Was wird aus Cankuna-Ha ?

  • Heyho!

    Mich überkam grad spontan die Lust eine tragische Rollenbiografie zu schreiben und nun frage ich mich, was aus meinem kleinen Waldmenschen Cankuna-Ha werden kann ... vielleicht ja sogar ein Held den man in meine Gruppe mit einbinden kann?

    Mein Name ist Cankuna-Ha.

    Ich ziehe durch die Lande, um meine Zugehörigkeit zu finden. In dieser Welt bin ich auf der Suche nach einem Zuhause, auf der Suche nach einer erfüllenden Aufgabe.

    Ich wurde bei meinen Eltern im Regengebirge geboren. Mit unserem Stamm zogen wir umher und lebten im ständigen Überlebenskampf mit der Natur. Unser Stamm war nicht groß, aber doch eine Gemeinschaft. Eine große, glückliche Familie.

    Bis sie kamen. Sie, die Jäger. Jeder fürchtete sie. Wenn sie mit ihren Rüstungen kamen, mit ihren scharfen, metallenen Schwertern. Sie kamen uns zu unterwerfen. Sie kamen unser Leben zu verkaufen, an reiche Leute aus dem Norden, aus der fernen Stadt Al’Anfa. Damit wir für sie arbeiten, damit wir ihnen gehören. Oft hörte ich schon als Kind die schrecklichen Geschichten der Jäger, aber ich hatte sie nie selbst zu Gesicht bekommen.

    Als ich noch ein kleiner Junge war, im Alter von vielleicht sechs Jahren kamen sie. Sie kamen des Nachts. Sie brachten Feuer und Zerstörung und sie nahmen alle mit. Sie kriegten uns alle.


    Unser ganzer Stamm war gefangen, war verloren. Wir wurden auf ein Schiff verfrachtet, alle in einem engen Frachtraum.

    Alle Hoffnung war verloren. Dunkelheit umgab uns, nichts als Angst und Dunkelheit. Oben auf Deck hörte man die Jäger lachen. Sie machten sich über uns lustig, über unsere Angst. Über unser Leiden lachten sie nur. Ihre fremden Stimmen und hasserfüllten Gesichter mit denen sie so abfällig auf uns herabsahen wenn sie uns „fütterten“ wie sie es nannten. Sie bewarfen den Stamm mit dem, was von ihrem Fraß übrig geblieben war.

    Als schon jede Hoffnung verloren war, als jedes Licht in der Dunkelheit erloschen war und die Schwachen und Alten langsam verendeten, da hörten wir sie. Die Jäger schrien aufgeregt auf dem Deck. Panisch stürmten sie hin und her und plötzlich hörten wir von weiter weg, von außerhalb des Schiffes Stimmen. Sie schrien, sie schienen aggressiv, zum Kampf bereit, so, als wollten sie uns jeden Moment angreifen. Und dann hörten wir, wie Taue durch die Luft schwangen, dumpfe Aufprälle auf dem Schiff. Das Geklirr und den Kampfeslärm von aufeinander schlagenden Säbeln. Wir hörten Männer sterben und schreien, leiden und kämpfen.

    Nach einer schier endlosen Zeit des Wartens in der einsamen, bedrohlichen Stille nach dem Kampf öffneten sich die Klappen des Lagerraums. Blut tropfte von ihnen herab und ein Gesicht starrte uns entgegen. Ein wettergegerbtes Gesicht voller Narben und doch, in diesem Gesicht sah ich Hoffnung. In diesem Gesicht sah ich Erfahrung, sah ich stolz, sah ich Leben, sah ich meine Bestimmung. Das Gesicht wurde umrahmt von feuerrotem Haar und ebenso feurigem Bart, zu drei mächtigen Zöpfen geflochten. Weitere starke Arme zogen uns nach und nach aus dem Frachtraum und wir kauerten an Deck, zu verängstigt um etwas zu unternehmen, zu traumatisiert um zu sprechen.


    Die neuen Männer waren gut zu uns. Man gab uns Decken und etwas zu Essen, unsere Verstorbenen wurden in einem Beiboot auf See geschickt und dann in Brand gesteckt.

