Lanzenangriff

  • Im GRW? In der Tat nirgends. Aber wenn eine Mensch eine Standard GS 8 hat und ein Pferd GS 12 hat, ist doch anzunehmen, dass GS 12 dem Schritt beim Pferd entspricht. Und korrekt, ich habe den Galopp analog zum Sprint angesetzt, dabei ist es aber egal ob ich die GS x 2 / 2 oder einfach GS /2 + GS / 2 rechne, das Ergebnis bleibt 12.

    Nein. Das Problem dabei ist, dass hier der Wert GS fehlinterpretiert wird. Die GS ist fest. Sie ist keine Bewegung pro Zeit, sondern Bewegung pro Aktion. Wenn man sich zweimal in einer Runde mit GS 12 fortbewegt, legt man 24 Schritt zurück - aber die GS, mit der man das tut, ist noch immer 12.

    Ganz ehrlich? Nö. Die meisten Gegner sind danach sowie außer Gefecht. One-Hit-Wonder. Wenn man mit einer Lanze kämpft muss man das in Kauf nehmen. Alles hat Vor und Nachteile.

    Klar, mit einem Lanzenangriff hat man regulär einen Gegner ausgeschaltet (mal davon abgesehen, dass es halt doch eher 20 statt 26 TP sind, aber auch da setzt ja bei vielen schon das Fluchtverhalten ein). Aber der Kampf ist damit nur dann zu Ende, wenn man es eben nur mit einem Gegner zu tun hatte. Für alle anderen braucht man dann eine zweite Waffe, inklusive zweiter Kampftechnik und passenden SFs.

    Jedoch ist der Einsatz einer Lanze mitnichten so selten wie er hier stellenweise dargestellt wird. Wer dazu mehr wissen will, der Regionalband Die Streitenden Königreiche Nostria & Andergast befasst sich stark mit dem Thema, da gerade Ritter der streitenden Königreiche Lanzen häufig nutzen.

    Hättest du gerade mal eine Seitenangabe dazu? Und natürlich nutzen Ritter die Lanze häufig. Allerdings ist die Kampfweise von Rittern als Abenteurer häufig anders als die von Rittern als klassischem Teil des Lehensaufgebots. Letztere dürften eher selten in Dungeons kämpfen, sondern mehr in tatsächlichen Schlachten, wo natürlich öfters genug Platz für den Lanzeneinsatz ist, weil schließlich auch Platz für zwei Heere ist. Ebensogut könnte man sagen, dass die Pike die perfekte Abenteurerwaffe ist, da sie schließlich von den modernsten Heeren Aventuriens gern genutzt wird. Die Anforderungen im Standardabenteuer sind andere als die Anforderungen im Militär.

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  • Nein. Das Problem dabei ist, dass hier der Wert GS fehlinterpretiert wird. Die GS ist fest. Sie ist keine Bewegung pro Zeit, sondern Bewegung pro Aktion. Wenn man sich zweimal in einer Runde mit GS 12 fortbewegt, legt man 24 Schritt zurück - aber die GS, mit der man das tut, ist noch immer 12.

    Verstehe deine Argumentation, allerdings stimmt das so nun auch nicht, da Aktionen ja in Zeit s angegeben werden. Somit ist es eben doch auch eine Bewegung pro Zeit.

    Eine KR in DSA5 sind wohl irgendwas zwischen 2-5 Sekunden. Ich kann mich also 8 Schritt in 2-5 Sekunden bewegen oder ich sprinte mit 16 Schritt in 2-5 Sekunden.

    Mit deiner Sicht der Dinge wäre es ja völlig unnötig das Pferd in einen Galopp zu versetzen für einen Lanzenangriff, wenn die GS immer 12 bliebe... Hoffe es ist einigermaßen verständlich was ich hier so tippe :/

    Hättest du gerade mal eine Seitenangabe dazu?

    Ich suche nach der Seite, gestern Abend hatte ich es noch gelesen, heute finds ich nimmer :D Aber ich lese es mir zur Not nochmals komplett durch.

    Und natürlich nutzen Ritter die Lanze häufig. Allerdings ist die Kampfweise von Rittern als Abenteurer häufig anders als die von Rittern als klassischem Teil des Lehensaufgebots. Letztere dürften eher selten in Dungeons kämpfen, sondern mehr in tatsächlichen Schlachten, wo natürlich öfters genug Platz für den Lanzeneinsatz ist, weil schließlich auch Platz für zwei Heere ist. Ebensogut könnte man sagen, dass die Pike die perfekte Abenteurerwaffe ist, da sie schließlich von den modernsten Heeren Aventuriens gern genutzt wird. Die Anforderungen im Standardabenteuer sind andere als die Anforderungen im Militär.

    Ein in der Tat sehr gutes Argument.

    Aber, auch hier muss ich widersprechen, es kommt drauf an wie man DSA spielt.

    Grundlegend gibt es zwei Herangehensweisen:

    1) Der Held war früher mal Profession X, jetzt ist er Abenteurer

    2) Der Held ist immer noch Profession X und übt diese wenn ihm möglich während des Abenteuers / oder zwischen AB's z.B. in einem Lehen aus.

    Da meine Gruppe nach 2) spielt, nutzt unser Seeritter in der Tat wohl weit häufiger seine Lanze als ein Seeritter der nach 1) primär Abenteurer und sekundär Ritter ist :)

    EDIT: Ah hab es gefunden, es ist in der Waffenkammer der Streitenden Königreiche, Seite 9.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ringgeist (15. August 2017 um 14:10)

  • Verstehe deine Argumentation, allerdings stimmt das so nun auch nicht, da Aktionen ja in Zeit s angegeben werden. Somit ist es eben doch auch eine Bewegung pro Zeit.

    Eine KR in DSA5 sind wohl irgendwas zwischen 2-5 Sekunden. Ich kann mich also 8 Schritt in 2-5 Sekunden bewegen oder ich sprinte mit 16 Schritt in 2-5 Sekunden.

    Mit deiner Sicht der Dinge wäre es ja völlig unnötig das Pferd in einen Galopp zu versetzen für einen Lanzenangriff, wenn die GS immer 12 bliebe... Hoffe es ist einigermaßen verständlich was ich hier so tippe

    Es ist verständlich, aber das Problem ist noch immer das gleiche: GS ist - sofern es nicht irgendwo doch noch Galoppregeln gibt, die etwas anderes sagen - ein regeltechnisch fester Wert. Und natürlich muss man das Pferd in Galopp versetzen, weil die Lanzenangriff-SF besagt, dass Lanzenangriffe nur im Galopp möglich sind, weil eben 12 Meter in 2 bis im Extremfall 5 Sekunden noch nicht so ganz die Geschwindigkeit sind, mit der man jemanden aufspießen kann.

    Das ist sicherlich richtig - als Pikenier im aktiven Dienst kann man natürlich auch seine Pike wesentlich häufiger einsetzen.

    EDIT: Ah hab es gefunden, es ist in der Waffenkammer der Streitenden Königreiche, Seite 9.

    Besten Dank! Wobei ja selbst dort erwähnt wird, dass die Lanze im nostergastischen eigentlich nicht so praktisch ist und es eben doch einen lichten Wald oder einen seichten Flusslauf benötigt. Dabei wäre es natürlich allgemein interessant, wie die dortige Kriegsführung eigentlich aussieht, ob man also sich bei Kriegszügen eher an die gut erschlossenen Teile des Landes hält oder auch quer durch die Wälder hindurch agiert.

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  • Und natürlich muss man das Pferd in Galopp versetzen, weil die Lanzenangriff-SF besagt, dass Lanzenangriffe nur im Galopp möglich sind, weil eben 12 Meter in 2 bis im Extremfall 5 Sekunden noch nicht so ganz die Geschwindigkeit sind, mit der man jemanden aufspießen kann.

    Ok. D.h. du sagst auch, der Galopp muss eine höhere GS als die 12 haben, da sonst ein Lanzenangriff ja immer mit der GS 12 ausgeführt würde. Verstehe ich dich da korrekt?

    Besten Dank! Wobei ja selbst dort erwähnt wird, dass die Lanze im nostergastischen eigentlich nicht so praktisch ist und es eben doch einen lichten Wald oder einen seichten Flusslauf benötigt. Dabei wäre es natürlich allgemein interessant, wie die dortige Kriegsführung eigentlich aussieht, ob man also sich bei Kriegszügen eher an die gut erschlossenen Teile des Landes hält oder auch quer durch die Wälder hindurch agiert.

    Immer wieder gerne.

    Die dortige Kriegsführung beruht zum Großteil auf Ritter und eben deren Lanzenangriffen (S. 70-73 Regionalband Die Streitenden Königreiche Nostria & Andergast).

    Danach geht es dann mit Bauern und Waffenknechten los. Die Nostrier haben vermehrt Langbogenschützen dafür haben die Andergaster manchmal Kampfmagier dabei. (Wer es kennt, Warhammer Fantasy Bretonia = Kriegsführung in Nostria & Andergast)

    Somit werden die Hauptkämpfe (welche ja meistens um Dörfer/Städte/Burgen/Brücken/Kreuzungen/Hügel) schon auf dafür "geeignetem" Gelände ausgetragen.

    Aber geeignet ist eben auch mehr oder weniger 20 Meter Feldweg zum Anreiten ;)

    Dieses Klischee mit den ewig reitenden Rittern und ihren Lanzen kommt ja wieder mal aus Film und TV. Zwecks Dramaturgie werden immer schön im Wechsel die auf einander treffenden Schlachtreihen gefilmt und damit des nicht zu kurz kommt reitet man halt mal eben gefühlt zig Kilometer aufeinander zu ;)

    Die Tjost zeigt ja gut, dass die Entfernung muss nicht so gewaltig sein für einen vernünftigen Anritt.

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  • Ok. D.h. du sagst auch, der Galopp muss eine höhere GS als die 12 haben, da sonst ein Lanzenangriff ja immer mit der GS 12 ausgeführt würde. Verstehe ich dich da korrekt?

    Nein, ich sage, dass GS eine (für einen spezifischen Charakter bzw. ein Pferd) gleichbleibende Größe ist, die für den Sturmangriff und für den Lanzenangriff zu Rate gezogen wird, um daraus etwas zu berechnen. Diese Maßeinheit wird für mehrere Dinge zurate gezogen. Bei einem Charakter mit GS 8 sähe das so aus:

    Laufgeschwindigkeit = GS m = 8 m

    Sprintgeschwindigkeit = GS*2 m = 16 m

    Extraschaden beim Sturmangriff und Lanzenangriff = GS/2 TP +2 TP = 6 TP

    Aber die Größe GS ist dabei fest und verändert sich nicht, weil niemand auf die Idee käme, dass man einen Sturmangriff in etwas anderem als Sprinttempo ausführen würde - insofern ist das da schon mit einberechnet.

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  • Es ergibt aber schlichtweg keinen Sinn, die Grundgeschwindigkeit für ein im Moment ausgeführtes Manöver als Ausgangsbasis für die Berechnung zu nehmen.

    Die GS die das Pferd / der Mensch in Momentum des Lanzen/Sturmangriffs hat, ist eben nicht die GS 12 / 8 sondern eben eine weit höhere, da sich weder Pferd noch Mensch mit ihrer Grundgeschwindigkeit just in diesem Augenblick fortbewegen.

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  • Da ist doch eine extra (höhere) Galopp-Geschwindigkeit angegeben?! Das mit der Grundgeschwindigkeit halte ich auch für quatsch. Ich kenne halt nur die 4.1 Regelwerke und da waren auch im Zoo-Bot gesonderte Geschwindigkeiten für die einzelnen Bewegungsarten angegeben bei dem jeweiligen Pferd.

  • Es ergibt aber schlichtweg keinen Sinn, die Grundgeschwindigkeit für ein im Moment ausgeführtes Manöver als Ausgangsbasis für die Berechnung zu nehmen.

    Die GS die das Pferd / der Mensch in Momentum des Lanzen/Sturmangriffs hat, ist eben nicht die GS 12 / 8 sondern eben eine weit höhere, da sich weder Pferd noch Mensch mit ihrer Grundgeschwindigkeit just in diesem Augenblick fortbewegen.

    Natürlich ergibt es Sinn, sobald man sich von der Vorstellung löst, dass die GS etwas anderes ist als ein Zahlenwert, aus dem Bewegungsweiten und TP-Boni berechnet werden. Vielleicht wäre es einfacher, wenn die GS nicht identisch mit der Meterzahl wäre, die man bei einer Aktion Bewegung zurücklegt.

    Sagen wir mal, die GS-Skala wäre halbiert und ein Mensch hätte GS 4.

    Ein Sturmangriff richtet dann GS+2 TP an.

    Eine einfache Bewegung geht über GS*2 Meter.

    Ein Sprint befördert einen GS*4 Meter weiter.

    GS ist einfach die Grundeinheit, auf der alles basiert, was in DSA mit taktischer Bewegung zu tun hat. Sie ist keine explizite und sich verändernde Geschwindigkeit, auch wenn der Name anderes vermuten lässt.

    Und da niemand auf die Idee kommt, einen Sturmangriff mit etwas anderem als der höchstmöglichen Geschwindigkeit durchzuführen, ist es auch nicht notwendig, für Sturmangriffe mehrere Geschwindigkeiten in Betracht zu ziehen ("wer nur mit halber Höchstgeschwindigkeit anläuft, erhöht die TP nur um GS/4 + 1").

    Da ist doch eine extra (höhere) Galopp-Geschwindigkeit angegeben?! Das mit der Grundgeschwindigkeit halte ich auch für quatsch. Ich kenne halt nur die 4.1 Regelwerke und da waren auch im Zoo-Bot gesonderte Geschwindigkeiten für die einzelnen Bewegungsarten angegeben bei dem jeweiligen Pferd.

    Für DSA4.1 ist das richtig, bei DSA5 ist aber nur noch eine GS angegeben.

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  • Im GRW steht leider nur das sich die Gangart innerhalb einer freien Aktion verändern lässt, zudem die GS beim Pferd.

    Ob sich diese GS nun auf Schritt, Trab oder Galopp beziehen ist nicht angegeben.

    Wenn man die 12 GS eines Pferdes jedoch mit dem 8 eines Menschen vergleicht sollte das doch schon Trab sein, Schrittgeschwindigkeit sehe ich eher wenn das Pferd an den Zügeln geführt wird (Leute die sich besser mit Pferden auskennen mögen mich verbessern).

    Wenn ein Mensch nun sprintet legt er GSx2 Schritt zurück also unter normalen Umständen 16, das ein sprintender Mensch schneller als ein Pferd im Trab (12) sein kann erscheint mir möglich, für den Sprint benötigt man jedoch sowohl die normale als auch die freie Aktion einer Runde, das Pferd benötigt die freie Aktion um in den Galopp zu wechseln und kann dann mit höherer Geschwindigkeit den Menschen überholen.

    Es erscheint also logisch das im Galopp eine höhere GS erzielt werden muss, GS 24 ist denke ich angebracht wenn man sich reale Geschwindigkeiten von Sprintern und galoppierenden Pferden anschaut.

    Weiter gedacht bedeutet das jedoch auch das ein galoppierendes Pferd sich benso mit GSx2 pro Runde fortbewegen kann wenn es normale und freie Aktion benutzt, also 48 Schritt pro KR (2-5 Sekunden) was dann 9,6-24m/s bzw 35-86,4km/h sind, was sich so ganz grob deckt mit dem was auf dieser Seite. Für Daten angegeben sind.

    Alles nur spekulativ aber ich bin der Meinung ein Pferd im Galopp muss sich pro Aktion weiter fortbewegen als ein Pferd im Trab und damit muss sich auch zwangsläufig die GS ändern.

    Angst macht mir dann nur das mittels Axxeleratus beschleunigte Pferd mit GSx5, schneller als ein Difaar und mittels Sturmangriff zu Pferd kann man Oger mit einem Schlag töten.

    Einmal editiert, zuletzt von Psiren (15. August 2017 um 16:31) aus folgendem Grund: Tippfehler verbessert

  • Natürlich ergibt es Sinn, sobald man sich von der Vorstellung löst, dass die GS etwas anderes ist als ein Zahlenwert, aus dem Bewegungsweiten und TP-Boni berechnet werden. Vielleicht wäre es einfacher, wenn die GS nicht identisch mit der Meterzahl wäre, die man bei einer Aktion Bewegung zurücklegt.


    Sagen wir mal, die GS-Skala wäre halbiert und ein Mensch hätte GS 4.

    Auch wenn die GS-Skala halbiert, geviertelt, gewürfelt und dann in die Pfanne gegeben wird zum Andünsten, so ändert dies rein gar nichts an

    Es ergibt aber schlichtweg keinen Sinn, die Grundgeschwindigkeit für ein im Moment ausgeführtes Manöver als Ausgangsbasis für die Berechnung zu nehmen.

    Die GS die das Pferd / der Mensch in Momentum des Lanzen/Sturmangriffs hat, ist eben nicht die GS 12 / 8 sondern eben eine weit höhere, da sich weder Pferd noch Mensch mit ihrer Grundgeschwindigkeit just in diesem Augenblick fortbewegen.

    Siehst reiten Du, jene neune? Die finster und verloren sind.

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  • Das die GS sich verdoppelt, halte ich schlicht für falsch, weil es nunmal nur eine Berechnungsgröße ist und nicht wirklich eine Geschwindigkeit.

    Nebenbei, schaut euch mal die GS angaben aus DSA 4.1 an, wenn mich mein Gedächtnis nicht grade enttäuscht war da GS 12 die Galoppgeschwindigkeit und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Geschwindigkeit der Pferde sich verdoppelt hat zur Vorgängeredition, aber die der Menschen nicht. GS 8 ist bei dem Menschen auch mit nichten die Spaziergehgeschwindigkeit, sondern hat ehr etwas von joggen

  • Dieses Klischee mit den ewig reitenden Rittern und ihren Lanzen kommt ja wieder mal aus Film und TV.

    Und durchaus auch aus der Geschichte. Ein über eine große Distanz heranrollender Lanzenangriff hat eine Menge Vorteile, wenn er auf ein stationäres Ziel trifft. Also auf Infanterie.

    Das primäre Ziel des Lanzenangriffs ist nämlich gar nicht einen Gegner zu töten. Das ist der Beifang. Durchaus nützlicher Beifang, aber dennoch Beifang. Primäres Ziel ist es die Schlacht zu gewinnen und das hat mit dem Töten von Gegnern gar nicht so viel zu tun wie viele glauben. Historische Schlachten waren sehr selten die Auslöschungs- und Zernichtungsfantasien in denen sich Filme und Fantasygeschichten so gerne ergehen. Schlachten werden vor allem gewonnen durch die Maximierung individueller Ängste. Eine Menge Schlachten wurden gewonnen, einfach nur weil die Infanterie beim Anblick herandonnernder Reiter mit Lanzen und gepanzerten Pferden in Panik ausbrach und Formation brach.

    Die übliche Distanz über die schwere Kavallerie mit Lanzen angriff war übrigens 300-400 Meter. Bei der Distanz braucht ein Pferd etwa 20 Sekunden zum Ziel. Genug um zu beschleunigen und die Formation zu ordnen, aber nicht genug das feindliche Bogenschützen und Armbruster mehr als 1-3 Salven loswerden, ohne sich gefährlich zu exponieren. Dabei bleibt immer noch genug Zeit am Ende übrig den Angriff abzubrechen, oder eine Finte zu führen. Besonderes letzteres war recht beliebt und sehr wirkungsvoll.

    Es ist nämlich gar nicht so leicht schwere Kavallerie mit Schußwaffen zu bekämpfen. Pfeile haben eine steile Flugbahn, so das man entweder UNMENGEN Bogenschützen braucht, oder die die man hat sehr gut sein müssen, um die richtige Distanz zu peilen wo die Pferde sein werden. Direktfeuer funktioniert nur gut mit Armbrüsten auf die nötige Distanz, aber wenn man direkt von vorn schießt trifft man vor allem die Pferde und zwar primär die gepanzerte Brust und Stirn. Das ist dem Pferd aber in 80% der Fälle egal. Hinzu kommt das es 3-4 Sekunden nach dem Schuß so oder so bei den Schützen ankommt. Da bleibt kaum noch Zeit sich hinter einen Speerwall zurückzuziehen. Schußwaffen wurden erst zu einem Problem für Kavallerie als die Engländer ihr gesamtes Heereswesen auf bogenschießende Freibauern umgestellt hatten und das dauerte 2 Generationen und veränderte für immer die politische Landschaft Englands.

    Die Tjost zeigt ja gut, dass die Entfernung muss nicht so gewaltig sein für einen vernünftigen Anritt.

    Das Ziel des Tjost ist nicht den Gegner zu töten und es ist auch nicht das Ziel ihn zu demoralisieren und seine Formation zu brechen. Tjosten hat mit Lanzengang im Krieg fast nichts gemein.

    Tatsächlich ist Tjosten viel schwerer als Lanzengang im Feld, denn bei einem Angriff mit Kriegslanzen zielt man auf gar nichts spezielles. Man hält die Lanze einfach auf Torsohöhe und irgendwer wird schon aufgespießt werden. Das ist keine große Kunst. Der Primäre Zweck von Turnieren ist auch nicht das Training für den Krieg, sondern den Krieg selbst zu vermeiden. Das Turnier hat zwar einen nicht völlig zu leugnenden Übungseffekt gehabt, aber dabei ging es um ganz andere Dinge die man dabei trainiert hat. Allem voran Gewaltgewöhnung, die aufrechterhalten werden muss, und Furchtlosigkeit. Die eigentliche Wirkung von Turnieren war allerdings vor allem vergleichbar mit einer Waffenschau gegenüber potentiellen Feinden und es stärkte die Moral und den Zusammenhalt der eigenen Ritter. Frisch aus der Tüte sind Ritter nämlich ziemlich asoziale Spacken gewesen, die sich nicht einig werden können, ständig insubordinieren und ganz allgemein lauter unnötige Streiterein führen. Vom ganzen rumgemorde und Vergewaltigungen abgesehen. Konzepte wie die Turnierkultur dienten dazu das martialische zu bändigen und zu zivilisieren und der Kriegerelite einen Rahmen zu geben in dem sie einander kennenlernen und miteinander sozialisieren konnten.

    Was die Schadensberechnung angeht würde ich nach der Formel gehen. (GS)/2 ist eben nicht (auf Basis der GS berechnete Geschwindigkeit)/2. Nicht das ich es für unmöglich halten würde das es so sein könnte, aber es erscheint mir nicht direkt als logisch. Allerdings finde ich es ohnehin nicht sehr elegant gelöst. Lineare Modifikatoren beißen sich leicht mal in den eigenen Hintern und führen dann zu enorm schrägen Resultaten. Beispielsweise Axxeleratus Todespferden. Da stellt sich die Frage ob die Lanze überhaupt imstande ist unbegrenzt Energie zu übertragen, oder ob sie nicht irgendwann viel eher zersplittert und diese Energie so anderweitig los wird.

    Bei der Kriegslanze heißt es: "Anmerkung: Diese Waffe kann nur bei einem Lanzenangriff eingesetzt werden."

    Fein, also sie kann NUR bei einem Lanzenangriff eingesetzt werden. Das klingt reichlich blöd, weil die Waffe eine Lanze IST. Jeder Angriff mit einer Lanze ist genau genommen ein Lanzenangriff. Aber klar, hier ist der regelmechanische Lanzenangriff gemeint. Das ist mir schon klar. Aber wenn ich eine Lanze NUR bei einem Lanzenangriff einsetzen kann, eine Lanze 2w+6 macht und bei einem erfolgreichen Angriff +2 TP und GS/2 bekommt, wann genau macht sie dann 2w+6 OHNE die +2 TP? :/

    Was die Frage angeht wie oft man eine Kriegslanze denn nun einsetzen kann: Nie oder jede Spielsitzung mehrfach. Was soll die Frage? Wenn man eine Kampagne spielt die "Ritter+Knappe im Krieg" heißt dürfte es recht oft vorkommen. Spielt man hingegen etwas das womöglich am Ende sogar überhaupt gar keinen Kampf umfasst fällt das Lanzenreiten wohl unter den Tisch. Das hat aber mit dem Talent selbst nichts zu tun, bringt mich aber auf ein paar interessante Ideen... 8)

  • Wow, vor lauter Ehrfurcht vor diesem Post traut man sich schon fast garnicht zu antworten ^^

    Die +2 + GS/2 TP denke ich haben den Nutzen, dass zum einen das Reittier eine Variable im Kampf bleibt und zum anderen man die Möglichkeit hat evtl mehr verschiedene Lanzen später hinzuzufügen, die mehr oder weniger Schaden machen.

    Z.B. eine Stumpfe Lanze, die mehr wie eine Art Rammbock fungiert. Die penetriert dann vielleicht keine Rüstung mehr aber die Grundenergie von 2+GS/2 TP bleibt die gleiche.

    Das ist quasi der Minimalschaden der KSF von der Lanze losgelöst.

  • Rattazustra zum Ersten Teil deines Betrages bleibt nicht viel hinzuzufügen, nur das ein reeller Lanzenangriff dann mit einer Geschwindigkeit von ca. 54-72 km/h durchgeführt wurde, was dann selbst eine verdoppelte GS von 24 statt 12 als zu wenig dastehen lässt. Wobei fast nie Gutes dabei rauskommt DSA mit echtem Mittelalter zu vergleichen ;) Dein Post bestätigt mich dahingehend, dass die GS 12 zur Berechnung viel zu wenig ist.

    Und zur Moral Thematik: Das Problem, quasi die Komponenten Mensch, bilden Regeln nie ab. Auch PC Spiele nie. Oder nur ganz rudimentär und meistens schlecht. (Ja Rome Total War II, ich meine dich xD) Drum prügeln sich da immer alle zu Tote, ähnlich wie in Filmen. Der Zuschauer will hat nicht sehen wie die eine Armee einfach abhaut, nicht wo er des Popcorn doch extra für die Endschlacht aufgehoben hat^^

    Bei DSA kannst du als Meister die menschliche Komponente natürlich einbringen und Gegner nicht wie Massenware verheizen, sondern auch mal abhauen lassen, oder den Angriff gar nicht erst in Erwägung ziehen.

    Bsp.: AB sagt 6 Räuber sollen die Helden an Stelle XY überfallen. Jetzt ist so ein Räuber aber auch nur ein Mensch (bei mir zumindest) und so ganz dumm auch nicht. Wenn der also eine Heldengruppe sieht, mit einem gerüsteten Ritter, einem 2,10 Schritt Thorwaler mit Zweihandaxt, einem kompetent wirkenden Waidmann mit Langbogen und dann noch einen Zwerg, warum sollte er denn sein Leben und das seiner Kumpane riskieren? Es gibt leichtere Beute.

    Die wichtige Frage im Zusammenhang mit der bröckelnden Moral der Gegner bei einem herandonnernden Ritters ist halt, wie befriedigend findet der Spieler des Ritters es, wenn bei jedem Lanzenangriff die Leute einfach Reißaus nehmen? :)

    Zum Zweiten Teil deines Betrages:

    die Angabe der 2W6 + 6 bei der Lanze ist z.B. auch für die Patzertabelle relevant. Im Grunde hast du schon Recht, eine Lanze macht, wenn sie Schaden macht (außer Patzer) immer ihre 2W6+6+2+GS/2. Zudem widerspricht dies ja auch wieder dem GRW, in dem steht, das Infanterie die Lanze als Pike missbrauchen kann ;) Kann aber sein für Kriegslanzen gilt das nicht und es kommen in Zukunft noch mehr Lanzenvarianten.

    Naja und zur Tjost, stimmt soweit auch was du schreibst.

    Generell kann man bei dir immer so wenig bemängeln, mach gefälligst Fehler :D

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  • Grade nochmal nachgeschaut, weil ich jetzt das Buch zur Hand habe

    Zitat von ZooBot S. 63

    GS ist die Geschwindigkeit im Schritt / Trab / Galopp und ist angegeben

    in Schritt pro Sekunde.

    Zitat von ZooBot S. 154

    GS 2 / 11 / 13

    Da Menschen in DSA 5 sich so schnell bewegen wie in 4.1 sehe ich keinen Grund, warum das Pferde nicht tun sollten und dort wird die Galoppgeschwindigkeit für die Berechnung verwendet (hier 13). Somit ist für mich zumindest klar, dass da mit nichten bei GS/2 die GS vorher verdoppelt werden (irgendwie ja auch dämlich, erst verdoppeln und dann halbieren).

    Zu dem Axxelpferd: Ich bin mir nichtmal sicher, wo da die Schwachstelle liegt. Die könnte bequem auch beim Ritter liegen, weil die Kraft über den Ritter, vom Pferd, auf die Lanze übertragen wird und ich denke, dass hier Lanze und/oder Ritter zeitgleich nachgeben und somit mit nichten Oger One-Hits rauskommen

  • Also erstmal zu der GS-Thematik wäre meine Frage: Diskutiert ihr darüber wie die Regeln im Moment stehen oder wie sich das gut hausregeln ließe? Denn so wie es da steht macht man halt die GS (Das was im Bestiarium steht) halbe Schaden. Punkt. Das seh ich beim menschlichen Sturmangriff genauso.

    Wem das nicht gefällt der kann sich das natürlich hausregeln wie er will, genauso wie die jeweiligen Geschwindigkeiten mit denen ein Pferd im Schritt, Trab oder Galopp unterwegs ist, was ja auch vom GRW nicht definiert ist.

    Was mich beim Lesen stutzig gemacht hat ist, dass Lanzenangriff und Sturmangriff auf dem Pferd auf einmal keinen Anlauf mehr brauchen. Also man trabt mit der Lanze in der Hand durch den Wald, springt einem ein Ork direkt vors Pferd -> freie Aktion (Galopp), Aktion (Lanzenangriff). Finde ich sehr merkwürdig grade weil das Niederreiten ja doch einen Anlauf benötigt.

    EDIT
    Sehe ich das richtig, dass sich Lanzenangriff und Sturmangriff im Grunde nur unterscheiden indem
    PRO: Man die Kriegslanze benutzen darf die viel Aua macht
    CONTRA: Man sie nach dem ersten Angriff verliert und Extra-AP ausgeben muss

    ?

    "Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife..."
    "WESTEN IST LINKS, MANN!"

  • Grade nochmal nachgeschaut, weil ich jetzt das Buch zur Hand habe

    Da Menschen in DSA 5 sich so schnell bewegen wie in 4.1 sehe ich keinen Grund, warum das Pferde nicht tun sollten und dort wird die Galoppgeschwindigkeit für die Berechnung verwendet (hier 13). Somit ist für mich zumindest klar, dass da mit nichten bei GS/2 die GS vorher verdoppelt werden (irgendwie ja auch dämlich, erst verdoppeln und dann halbieren).

    Zu dem Axxelpferd: Ich bin mir nichtmal sicher, wo da die Schwachstelle liegt. Die könnte bequem auch beim Ritter liegen, weil die Kraft über den Ritter, vom Pferd, auf die Lanze übertragen wird und ich denke, dass hier Lanze und/oder Ritter zeitgleich nachgeben und somit mit nichten Oger One-Hits rauskommen

    Keiner bestreitet, dass das Pferd für den Lanzenangriff galoppiert. DSA 5 berechnet den Schaden aber nicht aus der tatsächlichen Geschwindigkeit sondern aus der für das Reittier charakteristischen GS, welche genau so einen Basiswert darstellt wie MU, KK oder SK. Es vereinfacht das ganze (aus meiner Sicht zurecht) und geht einfach davon aus, dass Tiere mit einer höheren Grundgeschwindigkeit auch schneller rennen.


    EDIT

    Sehe ich das richtig, dass sich Lanzenangriff und Sturmangriff im Grunde nur unterscheiden indem
    PRO: Man die Kriegslanze benutzen darf die viel Aua macht
    CONTRA: Man sie nach dem ersten Angriff verliert und Extra-AP ausgeben muss

    Der wesentliche Unterschied ist das Vorhandensein eines Pferdes.

  • @Thorbe Haha ;) ich redete tatsächlich von dem Befehl "Sturmangriff" den ein Reiter seinem Pferd geben kann und der angesehen von Lanze und fallen lassen so ziemlich exakt das gleiche macht wie ein Lanzenangriff

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