Fekol Geweihter: Generelle Fragen

  • Hallo zusammen,

    ich spiele seit kurzer Zeit einen brilliantzwergischen Fekol(Phex)geweihten aus Fasar. Die ensprechenden Quellen aus AK, WdG und Phex-Vademecum habe ich gelesen, aber wirklich Fragen klären konnten sie nicht, eher zusätzliche aufwerfen. Daher bräuchte ich einen guten Rat, ob meine gezogenen Schlüsse nachvollziehbar sind.

    Ich nummeriere es einfach mal, dann fällt das antworten vielleicht leichter:

    1. Phex als Gott selbst hat je nach Auslegung verschiedene Varianten, Phex als mittelländische Variante scheint den Schwerpunkt vor allem auf Heimlichkeiten und Diebstähle zu legen, wohingegen die Feqz-Variante eher von den kämpferischen Aspekten (gegen Echsenwesen) inspiriert wird. Als letztes bleibt dann noch Fekol, die zwergische Variante, welche sich neben den klassischen Handel und Diebstählen auch die Abenteuerlust und handwerkliche Komponente enthält.

    Für einen Zwerg aus Fasar scheint daher die Fekol-Variante am besten zu passen, eventuell mit einigen Feqzischen Einflüssen als Bekämpfer von Drachen, Echsen und Dämonen. Liege ich damit richtig?

    2. Die Zwerge erkennen die Existenz der 12 Götter an, auch wenn Angrosch für sie der Hauptgott (mit Fekol als Gesellen/Bruder bei den Brilliantzwergen) ist.

    Ingerimm und Angrosch, sowie Phex und Fekol bezeichnen ja jeweils den gleichen Gott, aber wie reagiert ein Zwerg auf einen Ingerimm/Phex Geweihten? Auf die gleiche Weise, wie auf einen Angrosch/Fekol Geweihten oder eher mit Unverständnis, weil Ingerimm/Phex "falsche" Götter sind und der richtige Name Angrosch/Fekol ist?

    3. Da bleibt die Frage um die Tarnung oder in wie weit diese überhaupt notwendig ist. Mein Zwerg reist als Alchimist/Händler (hoffentlich irgendwann mit Wagen) durch die Gegend, aber in wie weit sind Menschen mit den zwergischen Göttern vertraut. Ich denke Angrosch dürfte auch dem durchschnittlichen Tavernenbesucher bekannt vorkommen, aber würde das gemeine Volk auch Fekol oder Simia kennen? Andere Zwerge kennen diese "Gottheiten", aber eventuell nicht als eigenständige Götter sondern nur als Gehilfen o.Ä.

    4. Die letzte Frage ist vermutlich nur schwer zu beantworten, da es wohl sehr auf die eigene Präferenz ankommt, aber wie gut/böse sollte man einen Geweihten spielen? Die Auslegung bei Phex scheinen da nochmal viel schwerer zu sein, da immer Stil bei phexgefälligen Aktionen gefordert wird. Auf einen Marktplatz den Händler bestehlen würde ich als phexgefällig ansehen, den wer nicht auf sein Hab und Gut aufpassen kann, wird es nicht brauchen und somit nicht verdient haben. Wohingegen das Plündern von Leichen keine Herausforderung darstellt und somit auch nicht phexgefällig ist, dabei habe ich mir aber eine Ausnahme erlaubt: Werkzeug. Werkzeuge soll etwas von Wert schaffen, eine Leiche kann aber nichts mehr schaffen, also ist es wo anders besser aufgehoben. (Die Dietriche wurden der Leiche abgenommen, der Geldbeutel aber nicht. Der Thorwaler hats zwar versucht, aber der Grabsegen war stärker).

    Ich wäre sehr dankbar, wenn zumindest die ein oder andere Frage geklärt würde, den in den offiziellen Spielhilfen ist das ganze Thema Phex bzw Zwerge doch etwas sehr schwammig formuliert.

