Fragen zu Begabungen und BGB

  • Ich bin gerade dabei mir einen Charakter für ein neues Abenteuer, das demnächst starten soll, zu erstellen. Wir werden mit bereits erfahreneren Helden starten, entsprechend wird es noch mal einen ordentlichen Haufen APs geben. Mit dem Meister ist bereits abgesprochen, dass am Ende ein Korgeweihter dabei raus kommen soll.

    Der Werdegang des Charakter soll etwa so aussehen: Gebürtig in Selem in ärmlichen Verhältnissen. Nachdem die Stadt ja mehr oder weniger eine Cthulhu-Vorlage ist, gibt es viel Antrieb einfach nur von dort weg zu kommen. Durch die Al'Anfaner vor Ort bekommt man mit, dass man dort scheinbar sogar als Söldner schon sehr gut verdient (Dass das so pauschal nur auf die Dukatengarde zutrifft, ist einem nicht bewusst). Also verkrümelt man sich mit ein paar anderen Kindern/Jugendlichen eines Tages aus Selem um nach Al'Anfa zu reisen. Dort angekommen, landet man beim Schwarzen Bund des Kor. Der Kanonenfuttertruppe. Die Freunde werden verheizt und einer nach dem anderen stirbt, bis nurnoch man selbst übrig ist, ohne den erhofften Reichtum gefunden zu haben. Desillusioniert und das eigene Ende suchend geht es daraufhin in die Arena. Dieses findet man dort jedoch nicht, sondern seine Bestimmung als Geweihter des Kor.

    Als ich nun Wege der Helden durchgeblättert habe um zu schauen wie ich die Idee am besten auf einen Charakterbogen bekomme kamen zwei Fragen auf:

    Ist eine Breitgefächerte Bildung als Söldner (Schweres oder leichtes Fußvolk)/Gladiator (Al'Anfa) sinnvoll?

    In den beiden Professionen kommt es ja doch zu großen Überschneidungen, ist da eine BGB dann noch sinnig? Bei zwei Professionen die weiter auseinander liegen (der Dieb/Wirt... :/) erscheint es mir sinniger als bei zwei Kämpfern. Von der Idee her finde ich es schon stimmig. Ewig war er nicht Söldner bevor es in die Arena ging. Wobei man sich auch fragen kann inwieweit er da vielleicht auch einfach sein bereits erlerntes Handwerk weiter geführt hat, anstatt noch mal etwas Neues zu lernen.

    Lohnt sich eine Begabung in einem einzelnen Waffentalent (z. B. Begabung in Anderthalbhändern)?

    Nachdem ich finde, dass der Vorteil sehr wenig rollenspielerischen Mehrwert hat, betrachte ich ihn auch ganz nüchtern nach seiner Effizienz. Meine Wahrnehmung ist, dass es schon dauert bzw. schwer ist, auf wirkliche hohe TaWs zu kommen, entsprechend mager wirkt die AP Ersparnis. Der Bonus, dass man nun bis zu einem TaW von höchster beteiligter Eigeschaft +5 anstatt +3 steigern kann, scheint auch nicht so bombastisch zu sein. Immerhin erhöhen sich ja auch die Eigenschaftswerte mit der Zeit, so dass man wohl eher auf das Problem stößt, dass der Meister erst mal keine weitere Steigerung zulässt, als dass man wirklich an die Obergrenze stößt.

    Danke schon ein mal für eure Antworten. :)

  • Überschneidungen bei einer BGB sind geradezu der Idealfall, da man höher (AA) bzw. gezielter (AP der BGB dürfen nur in Fähigkeiten der 2. P investiert werden) steigern darf bzw. sich gleichwertigen Ersatz (bei Vorteilen, SF etc.) aussuchen kann.

    Ein Zwerg bekommt die BGB Wundarzt beispielsweise praktisch umsonst, da er zwei mal Krankheitsresistenz bekommt und so die GP einmal wieder raus bekommt (zusätzlich aber die AP, SF etc. mitnimmt). Zweimal das gleiche Waffentalent zu haben, erlaubt es die extra AP in dieses Talent zu stecken und nicht in "irgendwas anderes". Doppelte SF führen zu SF die man sich aussuchen kann und SF nach Wunsch (im Rahmen der üblichen begrenzenden Regeln versteht sich) sind üblicherweise die, die man auch wirklich haben möchte.

    Aber:

    entsprechend wird es noch mal einen ordentlichen Haufen APs geben.

    in diesem Fall sind "noch mehr AP durch die BGB" gar nicht so dringend erforderlich. Da der Gladiator die deutlich bessere Profession (automatische Vorteile für lau) ist, würde man diese im "Einzelprofessionsfall" wählen. Unter diesem Gesichtspunkt musst Du abwägen, ob der Söldner (mit den Verbilligungen für SF usw. wohl grob 1000-1500 AP mehr als ohne BGB) Dir ca. 15 GP wert ist.

    Die Quote AP zu GP ist also nicht schlecht, aber AP gibt es später noch, Vorteile die man nur für GP bekommt aber nicht mehr.

    Anders ausgedrückt: Wenn Dir für ca. 15 GP (genauer Wert je nach BGB Kombination) kein anderer Vorteil (Vorteile) besser gefällt, kannst Du die BGB nehmen.

    Je mehr Extra AP ihr aber bekommt, desto weniger entscheidend fallen die rund 1000-1500 AP ins Gewicht (bei 1000 AP fallen sie mehr auf, als bei 5000 oder 10000 AP). Ein weiterer Entscheidungspunkt ist natürlich der Geweihte: je schneller Du diesen spielen möchtest und den Söldner/Gladiator hinter Dir lassen möchtest, desto eher solltest Du mehr solltest Du zu einer teuren BGB greifen (-> viele Extra AP, Voraussetzungen für Spätweihe und nötige AP schneller erreicht).