    Unter ihnen waren auch meine Eltern. Ich war allein. Allein in einem fremden Teil der Welt. Das Gesicht des Mannes gab mir Kraft. Ich erinnerte mich oft an ihn und eines Tages traute ich mich und setzte mich zu ihm und seinen Männern an Deck, abseits von meinem Stamm.

    Die Männer sprachen eine fremde Sprache, doch sie wirkten herzlich und ich fühlte mich willkommen. Sie gaben mir von ihren Speisen und ihrem merkwürdigen Getränk. Es brannte in der Kehle und die Männer lachten, als ich mein Gesicht verzog.

    Obwohl ich sie nicht verstand und sie mich nicht, konnte ich lernen, dass ihr Anführer, der Rotbart mit dem Hoffnungs-Gesicht Torgal hieß. Ich konnte auch verstehen, dass sie aus einem weit entfernten, kalten Ort kamen, den sie Thorwal nannten.

    Ich konnte ihnen sagen, dass meine Eltern fort bei Kamaluq waren und der kleine Cankuna-Ha jetzt alleine.

    Nun in diesem Sinne ^^ Ich freue mich auf eure anregungen und Ideen!!

    "Den Tod als Gewissheit. Geringe Aussicht auf Erfolg. Worauf warten wir noch?" ~Gimli

  • Also das wichtigste, dass er noch besitzt ist sein Tapam. Und sein Tapam-Name. Das sollte auch aus der Logik heraus das Einzige sein, was er als kulturelle Integrität aus seiner Heimat mitgenommen hat. Denn für vieles mehr war er praktisch zu jung, als dass es nachhaltiger wirkt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein kleines Kind die Tiefe und den nutzen diverser Rituale und Fetische versteht. Dieses Wissen verblasst und er wird ein kultureller Mischlung aus vielen Einflüssen, die wieder auf ihn einprasseln. Außer er sucht seine Vergangenheit und macht sich wieder auf den Weg in den Dschungel. Dort könnte er auf unerwartete Feindschaft treffen, denn nicht jeder Stamm, nicht jede Sippe mag seiner Familie freundlich gestimmt gewesen sein.

    Eig. ist dies der klassische Einstieg, um auf einem Piratenschiff Karriere zu machen. Ich persönlich finde es etwas zu klischeehaft, aber Klischees sind ja nicht immer verwerflich. Ist auch immer eine gute Orientierungsmöglichkeit.

    Im Grunde könnte er sogar ganz beliebt werden. Waldmenschen sind verdammt wendig und beweglich. In den Seilen eines Schiffes wird ihm keiner etwas vormachen. Er klettert schneller als jeder andere und ist mutiger, was große Höhen angeht. Und vielleicht hat man ihm auch in jungen Jahren schon das Schwimmen beigebracht, weswegen er einer der wenigen auf dem Schiff ist, der sich ohne Hilfe über Wasser halten kann.

    Sind jetzt mal so meine Ideen dazu.

    There are some battles that you can never win. Trying to explain jokes is one of them.

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    Soldier: "Surrender or be annihilated!"

    Commanding Officer: "They want to surrender?"

    Soldier: "No Sir, they want us to surrender..."

    Commanding Officer: "NUTS!"

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    'Ich stimme nicht mit dem überein, was du sagst. Aber ich werde bis zum Tod dafür kämpfen, dass du es sagen darfst.' - Voltaire.

  • Wenn die Thorwaler schon Sklavenschiffe angreifen und die Sklaven befreien, sollte sie auch das nächste Land anlaufen, oder gar zurück segeln, um die Befreiten tatsächlich irgendwo in heimatlichen Gefilden freizulassen. Denn aus Fesseln befreien und dann sich selber überlassen, ist auch nicht nett, gerade je nachdem, wo das Schiff gekapert wurde.

    Cankuna-Ha könnte also wieder zurück nach Hause.

    Vielleicht fühlt er sich in der Schuld bei den Thorwalern, oder stellt fest, dass die Welt groß und weit und viel bieten mag - gerade wenn die Eltern tot sind - und er bei ihnen bleiben mag. Mit 6 dürfte er für solche Sichtweisen aber wohl noch zu jung sein.

