DnD goes DSA

  • "What the f**k" würde ich wohl rufen, wäre ich Amerikaner. Im Gegensatz zu mir (zumindest in diesem Fall) tut sich Ulisses nicht so schwer mit Assimilationen. War ich schon überrascht, dass dort bald die deutsche Neuedition von Dungeons & Dragons erscheinen wird und somit die 'historische' Konkurrenz unter einem Dach ist, kommt jetzt eine Fusion, von der ich nie zu träumen wagte... Dabei hätte ich schon vorher misstrauisch werden können. Zufall? Wohl kaum. Ebenso wurde die DnD-Lizenzübernahme sicherlich nicht mit der heißen Nadel gestrickt - und die oben genannte Verbindung einer Ravenloft-Globule mit dem Sternenfall dürfte als Idee sooo neu dann auch nicht sein. Ist DAS also der eigentliche Hintergrund für die "Falling Stars"?

    Da stellen sich ja nun etliche plotbedingte Fragen zur Kompatibilität. Vielleich ja in ein paar Jahren auch nicht mehr, falls DSA5 eingestampft wird und einfach ein Konglomerat aus DSA und DnD als Einheit die Zukunft ist. Noch ein paar Inkorporationen und niemand fragt mehr, welches System man denn spielt. "Ich bin Rollenspieler" dürfte dann die einfache Antwort für alles sein.

    Im Moment habe ich ein ganz schlechtes Gefühl. Konkrete Auswirkungen gibt es jedenfalls jetzt schon für alle künftigen DSA-Publikationen: Die düstere Erotik der Illustrationen wird spröde amerikanisch, die Gewaltdarstellungen vermutlich nicht sonderlich steigen, da diesbezüglich ja auch auf deutsche Befindlichkeiten Rücksicht genommen werden müsste.

    Bin ich der einzige, der die Begeisterung des Herrn Baumstam so gar nicht teilen mag?

    EDIT

    Illustration aus Urheberschutzgründen gelöscht

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

    5 Mal editiert, zuletzt von Zwerg Nase (19. September 2020 um 20:30)

  • Du bist zwei Tage zu spät damit dran, wie auch die rote Überschrift besagt. ;)

  • Ein verspäteter Aprilscherz, pöser Zwerg Nase ! *tadelnder Blick mahnt zu mehr Ernsthaftigkeit*

    Siehst reiten Du, jene neune? Die finster und verloren sind.

    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,

    ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul.

  • Ist das so? Schaut man sich die Entwicklung von DSA5 an kommt es mir wie ein deutsches D&D-Spiel vor.

    Noch mehr neue Zauberkundige, neue Zaubersprüche, neue Götterdiener, neue Wunder etc.

    Ich erinnere mich noch gut an die "nur" ZWÖLFgötter-Zeit mit "nur" knapp 5 spielbaren Geweihten.

    Das was gerade mit DSA passiert -auch wenn immer gesagt wird - das es nur mit dem Basisband spielbar sei - nähert sich für mein Gefühl zu sehr D&D. Und ich kenne Dragonlance und Faerun - selbst diese Welten hatten nicht so viele Götter(diener) wie Dere.

    Ich teile nicht die Begeisterung für neue karmale Geweihte für Saturia oder Golgari. Fehlt eigentlich nur noch Rastullah.

    Es gibt diesen klassischen Spruch: "Weniger ist mehr".

    Mag sein das DSA5 allerine mit dem Basisband spielbar ist - aber in den Regionalbänden werden die "geringen" Ergänzungen bestimmt aufgenommen, verlockend für den Käufer, der sich fragt, was sich hinter Zauberbarden oder wasauchimmer verbergen mag.

    Auch bei D&D gab/gibt es Extrabände für Krieger, Geweihte, Nichtmenschen etc. Ja, den berühmten D&D-Feuerball hat bereits DSA3 an Bord geholt - aber nun ist die Angelschnur ausgeworfen ... und was ich sehe gefällt mir nicht.

