Dann noch einmal grundlegender.
Wie der Passierschlag entstand und wie ich ihn verwende:
Wenn sich grundsätzlich zwei Personen einander annähern oder von einander entfernen, dann kann man normaler Weise vor dieser Bewegung oder nach dieser Bewegung auf einander einschlagen. Und wenn das der Fall ist, gibt es pauschal zunächst keinen Passierschlag.
Die Bewegungsregeln liefern aber recht oft das Ergebnis, dass sich ein Kämpfer von A nach B bewegt und dabei am Gegner vorbei kommt, während der nicht dran ist. Weil es "nicht dran sein" im Leben nicht gibt sondern man einen leichten Streich nach einem vorbeiflitzenden eigentlich immer hinbekommen sollte, wurde für diesen Fall der Passierschlag erfunden. Gemeint ist nämlich 'passieren' im Sinne von 'vorbeikommen' und nicht 'passieren' im Sinne von 'sich ereignen'. vergl. en Passant in Wikipedia.
Exakt und ausschließlich in der Situation, dass vor einer Bewegegung wegen Entfernung und hinterher wegen Entfernung kein Angriff stattfinden konnte, zwischendurch die Entfernung aber sehr wohl einen Angriff ermöglicht hätte, findet der Passierschlag ohne weitere explizite Regel Anwendung.
Passierschlag zweckentfremdet:
In den Regeln wurde der Passierschlag an manchen Stellen seiner ursprünglichen Bedeutung beraubt. Man hat festgestellt, dass man Kämpfern einen zusätzlichen Angriff einräumen möchte, wenn Ihr Gegner ganz offensichtlich mit anderen wichtigen Dingen beschäftigt ist. Bei diesen Dingen hat man ganz klar rangeschrieben: wenn Charakter I dieses oder jenes veranstaltet (tollkühne Manöver, Flucht etc.), dann hat Charakter B Anspruch auf einen Passierschlag.
Wenn es nicht dransteht, gibt es ihn nicht. Punktum.