    Solltet ihr wirklich einen "ordentlichen Haufen AP" bekommen, sollte es kein Problem sein gleich mit dem Geweihten zu starten.

    Solltest Du Dich gegen eine BGB entscheiden, kannst Du den Söldner mit den Start AP bzw. den "Haufen AP" problemlos nachbilden. Wähle einfach den Gladiator und steigere typische Söldnertalente (meist solche mit hohem Bonus) einfach so. Der Rest ist einfach Geschichte (es muss nicht unbedingt Söldner BGB Gladiator auf dem Bogen stehen, um Deine Geschichte um zu setzen).

    Ich persönlich würde mich eher dafür entscheiden und die ca. 15 GP lieber in Vorteile stecken, die meinen Helden unterstreichen. Bei einem Geweihten könnte ich mir z.B. Wohlklang gut vorstellen. Eine angenehme und sich abhebende Stimme hilft schon mal dabei einen Kriegsmüden wieder auf Kurs zu bringen, sowie bei allerlei anderen Verhandlungen. Vielleicht singt er aber auch einfach nur gerne Soldatenlieder. ^^ Nur ein Beispiel. Es gibt mMn aber sehr viele Vorteile, die aus einem Helden etwas besonderes machen. Nur Kampfsachen wären mir zu wenig.

    @ Begabung

    Die Ersparnis ist in der Tat weniger wichtig, als der höhere TAW. Zwar steigen die EW und damit auch die Höchstgrenze für TAW, aber in der Regel lohnt es sich nicht, nur für mehr TAW eine teure EW zu steigern. Gerade im hohen Bereich wird das auch richtig teuer. "2x keine Eigenschaft steigern zu müssen" spart da schon sehr viele AP (und natürlich auch Zeit um die ganzen AP erst mal zu verdienen).

    Letztendlich geht es vor allem um die Frage: "Möchte ich einfach nur sehr gut sein oder zu den Besten an dieser Waffe gehören?".

    Zumindest in unserer Gruppe ist der TAW mehr als die "10% bessere Chance". Es macht einen Unterschied ob man die Kämpferische Legende oder nur der lokale Matador ist (siehe WDS S. 12 Kasten). Solltet ihr mit Lehrmeistern spielen, spart man neben AP natürlich auch wertvolle ZE und Gold (da niedrigere AP Kosten als Berechnungsgrundlage).

    Solltet ihr auf lange Sicht niemals an der Höchstgrenze ankommen, würde ich einen anderen Vorteil wählen. Je schneller diese jedoch zum Flaschenhals der Entwicklung wird, desto eher lohnt sich der Vorteil.

    Meine Kämpfer die hoch hinaus wollen (also denen gut nicht gut genug ist), haben diesen Vorteil immer. Das man auf dem Weg immer wieder ein paar AP für andere Dinge mehr als normal hat, ist mEn auch nicht verkehrt. 20 AP sind nicht viel, aber der Unterschied zwischen TAW 0 und 4 in einem B Talent macht den Held immerhin von einem Nichtskönner zu einem Amateur.

  • Damit sich die Begabung rechnerisch bei der TaW-Steigerung lohnt, muss man schon wirklich hoch steigern, das stimmt.

    Andererseits kann man dann im Spiel beständig AP sparen. Bis man in die schwarzen Zahlen kommt, dauert es und man muss mehr wollen als TaW 16-18.

    +5 statt +3 finde ich schon relevant, denn ob man TaW 20 bei dem höchsten Attribute auf 15 oder auf 18 hat, das spart schon eine Menge AP und macht den Vorteil rechnerisch früher lukrativ.

    Außerdem hat man auch den erwähnten Vorteil (neben dem eher Flair-Umstand, dass man mit einer Begabung beschreiben kann, dass der Umgang recht leicht von der Hand geht), so ihr mit Lehrmeistern spielt: höheren TaW zu erreichen dauert weniger lange, man muss also weniger Zeit und potentiell Geld dazu aufwenden. (Wenn ohne ZE und Lehrmeister gespielt wird, ist das natürlich von keiner besonderen Relevanz mehr.)

    Im Falle des Al'Anfaner Gladiatoren ist die BGB besonders teuer, da er mit 14 GP + BGB daher kommt. Dafür würde er auch zusätzliche 3 AuP, 1 LeP, Eisern und Zäher Hund bringen. Hast Du Eisern schon gekauft, würden 7 GP frei werden.

    Dank wieder der 14 GP (die reell vielleicht nur 7 kosteten) + BGB gibt es viele AP. 4 SF werden zu verbilligten SF, wovon der Söldner eine automatisch und eine verbilligt schon mitbringt, eventuell kann man dann gegen passende SF zu gleichen Kosten tauschen (feste Regeln gibt es zu verdoppelten vergebenen SF, nicht zu verbilligten, bzw. eine automatisch, eine verbilligt).

    Ob man die GP dafür haben möchte, muss man natürlich selber wissen, was das Konzept gerne sonst noch an Vorteilen hätte. 1000 AP werden mEn immer stets 1000 AP mehr bleiben, die noch dadurch "versüßt" werden, dass man mehr SF und LeP und AuP hat, für die andere mit 1000 AP weniger u.U. auch noch AP zahlen.

    Dafür hatten sie bei der Generierung Punkte für andere Vorteile.