Zur Entlastung dieses Fadens hier und weil es ohnehin wenn ich antworte langsam vom eigentlichen Thema wegführt, fahre ich hier fort. Da es nicht explizit um das Abenteuer Rabenblut hier geht, bitte ich Infos dazu in Spoiler zu packen. Aufgrund der Übernahme volle Zitate, allerdings nicht zwingend in Reihenfolge.
Spoilerwarnung für den Al'Anfaplot seit Machtergreifung der Honaks. Ihr wurdet gewarnt!
Ehny & Heike Wolf , ihr zwei macht mir Al'Anfa und den Süden ja richtig schmackhaft. Ich glaube ich bin in meinem ganzen Rollenspielleben erst einmal dort unten gewesen, und daran habe ich keine guten Erinnerungen. Es endete in der Sklaverei. Vielleicht sollte ich mir Al'Anfa mal mit mehr Ruhe und offenen Augen ansehen. Denn eigentlich habe ich schon eine Schwäche für 'Ewige Verlierer'.
Jetzt freue ich mich mal um so mehr auf deine Romane @Heike
Du kannst mich gerne im Meeresrauschen (schamlos Werbung betreibe ) besuchen kommen. Allerdings ist das doch recht stark geprägtes Ehny-Al'Anfa und weicht von der offiziellen Lesart ab. Für dich als Romanleser spielt es aber deutlich vor Rabenblut, aber nach den Romanen, so dass du da nicht gespoilert werden solltest.
Den einen Sieg haben sie tatsächlich mit Uthuria bereits, wo wohl die al'anfanische Kolonie die erfolgreichste ist (und tatsächlich ja die horasischen Kaffehäuser ihren Kaffee letztlich aus Porto Velvenya beziehen). Aber in 33 Jahren DSA-Geschichte darf gern noch ein zweiter Sieg her …
Ich zitiere mich hier nur kurz selbst:
Nur einmal, einmal soll Al'Anfa einen militärischen Sieg einfahren
Hervorhebung durch mich - ist ja schließlich mein Zitat . Ich sprach bewusst von einem militärischen Sieg. Dass sie in Uthuria dominant sind, möchte ich ihnen auch geraten haben, immerhin haben sie dort ja trotz allem noch irgendwie einen Heimvorteil. Dschungel und Boron...was soll schief gehen? Sag nichts, ich weiß...Thorwaler und Horasier könnten sich verfahren!
Gibt es irgendwo deine Rabenblut-Überarbeitung? Mir blutete auch das Herz bei der "Verjüngung" der Region und ab und an seufze ich auch noch immer, wenn ich sehe, dass die etwas über 40jährige Shantalla als "altes Eisen" gesehen wird und die Blüte ihrer Schönheit hinter sich lassen soll (als Matriarchin eines reichen Grandenhauses keinen Transmutare oder zumindest jede Menge Alchemika dafür zu haben, erscheint mir beinahe schon fahrlässig). Ich würde gerne mehr über dein Al'Anfa lesen
Ja, ich glaube sie hatten in Rabenblut vergessen, dass Shantalla nach Monica Belucci designt wurde...Ich meine, hallo? Die Frau würde ich mit ihren über 50 nicht von der Bettkante stoßen. Irschan konnte den Transmutare und mochte Shantalla sehr gerne leiden. Also in meinem Aventurien... .
Ich habe zu meinem Al'Anfa hie und da einige Aufzeichnungen verstreut in Notizbüchern, allerdings mache ich das meiste tatsächlich aus dem Kopf.
In Stichpunkten kann ich dir aber mal versuchen die wesentlichen Punkte an Änderungen anführen, wobei das trotzdem alles immer ein wenig im Fluss.
Rabenblut. Pyro und Meeresrauschentruppe, wehe!
- Ausgangssituation weltlich: Meine Helden haben zwei erfolgreiche Kriegszüge gegen Thalusa und Brabak geführt und waren diplomatisch da sehr geschickt unterwegs - Will das Horasreich wirklich gemeinsame Sache mit Boronfrevlern machen? Mein Al'Anfa spielt seine Kirchenkarte gut aus - Ketzer hin oder her, sie haben mindestens einen Gott auf ihrer Seite Darüber hinaus haben sie mit Perricum und Khûnchom eine Allianz gegen die Blutige See geschlossen und die drei Flotten arbeiten mal so, mal so gut zusammen.