    Mit freundlichen Grüßen

    Anchaz

  • 1. Nicht unbedingt. Im Mittelreich ist Phex auch der Vater von Aves und damit ein Gott der Reisenden. Und zumeist wird Phex von Händlern und Lebenskünstlern verehrt, von Spielern und Redakteueren wird Phex aber häufig auf die cooleren Aspekte Heimlichkeit etc. reduziert.
    Ich würde gerade als Zwerg die Aspekte recht weit zurückschrauben. Fergol als Krieger gegen die Drachen passt nicht - eher als "Meisterdieb", der den bösen Drachen in seinem Hort listenreich bequatscht und ihn dann sogar bestiehlt.
    Gerade bei den Brilliantzwergen gilt Fergol und Calamant doch als der Schutzpatron der Reisenden und Abenteuerlustigen, der Gewitzen und Schlauen!

    2. Bei den Brilliantzwergen steht Ferkol soweit ich weiß recht gut, daher kann ich mir schon vorstellen, das er da nicht uz viel Stress bekommt. Bei allem anderen ist die Reaktion der Zwerge recht ähnlich: Was wissen die Kurzlebigen schon! Keine hundert Jahre werden sie alt, kein Wunder, dass sie die ganzen alten Geschichten so schnell durcheinander bringen.

    3. Muss nicht sein. Wenn ich ein Dieb oder ein Einbrecher bin brauche ich Tarnung, aber längst nicht alle Phexgeweihten müssen dies aus Prinzip tun. Ein offener Phexgeweihter hat auch seine Vorzüge. Ein Phexgeweihter soll immer lernen, hinter ein Geheimniss zu kommen, und auch andere dazu immer ermnutern. Wenn er dies durch eine Tarnung zu tun gedenkt ist das völlig in Ordnung, aber du musst nicht immer verdeckt operieren...

    4. Ich würde ihn eher als (in zwergischem Ramen) Abenteuerlustigen Händler und Bastler sehen, der eben Ferkol/Phexens Gaben nutzt. Er ist kein Dieb im eigentlichen Sinne, doch oft ist eine gut plazierte Lüge oder ein paar blinkende Münzen eben viel besser, um sich irgendwo Zutritt zu verschaffen, als Gewalt oder der "offizielle Weg".
    Im Prinzip ist seine lieblings-Problemlösungsstrategie eben Heimlichkeit und Schläue, im Gegensatz zu seinen Trampeltier-Verwandten aus dem Amboss-Gebirge.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Willkommen auf dem Orki, Anchaz. :)


    1) Wenn Dein Zwerg sein Noviziat und Weihe im Fasarer Tempel erhalten hat, inwieweit sieht und versteht er sich als Fekol-Geweihter, wenn er in dem dortigen menschlichen Phex/Fekz-Glauben ausgebildet wurde?

    Oder haben die Zwerge da auch einen Fekol-Tempel?

    Wenn nicht, wäre sein Glaube rein oder wenigstens hauptsächlich nach menschlichen Maßstäben geprägt und darin unterrichtet und gelehrt worden.

    An sich würde ich bei Fasar weniger das mittelreichische Bild setzen, sondern die tulamidische Glaubensausprägung.

    2) Da gilt wie bei 1): Wenn er in der menschlichen Auslegung ausgebildet wurde, dürfte ihm das nicht fremd sein. Gerade bei Phex, da er unter anderen menschlichen Novizen ausgebildet wurde.

    Gibt es einen Fekol-Tempel in Fasar, ist er dennoch in einer sehr großen Stadt der Menschen (mit wenn auch sehr illustren Glaubensbildern) aufgewachsen, so dass ihm andere Glaubensbilder als die zwergische sehr vertraut sein sollten.

    Bei Reaktion von Zwergen auf Deinen Zwerg: Das dürfte davon abhängig sein, auf wen man trifft und wo man auf ihn trifft. So ein erzkonservativer Erzzwerg wird vermutlich vom Schlag getroffen, wenn da ein Zwerg kommt, der unter Menschen zum Phex-Geweihten wurde. Zwerge, die menschennaher leben (in Angbar z.B.). dürfte das zu deutlich schwächeren Reaktionen führen. So ein traditionell geprägter Angrosch-Geweihter mag vielleicht wieder unangenehm berührt sein.

    Es kommt aber halt auch immer auf individuelle Erfahrungen an.

    3) Die meisten Menschen dürften mit Fekol oder Simia wenig anfangen können. Ausnahmen können sein, die einen hohen Götter und Kulte-Wert haben, Zwerge besser kennen (ob nun Einzelne, oder weil sie z.B. in Angbar leben und mehr Umgang mit Zwergen haben).

