Geld verdienen in DSA?

  • Palewin Das Einarbeiten stellt das kleinste Problem dar, so eine PDF würde uns trotzdem glaube ich Arbeit ersparen und vielleicht auch einfach als Anhaltspunkt dienen (oder denjenigen die sich das ganze überlegen als Abschreckung ^^)

    Vielleicht wäre es von allgemeinem Interesse diese Wirtschaftssimulation in einem eigenen Thread zu veröffentlichen und dort darüber zu informieren/diskutieren/uns helfen was eigenes zu Entwerfen? Mich (und vermutlich auch Algaliarept ) würde das zumindest interessieren.:)

  • Könnt ihr mir noch Tips geben wie ich eine lange Reise für die Helden "Liefer"Helden interessanter machen kann

    Grundsätzlich ist es in meinen Augen gut, wenn eine Gruppe in der Lage ist, sich in der Wildnis selber zu versorgen.

    Wie schon angesprochen wurde, jagen und die Bearbeitung der Beute dauert Zeit (und braucht Können), Holz fällen dauert auch Zeit, vor allem der Abtransport.


    Könnt ihr mir noch Tips geben wie ich eine lange Reise für die Helden "Liefer"Helden interessanter machen kann

    In diese Linksammlung findest Du Anregungen und Links auf weitere Threads, die sich mit solcherlei Punkten, wie man Reisen spannend gestalten kann, befassen: Linksammlung: Gestaltung und Handhabung von Reisen am Spieltisch / Darstellung von Dungeons

  • Mal etwas zu den Grundpreisen der Waren, egal ob Holz, Stein, Tier etc.

    Leider befeindet sich die beste (kompletteste) Übersicht dazu in der Enzyklopädie des "Land des Schwarzen Auges". Teils mag sie in den Regionalbänden und Zoobotanica aufgenommen sein, doch fehlen dort (häufig) die Preise dazu.

    Mir ist nicht bekannt in wie weit die inoffiziellen Preislisten diese aufgenommen haben.

    Falls aber mal Fragen zu Preisen aufkommen sollten - darf man mich gerne anfragen. :)

    (Auch wenn DSA5 die Widersprüche zwischen Grundkosten und fertigen Produkt überarbeiten wollte. ;))

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Auch wir haben in unserer Gruppe (zugegeben, es ist eine Schurkengruppe, die in Brabak an die Macht kommen will, davon aber noch weit weg ist) so ein ähnliches System. Meine Magierin zum Beispiel unterrichtet drei Mal die Woche in der Dunklen Halle der Geister zu Brabak und bekommt dafür ihr Geld, ein anderer hilft den Alchimisten aus, wieder ein anderer hat einen Wirt in den Ruin getrieben, das Wirtshaus übernommen und leitet das jetzt glorreich. Ein anderer hat ein Fass Abszintho durch eine Verwechslung geschnorrt und verkauft den jetzt (teilweise in dem Bordell in dem er Zuhälter ist) und macht damit sein Geld. So haben nicht alle immer Zeit zusammen etwas zu machen, aber genug Geld haben wir und die die sich dann treffen, können auch zusammen Abenteuer erleben. (Ganz nebenbei, den Wirt aus seinem Wirtshaus zu kriegen war auch ein Abenteuer für sich, da ist sogar ein Tisch geflogen, thorwalscher Manneskraft sei Dank).

  • Knaeggebein Wenn da wirklich so großes Interesse dran besteht, werde ich das mal so aufbereiten, dass man das anderen zeigen kann ohne sich zu schämen. Das wird aber noch ein bisschen dauern, da ich momentan in meinen Semesterprüfungen bin.

  • Mich übrigens auch, mehr aus Interesse, als das ich es akut nutzen möchte, aber ich habe so eine Ahnung, dass das für meine Gruppen nützlich werden könnte...