- Ausgangssituation mystisch: Bei mir ist das Yak-Hai eine echte Bedrohung nicht nur für die Waldmenschen, sondern generell. Eine Macht über die man sich einig ist - wenn auch sonst über nichts. Im Resultat halten sich die Al'Anfa an Tabuzonen und es werden nur die Stämme versklavt mit denen man sich nicht einig wird oder die von einem verbündeten Stamm als Gegner erklärt werden (Resultat: Trotz knappen Platz können neben einer gewaltigen Sklavenfängernation auch Waldmenschenstämme bestehen und es gibt kein Logikaua). Der Flug der Zehn ist ein uraltes Ritual aus der Zeit der Wudu, was das Yak-Hai im Zaum hält und es im Dschungel einsperrt. Ging lange gut - und dann kam Borbarad nach Al'Anfa und hat einen Teil davon nach Norden geschleppt und in die Warunkei gebracht. Danke dafür, sagt sich die Boronkirche und hat seitdem verstärkt Agenten im Norden und sucht nach einem Weg das wieder in Ordnung zu bringen, zu mal es auch unten seitdem im Dschungel schwieriger wird. Darüber hinaus sorgt Boron dafür, dass seine beiden höchsten Vertreter mit einander verbunden sind - Kehrseiten einer Medaille. Amir und Baram (im Gegensatz zu Tar und Baram) kennen und schätzen sich auch. Man trifft sich regelmäßig zum geschäftlichen Austausch im Traum bei Tee und Tabak. Beide wissen um Bedeutung und Aufgaben der jeweils anderen Kirche und sorgen dafür, dass beide den Willen Borons erfüllen können, ohne wirklich offiziell irgendwie Positionen zum anderen Glauben beziehen zu müssen.
- Irschan wurde von der Gruppe bevor alles überhaupt losging bereits kalt gestellt - sie hatten die Ereignisse Rabengeflüsters direkt zu Amira getragen. Einer der Helden ist Boroni und Grande mit guten Beziehungen. Da bekommst du irgendwann eine Audienz, vor allem mit den richtigen Worten und dann...ist er weg. Mal sehen wie es mit ihm weiter geht. Wahrscheinlich wird er am Ende auch sterben. Hmm, aber ich glaube, ich werde ihn als Geist noch etwas behalten .
- Den Dschungelteil habe ich ausgegliedert und zu einem längeren Abenteuer zusammen geschnitten. Es besteht zunächst aus einer längeren Recherchearbeit in der Halle der Geister, was ich dann mit der "Nacht der geifernden Mäuler" gestaltet habe, wobei ich die Dorfbewohner durch eine Gruppe Al'Anfaner, die die Universität "aufräumen" sollen, ersetzte. Ghule, die sich in die Bibliothek vorwühlen - hat besser geklappt als erhofft. Danach ging es via Dschungelspiel (hatte ich hier schon mal vorgestellt, wenn ich da auch mal wieder dran arbeiten muss) in den Dschungel und dann in die Insektenhöhle, die ich via 5-Minuten-Dungeon ausgewürfelt hatte. Das waren gute Spielstunden. Am Ende haben meine Helden den Pakt ausgeschlagen, bis auf die verrückte Maraskanerin. Die ist jetzt ein Skorpion. Wie bei Heike hatten meine Helden ein Bündnis mit Irschan geschlossen (da siehste mal wie ähnlich die Al'Anfa-Liebhaber denken ), der sich hier Heilung für sein drängendstes Problem erhoffte, aber letztendlich nicht fand.
- Es wird dann direkt zum dritten Teil kommen - da meine Helden schon seit ewigen Zeiten Politik gestalten, ist der erste Teil für sie eher Business as usual und ich habe große Teile des ersten Teils bereits in kleinen Nebenplots umgesetzt - Minus Narebs Auftritte, die kommen noch. Amira hat Al'Anfa jedoch schon verlassen, aber auf freiwilliger Basis - das ist ihr alles nix da in der Stadt. Sie sucht das Abenteuer und ein Boronartefakt. Wichtig ist hier auch, dass es noch einen Sohn Amirs bei uns gibt - Ramiro (wir bleiben da der Linie treu), der wesentlich spiritueller als seine Schwester ist, aber von dessen Existenz (oder besser Identität) nur eine handvoll Personen wissen und nicht mehr ahnen, was es mit dem Jungen auf sich hat. Es kristallisiert sich bei uns heraus, dass Amira und Ramiro dereinst gemeinsam über die Kirche herrschen werden: Ramiro spirituell, Amira weltlich.