    Tarnung: Es gibt auch offene Phex-Geweihte, nämlich die sich dem Tag-Phexen und dem Handels-Aspekt vor allem sich zugewandt haben. Ein Phex-Geweihter muss sich nicht zwingend inkognito durch die Welt bewegen. Er kann auch offen auftreten. Oder so quasi halb-offen, wie es die Protagonistin in der Nachtrichter-Trilogie macht: sie erzählt es nicht, aber wenn man sie fragt oder es bemerkt wird, macht sie da auch keinen Hehl raus.

    4) Fasar und sein tulamidischer Fekz-Glaube dürfte zwar an sich den nächtlichen Bekämpfer auch echsischer Umtriebe sein, aber das wird regeltechnisch nicht dargestellt, da es darüber auch in den Tulamidenlanden eben den Phex-Geweihten gibt.

    Meiner Auffassung nach sind die Zwölfe eher als gut gesetzt, aber es gibt auch andere Auffassungen. Phexerls morden nicht, das dürfen sich auch nicht, aber sonst ist da teilweise schon eine ziemliche Bandbreite in der moralischen Flexibilität. Da dürfte durchaus mitunter mit hinein spielen, was man individuell für vertretbar und angemessen hält. Nicht völlig und absolut, aber durchaus mehr als bei anderen Kirchen.

    Leichenfledderei ist ein Boron-Frevel, was einen Zwerg der (vermutlich) im menschlichen Phex-Tempel seine Weihe erhielt, wohl bekannt und vielleicht auch binden sein könnte.


    Im Prinzip ist seine lieblings-Problemlösungsstrategie eben Heimlichkeit und Schläue, im Gegensatz zu seinen Trampeltier-Verwandten aus dem Amboss-Gebirge.

    You made my day! :lol2:

  • Vielen Dank für die Antworten!

    1) Wir gehen davon aus, dass die Zwerge generell gerne unter ihres gleichen sind, daher auch eigene Viertel mit eigenen Regeln haben.

    Da Fasar sehr viele Tempel und Schreine hat, halten wir es durchaus für möglich einen kleinen eigenen Fekol haben. Sicher ist das aber nirgends hinterlegt.

    Callamann z.B. ist ja auch bei den Urtulamiden bekannt und daher finde ich ist eine Vermischung zwischen Ferkol und Feqz in Fasar am wahrscheinlichsten.

    Ausgegangen sind wir von einem anderen Brilliantzwergen als Lehrmeister, die Herkunft wird auch als Brilliantzwerge und nicht tul. Stadtstaaten angegeben.

    2) Vermutlich würde ich die Ingerimm und Phex Geweihten als das akzeptieren und eventuell mal ein Augenrollen übrig haben, wenn sie die Götter "falsch" ansprechen.

    Aber ich war mir da nicht sicher, ob ich eventuell irgendwas überlesen habe, das Wissen ist ja gut über verschiedenste Bücher verteilt.

    3) Das halb-offen finde ich auch am besten, man muss es nicht jeden erzählen, aber wer es rausfindet darf auch einen Teil der Wahrheit erfahren.

    Wobei NSC's vermutlich wenig mit einem Fekol-Geweihten anfangen können, außer sie kennen sich dort aus, die anderen vermuten wohl eher den Angroschgeweihten.

    Vermutlich würden die meisten an einen Angroschgeweihten denken. Somit bleibt ja zumindest ein Rest an Geheimnis übrig.

    4) Ein bisschen Hintergrund zu den anderen Varianten wäre echt schön, aber ich denke die moralischen Einschränkungen sind bei Phex wirklich am geringsten.

    Kein Mord und Folter dürfte für die meisten Chars gelten, Gewalt generell ist nicht so phexgefällig, aber zur Verteidigung ist es ja anscheinend erlaubt.

    Der schwierigste Punkt scheint eher die Leichenfledderei zu sein, den man muss die Gegner nach erfolgreichem Kampf ja auch looten (vielleicht trifft der Punkt nur auf Helden zu)

  • Der schwierigste Punkt scheint eher die Leichenfledderei zu sein, den man muss die Gegner nach erfolgreichem Kampf ja auch looten (vielleicht trifft der Punkt nur auf Helden zu)

    Weder noch in meinen Augen.Wir haben massig Threads zum Thema Leichenfleddderei, in denen diskutiert wird, inwieweit das angehen mag oder nicht, und ob das schon Grabschändung oder Totenschändungg (Boronfrevel) ist oder nicht.