    Ich habe einst mich gegen weitere D&D-Abenteuer entschieden, weil ich die Übersicht und den Aufbau von DSA (und vor allem die Storys) besser fand. Natürlich, der allseitsbeliebte D&D-Barde mußte irgendwann an seine kleine Tochter vererbt werden. Hat sicherlich jeder vermißt - ich nicht.

    Nun suche ich verzweifelt das richtige TOR-der-WELTEN das mich aus diesem dungeons-dämonische Spiegeluniverum herausbringt - irgendwo auf der anderen Seite muß das richtige Aventurien liegen ...

    (Nein, ich habe absolut nichts gegen "Fortschritt"; DSA ist seit 1985 gewachsen und erwachsener geworden. Doch man kann es mit der "Vielfalt" auch übertreiben. Bereits mit den DSA4-Wegebüchern könnte man seine Spieler erschlagen - wortwörtlich ;))

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Von D&D wurde hier und da öfter mal was übernommen - der "Seelensammler" aus dem ersten Aventurischen Boten soll wohl auch daher kommen. Insgesamt war DSA jedenfalls kein simples Plagiat auf deutsch. Doch ehrlich gesagt hätte ich mich noch nicht einmal gewundert, wenn der Aprilscherz bitterer Ernst gewesen wäre.

    Fehlt eigentlich nur noch Rastullah.

    Keine Sorge, das wurde schon 2015 auf der RatCon in Aussicht gestellt und kommt garantiert (inklusive karmaler Fähigkeiten) - das Karmakorthäon macht´s möglich :D

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

  • Ulrich Kiesow war der Übersetzer der Basis-D&D-Box! D&D mag zwar die Mutti von ARKANIA (DSA dank Schmidt) gewesen sein, doch hat sich DSA rasch eigenständig davon Dimensionalweit entfernt ... bis man mit DSA4 anscheinend jeden Spieler mit noch so exotischen Wünschen befriedigen wollte, was zu Regelbüchern ausarte, die jeder neune D&D-Edition herangereicht hätte ...

    Gut für uns das DSA5 es besser machen wollte ... Pech für Abenteuer-Autoren und SLs, die bei jeden Abenteuer die wunderbaren Möglichkeiten des "Besten DSA-Regelwerks" berücksichtigen müssen.

    Nebenbei habe ich auch das Gefühl das die "beste D&D / Ad&D"-Zeit längst vorbei ist, seitdem Wizard of the Coast den Laden übernommen hat.

    Bis vor wenigen Jahren gab es die alten englischen Regelwerke, Regionalbände, Abenteuer etc. noch zum Gratisdownload ... die ich glücklicherweise mir nicht entgehen ließ. MATZICA ähnelt irgendwie doch einen fernen Südkontient Deres ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ulrich Kiesow war der Übersetzer der Basis-D&D-Box!

    Umso überraschender finde ich eine gewisse Eigenständigkeit schon zu Beginn - allein die aktive Parade. Der schräge Humor war zwar aus Tunnels & Trolls abgeschaut (was er ja auch übersetzt hat) aber, na ja, in 'germanisiert' :whistling: Empfand DSA jedenfalls nie als platte Kopie.

    ARKANIA (DSA dank Schmidt)

    Meintest du Aventuria? Arkania hieß Aventurien mal auf Englisch.

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

    Einmal editiert, zuletzt von Zwerg Nase (17. April 2017 um 01:01)

  • Arkania arcanum est? Irren ist aventurisch? Von wegen da lachen die Römer.

    Als D&D-Spieler -und Meister- las ich (früher) nie durch, wer was wo übersetzt hat. Deswegen war ich sehr überrascht - und mußte es sofort überprüfen - das in einem Bericht stand, daß DSA-Schöpfer Kiesow D&D einst übersetzte. Mag es noch mit der Basis-Box Ähnlichkeiten (gerade die klassischen Monster) geben, veränderte sich bereits mit der zwölfgöttlichen Welt Aventurien 1985 die Wege. Auch die erste Reisekampagne (Orkland) ging vom üblichen D&D-Zirkus weg. Der Rest ist Rollenspielgeschichte.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Das was gerade mit DSA passiert -auch wenn immer gesagt wird - das es nur mit dem Basisband spielbar sei - nähert sich für mein Gefühl zu sehr D&D. Und ich kenne Dragonlance und Faerun - selbst diese Welten hatten nicht so viele Götter(diener) wie Dere.