- Die Hauptantagonisten sind Salix, Nareb, Brotos (der wird wahrscheinlich am Ende durchkommen, wenn ich ihn richtig spiele - ich will ihn gerne noch behalten) und Aurelian, die sich bereits verschworen haben - allerdings sind meine Helden da Boron sei Dank nicht drauf gekommen, so dass die in Ruhe im Untergrund wurschteln können und die Gelegenheit abwarten zuschlagen zu können.
- Den Belkelel-Kult habe ich aus dem Plot ausgekoppelt und der dient inzwischen als eine sehr weit reichende Handlung, die die Gruppe bereits seit mehreren Jahren immer wieder begegnet, selbst hier im Forum. Ich habe die allerdings keine Kinder entführen lassen. Kinder sind einfach, die geht jeder retten. Ich hatte sie Sklaven entführen lassen - in Vergangenheit und Gegenwart. Ihre aktuelle Spur ist der arme Hadjim, den die nachdem sie mit ihm fertig waren sternbend in die Gosse warfen und der das Glück/Unglück hatte zu überleben.
- Die eigentliche Rebellion wird ausbrechen, wenn die Helden in Uthuria weilen. Die Gruppe wird Uthuria entdecken und Porto Velvenya gründen - ich meine, wie doof ist es die Entdeckungskampange zu machen und dann die Gruppe den Kontinent nicht entdecken zu lassen. Schiebung! Also machen sie das selbst und in ihrer Abwesenheit geht es dann los. Ich tue das, damit ich diesen Plot auch wirklich durchziehen kann. Ich traue denen keinen Steinwurf weit mehr mich schalten und walten zu lassen . Wie die Rebellion und alles sich dann entwickelt, muss ich sehen. In jedem Fall werden wir viel im Untergrund arbeiten. Gerade in meiner Gruppe, die halt sehr hoch gesellschaftlich angebunden ist und sehr viele Türen nicht mal eintreten muss, ist es immer mal ganz gut, wenn sie im eigenen Becken neu schwimmen lernen müssen. Aber das meiste wird sich erst dann entwickeln, wenn es soweit ist. Die Macht der Rebellion speist sich aus einer Mischung alter Meckerköpfe, die nie Amirs Herrschaft befürworteten (auch und viel aus den eigenen Reihen), unzufriedener Granden, aufgestachelten Volk usw.
Alles anzeigenDann hoffe ich, dass du am Ende zufrieden das Banner des Imperiums schwenken kannst
Den äußeren Rahmen für Veränderungen können und konnten wir als Autoren leider nur in Maßen mitbestimmen, sonst hätte ich schon längst darauf hingeschrieben, dass die Al'Anfaner dem Anspruch, den sie vertreten, auch wirklich umsetzen! Es ist ja schon traurig, wenn man sich die Machtverhältnisse im Tiefen Süden so ansieht und dann bedenkt, dass Al'Anfa eigentlich DIE Großmacht der Region sein sollte ... Aber das liegt auch daran, dass es in den meisten Abenteuern immer auf der Gegnerseite stand und Helden halt Erfolg haben müssen etc. pp. - und die Al'Anfaner am Ende wieder eine ziemlich erbärmliche Niederlage hinnehmen müssen, bei der man sich fragt, welcher Hornochse da eigentlich wieder das Kommando geführt hat. Mit Oderin kann es nur besser werden
Thema schillernd - ich glaube, da ist viel auf der Strecke geblieben, weil nach "Rabenblut" erst einmal nur sehr wenig zu Al'Anfa kam. Tatsächlich hat sich gar nicht so viel verändert. Aber auch deshalb habe ich die Romane geschrieben und hoffe, dass die Perle damit wieder an Strahlkraft und Faszination gewinnt.
