Wundfieber heilen

  • moin,

    ich habe vor kurzem mit einer neuen Runde angefangen zu spielen und wie Phex es so will, hatten wir besonderes Wuerfelpech und ein Spieler hat sich gleich am ersten Abend ein Wundfieber eingefangen. Nun moechte ich eigentlich nicht gleich beim 2. (und ggf. auch 3.) Termin den Spieler zwingen auszusetzen und bin deshalb auf der Suche nach einem Heilmittel fuer Wundfieber.

    Ich weiss, dass laut WdS keines existiert ausser Bettruhe und irgendwas, was HP wiederherstellt, aber ich dachte ich frage einfach mal, ob es nicht doch eine regeltechnisch und spieltechnisch vertretbare Moeglichkeit gibt, zB Peraine Geweihte?

    Fuer Tipps, wie man das in einem eigentlich geradlinigen Einstiegsabenteuer einbauen kann, ohne dass es zu sehr nach "Der Meister sagt du bist geheilt" aussieht waere ich natuerlich auch dankbar. :)

  • Hi,

    wie wäre es mit eine Kombi aus KlarumPurum und dem Balsam?

    Kenn mich im 4er nicht wirklich aus aber KlarumPurum heilt Gifte, oder?

    Wundfieber dürfte regeltechnisch aber eine Krankheit sein.

    Bei Krankheiten am besten zum Perainetempel, deren Liturgien sind meines Wissens die einzigen Möglichkeiten Krankheiten ohne Heilmittel zu heilen.

    Oder ihr macht ingame 5 Tage Pause, er muss gesund gepflegt werden und dann geht's weiter (kann man ja in 5-10min erzählerische abhandlen), sofern diese Ingamezeit denn zur Verfügung steht.

    Wie gesagt, mein Regelwissen zur 4er Edition ist mehr als lückenhaft, also alles mit Vorsicht zu genießen.

  • Zum Heilen von Krankheiten gibt es das Talent "Heilkunde: Krankheiten".

    Des Weiteren gibt es eine Reihe von Kräutern wie bspw. Donf oder Traschbart,

    die Fiebersenkend sind oder Belmart, welches die Krankheit für kurze Zeit (ein Tag) aufhebt.

    Favorisieren würde ich eine Behandlung mit Atanax, da es Fiebersenkend ist, den täglichen Schadenswurf bei fiebrigen Krankheiten um 2 Punkte reduziert und zudem die KO-Probe um 5 erleichtert.

    Bei Wundfieber muss der Patient 2W6 Tage lang täglich eine KO-Probe ablegen.

    Das Problem bei Wundfieber besteht wohl erstmal nur dann wenn die KO-Proben misslingen,

    da dann die Körperkraft um -1 KK pro mißlungene Probe sinkt.

    Der Schaden in Höhe von 2W6-1,-2,-3, usw. sollte ein guter Heiler durch Heilkunde Krankheiten gut regenerieren können.

    Wenn die KO-Probe gelingt, wird der Schaden halbiert, bei +10 über, gibt es kein Schaden (WdS S.151)

    Letztlich kommt man aber um ein paar Tage Bettruhe nicht herum.

    Notfalls kann man den Charakter auch auf einen Karren packen und Ihn bei besonderen Gelegenheiten mit Belmart auf die Beine bringen.
    So kann der Spieler seine Krankheit auskurieren und dabei noch ein bißchen mitmachen.

    4 Mal editiert, zuletzt von Gagameel (31. August 2017 um 15:38)

  • Die einfachste Lösung? Handwavium.

    Fehldiagnose.

    "Hm, ich dachte es wäre Wundfieber. Hab ich mich wohl geirrt."

    Jeder Versuch es in-world zu lösen, ohne es jedoch auch zu thematisieren, banalisiert sowohl den Umstand, als auch das es eurem Spielfluss schadet. Zumal ihr damit das Konzept Wundfieber von Anfang an ad acta legt. Einmal ein Wunder, immer ein Wunder. Stimmt zwar nicht, wirkt rein psychologisch aber oft so.

    Rollenspiel ist kein Würfelspiel. Es ist ein würfelunterstütztes Spiel. Du würfelst nicht täglich auf die statistische Wahrscheinlichkeit vom Blitz erschlagen zu werden. Wenn nicht sowohl das positive, als auch das negative Ergebnis eines Wurfes irgendwie die Geschichte voranbringt würfelt man am besten gar nicht. In diesem Fall war es ein Fehler diesen Wurf überhaupt zu machen, wenn doch das Ergebnis spiel-mechanisch gar nicht erwünscht ist. Es gibt keinen objektiven Spielbeobachter der euch dafür auf die Schultern klopft und sagt "Das habt ihr brav gemacht."

  • Ja, das ist eben die Frage.
    Wenn man keine Krankheiten möchte, sollte man auch nicht mit Ihnen spielen.

    Wobei es auch auf die Gruppe ankommt. Wenn ein Heiler dabei ist,

    der in Heilkunde: Krankheiten investiert hat, sollte man auch mit Krankheiten spielen.

    Ansonsten ist Wundfieber eben auch der einzige Faktor der die rein magische Heilung stark einschränkt.

