peace, love & harmony - Gewaltfreie Abenteuer

  • Tach Leude!

    Angenommen, meine Heldengruppe besteht nur aus Tsageweihten, Schelmen, Donnerbacher Magiern, pazifistischen Zuckerbäckern und anderem wehrkraftzersetzenden Gesocks:

    Was für Abenteuer kennt ihr, die lösbar wären, ohne dass man jemanden umbringen muss? Kneipenprügelei und Dämonen-zurück-in-die-Niederhöllen-kloppen wär aber ok, humoristisch wertvoll darfs auch gern sein.

    Gruß derweil!

    (PS: Ja, ich weiß, dass dies das OrkenSPALTERforum ist :lol2:)

  • MI Heldenwerk I+II

    Die ersten beiden Heldenwerke sind ohne Gewalt durchaus lösbar. Das erstere durch Verhandlungen mit der Schwarzfee. Das weitere mit den Goblins ist (da die Helden ja sowieso von der Stadtwache beauftragt sind) sogar gewaltfrei viel plausibler. Warum sich prügeln wenn man nur vor der Wache mit dem Finger zeigen muss.

  • Die Abenteueranthologien "A130 Verwunschen und Verzaubert", "A153 Märchenwälder Zauberflüsse" und "A182 Feenstaub und Fabelwesen" sind eigentlich gewaltfrei zu lösen. Die Thematik ist halt immer etwas in Richtung Märchen.

    Ansonsten kann man viele Abenteuer ohne Gewalt durchspielen. Es ist halt die Aufgabe des Meisters, sie an die Gruppe anzupassen und kampffreie Wege zu ermöglichen.

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • Was für Abenteuer kennt ihr, die lösbar wären, ohne dass man jemanden umbringen muss?

    Spontan: Alle? Also quasi jedes? Weil, müssen tut man gar nix. Erst recht nicht in DSA.

    Siehst reiten Du, jene neune? Die finster und verloren sind.

    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,

    ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul.

  • Familienbande

    Auch dieses Promo Abenteuer sollte bei einer darauf ausgelegten Gruppe relativ gewaltfrei lösbar sein. Das AB sieht zwar so wie vorgegeben einiges an Kämpfen vor, aber das Meiste könnte man auch ohne Kampf lösen. Aufgebrachte Tiere lassen sich (magisch) beruhigen. Renitente Zwerge kann man mal erzieherisch am Ohr (oder Bart) ziehen. Sogar der vorkommende Schwarzmagier lässt vernünftig mit sich reden, so dass man eventuell nicht mal Dämonen verkloppen muss. Nur der strippenziehende Paktierer im Hintergrund wird eventuell schwierig, aber auch den könnte ein Schelm ohne Blutvergießen ausschalten (Aufgeblasen, Lachkrampf, Nackedei, etc.) ...

  • Danke, das wollt ich hören ^^

    Aber nur rethorisch war die Frage nicht:

    Es geht mir konkret um Abenteuer, bei denen der Meister es leicht hat mit einer derartigen Gruppe. Sagen wir mal, die 3. Dämonenschlacht so umzubauen, dass der Abend Spielern nicht kampforientierter Charaktere Spaß macht, ist ein bisschen aufwendig. Ihr versteht mich schon, oder?

    Dieser thread sollte so was wie eine Sammlung für solche Abenteuer werden.

  • Ist das nicht mehr eine Frage von "Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann das Fischen und du ernährst ihn für ein Leben"?

    Warum sollte man mit den un-Tütensuppigsten Charakteren ausgerechnet modifizierte Tütensuppe spielen wollen?

    Praktisch alle älteren Abenteuer sind mehr oder minder auf Gewalt fokussiert und auch die Regeln geben bedeutend mehr Optionen zum Abschlachten anders denkender, als zur Umstimmung, Beeinflussung und Befriedung. Bestehende Kaufabenteuer dergestalt umzubauen das man sie ohne Gewaltanwendung lösen kann erscheint mir da kontraproduktiv, weil dabei ja immernoch keine gute Geschichte für gewaltfreie Gruppen rauskommt. Das ist ein wenig wie einen Vegetarier zu Steak, Bratkartoffeln und Bohnen einzuladen und ihm dann einfach Bratkartoffeln und Bohnen hinzustellen, mit einem Loch wo das Steak war.

    Wäre es da nicht sinnvoller narrative Strukturen und Konzepte zu sammeln, die gewaltunabhängige Spannungskurven unterstützen?

    Zumal sich zusätzlich erst einmal die Frage stellt was "gewaltfrei" in diesem Kontext bedeuten soll. Geht es allein um das Töten? Denn man kann auch an einer Schlacht teilnehmen, ohne zu töten. Als Melder, als Sanitäter, Trossvolk, Bannerträger, Kundschafter, Saboteur, Sappeur, etc. Oder geht es um Gewaltfreiheit im Sinne des modernen Hipster-Pazifismus? Oder, oder, oder. Die Spanne zwischen Kneipenschlägerei OK und Mord Nicht-OK ist enorm groß.