    Ich kenne kein Gebot, weder IT noch OT, das solcherlei "gebietet" oder auch nur stillschweigend verlangt, und dazu eine Menge SC, die das auch nicht machen.


    Für einen Fekolgeweihten würde ich allerdings weniger die generische Profession aus WdH nehmen, sondern nach Möglichkeit eine Fekol-Geweihten-Profession basteln.

    Wir haben im Forum einen Thread mit dem Bau einer Feqz-Profession, Fekol allerdings noch nicht.

    Oder ich würde zumindest nach Absprache mit dem SL die gewählte generische Profession abändern. Fekol dürfte sich in einigen Punkten (vor allem ideologisch, daher auch in Werten) von dem menschlichen Phex-Bild unterscheiden.

  • Wenn man AK Seite 136 glauben darf, gibt es garkeine Fekol-Geweihten: Nur unter den Brilliantzwergen gibt es Phex-Geweihte


    Dagegen steht auf Seite 121 vom Phex Vademecum:

    Zitat

    Für Zwerge ist schon das Verlassen ihrer
    Stollen ein Abenteuer, das gerade die Brillantzwerge im Zeichen
    Fekols wagen. Die Geweihten haben durch ihr zwergisches Erbe
    herausragende handwerkliche Fähigkeiten, auch in phexgefälligem
    Handwerk

    Somit scheint es doch welche zu geben, da das Vademecum neuer ist?

    Schade das es von offizieller Seite nur die eine Variante mit mehreren Tarnberufen gibt, statt die verschiedenen Varianten von Phex.

    Werte-technisch eine eigene Profession finde ich fast schon zu aufwendig, die generische Version von Phex mit ein paar AP aus dem ersten/zweiten Abenteuer sollte genug sein um einen stimmigen Char zu schaffen. Orientieren kann man sich wohl an Calaman, sowohl was Talente angeht als auch ideologisch.

    Wichtig wäre also ein gehobener handwerklicher Hintergrund ((Gold-)Schmied, Juwelier, Glasbläser, Alchimist... alles was man als Handwerkskunst versteht)

    Eine gute Portion Abenteuerlust und Neugier (Sollte jeder Held haben)

    Dazu kommt das diebische, vor allem scheint Taschendiebstahl eine wichtige Variante zu sein... immerhin stiehlt man direkt unter der Nase des Besitzers.

    Kein Mord, kein Raub und keine Folter, vor allem nicht für Geld.

    Auch dazu passt das generische "Mach nichts ohne Gegenleistung", wobei man das vielleicht etwas abgemildert sehen sollte. Gegenleistung sollte nicht immer bare Münze entsprechen, ein (Wurst/Käse-)Brot für den Weg tut es bei Kleinigkeiten bestimmt auch.

  • Ja, das Vademecum ist neuer, und sollte damit die größere Aktualität besitzen. (Es kann allerdings auch sein, dass es sein Versehen ist. Vielleicht wurde diese neuere Setzung aber auch bewusst gemacht.)

    Schon für die Vielfalt fände ich das persönlich allerdings gut.

    Dazu kommt das diebische, vor allem scheint Taschendiebstahl eine wichtige Variante zu sein... immerhin stiehlt man direkt unter der Nase des Besitzers.

    Da sollte man wohl unterscheiden zwischen geschickten Diebeszug/Einbruch, auch wenn der Hausherr im Hause weilt, und Taschendiebstahl, jemandem etwas heimlich aus der Tasche ziehen.

    Zwar passt im Prinzip beides, aber nur Taschendiebstahl ist ein einzelnes Talent, zum anderen braucht man deren mehrere.


    Nirgendwo steht, dass Gegenleistung bare Münze ist. Im Gegenteil ein jederzeit einlösbarer Gefallen kann doch womöglich viel besser sein, als sich alles sofort in barer Münzen auszahlen zu lassen. Überhaupt kann "Gegenleistung" eine Menge sein. Ein Gefallen, eine Information, eine Handlung, auch Geld, oder etwas zu Essen oder sonst was... Möglichkeiten gibt es viele, denn so ein Wert kann je nach Situation sehr variabel sein. Das kann sofort eingefordert werden oder später. Als Phexerl weiß man sicherlich, dass manche Art von Schulden wie Zinsen mit der Zeit wertvoller werden. Warum sofort etwas einfordern, auch wenn man gerade nichts braucht, wenn die Schulden irgendwann später persönlich um so wertvoller werden?