    Denn schließlich schützt weder der Balsam noch ein Heiltrank vor Wundfieber.

    Letztlich finde ich es aber auch wichtig das man es den Helden nicht zu einfach macht und das Handlungen eben auch Konsequenzen haben.

    Auch wenn es mal doof ist einen Kranken zu spielen, so ist es doch schlimmer in einer Welt zu spielen wo es keine Konsequenzen für die Handlung

    der Helden gibt.

  • Statt ihn 2-3 Spielabende aus dem Verkehr zu ziehen, könnte man so das Abenteuer kurz pausieren und die Krankheit ausspielen.

    Wenn Du keinen Heiler in der Gruppe hast, muss einer gesucht werden, diese Aufgaben können die anderen übernehmen. Der Heiler benötigt dann ggf. noch weitere Pflanzen (die die Helden suchen müssen). Der Spieler des Kranken kann derweil den Heiler spielen und für ihn würfeln, sodaß er nicht ganz "raus" ist.

    Das ganze kostet dich am Spieltisch je nach Detailgrad 1-2 Stunden. Treffen die Helden im Wald noch Goblins (helfende oder Gegner (oder andere Wesen?)) die ihnen helfen, oder die sie vom betreten des Waldes abhalten wollen? Dann wird die Spielzeit länger. Würfelst du nur die Proben kürzer.

    Die Zeit im Abenteuer, so Du ein zeitkritisches spielst, läuft natürlich weiter.
    Die Gegner nutzen die Zeit für ihre Vorbereitungen und die Helden haben es dadurch schwieriger... Das könnten Sie später merken, z.B. wenn sie einen Tagebucheintrag finden, oder ähnliches: "Ich weiß nicht warum, aber die dreckige Plage hat Phex seis gedankt aufgehört sich in der Stadt nach uns umzuhören."

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Ich bin mit meiner Wundärztin und Hebamme als Spieler meist recht glücklich, wenn ihre Talente auch mal zum Einsatz kommen und sie wieder weiß warum sie all die Kräuter und Tinkturen mit sich herumschleppt und Krankheiten mal ein Thema werden. Wobei sie inzwischen so gut Wunden versorgen kann, dass kaum jemand mehr Wundfieber bekommt. Dennoch sollte man sollte Ergebnisse nicht einfach ignorieren, sondern die Dramaturgie daraus nutzen. Wenn einer der SCs angeschlagen ist, vielleicht irgendwo zurück bleibt und deshalb etwas anders mitbekommt. Oder 'die Zombies ihn nicht angreifen, weil er eh schon krank ist'. Lieber etwas darauf machen, statt einfach stur der Eisenbahn folgen. Rollenspiel ist ja keine Plotjagd, sondern Charakterspiel mit ein bisschen Plot.

    Ich weiss, dass laut WdS keines existiert ausser Bettruhe und irgendwas, was HP wiederherstellt, aber ich dachte ich frage einfach mal, ob es nicht doch eine regeltechnisch und spieltechnisch vertretbare Moeglichkeit gibt, zB Peraine Geweihte?

    Peraine-Geweihte können das. Aber auch eine Zaubertänzerin mit dem Tanz der Freude oder ein Schamane mit der Geistheilung. Vielleicht ist da ja zufällig einer in der Nähe. Kommt auch darauf an wo ihr gerade seid. Zahorische Zaubertänzer könnten aber auch viel herum kommen.

    I ♡ Yakuban.

  • Danke fuer die vielen Vorschlaege.

    Gagameel: Du hast natuerlich Recht, Wunderfieber sollte keine Kleinigkeit sein. Haette der Spieler sich uebernommen und wild in den Kampf gestuerzt, haette ich da auch kein so Problem mit. Allerdings bekam er das Fieber letzten Endes nur, da unser Pseudo-Heiler (Eitelkeit hoeher als HK Wunden...) ihm einen schlechten Verband mit irgendwelchen Kraeutern (natuerlich keine heilsamen...), die er aus dem Wald angeschleppt hat, anlegte.^^

    Ich glaube ich werde es mit Peraine versuchen. Wenn die Helden es schaffen einen Karren zu organisieren, koennen sie unseren Kranken sogar nach Gareth schleppen, so weit ist das nicht vom aktuellen Abenteuerort.

    Auch die Idee, das Abenteuer waehrend der Suche nach Heilung weiter laufen zu lassen, ist natuerlich interessant. Auf der anderen Seite ist das aber auch gefaehrlich, denn wenn die Gruppe sich nicht beeilt, hat sie blutgierige Praioten ("Haengt den Ketzer!!!") im Nacken. :)

  • Nun, gerade wenn ein SC an einem anderen SC herumdoktert, sollten die Nebenwirkungen voll ausgespielt werden.

    Zumindest könnte dem erkrankten SC ein Licht aufgehen, wenn der nächstgelegene Dorf-Heiler die Wunde mit

    "Welcher unfähige Quacksalber hat diese Wunde behandelt. Da kann man ja seine Verletzungen gleich mit Schweinemist einreiben..." kommentiert.

    Wenn der Heiler dann noch mit ner Knochensäge hantiert und der Meinung ist, erstmal den Arm amputieren zu müssen, könnte ein Umweg über Gareth sehr wichtig erscheinen. :p