  • Feenflügel

    Spoiler anzeigen

    Feenflügel hat den besonderen Kniff, dass es nur durch Pazifismus zu lösen ist. ;) Die Helden geraten in eine Feenglobule und können nur als Friedensstifter entkommen. Gewalt ist wirkungslos und bringt rein gar nichts. Je nach Spielrunde entweder eine der großartigsten Rollenspielerfahrungen oder - für actionorientierte Gruppen - ein Horror. ;) Ich kann es absolut empfehlen. Großartiges AB!

    PS: Für dich vielleicht noch wichtig, weil du die G7 angesprochen hast: Feenflügel spielt im Kontext der Borbaradkampagne, im Jahr 1019 BF, und ist eine willkommene Verschnaufpause in einer harten Zeit.

    - nicht mehr im Forum aktiv -

  • Bruderzwist - zumindest wenn man die Eröffnung mit den Räubern rausnimmt und abändert.

    Davon ab eh ein AB das ich für nen kurzes Zwischengeplänkel jedem empfehlen kann. Hatte meine Gruppe extrem viel Spaß drin. Der SL sollte allerdings auch wirklich Hügelzwerge spielen können. ^^

    Von Rabenmund tut Wahrheit kund - darpatisches Sprichwort (neuzeitlich ungebräuchlich)

  • Meine Erinnerungen sind zwar etwas vage, aber Die Attentäter sollte eines der 'älteren' Abenteuer sein, die man tatsächlich besser ohne Gewaltanwendung löst.

    Spoiler anzeigen


    Es schwebt zwar über eine weite Strecke das 'Wir müssen den Kaiser ermorden' Damokles Schwert über der Gruppe, aber um so größer sollte die Erleichterung letzten Endes sein, wenn man aus der Zwickmühle entkommt ohne einen Tropfen Blut vergießen zu müssen.

  • Wäre es da nicht sinnvoller narrative Strukturen und Konzepte zu sammeln, die gewaltunabhängige Spannungskurven unterstützen?

    Sehr gerne auch, aber bitte in einem anderen Thread. Würd gern an dieser Stelle erstmal bereits halbwegs spielfertig existierende Abenteuer sammeln.

    Was die Definition von Gewalt angeht: Vielleicht sollten es auch nicht die AB's sein, bei denen z.B. ein Tsageweihter den Feldscher zum Gemetzel mimen muss. Oder ein Schelm die Truppenmoral mit Späßen aufrechterhalten. D.h. wo diese Charaktere auch das Töten/Morden von fremder Hand nicht unterstützen müssen - abgesehen von Erzbösem wie Dämonen, bei denen der Spaß oder das Leben bereits aufgehört hat...

  • Wichtiger Punkt. Bei Mehr als 1000 Oger kommen ja auch zwei Schelme vor. Warum das keine gute Idee ist zeigt sich bereits am Beispiel eben dieser Schelme. Wobei man nicht völlig leugnen kann das Aventurien eine durch und durch gewalttätige Welt ist, wie alle Feudalsysteme und zusätzlich gibt es Monster, ultimativ Böses, dämonisch Böses, verführerisch Böses und... Man, es gibt eine Menge Böses in Aventurien. Da wird das reale Mittelalter glatt zur Utopie. Wenn jedenfalls die Unterstützung von Gewalt ebenfalls etwas ist das vermieden werden soll schrumpft die Auswahl ziemlich zusammen.

    Damit fiele dann zum Beispiel Die Attentäter als Abenteuer flach. Wobei Die Attentäter nicht wirklich ein Abenteuer ist. Jede Entscheidung und Handlung der Spieler kommt da höchstens dem Vorlesen der Geschichte in die Quere. Gewaltfrei ist es am Ende nur in sofern lösbar, als das es eben überhaupt nicht lösbar ist. Man dödelt so durch bis zum Ende und auf eine lange Reihe notwendigen Scheiterns und konsequenzloser Unterfangen kommt dann das aufoktroyierte finale Scheitern mit Epilog. Wer sich wiedersetzt wird drakonisch bestraft. An sich ein tolles Soloabenteuer für einen Spielleiter und seine Einsamkeit.

    Tatsächlich würde ich bei Die Attentäter sogar sagen das es für friedliche Charaktere in sofern völlig ungeeignet ist, als das es sie ohne einen guten Grund und ohne echte Konsequenzen mit genau dem konfrontiert was sie sind, aber anders als bei jedem Heldenepos ohne das sie sich daran beweisen dürfen und es überwinden. Für mich steht es da Parade für die Charaktervergewaltigungen vieler alter Abenteuerhefte. Nur das hier Kämpfer und Nicht-Kämpfer gleichermaßen gepeinigt sind.