    Aber andererseits ist er so jung genug, um von einem Thorwaler, oder nach Umwegen von jemand ganz anderen unter die Fittiche genommen zu werden. Ein elternloser, verängstigter kleiner Junge ... dem nimmt man sich vielleicht gerne an. Dann kann er noch in einer anderen Kultur aufwachsen, einen anderen Namen erhalten, und vom Seemann über Pirat alles mögliche werden, je nachdem, wo es ihn unter welchen Umständen hin verschlägt.

    Dann wäre vom Waldmensch nur das Aussehen (also regeltechnisch die Rasse) und eine ferner werdende Erinnerung übrig.

    Persönlich finde ich ja Sklavenjäger (oder Orks) und ermordete Eltern eher unspannend, da das unter SC in allen Aventurien sehr weit verbreitet ist.

    Vielleicht sind es ja die lebenden Eltern, die sich in der Lebensschuld sehen und samt Kind einem Retter folgen? Ich für meinen Teil finde es halt schöner, wenn Familie noch da ist. :)

    Darüber kann auch im späteren Leben mehr Waldmenschen-Flair an den Sohn vermittelt werden, falls irgendwo ganz anders gelebt wird.

  • Falls es irgendwen interessiert:

    Die Geschichte hat sich in Absprache mit unserem Meister dahingehend weierentwickelt, dass er von den Thorwalern zu einer Gjalskaländerin gebracht wurde die ihn dann großgezogen hat. Weil ich so etwas endlich mal spielen wollte, habe ich meinen Waldmenschen mit Gjalskaländerkultur dann einfach zu einem Durro-Dun gemacht ... sein Tapam entspricht natürlich dann auch seinem Odun, so dass es zumindest minimal Sinn ergibt :)
    Sein Name wurde dem "Ernsthaftigkeitsgrad" der restlichen Namen innerhalb der Gruppe (z.B. Opa Olginwurz) angepasst und er heißt nun Canka-Rate.

    "Den Tod als Gewissheit. Geringe Aussicht auf Erfolg. Worauf warten wir noch?" ~Gimli

  • Von den Thorwalern zu den Gjalskern? Nach offiziellen Setzungen, falls relevant für euch, sind die Feinde bis aufs Blut (aus religiösen Gründen).

    Warum denn soweit weg? Warum, so interessiert mich, wurde er nicht im Süden an Land gebracht, oder gar nach Hause? Wollte er nicht, oder was für Gründe gab es dafür?

  • Alsu:
    Dass die beiden Völker (Thorwaler und Gjalsker) sich nicht soo gut leiden können ist uns schon klar, aber meine Idee war halt, dass der Käpten des Schiffes etwas mehr für diese Tierkriegerin übrig hat und andersrum ^^ Da die Durro-Dun nur noch selten bei ihren Leuten leben hielt ich das für möglich :0

    Er ist nicht wieder zurück in den Süden, weil er sich auf der Schifffahrt zurück in die Heimat mit dem Käpten "angefreundet" hat und der Thorwaler sich dann seiner angenommen hat. Er konnte auf dem Schiff allerdings auch keinen kleinen Jungen gebrauchen und hat ihn dann halt bei seiner "Geliebten" "abgegeben", die ihn dann großzieht.
    Ja xD, mir ist klar, dass diese Geschichte wenig Sinn ergibt, aber ich mag sie irgendwie trotzdem und ich finde darauf kommt es an :)

    "Den Tod als Gewissheit. Geringe Aussicht auf Erfolg. Worauf warten wir noch?" ~Gimli

  • Wichtig ist, dass du damit Spaß hast und vll den anderen Mitspielern die abweichungen vom offiziellen Aventurien einmal darlegst. Damit die nicht denken, es sei normal so. Ich mache auch gerne immer mal etwas, das nicht ganz so Regel- oder Satzungskonform ist. Bzw. schreibe mir Dinge dazu, an die die Redaktion nicht gedacht hatte.

    There are some battles that you can never win. Trying to explain jokes is one of them.

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    Soldier: "Surrender or be annihilated!"

    Commanding Officer: "They want to surrender?"

    Soldier: "No Sir, they want us to surrender..."

    Commanding Officer: "NUTS!"

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