    Jagen zur Selbstversorgung ist zum Teil ja auch kulturell bedingt. Waldelfen werden vermutlich eher selbst jagen, als den vergorenen Dreck ihrer Kollegen (inklusive Brot, Käse und Bier) zu essen, dann aber in der Regel auch das Essen entweder haltbar machen, teilen oder gar die eine oder andere potentielle Beute laufen lassen, nur um nichts zu verschwenden (auch wenn das Hunger bedeutet). Essen verkaufen wird ihnen weniger in den Sinn kommen. Bäume fällen aber auch nicht.

    Generell muss man auch unterscheiden: bieten die Helden eine Dienstleistung an oder gehen sie freiberuflich los? Es gibt nichts dagegen einzuwenden, wenn die Gruppe mal ein halbes Jahr den jeweiligen Professionen nachgeht. Nur lassen sich in der Zeit eben keine Abenteuer erleben.

    Wenn die Helden auf einer Reise sind, ist zudem Zeit ein wichtiger Faktor: Müssen die Helden schnell von A nach B? Dann werden sie wohl kaum den ganzen Tag locker spazieren gehen und abends noch genug Energie haben, um auf die Jagd zu gehen. Eher werden sie bis an ihre Grenzen gehen, schnell ein Lager aufbauen und essen und dann zeitig schlafen gehen, um am nächsten Tag wieder ausgeruht zu sein.

    Ist die Zeit aber prinzipiell kein Problem, dann scheint die Reise auch nicht so wichtig zu sein. Wenn die Helden dann trödeln wollen, würde ich sie machen lassen.

  • Bei uns läuft das so:

    Wenn ein Spieler Geld verdienen will (egal auf welche Weise), dann wird eine Probe auf ein passendes Talent verlangt und die QS×2 (oder Tap*??) in Heller, Silber oder Dukaten ausgezahlt - je nach dem in welcher Umgebung der Held sich befindet. Ärmliches Dorf/ Stadtviertel= Heller

    Handwerksviertel/ Stadttheater usw.= Silber

    Großstadt/ bei Hofe o.ä. = Dukaten

    Dabei gehen bei uns 8 Stunden Zeit verloren.

    Damit ist die Sache OT in 1 Minute erledigt. Länger sollte sowas meiner Meinung nach auch nicht dauern. Ausnahmen sind Gemeinschaftsprojekte der ganzen Gruppe, dann macht man ein Sidequest-Abenteuer draus und belohnt entsprechend mit AP und Geld.

  • Ich glaube, ich muss auch an dieser Stelle wieder einmal darauf hinweisen, dass die Spielhilfe nach der hier am häufigsten gefragt wird, ohne dass der Fragesteller das bewusst tut, Handelsherr&Kiepenkerl bleibt. Die am meisten unterschätzte und völlig zu unrecht verrissene Publikation im DSA. Sie war nicht hübsch, sie war vielleicht etwas zu viel des Guten, aber(!) sie erweist sich Jahr um Jahr immer wieder als irgendwie gefragt und nützlich ^^ .

    Bei uns wurde das Geldverdienen der Helden erst interessant, als sie ihre festen Wohnsitze hatten und wir unsere Regionalkampagne aka VeG starteten. Als Faustregel haben wir seither immer festgelegt, dass alle Einnahmen der Helden immer mindestens so sind, dass sie in Ruhe auf Abenteuer ziehen können. Das bedeutet, dass die Standardausrüstung von Rucksack bis Seil einfach drin ist. Waffen und Rüstungen - sollten sie mal über die Wupper springen - müssen natürlich ersetzt werden und auch andere Gimmicks müssen natürlich so erworben werden. Hierfür haben wir uns dann irgendwann mal ein kleines Handelssystem gebastelt (wie gesagt: regionale Kampagne, wo die Helden wirklich feste Einnahmen haben und mit bestimmten Gütern handeln können), in dem wir die Produkte nach häufig/selten/uiuiui einteilen und entsprechend dann nach Tabelle die Gewinne erwürfeln (Proben sind dann Handel, System allerdings Sumaros Hausregelsammlung). Hält nicht weiter auf und wird immer am Anfang eines neuen Abenteuers einmalig getan.

