und wenn ja wo, damit dort die Feldscherin auf ihren Einsatz warten kann. Kann sich Nostria nahe der Grenzen irgendwo ein Lager mit ein paar Dutzend Soldaten leisten die die Grenzen beobachten, darauf achten, dass keine feindlichen Truppen einmaschieren etc.? Die letzten Jahre war es relativ ruhig. Die größeren Konflikte sind so lange her, dass der Charakter meiner Frau quasi noch in Ausbildung gewesen sein musste. (1023-1025 in Kendrar), vielleicht hat sie auch noch Tote bei der blauen Keuche zusammen getragen (1027). Und danach? Seitdem ist nichts großes mehr passiert. Oder? Hat sie nun quasi 15 Jahre nahezu tatenlls verbracht, darauf gewartet, dass es eine große Schlacht gibt? Das ist ne ganz schön lange Zeit. Da könnt sich das Alkoholproblem fast aus Langeweile entwickeln.

    Ich hoffe, dass nun klarer wurde, was wir wissen wollen...

  • Ich denke nicht das die Grenzrangelein zwischen Nostria und Andergast immer eine Erwähnung im Jahrbuch gefunden haben. Verletzte gibt es immer sei es im Übungskampf oder Reiter die vom Pferd fallen etc.pp.

    Ich denke es gibt mehr als genug Arbeit zu der Zeit. Jede Wunde muss verarztet werden ab 5 Lep verlust kann es Wundbrannt geben, zumindes nach den Regeln für Spieler.

    Ich bezweifel das jeder arme nostrische Ritter sich einen Medicus leisten kann in den meisten fällen dürfte das auch ein Feldscher oder Wundarzt sein

  • Die Nostergaster Heere sind winzig. Richtige Regimenter, wie man sie aus dem Mittel- oder Horasreich kennt gibt es praktisch überhaupt nicht. Im Wesentlichen haben die Adeligen ihre Haustruppen, aber echten Krieg haben die meist nicht mehr gesehen.

    Die Aufgabe eines Feldschers in Nostrias "Militär" sind also vor allem die vielen kleinen und größeren Wehwehchen: von Blasen an den Füßen, über Stürze und andere Unfälle bis hin zu diversen Krankheiten (Nostergast ist nicht gerade Fortschrittlich in der Medizin und Hygiene). Ein amputiertes Bein oder ähnlich schwere Verletzungen dürften eine seltene Ausnahme sein. Kein Vergleich jedenfalls zu seinem mittelreichischen Kollegen an der Ostfront. ;)

    Insgesamt dürfte es im Alltag nicht genug Vorfälle geben, um eine Vollzeitstelle zu rechtfertigen. Entsprechend hat der Held vermutlich auch noch eine andere Aufgabe in den Diensten seines Herren: Koch, Hausmeister, Hausvorstand, Logistiker... je nach Qualifikation und sozialem Stand und Bildung. Außerdem ist man bestimmt auch für das gesundheitliche Wohl des Viehs zuständig (Tierärzte gibt es vermutlich nicht). Nicht ausgeschlossen, dass man auch gleich noch Schlachter ist. :evil:

    Echte Ärzte (Medicus) dürften in Nostergast dünn gesät sein und kaum ein Wojwoden kann sich so einen Spezi dauerhaft leisten. Diese dürften fast ausschließlich in den Diensten der Bombasten zu finden sein (und hier auch den adeligen Vasallen zur Verfügung stehen, wenn sie Glück haben).

    Ich würde den Feldscher also deutlich praktischer anlegen, als einen Kollegen aus Reichen mit richtiger Armee und ihm wenigstens eine weitere zivile Funktion mit auf den Weg geben. Aus welcher Region Nostrias der Held stammt, ist Eure ganz eigene Entscheidung und beeinflusst nicht ganz unerheblich seine Persönlichkeit. Königsstadt, reiches und "separatistisches" Salza, verlorenes Kendrar oder umkämpftes Joborn an der andergaster Grenze? Natürlich gibt es noch eine ganze Reihe anderer Ortschaften und Kleinstädte, wo die Sanduhren oft langsamer laufen.