  • "Das Panhumoricum" dagegen stell ich mir für so eine Gruppe super vor.

    ladidadi
    10. September 2006 um 21:56
  • Mir fallen da spontan "Tödlicher Wein" und "Feenflügel" ein. Ich glaube ja eher, dass jede gewaltfreie Gruppe mit entsprechend Phantasie ein Gewaltfreies Abenteuer aus einem "normalen" Abenteuer machen kann.

  • Im Aventurischen Boten 158 und 159 gibts eine Spielhilfe "Der ringende Herr" zum Thema Lebens Verwaltung und dazu zwei Baronien. Die kann man ja auch friedlich regieren.

    Ebenso könnten vielleicht "Die Herren von Chorchop" auch einiges regeln, ohne jemanden abmurksen zu müssen.

  • Mir fallen da spontan "Tödlicher Wein" und "Feenflügel" ein. Ich glaube ja eher, dass jede gewaltfreie Gruppe mit entsprechend Phantasie ein Gewaltfreies Abenteuer aus einem "normalen" Abenteuer machen kann.

    Grundsätzlich denke ich auch, dass man sehr viele AB gewaltfrei spielen kann, in dem andere Lösungswege und Möglichkeiten eingesetzt und gesucht werden. Wir hatten einmal eine Gruppenkonstellation in DSA 3, in der die SC (Scharlatan, Streunerin und eine waffenlose Jahrmarktskämpferin) auch keine bewaffneten Gegner ernsthaft hätten bekämpfen können (und wollten noch weniger^^), entsprechend ging es durch die AB damals auch ohne Kämpfe.

    Das waren allerdings hauptsächlich selbst ausgedachte. Offiziell war zumindest auch "Die unsichtbaren Herrscher" dabei.

    Auch einige FABs hier liefen (oder laufen) kampffrei, selbst wenn kämpferische Charaktere dabei sind oder waren.

    Allerdings muss auch der SL ein solches Bestreben mit unterstützen, denn wenn er da einen Kampf drin haben wird, wird es auch einen früher oder später geben, egal wie die Bestrebungen der SC und ihrer Spioeler anders sind.

    Allerdings denke ich nicht, dass man wirklich alle und jedes offizielle oder inoffizielle AB gewaltfrei spielen kann. Bei einigen nehmen Kämpfe und Schlachten einen zu großen und auch unumgänglichen Raum ein (JdF, 7G, Wildermark-Kampagne ...).

  • Interessante Frage / Gruppe.

    Worauf ich verzichten würde ist das Umschreiben von Abenteuern, damit bloß keine Kämpfe vorkommen....

    Nur weil die Helden pazifistisch sind, verschwinden ja nicht die Diebe, Mörder, Paktierer und Orks.

    Rollenspiel lebt vom Konflikt und der muss natürlich nicht prinzipiell mit Waffen ausgetragen werden. Statt zu kämpfen kann man versuchen die Diebe zu bequatschen, sie als Schelm in die Luft fliegen zu lassen, ... DSA bietet viele Möglichkeiten (z.B. banbaladin oder schnödes wegrennen).

    Es kann aber auch einfach passieren, dass man arg verprügelt und ausgeraubt wird. Das ist aber spätestens nach dem dritten Raubüberfall nicht mehr lustig (selbst nicht mehr für den Schlem).

    Vielleicht kommt ja eine Heldengruppe vorbei und hilft zufällig Deinen Helden?

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Das Abenteuer der Erbe von Kranick (aus Rückkehr zum Schwarzen Keiler) ist meines Erachtens das schönste Abenteuer für gewaltfreie Helden. Wir haben es mit einem Gauklertrupp gespielt, das war super schön!

    Die Seelen der Magier könnten theoretisch gewaltfrei gespielt werden, wenn die Spieler sich darauf einlassen, nur Aufklärungs- und Agentenarbeit zu leisten und die Bösewichter nicht anzugreifen. Allerdings dürfen sie dann natürlich auch nicht entdeckt werden :) Gleiches gilt für den Krieg der Magier, den wir mit einem Trupp relativ kampfunfähiger Magier bestritten haben. Ich weiß jedoch nicht, ob unser Spielleiter die Kampfszenen rausschrieb.

    Auch wenn man das Abenteuer "Eine almadanische Tragödie" (aus Ehrenhändel) wohl etwas umschreiben muss, damit es gut wird, aber auch da bin ich völlig ohne Kampf ausgekommen.

    Gleichgewicht der Macht (Sphärenklänge) habe ich ebenfalls ohne Kampf gespielt, wobei ich nicht weiß, ob dir die Eingangsszene schon zu gewaltsam ist, wobei ich denke, dass die Spieler auch gewaltfrei was machen können, wenn sie die passenden Personen unterstützen.

    Zorn des Bären und Wenn der Zirkus kommt - ich erinnere mich gerade nicht so recht, aber kommt der nicht eigentlich auch ohne Kampfszenen aus?