    Im laufenden Spiel würde ich das eher als störend empfinden, wenn meine Helden plötzlich anfangen würden alles mögliche zum Zweck des Verkaufs einzusammeln. Das mag mal für ein Abenteuer zwar ein nettes Szenario sein, aber auf Dauer wäre mir das zu anstrengend, auch wenn es eigentlich für z.B. einen Alchemisten realistisch wäre.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Ganz grundsätzlich kann Geld in einer Kampagne in deren Verlauf es zu Todesfällen gibt kaum ultimativ problematisch sein. Wenn man gegen martialische Opposition kämpft erbeutet man fast zwingend Geld und Wertgegenstände und zwar auch ohne das man den Feind immer bis auf die Socken fleddert. Auch in anderen Fällen sorgt maximiertes Drama mit Todesfällen immer für einen gewissen Geldfluss, sei es aufgrund der adäquaten Dankbarkeit von Geretteten, oder aufgrund der durch Ableben freigesetzten Werte. Die Pest war beispielsweise für viele Europäer eine wirtschaftlich enorm lohnende Zeit. Viele Leute stiegen damals sozial auf, einfach weil sie sich den ganzen Kram der Toten nehmen konnten. Häuser, Geschirr, Land und anderes Zeug. Wo Elend ist kann man profizieren, meistens auch wenn man zu den Guten gehört. Oft unterschätzen oder übersehen Spieler und Spielleiter einfach nur das Ausmaß möglicher Beute. Allein ein Pferd zu erbeuten ist eine unheimlich lohnende Sache. Auch wenn es kein gutes ist. Und ein Bauer der keinerlei Geld hat um sich für die Rettung seiner Kinder zu bedanken kann einem ggf. eine Kuh geben ohne das er sofort deswegen verhungert. Ich meine wer spielt wirklich in einer völlig monty pythonesquen Elendswelt, so jeder Mensch so arm ist das er ununterbrochen an der Hungertodgrenze schrammt? Und sobald Adelige ins Spiel kommen ist eh meist genug Geld vorhanden um zumindest die Leistungen der Heldengruppe entsprechend zu versilbern. Oder in Sachwerten zu decken. WIE man bezahlt wird hat auf den allgemeinen Wohlstand nämlich auch eine Menge Einfluss. 1-4 Wochen zu Gast beim dankbaren Landadeligen zu sein und nebenbei ein neues Schwert von seinem Burgschmied und einen neuen Satz Klamotten zu bekommen ist mitunter sehr viel lukrativer als wenn man einen Beutel Geld bekommt und sich allein diese Dinge auf dem freien Markt beschaffen muss, während man in Tavernen haust.

    Oder man macht es wie die Winchesters und lebt von... uhm... Festumer Kreditverschreibungsfälschung?

  • Ich habe nicht jeden Beitrag bis aufs Detail durchgelesen, aber meine Hauptquelle um solche Dinge schnell zu lösen (neben Handelsherr&Kiepenkerl; ein wunderbares Buch, auch für etwas Lokalkolorit) ist das Beiheft des DSA4(.1)-Meisterschirms. Neben einer doch recht ausführlichen Preisliste sind dort (mehr in Form von in Fließtext verfassten Aufzählungen) auch Preis(kategorien) für verschiedene Arten von Lebensmitteln, Kleidung, Stoffen, Pelzen.
    Anschließend finde ich die nützlichsten Teile: typische Verdienste für verschiedene Berufe, sowie kurze Beschreibung und (monatliche) Kosten für Lebensstile je nach SO mit vorschlägen wie man verfährt, wenn jemand nicht standesgemäß lebt (in beide Richtungen).

    Sonst mag ich Handelssimulationen manchmal sehr gerne. Habe auch eine Gruppe in der ich mal darauf hinaus will. Die Spielhilfe "Der ringende Herr" im Aventurischen Boten 158&159 sowie auch der Spielhilfenteil in Abenteuer A195 "Sturmgeboren" erscheint mir nützlich wenn man ein paar "Großprojekte" angehen will (hier eben Lehensverwaltung und Siedlungsgründung inklusive Hausbau, Versorgung und auch etwas Handel)

  • Preislisten sind gut, auch ein zweischneidiges Schwert.

    Beispiel: Ein Bier ist mit 6 Heller angegeben.

    Der Händler fährt in die Brauerei, kauft ein Fass Bier (20 Portionen a 6 Heller), fährt ins nächste Dorf und verkauft es an den Wirt für 6 Heller / Portion.

    Dieser verkauft es an die Helden, für 6 Heller / Portion.

    Fazit: Weder der Wirt noch der Händler haben Gewinn gemacht (nur durchlaufende Posten, ergo Umsatz).

    Besser wäre: Händler kauft Bier für 4 Heller /P, verkauft es an den Wirt für 5 H / P und die Helden kaufen es für 6 H/P....

    Analog muss man die Preislisten für Alchemika verstehen.

    Ein Helden Alchemist kann nicht einfach 100 Heiltränke brauen und die dann "offline" zum Handelspreis verkaufen und streicht sich die Differenz zu den Rohstoffkosten als "Gewinn" ein.

    Das funktioniert so nur in der Theorie!

    In der Praxis bestimmt die Nachfrage, den Preis, ebenso wie Steuer, Gildenabgaben, Miete / Kauf des Labors, etc. alles mit Berücksichtigt werden müssen.

    Ich kann auch nicht die Brauzeit als Zeit nehmen... Mal benötigt man einen neuen Ständer für die Retorte und muss zum Schmied, mal Späne eines besonderen Metalls, hier fehlt ein Rohstoff.

    Dann kommt ein reisender Adliger vorbei und will.... Überraschung keinen Heiltrank sondern ein Parfum, ein Gegengift oder sonst was skurriles vom Alchemisten kaufen. Der nächste möchte eine Wundsalbe, mehrere Schmerztabletten und etwas Rahjaikum.

    Der Tempel nebenan möchte Weihrauch erstehen, aber nicht dasselbe, wie im Tempel am Markt verkauft wird,...

    Fazit: Nicht einfach nur Einkaufs und Verkaufspreise. Hier muss Rollenspiel her, manchmal gern auch erzählerisch aber Gewinne sind nie so hoch, wie theoretisch möglich.

    Auch gilt es zu berücksichtigen, dass ein Heiltrank im Kampf zu trinken mehere Aktionen dauert (Waffe fallen lassen / im Gegner stecken lassen, Heiltrank ziehen, entkorken, trinken)... all das kann der Gegner unterbinden (Das fallen lassen der Waffe nicht, er kann sich aber drauf stellen, den Heiltrank samt Kiefer traktieren und die Scherben unter die Haut massieren... Wir spielen halt nicht RP am PC sondern in einer fantastischen Welt! Vergesst beim Handel das RP nicht!

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Beispiel: Ein Bier ist mit 6 Heller angegeben.

    Der Händler fährt in die Brauerei, kauft ein Fass Bier (20 Portionen a 6 Heller), fährt ins nächste Dorf und verkauft es an den Wirt für 6 Heller / Portion.

    Dieser verkauft es an die Helden, für 6 Heller / Portion.

    Hm, ich denke, das die Preise für den Endkonsumern gemacht worden ist, also wenn die Abenteurer (erkennbar als das) ein Faß kaufen. Ein Brauer wird andere Preise machen für einen Händler oder Besitzer einer Schenke (die sogar u.u. Gildenmitglieder sind) machen. Oder der Wirt braut das Bier einfach selbst.

    Das Gildensystem ist auch ein wenig das Problem, es existiert, aber wird kaum beschrieben, bzw. taucht auch nicht im Hintergrund auf. Aber es gibt ja keine freie Wirtschaft, sondern in vielen Bereiche um geschützt Monopole, in denen man sich einkaufen muss, für die man in die Lehre gehen muss usw.

    Zitat von Algaliarept

    Ebenso darf man Reisig sicher sammeln, aber auch der ist schwer zu verkaufen (weil alle den selbst sammeln).

    Ehm, historisch nein. Man durfte in den meisten Fällen Reisig und Fallholz nur sammeln, wenn man dafür eine Gebühr zahlt.

    Einmal editiert, zuletzt von Tharbad (12. Oktober 2017 um 16:18)

  • Da unserem Ritter und somit der Gruppe als Ganzes, ein Lehen überlassen wurde, verfielen nun einige Spieler auf die (Wahnwitzige)Idee, man bräuchte ja ein funktionierendes Wirtschaftssystem (DSA kann und will sowas aber nicht simulieren).

    So etwas ähnliches hatten wir auch. Ich hatte dann nachgerechnet und dem Spieler gesagt, wie viel das Gut pro Jahr kostet. Fand er nicht Lustig ;)

  • Es ist noch viel komplizierter als das. :evil:

    Erstens bestimmt Nachfrage in der Praxis nicht den Preis, wenn man sich in einer vor-kapitalistischen Zeit und Gesellschaft befindet. Geld allein macht nämlich noch kein kapitalistisches System aus. Im mittelalterlichen Verständnis hatten Dinge einen Wert der gewissermaßen objektiven Charakter hatte. Deshalb waren Händler auch nicht besonders angesehen, denn sie verkauften ja nur was jemand anderes geschaffen hatte. Das ist natürlich grob vereinfacht, aber wir wollen es ja jetzt auch nicht völlig mit der Detailtiefe übertreiben. Natürlich gab es Waren die schlecht oder gar nicht reguliert waren, Preise die starken Schwankungen unterlagen. Aber viele Preise waren enorm stabil und keineswegs von Angebot und Nachfrage abhängig. X kostete Y, solange es verfügbar war. Dann war es eben alle und wenn es wieder verfügbar war kostete es wieder Y.

    Dann kommt dazu das es durchaus sein kann das der Wirt das Bier für 6H verkauft das er für 6H kaufte, welches der Händler für 6H vom Brauer kaufte. Nur mit dem Twist das der Wirt es eigentlich eben für 6H verkauft, es aber für 5,99H gekauft hat und der Händler es vom Brauer für 5,98H gekauft hat. Die Gewinnmargen die man heute mit Fischkonserven hat sind pro gehandelter Einheit sogar noch geringer. Der entscheidende Punkt ist das es keinen festen Gewinn pro Einheit geben muss, sondern das bei der gesamten gehandelten Menge an Waren lediglich das rumkommen muss was der Handelnde als Gewinn macht.

    Sehen wir mal davon ab das ohnehin nicht so viel gehandelt wird und werden kann. Allein schon die Idee das Wirte ihr Bier nicht direkt selbst brauen ist recht absurd. Ich weiß das einige Spieler enormen Wert darauf legen das es einen trans-aventurischen Bierhandel giebt und man überall sein Ferdoker und Zwergenbier kaufen kann und solange man sich NICHT mit Handelssimulation in irgendeiner Weise beschäftigt kann man das auch so machen. Sobald man aber den Bereich der annäherungsweisen Satire verlässt und sich in Richtung von Handelssimulationen bewegen will bricht das alles auseinander, oder die halbe Bevölkerung Aventuriens wäre plötzlich mit nichts anderem mehr beschäftigt als dem Bewegen von Waren von A nach B nach C und D. Spätestens dann fiele der kritische Mangel an Spanischen Silberminen in Übersee auf, die die Wertschöpfungsgrundlage für ein derart ineffizientes und verschwenderisches System wären, zusammen mit Manufaktur im großen Stil, Agrarrevolution und Plantagensklaverei. Fernhandel will nämlich auch mit Geld gefüttert werden und zwar mit einer ganzen Menge.