Spoiler zu Rabenblut:
Spoiler anzeigen
Zu Rabenblut und Irschan - "Der Tag des Wiesels" würde noch etwas anderes aufgreifen als Ramirs Tod und greift auf Geschehnisse aus "Rabengeflüster" zurück. Tatsächlich sehe ich Alena nicht einmal als zwingenden Verbündeten bei "Rabenblut" an - hilfreich ja, aber nicht unbedingt notwendig. Bei meiner Runde (wir sind am Ende von Teil 1) arbeiten meine Helden gerade vor allem mit Goldo zusammen, misstrauen Lucio (mit dem sie immerhin ein "wir tun dir nichts, du tust uns nicht"-Abkommen haben) und sind sehr viel enger als offiziell vorgesehen mit der Phexkirche verbunden. Ach, und mit Irschan haben sie derzeit ein Abkommen, dass sie sich gegenseitig bei Forschungen zu Zul'Marald unterstützen. Und Aurelian haben sie mundtot gemacht, indem sie seinen "selbstlosen Einsatz für frustrierte Desperados" als gemeingefährliche Verschwörung vor den Rat gebracht haben. Was das Amulett angeht - da hast du recht, das hätte man geschickter machen können. Das ist eins der Dinge, die ich am Ende nicht mehr gründlich genug durchdacht habe. Da wir eine paranoide Magierin dabei haben, die das Ding inzwischen im selbstgebauten "Schließfach" im Stadthaus untergebracht hat, wird das bei mir auch nicht funktionieren - aber dann ist Irschans Plan an der Stelle halt gescheitert, und die Helden müssen Nareb eben "zu Fuß" erledigen. Im Ergebnis ändert das nichts, es wird nur interessant, wenn sie bei Nareb dann das zweite Amulett finden
Was die ganze Zul'Marald-Geschichte an sich angeht - ursprünglich wollte ich ein reines Politik-/Intrigenabenteuer. Allerdings gab es da viel Gegenwind, weil das phantastische Element dann zu kurz käme etc. pp. Daher kam der Zul'Marald-Strang mit rein, über den Irschan und Aurelian dann genug Macht haben, um den Terror in Al'Anfa zu installieren. Eigentlich hatte ich eher an eine reine Revolution der entfesselten Massen gedacht, im Stile der Französischen Revolution, und an ein paar Leute, die sich bei der Einschätzung ihrer Möglichkeiten, das Ganze aus dem Hintergrund heraus zu kontrollieren, gründlich verschätzt haben, sodass man dann bei einem etwas größeren Bürgerkriegsszenario gewesen wäre. Das wäre aber eine rein politische Geschichte geworden, was nicht gewollt war. In meiner eigenen Runde funktioniert der Zul'Marald-Strang zumindest bislang ganz gut und bringt ein Spannungselement rein, das meine Helden derzeit noch nicht ganz abschätzen können. Aber ja, dieser eher mystische Strang bricht etwas mit dem sonstigen Setting. Auf der anderen Seite bietet er mit dem Dschungel etwas Abwechslung zu dem reinen Stadtgeschehen und damit etwas "Klassisches" für Helden, die was erleben wollen. Für mich ist es ok, dass er drin ist, und ich mag es jetzt gerade beim Spielen, wie die Helden nach und nach die ganzen Fäden zusammenfügen.
Ich freue mich jedenfalls sehr darauf, wenn die Romane da sind. Und auf Eure Rückmeldungen, wie auch immer sie ausfallen mögen. Man sitzt ja doch etwas einsam am Rechner, während man das schreibt, sodass es schön zu lesen, wie die Dinge ankommen, die man sich da überlegt hat
Und hibbeln tue ich jetzt eh
Ich denke doch, dass die richtigen Banner wehen werden. Komme was wolle . Das Schillernde ist eher verloren gegangen, weil die neue Riege doch recht farblos bleibt. Ich meine: Vor Rabenblut kam ja auch nichts wirklich zu Al'Anfa und trotzdem hatte die NSC-Riege sehr viel mehr Strahlkraft und wirkten insgesamt lebendiger.
Ich finde es aber sehr, sehr schade, dass deine ursprüngliche Idee nicht durchgekommen ist. Das wäre um Längen besser gewesen. Das bessere Abenteuer. Allerdings finde ich es schon faszinierend, dass "fantastisch" in einer Stadt mit 800 Geweihten, die so viele Möglichkeiten haben am Ende doch wieder ein altes magisches Irgendwas sein soll. Da frage ich mich doch, wo die Fantasie an der Stelle wirklich fehlte. Die Chancen auf einen Reboot sind aber wohl sehr gering, nicht?