  • Zwar passt im Prinzip beides, aber nur Taschendiebstahl ist ein einzelnes Talent, zum anderen braucht man deren mehrere.

    Naja das seh ich anders. Sich bei einem hohen Gesellschaftskreis als Personal einschleichen, dafür braucht auch nur das entsprechende Fälscher Talent... wer wird schon nachfragen, warum der Küchengehilfe die 3 silbernen Kuchenschaufeln holt. Zum Taschendiebstahl gehört ja auch das entsprechende Ziel ausfindig zu machen, welche Sachen zu holen sind und natürlich muss für Ablenkung gesorgt werden

    Überhaupt kann "Gegenleistung" eine Menge sein.

    Das meinte ich damit, der generische Phex tut nichts ohne Gegenleistung. Genau genommen müsste er einer gestolperten alten Frau nicht mal aufhelfen, wenn er nicht entschädigt dafür wird. Einen Gefallen kann man nur als Gegenleistung akzeptieren, wenn man davon ausgeht, dass derjenige auch aufzufinden ist und in der Lage die Schuld zu begleichen. Bei einem Baro oder König, sicherlich möglich. Bei einem Bauern irgendwo in Andergast ist das eher unwahrscheinlich solange man nicht ausschließlich in Nostria und Andergast bleibt.

  • Die Gegenleistung der alten Dame ist ihr dankbares Lächeln...

    MMn muss man einen Phexgeweihten nicht als Karikatur seiner selbst spielen, in dem man für jede alltägliche Handlung, die einem anderen nutzt, eine Gegenleistung aushandelt: "Phexerl, kannst du mir bitte das Salz reichen?" "Nur wenn du mir dafür die Pfeffermühle gibst."

    Dem Bauern das durchgegangene Pferd eingefangen? Dann kann die Gegenleistung durchaus so aussehen: "Bedanke dich bei Phex für dein Glück, dass ich ausgerechnet jetzt des Weges kam und deshalb dein Pferd bändigen konnte, (indem du dich beim Morgengebet die nächsten 12 Tage bei ihm bedankst). Der Halbsatz in der Klammer ist aber wohl schon ein recht deutlicher Hinweis auf den Geweihtenstatus, deshalb würde ihn ein getarnter Geweihter vielleicht wegfallen lassen.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Um sich beim Küchenpersonal einzuschleichen, sollte man sich verkleiden können. Um nach oben zu stapeln, noch Soziale Anpassungsfähigkeit nach Möglichkeit als Vorteil haben, Türen zu öffnen, die verschlossen sind braucht Schlösser knacken. Heimlich sich von A nach B bewegen schleichen, un um zum Belauschen oder um die Wachen beim Schleichen frühzeitig zu bemerken, oder die eingebaute Falle am Panzerschrank zu bemerken Sinnenschärfe.

    Für solche Aktionen braucht man durchaus mehr als ein Talent oft genug in meinen Augen.


    Genau genommen müsste er einer gestolperten alten Frau nicht mal aufhelfen, wenn er nicht entschädigt dafür wird. Einen Gefallen kann man nur als Gegenleistung akzeptieren, wenn man davon ausgeht, dass derjenige auch aufzufinden ist und in der Lage die Schuld zu begleichen. Bei einem Baro oder König, sicherlich möglich. Bei einem Bauern irgendwo in Andergast ist das eher unwahrscheinlich solange man nicht ausschließlich in Nostria und Andergast bleibt.

    Aber wie will man sinnbildlich der Frau oder dem Bauern gleich einen Geldwert in Rechnung stellen, auch unter dem Gesichtspunkt eines etwas überspitzten Beispieles, und sie dazu bringen, das auch zu bezahlen? Wenn vorher eine finanzielle, anschließende Entlohnung ausgemacht wurde, ist es klar.

