Was zählt eigentlich als zwölf-göttliche Ordnung?
Ich frage, da vor kurzem einer meiner Spieler mit Gaunter O´Dim (großartiger Charakter ) an den Namenlosen Tagen einen Vertrag geschlossen hat. In diesem ist festgelegt, dass der Charakter im Austausch für Informationen Gaunter O´Dim einen Gefallen schuldig ist. Was von besagtem Gefallen deutlich ausgeschlossen wurde, ist Mord; zudem hat der Charakter deutlich gesagt, dass er nicht die zwölfgöttliche Ordnung verletzen wird. Weiter wurde es nicht definiert.
Jetzt ist es natürlich so, dass der Charakter Gaunter O´Dim jemand ist, der die Feinheiten der Rhetorik und die Kunst der vertraglichen Winkelzüge in der Höchstform gemeistert hat. So ein Charakter wird garantiert ein Schlupfloch in diesem Vertrag finden.
Dieser Charakter schon; ich tue mich da schwieriger mit. Vor allem, da der Begriff "zwölfgöttliche Ordnung" so verdammt vieles umfasst und lokal deutlich voneinander abweicht. Auch im Götterpantheon selber gibt es ja deutliche Gegensätze (Rahja - Travia, Ingerimm - Efferd, Praios - Phex, etc.). Heißt, wenn ich das alles miteinbeziehe, ist nichts mehr dabei, was irgendwie Spaß machen könnte. Diebstahl fällt raus, da Praios nicht mag, Andererseits, wenn er sich auf die zwölfgöttliche Ordnung der Feqz-Leute aus den Tulamidenlanden bezieht, wäre ein Attentat durchaus gerechtfertigt (was sich dann zwar mit dem Mord beißt... aber von Unfällen, Totschlag, Notwehr etc. wurde nichts gesagt^^).
Wie man sieht, ist das doch eine schwierigere Frage.
Sollte ich also alles miteinbeziehen, was irgendwo als zwölfgöttlich ausgelegt wird?
Nur die Ordnung, die am Ort des Vertrages gilt (was ein verdorbenes, versündigtes Dorf irgendwo in der almadanischen Pampa war)?
Oder wären die Grundprinzipien der Götter am sinnvollsten? Doch was ist dann Grundprinzip und was schon menschliche Auslegung?
Wäre es bei so einem Vertrag und dem Wissen Gaunters, dass die zwölfgöttliche Ordnung an so vielen Orten komplett anders voneinander ist, nicht vielleicht auch möglich, diesen Part zu ignorieren, da besagter Vertragsteil zu schwammig, bzw. gar nicht definiert wurde? Immerhin ist ja auch die Lehre aus der Geschichte mit ihm, dass das, was man sich wünscht, nicht immer das ist, was man will, und das, was man will, nicht das sein muss, was man bekommt.
Fallen euch sonst noch Sachen ein, die ich nutzen kann? Schlupflöcher in diesem Vertrag, die ich übersehe?
Ziel der ganzen Überlegung soll es sein, eine Geschichte daraus zu spinnen, in dessen Verlauf der Charakter und die Gruppe etwas ähnliches wie Geralt in The Witcher 3 erleben. Ich will, dass sie die ganze Macht und Boshaftigkeit des guten Gaunter kennen lernen und es lieben, diesen Teufel zu hassen.
Die Erlaubnis für so etwas habe ich von besagter Gruppe. Keine Sorge also, dass ich denen etwas aufdrücke, was die nicht wollen. Ich darf da mit Narrenfreiheit walten.
PS: Der gleiche Spieler hat mit seinem vorherigen Thorwaler schon mal einen Pakt mit Belhalhar geschlossen. Der Charakter wurde dann von den Praioten verbrannt. Manche lernen´s einfach nie.