    Am Ende wird die Aventurische Wirtschaft ohnehin beherrscht vom Dreschflegelbaron, der durch das vertüddeln von zwei Holzsstücken mit einem Lederstreifen (Luxusmodelle haben eine dreigliedrige Kette) und (Optional) 2-4 Nägeln reich geworden ist. Schließlich würde sich der Groß- und Fernhandel mit Dreschflegeln aus Manufaktur brutal lohnen, bedenkt man das die Dinger 30 Silberstücke kosten. Warscheinlich ist Aloisius Kornschläger der heimliche Konkurent von Stoerrebrandt.

  • Und noch etwas komplizierter, da der König bestimmte Staatsmonopole hatte, wie auf Bodenschätzen, einige Dinge des Grundbedarfs marktwirtschaftlich Preisentwicklung hatte, es eine starke (und teilweise irrationalen) Regulation auf einzelne Produkte gab, und alles was wirklich Gehandelt worden ist, einfach extrem teuer war.

    Aber gut, wer wirklich Spaß an so etwas, der sollte besser zu HârnMaster wechseln ;)

  • Tatsächlich wollte ich auch mal die Helden mit einem "Beschützt den Handelszug" Auftrag in eine bestimmte Stadt bringen und mir sind dann fast die Aufen rausgeplumpst als ich mal nachgerechnet hab wie viel Bier oder Schnaps wars glaub ich die eigentlich transportieren müssten, um sich ne Eskorte leisten zu können...

    "Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife..."
    "WESTEN IST LINKS, MANN!"

  • Vermutlich schmuggeln die heimlich... das zumindest würde es erklären, wie sie sich die Bewachung leisten können... ;)

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Jaja das Thema des Mammons...

    geld ist für Helden sehr wichtig, denn man kann sich Alchemika, Alkohol, Artefakte, Waffen, Rüstungen und vieles mehr kaufen.

    Abenteuerbelohnungen scheinen oft die Kosten von Lebenshaltung zu unterschätzen.

    Ich kalkuliere (für mich) mit 1,5 S /T wenn man auf Reisen ist. Wenn nach einem 5 Tage Abenteuer (wo sich die Helden selber versorgen müssen) also 5 D pro Kopf abfallen passt was nicht zusammen. Besonders wenn das abenteuer gefährlich war.

    Ein Schreiber bekommt (laut Dsa 4.1 3 S pro Seite eines kopierten Buches) dies ist bequem und ungefährlich. (Und veraltet ich weiß schon)

    Wie man mit seiner Gruppe mit dem Geld umgeht ist immer knifflig. Der Alchimist braucht recht viel Geld für Rohstoffe. Wenn das Abenteuer dies nicht abwirft muss er also für den Verkauf brauen. Aber das ist eine sehr unzufriedenstellende Lösung des Problems. Dann lieber das Abenteuer 1 Jahr rauszögern und *richtig* Geld verdienen.

    Für Leute die Namenlosgeweihte bekämpfen (manchmal jedenfalls) is das eher albern. Und wenn die Helden zu viel Geld haben könnten sie damit evtl das abenteuer sprengen. (Manchmal literally wenn man Alchemika bekommt)

    Mein Tipp für dich und alle:

    Es geht in DSA darum, gemeinsam in der Spielwelt tolle Sachen zu erleben. Ob das 1 Woche durchzechen im Hurenhaus, Drachen bekämpfen oder einen bösen Kultzirkel Ausräuchern ist. Das Regelsystem bzw die Welt sollten einen davon nicht abhalten sondern dafür belohnen. Materielle Questbelohnungen sind für viele Helden notwendig (Zb Alchemist) andere sehr nützlich (Kämpfer ) und andere egal (Elfen und andere Wesen mit alternativem Lebensstil).

    Was das Thema des Abeneuers und die Natur der Spielrunde ist sollte eine Vereinbahrung auf Augenhöhe zwischen Spielern und Meister sein.