    Das mag Ansichtssache sein (wie vieles andere auch), aber jemand, der immer sofort für Geld die Hand aufhält, verkennt keines Erachtens den Wert von geschuldeten Gefallen, Informationen und anderen Formen von Schuldigkeiten. Ja, um sie einzutreiben, muss man da später noch mal hinkommen, oder gerade da sein, wenn man es gebrauchen kann, aber das ändert nichts daran, dass so etwas einen Wert darstellen kann, einen Wert, der vielleicht später erst entsteht.

    Ich sehe die zu erbringende Gegenleistung flexibel und auch durchaus mittelfristig oder gar langfristig.

    EDIT:

    Lustig, ich war drauf und dran ein Beispiel zu bringen, was die Gegenleistung dafür sein kann, sich am Esstisch die Butter reichen zu lassen.

    Das meine ich auch damit, dass eine Gegenleistung flexibel sein kann.

    Eine Gegenleistung kann auch sein, jemanden davor zu retten, dass seine Seele nicht den Dämonen anheim fiel, was für einen Seelsorger, der auch ein Phex-Geweihter ist, sehr wichtig und wertvoll sein dürfte. Was eine angemessene Gegenleistung ist, ist sehr variabel, unterliegt vor allem dem Phexerl, ist aber meiner Lesart nach keinesfalls oder auch nur hauptsächlich monetäre Gegenleistung. Denn das wäre ja eigentlich nichts ohne Bezahlung zu tun.

  • Zu den Ursprungsfragen:

    1. In Fasar ist Feqz extrem stark (Feqz dürfte auf Platz 1 bis 10 stehen, alle anderne Götter erst danach), daher dürfte es dort mehr Feqz-geweihte Zwerge als Fekol-geweihte Zwerge geben. Allerdings gibtes in Fasar auch fast jeden Randkult und alle werden irgendwie akzeptiert, d. h. es dürfte auch Fekol-geweihte Zwerge geben, und du musst ja nicht unbedingt zur Mehrheit gehören. Passen würde also beides - und sogar Phex, mit der gleichen Begründung wie bei Fekol.

    2. "Angrosch" ist einfach zwergische Wort für "Ingerimm", genau wie "Malmar" zwergisch für "Hammer" ist. Allein beim Namen dürfte also nicht mehr Verwirrung auftreten, als wenn irdisch ein französischer Priester "mon dieu" statt "mein Gott" sagt. Interessanter wird es bei konkreten Glaubensinhalten. Wenn z. B. der Phex-Geweihte aus Havena nicht "Den 9-fachen Schwur gegen die Echsen" aufsagen kann, könnte das einen Feqz-Geweihten schon irgendwie verwirren, falls er vorher nie die Unterschiede der Kulte mitbekommen hat.

    3. Das Probelm, wenn das gemeine Volk Fekol nicht kennt, dürfte sein, dass du in zwölfgöttlichen Landen durchaus schonmal als Ketzer hingestellt wirst, wenn du mit irgendwelchen fremden Göttern anfängst. Sicher nicht von jedem, aber als Spielleiter würde ich so eine Gelegeneit für ein Abenteure nicht unverstrichen lassen ;)

    4. Für mich gibt es bei der Motivation des Phexgeweihten zwei Teile: Innen und außen. Die Motivation von Innen ist immer Herausforderung. Aus dieser Motivation würdeich z. B. nie einen Händler auf dem Markt bestehlen, der seine Waren hat offen liegen lassen, weil das einach keine Herausforderung ist. Dafür geht alles, was ich aus dieser Motivation erwerbe, in meinen persönlichen Besitz über. Anders sieht das bei der Motivation von Außen aus: Dämonen jagen, Frevler bestrafen und den Glauben an Phex verbreiten sind alles Gründe, um als Phex-Geweihter aktiv zu werden. Hierunter fällt auch z. B. der Händler, der seine Waren zu offen liegen lässt. In solchen Fällen würde ich mich aber nicht selbst bereichern, sondern z. B. ein paar arme Straßenkinder auf die günstige Gelegenheit hinweisen, und sie vielleicht durch eine kurze Ablenkung unterstützen. Auf der RatCon habe ich einen Phexgeweihten gespielt, der sich auf den Glücksaspekt des Gottes fokussiert hat und bei der äußeren Motivation dem Glück von Menschen, die es sich verdient haben, nachgeholfen hat.
    Damit kommen wir zu dem Gebot der Gegenleistung. Extrem wichtig ist, dass Gegenleistungen nicht immer direkt von der Person kommen müssen, der man hilft. Beispielsweise sind für mich häufig die Taten aus der äußeren Motivation Gegenleistungen für die Hilfe, die mir Phex bei Taten der inneren Motivation hat zukommen lassen, sei es durch Karma oder glückliche Zufälle. Auch darf man nicht vergessen, dass Phexgeweihte häufig ihre Gebote "Gegenleistung" und "Heimlichkeit" gegeneinander abwägen. Wenn ich einen offenen Phexgeweihten spiele, ist für den z. B. alles ein Handel, und die Gegenleistungen werden viel sichtbarer und unmittelbarer, als bei einem verborgenen Phexgeweihten, der da durchaus langfristiger denken kann. Ein offener Phexgeweihter, den ich mal gespielt habe, hätte dir z. B. nicht mal ohne Gegenleistung das Brot beim Essen rübergereicht. Ihm war natürlich bewusst, dass das sehr extrem ist, aber es war für ihn eben Teil des zeremoniellen, so ähnlich wie andere Geweihte fasten oder sich selbst geißeln.

