Auf der Con war ich Ingwart Tannhauser – Geselle des Ingerimm
Zunächst mal vielen lieben Dank an die Orga für eine tolle Abenteuercon auf der ich sehr viel Spaß hatte. Vielen Dank auch, dass wir so kurzfristig noch kommen konnten, und dass wir die Möglichkeit bekommen haben mit unseren Kids das Einzelzimmer zu nehmen. Dadurch, dass das Zimmer nah genug am zentralen Geschehen und somit in Reichweite des Babyphones war konnten wir auch nach 21. Uhr noch beide Spielen und hatten nicht das „einer muss mit schlafen gehen“ Problem. Deswegen und auch weil es allgemein sehr gut geklappt hat haben wir trotz Kinderbetreuung super viel mitbekommen und konnten viele geniale Szenen und Gespräche miterleben.
Vielen Dank auch an alle SC und NSC, die uns auch mit Kind auf dem Arm IT angespielt haben und die Kids als vollwertigen Teil der aventurischen Welt angenommen haben. Ich betone das, da wir auf anderen Cons schon erlebt haben, dass jedes zweite Anspielen letztlich nur ein „OT - och wie alt sind die denn o.Ä.“ war. Diesmal habe ich das nicht erlebt, im Gegenteil, ich wurde wenn IT als Charakter auf die Kinder angesprochen und IT-gespräche waren auch mit Kind im Arm möglich. Ebenfalls vielen Dank an alle, die beim Ein-und Ausladen unserer Ausrüstung so großartig mit angepackt haben und auch die Jungs mitbetreut haben.
Orga: Immer wenn ich jemanden gebraucht habe wart ihr da, wir waren IT wie OT super betreut – Klasse! Vielen Dank auch an Nico, der sich bis spät in die Nacht all unsere Theorien zu den Ereignissen angehört hat um für etwaige „SC-Einfälle“ zu später Stunde zur Verfügung zu stehen.
Küche: Vielen Dank an Jörg-Stefan und alle anderen, die uns an diesem Wochenende verköstigt haben. Es war immer reichlich vorhanden und super lecker!
Ein bisschen Schade fand ich, dass bei dem tollen Frühstück und dem super ambientigen Tavernenraum dann die OT-Marmeladen- und Nutellagläser hingestellt wurden. Ich vermute, dass das der straffen Logistik geschuldet war und es ist verständlich, dass da dann ggf. die Zeit gefehlt hat das umzufüllen. Wenn das der Grund war sagt da (oder bei vergleichbaren Engpässen) beim nächsten Mal gerne Bescheid, ich hab da auch als SC kein Problem kurz mit in die Küche zu kommen und beim Umfüllen/Anrichten zu helfen.
Setting: Mir hat die Idee dieses Cons sehr gut gefallen. Meistens beginnen Cons ja damit, dass man ankommt und ein „Trigger“ passiert auf den man dann reagiert. Ich fand es sehr cool, dass wir diesmal selbst der „Trigger“ sein mussten und mit unseren mehr- oder weniger guten Tarngeschichten versuchen mussten an Informationen zu kommen.
NSC: Ein Hauptgrund warum das Setting so schön gewirkt hat waren die tollen NSCs. Ihr habt die Taverne glaubwürdig gemacht. Man hatte nicht das Gefühl, dass Informationsgeber herumsitzen die man anklicken kann, nein, jeder Charakter hatte einen hohen Eigenantrieb, vielschichtige Ziele und diverseste Verknüpfungen. Wären an diesem Abend keine SCs angekommen, in der Taverne wäre vermutlich trotzdem einiges passiert. Gefühlt gab es außer den offenkundigen Springern so auch nicht dieses klare „das ist ein NSC“ Bild. Und den ein- oder anderen hätte ich gerne für unsere Sache rekrutiert ?.
Plot: Durch die vorangegangenen Cons hatten wir ja bereits eine grobe Ahnung was uns erwartet. Zugegebener maßen hatte ich allerdings fest mit Borbaradianern gerechnet. Zwar hatten wir auch angenommen, dass die Namenlosen irgendwo auch die Fäden ziehen, allerdings hätte ich ihr Auftreten erst zu einem späteren Zeitpunkt in der Kampange erwartet. Ergo – die kommenden Cons werden vermutlich echt ne harte Nummer für die Helden. Mir haben die verschiedenen kleinen Geschichten um den Perainegeweihten, den Schatz, das Bild, die „alte Schmiede“ usw. sehr gut gefallen. Und auch die Axt und ihre Herkunft waren klasse. Darauf komme ich aber nochmal bei den Highlights.
Highlights:
Das Bild mit der Karte – unter dem Blickwinkel von Entscheidungsfreudigkeit und Heldengruppendynamik zwar nicht gerade ein Glanzlicht, dennoch oder gerade deshalb waren alle Geschehnisse und Aktionen um die Frage wie wir nun das Bild von der Empore bekommen sehr humorig.
Die Zwerge – Ihr wart einfach toll. Euer Auftreten, Euer Spiel, eure Bereicherung des Settings „Koschberge“.