    Mein Tipp für einen "Pille" ist Salza/Salzahafen . Da es der große Motor des Reiches und vergleichsweise modern und offen ist, was nicht nur die Integration in eine Gruppe "Ausländer" sicherlich erleichtert, sondern auch eine etwas "medizinischere" Spielweise erlaubt. "Mehr Arzt, weniger Metzger"

  • Die Vita könnte auch beinhalten, dass sie während oder nach der Keuche die Stadt verlassen hat. Könnte man woanders bei der Armee anheuern um dort dann als Feldscher zu arbeiten? Die Albernier waren in Tobrien unterwegs, dann gabs noch Ärger mit durchziehenden Orks... vielleicht könnte sie da rüber sein. Was haltet ihr davon?

  • Könnte man woanders bei der Armee anheuern um dort dann als Feldscher zu arbeiten? Die Albernier waren in Tobrien unterwegs, dann gabs noch Ärger mit durchziehenden Orks...

    Bei der Armee hat man sicherlich oft Vorbehalte gegen ausländische "Söldner", aber wenn die Not groß genug ist oder der Nachschubbedarf nicht gedeckt werden kann, ist man natürlich schon eher Kompromissbereit. In der Regel gehört auch das medizinische Personal zu den Soldaten (oft sind das [Unter]Offiziere) und nicht zu den Zivilisten (-> Verpflichtungen Herrscher o.ä., mehrjährige Dienstverpflichtung). Einfach ab zu hauen, bedeutet Fahnenflucht...

    Letztendlich muss man auch gar nicht bei der Armee anheuern. Es gibt schließlich genug Möglichkeiten im freien Militärsektor (v.a. Söldnereinheiten), bei denen es oft weniger streng geordnet zu geht.

    Generell ist der "medizinische Sektor" in meinem Aventurien keine Branche mit hoher Arbeitslosigkeit (dafür sind diese Spezialisten viel zu selten!). Die Heimat zu verlassen sollte also nicht nötig sein (gibt dort genug Möglichkeiten Geld zu verdienen), aber manche Leute (wie spätere Helden) zieht es dennoch schon in frühen Jahren in der Ferne.

    Von nostrischen Häfen wie Salza oder Trontsand ist die weite Welt nur ein Schiffsticket entfernt (welches man sich oft auch als Bordarzt verdienen kann ;)). Der Held könnte also leicht noch sehr viel weiter gekommen sein, als nur bis nach Albernia.

    Womit wir beim zweiten und problematischeren Teil des Zitats ankommen:

    Herum kommen, die Welt sehen und vielleicht sogar in einen echten Krieg zu ziehen, sind Dinge die reichlich Erfahrung mit sich bringen.

    Es kommt als sehr auf das Erfahrungsniveau (weniger auf das Alter) des neuen Helden an. Das der unerfahrene Feldscher schon einen Krieg erlebt hat, ist einfach nicht realistisch. Bis zum 30. Lebensjahr die kleinen Weh-Wehchen (siehe anderer Beitrag) und vielleicht das Vieh behandelt zu haben, bringt auch nicht mehr Erfahrungssteigerungen mit sich (wohl aber eine gewisse Routine im täglichen Geschäft -> solide Werte im Fachbereich).

    Wenn der Held schon vor seiner Heldenlaufbahn so viel erlebt hat, ist er kein normaler Einsteigerheld mehr, sondern ein mehr oder weniger erfahrener Charakter (in Spielbegriffen: hat mehr AP, wurde mit mehr GP genieriert o.ä.).

    Es ist also sehr viel möglich. Es kommt aber sehr darauf an, was für ein Held das sein soll denn nicht jedes mögliche Szenario ist auch sinnvoll.

    Generell gilt: Je weniger erfahren der Held startet, desto weniger spektakulär war auch seine Vergangenheit. Die "besonderen Erlebnisse" sind schließlich genau der Motor, der bei erfahrenen Helden die AP (allgemeiner Erfahrung) herein gebracht hat.