    Da giebts natürlich verschiedene Gruppen und Meister.

    Wenn spieler anfangen Hasen zu jagen und zu verkaufen ist entweder das abenteuer langweilig oder sie wollen mehr Geld als du als Meister ihnen giebst. Wenn Spieler versuchen den Meister zu umgehen (ob das metagaming oder Regelklauben ist) muss man mal miteinander reden.

    "Ihr wollt doch Spass haben oder?"

    "Schon, aber mit 200D kann man sich verbesserte Waffen kaufen und dann haben wir *mehr* Spass"

    "Ach so, ich wollte aber noch nicht mit hochwertigen Waffen spielen. Eure Helden sind ja gerade erst generiert"

    "Aber die Regeln sagen wir können Geld verdienen."

    "Das ist nicht WoW und Stundenlang Gnolle für Seidentuch grinden giebts hier nicht. Jedenfalls nicht wenn ich Meister."

    "Aber... Hasen?"

    "Stellt euch bitte nicht quer. Ich hab mir was ausgedacht mit Räubern, ner Hexe und Plot. Wenn ihr nur alle 8 h 1D in Fellen generieren wollt braucht ihr keinen Meister und ich Leite nicht wenn ihr nicht mitspielt"

    "Hmmm.... aber wir kommen mal an krasse Sachen ran? So dass wir so richtig "Badass" sind?"

    "Da kann man was machen. Aber nicht wenn ihr im ganzen Land als "Hasengruppe" verschrien seid."

    Ebenso wenn sie zu viel haben. Reden und im interesse des Spielspasses korrigieren.

    Ich finde es ist die höchste Kunst eine Gruppe durch eine Kampagne zu führen, sie bei Laune zu hallten und die Balance zu waren.

    Aber Wenn die Helden aufhöhren zu Abenteuern und Handwerker werden läuft was falsch. (Es sei denn man möchte genau das spielen....)

    Jeder hat einen Plan, bis Initiative gewürfelt wird.

  • Udon, Du sprichst genau das an, was mir auf der Seele liegt:

    Die Helden müssen ausgewogen bezahlt werden. Aber das geht und sollte nicht immer mit Gold gehen.

    Die einfachste Belohnung ist es den Helden verbesserte Waffen als Belohnung zukommen zu lassen. Aber es kann auch weniger sein:

    Ein Mütterchen hat aber kein Gold stattdessen gibt sie ihnen ihre letzte Ziege mit... kann schönes Rollenspiel werden, auch wenn sie der alten die Ziege nicht nehmen wollen. Oder wenn diese gemolken/ verkauft werden soll.

    Der Junker auf Gut Abgelegen hat auch kein 30 Gold, aber vielleicht läßt er seinen Schmied die Pferde der Helden neu beschlagen und kann noch eine Alte Schuld bei einem Alchemisten einlösen, wo die Helden dann Dinge einfach so bekommen:

    *Zwei Heiltränke: "Müsst ihr aber in 3 Wochen benutzen, sonst gebe ich darauf keine Garantie mehr" ...

    *Ein Antidot: "Sollte jede Vergiftung, außer ... kurieren"

    *eine Dose mit 10 Schmerzpastillen "Diese musst du unter die Zunge legen und langsam lutschen"

    *Ein Waffenbalsam: "Wenn ihr einst etwas trefft, das ihr nicht verwunden könnt, sollte euch das mehr wert sein, als jedes Goldstück.... Wenn man feststellt das man mit Gold alleine keinen Dämon besiegen kann (frei nach den Cree)"

    Es gibt so viele Möglichkeiten die Helden "kontrolliert" zu belohnen, ohne das man sie mit Geld überhäuft oder dazu zwingt was anderes zu machen als Abenteuer zu erleben.

    Wenn sie allerdings eine Brauerei aufmachen wollen und alle dabei Spaß haben, warum sollte man das nicht auch spielen?

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.