Das abendliche Gespräch mit der Angroscha über die Vergangenheit der alten Schmiede mit dem Austausch alter Geschichten war einfach wundervoll. Solcherlei darf im Leben eines Ingerimmgeweihten einfach nicht fehlen.
Namenlosenszene in der Taverne – leck mich fett. Ein krasser Moment als mich die Efferdgeweihte antippt und mir klarmacht, dass außer uns beiden alle erstarrt sind und gerade zwei heftig übermächtige Diener des Namenlosen durch die Tür spazieren. Gänsehaut pur. Genial gespielt von allen Anwesenden.
Die Namenlosen im Wald – Eine tolle Szene die uns so richtig schön gezeigt hat wie machtlos wir sind. Es war krass zuzusehen wie erst der besessene Zwerg wie ein nichtmehr benötigtes Werkzeug gerichtet wird, dann Buschbürst, den ich nicht aufhalten konnte, und dann das Rückzugsgefecht, das eindeutig klar machte, dass wir noch lange brauchen werden um diesen Feinden beizukommen. Vor allem mit dem OT Wissen, dass wir in den Anfängen einer Kampange sind und es auch die Spielzeit geben wird sich mit diesen zu befassen – oder sie sich mit uns… - besonders cool. Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht.
Die Axt Sturmglut – ich liebe die Geschichte der Axt um den Vorfahren des Windhagers, über den ich unbedingt noch mehr herausfinden muss. Ich hoffe ebefalls, dass wir dem Windhager noch einmal begegnen – spätestens zur Hochzeit ?. Hat mir sehr gut gefallen.
Das Schmieden der Axt. Eigentlich ein fettes Konglomerat aus geilen Szenen und definitiv mein Top 1 der Highlights. Begonnen mit dem Gespräch mit der Angroscha und der Ankündigung Bangors, als ich noch dachte sie erwarte Hangor und ich es aber nicht übers Herz brachte ihr zu sagen, dass dieser Tod ist. Dann die Ankunft Bangors und die Klarheit, dass sein Zwillingsbruder nun hier ist dem ich die schlimme Kunde über seinen Bruder antragen muss. Der Moment als Bangor Ingwart dann das Amulett geschenkt hat, dass er eigentlich für seinen Bruder gemacht hatte war schon hart Wasser in den Augen – meine Herren ?. Dann das gemeinsame errichten der improvisierten Schmiede, der Kampf gegen den Regen, das erneute Anschüren nach dem ersten Kampf mit dem Wissen, dass die Axt dringend benötigt wird und der Feind naht. Dann das gemeinsame Gebet mir Bangor, noch völlig bestürzt von der Übermacht des Feindes und dennoch getragen von neuer Hoffnung. Und dann natürlich das Fügen der Axt, während der Kampf bereits voll im Gang ist. Der absolute Hammer. Definitiv eine der Topszenen in der Geschichte von Ingwart. Bäm! Bangor, du musst mit Ingwart weiterziehen.
Fazit: Ein super geniales Con, auf dem ich weit mehr spiel hatte als ich aufgrund der Anreise mit Kids zu hoffen gewagt hatte. Danke dass wir dabei sein durften, ich freue mich riesig auf das CM!
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Abschließend noch ein wenig (hoffentlich) konstruktive Kritik, die das Gesamt-Conerlebnis für mich aber nicht schmälert. Ich habe zwei Punkte die ich gerne anbringen möchte, da mich wirklich interessiert wie andere Spieler/NSCs/Orgas darüber denken. Im Folgenden also meine Einschätzung zum Thema „IT-Geldwerte“ und „Spiel am Sonntag“ mit der Bitte um eine angeregte Diskussion (vielleicht in einem separaten Thread).
Grundsätzlich finde ich den Ansatz, dass man in der Taverne auch für sein Essen, Unterkunft etc. bezahlen muss sehr schön. Leider hat das auf dieser Con in meinen Augen nicht wirklich gut funktioniert, wofür es aus meiner Sicht 2 Hauptgründe gab.
1. Wechselkurs: Ich fand es sehr schade, dass statt dem DSA-Wechselkurs 10:1 der Wechselkurs 4:1 festgelegt wurde. Ich kenne das Argument, dass es so einfacher ist auf größere Münzen rauszugeben, leider führt das jedoch dem Problem, dass größeren Münzen wie Silber und Dukate stark entwertet werden und ihr besitz weniger „besonders“ ist, zum anderen führt es – wie vielfach passiert – dazu, dass man für einen Kreuzer kaum etwas kaufen kann, sondern die meisten gleich mindestens Heller verlangen. Dabei ist doch das schöne, dass die Kreuzer auch OT sehr günstig sind und man sich viel leichter tut, einige Kreuzer zu verspielen/versaufen/verschenken oder einfach auszugeben als Heller, Silber oder gar Dukaten. Mit einer 10:1 Regelung könnte Saft 1 Kreuzer, Bier 2 Kreuzer, die Mahlzeit 4 Kreuzer und das Zimmer im Schlafsaal 6 Kreuzer kosten. Für einen Heller bekäme man so tatsächlich einen Gegenwert und Dinge können unterschiedlich kosten, ohne gleich extrem teuer zu sein. Zudem wäre so auch glaubwürdig, dass sich auch der Schweinebauer in der abgelegenen Taverne in den Bergen eine Mahlzeit und eine Unterkunft leisten kann. Ich habe für Essen und Unterkunft 5 Heller gezahlt, was nach dem 4:1 System ja bereits mehr als ein Silber ist – und da hatte ich noch nichts getrunken. Ich würde mir daher wünschen, dass das 10:1 System genutzt wird, und lieber deutlich mehr Kreuzer verwendet werden als Heller und Silber. Auch sehr ich das Problem des „Rausgebens“ nicht so kritisch, denn wenn mehr Kreuzer im Umlauf sind und man für Kreuzer ernsthaft etwas bekommt, kommt man auch seltener in die Verlegenheit wechseln zu müssen. Weiterhin ist es auch OT günstiger viele Kreuzer zu kaufen als viele Heller und die Hemmschwelle IT-Geld auszugeben wird geringer.
2. nicht definierte /stark unterschiedliche Preise: Ebenfalls wäre es sinnvoll gewesen, zumindest die Tavernenpreise aufzuschreiben oder klarer festzulegen. So kostete das Essen einmal zwei Kreuzer, mal zwei Heller. Mal gab es den Käse zu den Nudeln umsonst, mal kostete er einen Heller zusätzlich. Klar macht es keinen Sinn wenn jeder NSC Tavernenpreise auswendig lernt, eine einfache „Speisekarte“ hätte hier vermutlich Abhilfe schaffen können und in Bezug auf das Bezahlsystem ein stimmigeres Bild abgegeben.
Ebenfalls fand ich den Unterschied zwischen Münzgeld und „Papiergeld“ = Steckbriefwerte zu extrem. 50 Dukaten für eine bessere Harlunkin und 100 Dukaten für einen „einfachen“ Strauchdieb fand ich schon sehr hoch. Vergleicht man das mit dem OT-Wert der neuen Dukaten (ca. 7 € pro Stück) müsste man 700 Euro ausgeben, wollte man das in Hartgeld auszahlen. Klar passiert das auf Con nicht, aber es entwertet den einen Dukaten, den der reiche Magier auf Con tatsächlich dabei hat und für etwas „ganz besonderes“ in Aussicht stellt total. Wären die Steckbriefe mit z.B. 5 und 10 Dukaten (oder noch weniger) ausgeschrieben worden wäre das immer noch sehr viel gewesen, aber im Vergleich zum Hartgeld deutlich passender.
Auf der Con ist mit dem Schatz dann auch leider ein entsprechendes Beispiel passiert. Denn im Vergleich zu den hohen „Papierwerten“ (1000 Silber für das Bauen der Axt), waren die gefundenen Zwergenmünzen nicht wirklich wertvoll, trotz der teuren Legierungen. Hätten die Zwerge 20 Silber verlangt, hätte man sie mit den zwei Goldstücken aus dem Schatz bezahlen können und den Rest unter den Findern verteilen. So gingen die sehr schönen Münzen komplett zurück an die Orga und kamen kaum ins Spiel. Ich denke auch, dass das Erfolgsgefühl unter den Findern des Schatzes (zu denen ich nicht gehörte) größer gewesen wäre wenn man zumindest einen kleinen Teil bekommen hätte den man dann auch auf weitere Cons mitnehmen hätte und stolz von der Schatzsuche berichten können.
Der andere Punkt - Bezüglich des Spiels am Sonntag war ja angekündigt, dass wir Sonntag bis 13.00 Uhr spielen. Wenn ich hier an „früher“ zurückdenke – z.B. die Heldentrutzreihe – bedeutete das, dass der Sonntagmorgen wie der Samstagmorgen behandelt wurde. Alle waren IT bis zum Ausruf des OT. Wenn jemand früher weg musste hat er zumindest versucht das IT nicht zu stören. Diesmal war es zumindest nach meinem Empfinden so, dass für einige das Con trotzdem Sonntag früh schon rum war. Wir haben uns und die Kids nochmal voll gewandet und ja, es gab auch noch wenige Szenen. Doch parallel zu den IT Szenen wurde sich bereits vielerorts OT unterhalten, einige waren noch Semi-IT (OT-klamotten mit Umhang o.Ä.). Rückblickend wäre es sinnvoller gewesen, sich nicht mehr zu gewanden und gleich zusammen zu packen. Gerade bei einer Fahrzeit von über vier Stunden ist es deutlich angenehmer früh weg zu kommen. Ich will damit nicht sagen, dass Sonntags nicht gespielt werden soll, ich wäre wenn nur stark für eine konsequente Umsetzung. Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit, einen IT-Bereich (wie den Tavernenraum) für Sonntag zu definieren, der dann von Frühabreisern nicht mehr OT betreten wird um den Verbleibenden noch ambientiges Spiel ohne Störung zu ermöglichen.