Charakter Dilemma

  • Guten Tag,

    ich wollte mal Nachfragen ob ihr schon mal den Fall hattet, dass ihr einen Charakter erstellt hattet ihn einige Abende gespielt habt und sich dort schon ein Ende des Charakters heraus kristallisiert (also ein Happy End).

    Folgendes mein Charakter ist ein Anwärter von Deveron und hatte einen Auftrag einen Schwarzmagus zu töten, der auffällig wurde. Das ganze entpuppte sich aus relativ großes Desaster, weil derjenige den er hätte töten sollen eigentlich auch nur ein Mitkämpfer war gegen seinen Bösen Vater.

    Dieser so genannte Vater versuchte das gesamte Volk zu unterdrücken und aus alleiniger Herrscher akzeptiert zu werden.

    Mit Intrigen, Mord ect. was alles nötig war.

    Am Ende wo sie den geschlagen hatten wurden sie sozusagen als Helden gefeiert.

    Zwischenzeitlich hat er sich in eine Junge Adelige verliebt, dessen Hand im sogar versprochen worden war am Ende wenn sie siegreich waren.

    (Das ganze ist kein offzielles Abenteuer ausgedacht von unseren Meiser in einer Globule)

    Das Problem ist er hat dort alles eine Frau, Ruhm, Geld und ein Zuhause mit Freunden die Leute dort kannten keine Magie, deswegen war es für den bösen Magus so einfach die Ordnung zu ergreifen. Also würde er als Magier auch noch ein Beschützer für die Leute sein ...

    Das ist doch ein guter Abschluss oder?

    Ich weiss nämlich nicht wieso er nochmal nach Aventurien zurückkehren sollte, wenn er nun alles hat.

  • Wenn du das Gefühl hast, dass es hier zu Ende ist, dann ist es zu Ende für diesen Charakter.

    Eventuell ziehen ihn ja aber seine Verpflichtungen zurück nach Aventurien. Elgarstyn ist sicher nicht glücklich, wenn einer seiner Obskuromanten (die er ja vermutlich an einer Hand abzählen kann) sich zur Ruhe setzt.

  • Ich hatte einen ähnlichen Fall. Ich hatte eine Wanderbardin, und ihr höchstes Ziel war es eigentlich, Hofbardin zu werden. Dieses Ziel hatte sie nach 3 Abenteuern erreicht. Damit war kein Grund mehr für mich gegeben sie zu spielen, weil sie ihr Lebensziel erreicht hatte. Das ist dann ja auch ok man muss einen Char der einen schönen Abschluss hatte nicht zwingend weiterspielen. Sprich es mit deiner Gruppe und deinem Meister ab und erstelle dir nen neuen. Sollte es später noch Möglichkeiten geben in die Globule zurückzukehren solltest du das auch mit deinem Meister absprechen. Dann kannst du ihn als NPC für spätere Abenteuer ja einfach spielen.

  • Ebenso kann ja ebenfalls in der Globule etwas passieren, das ihn hinauszwingt, zum Beispiel, dass er als einziges Wesen in der Globule nicht altert, während seine Familie an Altersschwäche stirbt und er deshalb wieder aufbricht, um in "seiner" Welt zu leben wo auch er irgendwann altern kann, aber auch eine längere Kampagne in der Globule wäre möglich. Genausogut kann eine Globule instabil sein oder seine Frau die Welt ihres Mannes erkunden wollen.

    Im Allgemeinen schlage ich dir vor, mit deinem SL Mal zu sprechen, dass dein Char in der Globule bleiben möchte, du aber den Char gerne weiter spielen würdest. Weis ihn auf die Problematik hin und mach vllt einen Vorschlag, wie der Char doch noch auf Abenteuer ziehen kann. Denn am Char kann man nichts ändern, nur an den Abenteuern. Und vllt hat der SL ja sogar schon einen Plan, man weiß es nie :/

  • Letztendlich ist die Frage, die sich dir stellt: Was geschieht eigentlich nach dem happy end?

    Variante a) wäre ein märchenhaftes Ende à la ...und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Dies würde bedeuten, dass dein Charakter in der Globule bleibt. Alle Abenteuer, die er noch erlebt, finden dort statt, und andere aventurische Helden bekommt er nur noch zu Gesicht, wenn sie sich dorthin verirren.

    Da gibt es trotzdem sicherlich vieles, was er erleben kann, allerdings dann wahrscheinlich eher in einer anderen Gruppe.

    Variante b) bestünde darin, dass er zeitweilig wieder nach Aventurien zurückgeht. Der Grund dafür ist eine Bedrohung von außerhalb bzw. ein Fremdauslöser: Auf einmal ändert sich das Wetter in der Globule und wird zunehmend lebensfeindlicher. Grund dafür ist ein magisches Ritual, welches in Aventurien stattfindet und unbeabsichtigt die Elemente in der Globule durcheinanderbringt; Feinde, die er sich in Aventurien gemacht hat finden einen Weg in die Globule und bedrohen die Bewohner um an ihn heranzukommen. Um ihre Anführer zu erschlagen, muss er zurück; Bei einem Spaziergang/ritt öffnet sich ein Riss im Sphärengefüge, der den Helden nach Aventurien zurückreißt. Danach verbringt er Jahre damit von Abenteuer zu Abenteuer zu hangeln und einen Rückweg zu suchen - da fallen euch sicherlich noch andere Ideen ein.