  • MMn muss man einen Phexgeweihten nicht als Karikatur seiner selbst spielen, in dem man für jede alltägliche Handlung, die einem anderen nutzt, eine Gegenleistung aushandelt

    Das meinte ich damit die generische Regel abzumildern.

    Man kann natürlich immer ein Gebet oder eine kleine Spende (egal ob Ware oder Informationen oder auch Dienstleistungen) an Phex vorschlagen, aber man sollte eben nicht wie die generische Regel immer auf eine Gegenleistung zählen.


    Das Probelm, wenn das gemeine Volk Fekol nicht kennt, dürfte sein, dass du in zwölfgöttlichen Landen durchaus schonmal als Ketzer hingestellt wirst, wenn du mit irgendwelchen fremden Göttern anfängst.

    Naja zur Not kann er sich ja korrigieren mit einem einfachen "Ach wie unüberlegt von mir, ihr seid ja kein Angroschim. Ihr kennt meinen Gott als Phex/Feqz" . Das hilft vielleicht nicht bei irgendwelchen Fanatikern, aber das normale Volk wird sich wohl eher nichts dabei denken, immerhin kommt es von einem Zwerg.


    Zitat von Nick-Nack

    Hierunter fällt auch z. B. der Händler, der seine Waren zu offen liegen lässt. In solchen Fällen würde ich mich aber nicht selbst bereichern, sondern z. B. ein paar arme Straßenkinder auf die günstige Gelegenheit hinweisen, und sie vielleicht durch eine kurze Ablenkung unterstützen.

    Klar muss man sich nicht selbst bereichern, aber die Kinder nicht in Gefahr zu bringen und die Handelswaren selbst an einem Tempel/örtlichen Geweihten zu übergeben, wäre doch sicherlich genauso gut.

  • Klar muss man sich nicht selbst bereichern, aber die Kinder nicht in Gefahr zu bringen und die Handelswaren selbst an einem Tempel/örtlichen Geweihten zu übergeben, wäre doch sicherlich genauso gut

    Von den Geweihten, die ich spiele, würde das glaube ich keiner mitmachen: Dann hat nämlich niemand mehr die Herausforderung. Und dass sich die Kinder die Handelswaren schon noch selbst verdienen müssen, ist für sie elementarer Bestandteil des Phex-Glaubens.

  • 2. Die Zwerge erkennen die Existenz der 12 Götter an, auch wenn Angrosch für sie der Hauptgott (mit Fekol als Gesellen/Bruder bei den Brilliantzwergen) ist.

    Ingerimm und Angrosch, sowie Phex und Fekol bezeichnen ja jeweils den gleichen Gott, aber wie reagiert ein Zwerg auf einen Ingerimm/Phex Geweihten? Auf die gleiche Weise, wie auf einen Angrosch/Fekol Geweihten oder eher mit Unverständnis, weil Ingerimm/Phex "falsche" Götter sind und der richtige Name Angrosch/Fekol ist?

    Ich würde hier eher mit zwergischem Langmut reagieren: Die Großlinge werden schon irgendwann noch rausfinden, wie es richtig ist.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur