Grabsegen

  • In DSA4 war aber der Grabsegen der schwache Notfallsegen für entlegene Gräber unterwegs. Boronanger wurden mit Weihe der letzten Ruhestatt belegt und galten dann auch für alle später hinzugekommenen Gräber als doppelt geweiht. Nicht nur war hier die Erschwernis höher, da die Liturgie fast immer aufgestuft werden musste, um eine hinreichende Fläche zu erwischen, kamen die Aufstufungsregeln dazu und haben das noch mal erhöht. Dann ist so ein Einsegnen eines neuen Friedhofs eine größere Zeremonie, die nicht zwingend der Geweihte allein macht. Allein aus der Gemeinde wird man zig Mitbeter haben, bei größeren Städten mit mehreren Geweihten im Tempel werden mindestens die auch mit dabei sein.

    All das braucht man übrigens gar nicht - die Weihe der Letzten Ruhestatt hat einen Regelpassus drin, der es dem Boroni erlaubt, zusätzliche KaP auszugeben, um im Verhältnis 1:2 die Proben zu erschweren. Für 20 statt 10 KaP produziert also auch der Stufe-1-Boroni einen Friedhof, dem man nur mit MU-Probe +20 zu Leibe rücken kann. Das war tatsächlich etwas übertrieben.

    Interessant gefunden hätte ich eine Dreiteilung der Bestattungsriten:

    Einmal den Standardfriedhof mit einer moderaten Erschwernis, die von echten Profis mit Hilfsmitteln zu überwinden ist, wobei allerdings die Einrichtung des Friedhofs nicht beliebig leicht ist (Grad IV oder V). Auf den kommt die überwiegende Mehrzahl der Gläubigen.

    Zweitens die Übelgräber, die nur mit einem Grabsegenäquivalent versehen werden, das sicherstellt, dass sich keine Geister bilden und Grabräuber zumindest ein bisschen was draufhaben müssen. Die Notwendigkeit für solche Übelgräber ergäbe sich schlicht daraus, dass der Platz auf dem Hauptfriedhof nicht unbegrenzt ist, insbesondere wenn Gräber nach boronischer Theologie eine bestimmte Zeit lang bestehen müssen, bevor sie eingeebnet werden (der Al'Anfaner Ritus könnte hier noch weitergehen und die Prager Lösung anstreben).

    Und drittens die Gräber und Privatgrüfte von tatsächlich bedeutsamen Heroen, Geweihten und Adelsfamilien - die werden dann in der Tat so stark gesegnet, dass die Schändung ein Abenteuer für sich ist.

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  • Was ich noch interessant fand in "Aventurisches Götterwirken", ist die Geschichte des Golgariten-Archetyps. Der spricht einen Todessegen auf die umgenieteten Bösewichter (vermutlich Schergen, wenn auch nicht Geweihte des Namenlosen), ist aber auch nicht mit KP ausgestattet.

    Aber in genau diesen Situationen wäre es ja doof, wenn jeder Geweihte immer einen Grabsegen sprechen müsste, wenn die eigene Gruppe mal wieder einen Kampf gegen Menschen gewonnen hat. Und ich glaube auch nicht, dass es Standard jeder 4.1-Gruppe mit einem Geweihten ist, die toten Feinde zu begraben und deren Gräber zu segnen.

    Der Satz in "Aventurisches Götterwirken" entbindet den Geweihten davon, jeden Toten sofort mit einem Grabsegen zu versehen, was aber auch kein riesiges Problem darstellt, da das vermutlich eh nicht immer so gehandhabt wurde.

    Evtl. sollten wir unsere Energie eher darin investieren, eine ordentliche Zeremonie zur Einsegnung eines Boronangers zu entwerfen. Als Grundlage könnte die Weihung eines Ortes dienen.

  • Was ich noch interessant fand in "Aventurisches Götterwirken", ist die Geschichte des Golgariten-Archetyps. Der spricht einen Todessegen auf die umgenieteten Bösewichter (vermutlich Schergen, wenn auch nicht Geweihte des Namenlosen), ist aber auch nicht mit KP ausgestattet.


    Aber in genau diesen Situationen wäre es ja doof, wenn jeder Geweihte immer einen Grabsegen sprechen müsste, wenn die eigene Gruppe mal wieder einen Kampf gegen Menschen gewonnen hat. Und ich glaube auch nicht, dass es Standard jeder 4.1-Gruppe mit einem Geweihten ist, die toten Feinde zu begraben und deren Gräber zu segnen.

    Als Boroni kann man den Grabsegen in 4.1 für 2 KaP für eine oder für 5 KaP für 10 Personen sprechen. Zudem war es schon immer so, dass man den wie im Thread schon beschrieben selten gebraucht hat, solange man nur irgendwen nach den Leichen schicken kann, der sie dann auf einen Boronsanger verbringt.

    In DSA 5 mit seiner (anfänglich) höheren KaP-Regeneration und dem 1-KaP-Grabsegen hat es aber nun wirklich nichts mehr mit Ressourcenschonung zu tun, den nicht zu sprechen.

    Gibts ne beschreibung zum Todessegen dort? Immerhin wird ja das Wort Grabsegen vermieden.

    Keine (AvGö ist sehr sparsam, was Hintergrunddetails angeht), außer dass es sich um ein paar kurze Worte handelt, mit denen man eine Seele Boron anempfiehlt.

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  • Und kann den dann jeder sprechenoder nur Boronnahe Personen. Der Golgarit in dem Beispiel scheintja auch nicht geweiht zu sein

    "Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife..."
    "WESTEN IST LINKS, MANN!"

  • Wir sollten an dieser Stelle nicht vergessen, dass DSA ein Rollenspiel ist, das vom Spiel lebt.

    Zu DSA 2/3 Zeiten hatte kein Geweither genug KP um alle Feinde zu segnen. Das hat meinen Ronni nicht davon abgehalten dennoch ein Gebet für die gefallenen Feinde zu sprechen und ihre Seelen Boron anzuempfehlen.

    Ob das nun KP gekostet hat war wurscht, es hat das RP gefördert.

    Zurück zu DSA 4 bzw. vielmehr 5: KP sprudelt nun förmlich und es sollte kein Problem sein ein Gebet (ohne KP) und oder einen kleinen Segen (1KP) zu sprechen.

    Auch tendiere ich dazu den Satz: "Nur bedeutende Persönlichkeiten bla bla blubb" so zu deuten, dass es noch etwas "stärkeres geben wird" was nur diesen zur Verfügugn steht. Ansonsten sollte der reisende Geweithe in Zufallsdorf durchaus seiner Seelsorgerischen Pflicht nachkommen (teils brechen die Verwandten sogar auf, und erleben Abenteuer, nur um einen Geweithen zu holen) und den Geburts- und Todessegen sprechen.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Auch tendiere ich dazu den Satz: "Nur bedeutende Persönlichkeiten bla bla blubb" so zu deuten, dass es noch etwas "stärkeres geben wird" was nur diesen zur Verfügugn steht. Ansonsten sollte der reisende Geweithe in Zufallsdorf durchaus seiner Seelsorgerischen Pflicht nachkommen (teils brechen die Verwandten sogar auf, und erleben Abenteuer, nur um einen Geweithen zu holen) und den Geburts- und Todessegen sprechen.

    Kann man natürlich so umdeuten, aber der Text ist recht eindeutig: Bedeutende Persönlichkeiten bekommen den Billig-Grabsegen, alle anderen einen nichtkarmalen feuchten Händedruck aka "Todessegen".

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  • Genau. Und deshalb ist es auch falsch, wenn man das anders spielt oder für seine Gruppe eine Zeremonie entwickelt, die ganze Areale, wie einen Boronanger einsegnet. Danke für die freundliche Unterstützung durch die Rollenspielpolizei.

    Nein, mal im Ernst: wodurch entstehen solche Texte? Durch Texter, die (evtl. sogar aufgrund von Anfragen aus der Community) der Meinung sind, dass man den Geweihten davon entbinden muss, jeden dahergelaufenen Feld- Wald- und Wiesen-Strolch mit Aufwendung von Karmaenergie zu beerdigen. Was macht man als jemand, dem das nicht gefällt? Man regt sich tierisch darüber im Orkenspalter-Forum auf eine Diskussion darüber an, wie man eine entsprechende Zeremonie am besten durch Hausregeln abdeckt.

    Ich bin leider wieder mal am Handy am schreiben, daher werde ich meinen Vorschlag nachher erst zur Diskussion stellen.

    EDIT: Endlich wieder am Rechner.

    Einsegnung (Boronanger)

    Die Zeremonie ermöglicht die Einsegnung eines Ortes als Grabstätte.

    Probe: MU/IN/CH

    Wirkung: Mit dieser Zeremonie lässt sich ein Boronanger weihen, sodass sein Boden, sämtliche darauf befindliche Gräber und vorhandene Grüfte als von Boron gesegnet gelten. Erschwernis auf Willenskraft (Bedrohung standhalten), um Leiche ausgraben: 3, Erschwernis auf Nekromantische Zauber auf Leichen, die sich auf dem Boronanger befinden: 3

    Zeremoniedauer: 4 Stunden

    KaP-Kosten: 16, davon 4 permanent (nicht modifizierbar)

    Reichweite: 8 Schritt

    Wirkungsdauer: permanent

    Zielkategorie: Zone

    Verbreitung: Boron (Tod)

    Steigerungsfaktor: B

    Zeremonieerweiterungen:

    Großer Anger 1 / 2 / 3 (FW 8, 2 AP / FW 12, 4 AP / FW 16 / 6 AP):

    Größere Boronanger lassen sich einsegnen (Dorf-Friedhof / Stadtfriedhof / Pyramide von Gizeh [nur zum Vergleich]).

    Kosten: 32 (8 permanent) / (64, 16 permanent) / 128 (32 permanent)

    Voraussetzungen: – / Großer Anger 1 / Großer Anger 2

    Das wäre jetzt mein bescheidener Vorschlag zum hausregeln.

    Einmal editiert, zuletzt von Mentharion (29. August 2017 um 21:03) aus folgendem Grund: Zeremonievorschlag ergänzt

  • Es wurde offiziell gesagt, dass Geweihte den Grabsegen zwar sprechen, ihn aber nur dann mit KaP untermauern, wenn Nekromantie akut zu befürchten ist.

    Das Zitat aus der Siebenwindküste liest sich für mich mehr so: Nur weil es kaum Grabsegen gibt, rennen da nicht überall Untote rum. Es ist möglichen (Paktierer-)Nekrmanten nur einfacher ihrem Geschäft nachzugehen als anderswo.

    Grabsegen ohne KaP? Kann man machen, dann sind es jedoch nur Worte, die zwar den Menschen Hoffnung geben können (weil sie glauben das hier göttliches in Spiel ist, also eine Täuschung) aber ohne KaP keine Wirkung. Der Untote wird sich davon jedenfalls nicht abhalten lassen aufzuerstehen bzw zu entstehen.

  • Es wurde offiziell gesagt, dass Geweihte den Grabsegen zwar sprechen, ihn aber nur dann mit KaP untermauern, wenn Nekromantie akut zu befürchten ist.

    Das Zitat aus der Siebenwindküste liest sich für mich mehr so: Nur weil es kaum Grabsegen gibt, rennen da nicht überall Untote rum. Es ist möglichen (Paktierer-)Nekrmanten nur einfacher ihrem Geschäft nachzugehen als anderswo.

    Grabsegen ohne KaP? Kann man machen, dann sind es jedoch nur Worte, die zwar den Menschen Hoffnung geben können (weil sie glauben das hier göttliches in Spiel ist, also eine Täuschung) aber ohne KaP keine Wirkung. Der Untote wird sich davon jedenfalls nicht abhalten lassen aufzuerstehen bzw zu entstehen.

    Natürlich sind es dann "nur" Worte. Wissen die Angehörigen ob KaP fließen oder nicht? ISt die Kurze Stille oder das kurze verdunklen der Sonne nur Zufall oder ein Zeichen das Karma genutzt wurde.

    Dennoch heißt das Ausbleiben eines Grabsegens nicht, dass sofort ein Untoter entsteht, denn dann müsste Aventurien bereits in Zombicide Aventurica umbenannt werden...

    ein karmaler Grabsegen wirkt für 12 Monanate und erschwert die Schändung/Plünderung des Grabes. (Willenskraft erschwert um 1) und die Nekromantie, solange der Körper im Grab liegt (ebenfals -1) nichts womit ein halbwegs kompetenter Nekromant nicht zurecht käme... (und Untoten gelingt Willenkraft zum öffnen weiterer Gräber automatisch...)

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

  • Freie Untote sind nicht ohne Grund ziemlich selten und auch dann nur, wenn Leute gar nicht oder nur unzureichend bestattet wurden.

    ROMANES EUNT DOMUS !