    Variante c): der Held kehrt irgendwann der Globule den Rücken Grund dafür ist er selbst. Zum Beispiel könnte er nach einiger Zeit (Monate, Jahre) feststellen, dass sein Traum doch nicht so toll ist, dass er das einfache Leben als unbekannter Abenteurer doch bevorzugt; Er stellt fest, dass ihn das Leben in der Globule auf lange Sicht krank macht und ihm seine Kraft raubt aufgrund ihrgendwelcher subtiler Unterschiede; oder, als Variante der von Knaeggebein vorgeschlagenen Zeitproblems: Der Held lebt ein erfülltes Leben in der Globule, altert mit den anderen ganz normal und stirbt schließlich - nur um in Aventurien jung wieder aufzuwachen und festzustellen, dass er einige Zeit im Koma lag. Dann wird er sich sein Leben lang fragen ob die Erinnerungen nur ein Traumgespinnst waren, oder ihm wirklich passiert sind... Je nachdem, wie tragisch man es haben will.

    Du siehst, Möglichkeiten gäbe es einige deinen Helden wieder in Aventurien einzubinden. Die Frage ist nur, ob du ihn in Aventurien weiter spielen möchtest, oder ihm seinen Ruhestand gönnst.;)

    "Es gibt keine Zufälle" M. Wittgenstein

  • Ein Charakter ist keine reale Person. Charaktere in Geschichten, egal ob Film, Roman, Theater oder Rollenspiel, sind Vehikel um eine Geschichte zu transportieren. Wenn sie ihre Schuldigkeit getan haben nimmt man den nächsten. Der Charakter hat keine Rechte.

    Wenn der Spieler also der Meinung ist das die Geschichte seines Charakters an dieser oder jener Stelle enden sollte, dann sollte es auch genau so sein.


    Lieber einen neuen Charakter, der in den neuen und weiteren Fluss der Kampagne passt und eigene, frische und neuartige Dynamik mit sich bringt, als einen alten Charakter ohne guten Grund und aus halbgarer Motivation weiter zu schleifen.

  • Ich hoffe ja nicht, dass mit Wohnort, Partner und Nachwuchs meine Geschichte jetzt zu Ende ist und ich gefälligst nichts mehr zu erleben habe. Also wie oben schon geschrieben. Da kann weiterhin so viel passieren... gerade, wenn es sich eh alles ein SL ausgedacht hat, dann könnte diese Situation genauso erst die Grundlage für das 'echte' Abenteuer sein. Glückwunsch sie haben den Prolog erfolgreich beendet. Jetzt geht es erst richtig los.

    Hat die Adelige eigentlich irgendjemand mal gefragt, ob sie heiraten möchte?

    Warum aufhören solange der Spieler noch Spaß am Charakter hat? Bei uns ist eher normal, dass die Charaktere ein Zuhause haben mit Familie und/oder eigenen Kindern. Zu dem sie immer wieder zurückkehren oder die Soff für genügend Geschichten und Motivationen bieten.

    'Will weiter Abenteuer erleben' ist auch eine gute Motivation. Bei jemanden, der sonst in einer Globule wohnt sogar recht einfach, weil er echt gerade dort auftauchen kann wo ein Abenteurer gebraucht wird!

    I ♡ Yakuban.

  • Die Adelige und er haben sich ineinander verliebt, also beide Parteien.

    Das interessante am ausspielen war ja das er keinen Stand hat. Am Anfang weder dort noch Zuhause, er ist eigentlich ein nichts und sie ist die höchste mitunter nach ihrem Vater.

    Anfangs war es wie man sich denken kann eher eine sehr Chaotische Verbindung mit sehr vielen Problemen Vater, Bruder...

    Mit der Zeit hat sich zumindest der Vater schon damit abgefunden dort nicht mehr viel erreichen zu können. Da er nun auch dort als Held gefeiert wird und somit es keine direkte Schande mehr für die Familie ist. Beginnt der Vater ihn langsam ins Regiement mit einzuführen.

    Das wieder evtl. irgendwann zu Problemen führen kann, wegen seinen Sohn.

    Der Sohn hatte allgemein nichts gegen meinen Charakter die verstehen sich sehr gut, aber kommen sich oft in die Haare wegen seiner Schwester. Anders wie sein Vater hat er halt erhofft das da noch mehr für die Familie rausspringen bzw. für ihn, weil ursprünglich hatte er die Nachfolge seines Vaters baldigst anzutreten.

    Ich muss mir das echt genau überlegen, ich mag den Charakter sehr und auch das zwischen den beiden ausspielen war lustig. Aber bald ist ein Meister wechsel und dort wird das ganze eher mit NPC`s sehr flach gehalten.

    Da geht's meistens um die Grundgruppe.

    Daher kann ich selber nicht abwägen, wie genau der Held mir dort Spaß macht.

    Danke für eure Meinungen ich muss drüber nachdenken

  • Charaktere müssen nicht immer logisch handeln. Das ist eher so ein Spieler Ding, das man meint jeder Schritt den der Held mal gemacht hat oder macht muss irgendwie logisch aus den vorherigen folgen. Schaut man sich mal den Lebenswandel historischer Persönlichkeiten die irgendetwas tolles vollbracht haben an, finden sich darin öfters irgendwelche Brüche. Wenn du den Charakter weiter spielen willst lässt sich das alleine schon damit begründen das er nach Aventurien, seine Heimat, zurück will, das im das Dauerhafte Leben in einer Globule seltsam erscheint, das er einfach mal wieder raus ins Abenteurer Leben will und so weiter...