    Sicher? Zugegeben ich bin jetzt ein paar Jahre aus D&D raus, aber gerade Faerun hatte extem viele Gottheiten. Meiner Ansicht nach mehr als Aventurien. Wenn man jetzt ganz Dere hinzunimmt, könnte DSA durchaus gleichziehen oder es überflügeln, aber sonst? Ok, genauer beschrieben war im Kampagnen-Set Vergessene Reiche vor allen Dingen die Hauptgottheiten und großer Rest kam per Tabelle hinzu. Aber da man vor allen Dingen Kenntnis über die Domänen und ein paar andere spezifische Dinge der Gottheit brauchte, um einen Kleriker davon zu spielen und sonst auf die klerikalen Zauber des D&D-Spielerhandbuchs zurückgriff, war das ja kein Hindernis. Mit Götter & Kulte kamen dann noch weitere Götterbeschreibungen dazu. Allein durch die Tabellen im Kampagnen-Set habe ich fast 60 verschieden mögliche Kleriker. Und das war nur das faerunische Pantheon. Die Kleriker der Pantheons der verschiedenen nichtmenschlichen Rassen und anderer menschlicher Pantheone sind da noch gar nicht aufgeführt. Wobei sich der Kenntnisstand auf D&D3.5 bezieht, wie es vorher oder nachher aussah entzieht sich großteils meiner Kenntnis.

  • Warum mochte ich DSA-Priester - weil es keine klerischen Zauberer waren - sondern noch mit "freien" Wundern werfen konnten. Weil jede Gottheit andere Wunder anbot. Bei D&D/Ad&D waren Kleriker göttlicher Zauberkundige ... egal welcher Gottheit sei angehörten; druften dagegen Rüstungne tragen aber keine Schneidwaffen benutzen. Hammer und Streitkolben waren der Renner. Stock und Dolch für den Magier.

    Obsidiandolch für den Druiden ... nein, bereits mit dem zauberhaften Zauberstab ging DSA eigene Wege.

    Gab es anfangs noch viele Artefakte - besucht mal das Labyrinth von Warunk! - ging dieser D&D-Wahn allmählich zurück. Dieser Artefaktsammeltrieb, der irgendwie zu D&Diablo gehören mag, vermißte ich bei DSA nie. So blieben auch einfache Gegner wie Wölfe oder Ork gefährlich und verkamen nie zu Monsterfutter.

    Aber was D&D einst war Einsteigerfreundlich, und das konnte DSA ab DSA3 nie mehr sein. Eine Box mit ein Heft für den Meister (inkl. grobe Regionbeschreibung und Miniabenteuer) und ein Heft für die Spieler reichten völlig aus - für die Basisspiele. Dann folgte die Experten-Box ... übrigens nicht teuer - damals um 1985. ;)

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    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Nun, ich habe durchaus weniger Probleme mit der Regelangleichung von Götterdienern und Zauberkundigen. Ich ziehe das unterschiedliche Spielgefühl vor allem aus der Hintergrundbeschreibung. Vielleicht auch weil ich ursprünglich von D&D (und Faerun) nach DSA rübergewechselt bin? Aber in der Tat ist der Unterschied auch im Hintergrund bei Faerun um einiges feiner und durchlässiger als bei Aventurien. Da sind die Unterschiede doch stärker. Was sich wiederum auf das Spielgefühl auswirkt. Aber es sind halt doch zwei unterschiedliche Welten.

  • Man sollte seine Boten auch lesen! Denn die Idee zu einem Zauberbarden kam bereits im Bote 157 auf. Nur geht dies hier auf eine von Rohal gestiftete Magierakademie in Gareth zurück - und der einzige Zauberbade wäre der Zeitreisende aus Fremmelshofen. Wieso DSA5 diese Idee nicht aufgriff sondern die Tore zur Feenwelt weiter aufreißen mußte, mögen nur Alberniakenner begreifen. Dabei gelten die Elfen als die Zaubermusiker.

    Schade - ich frage mich ob DSA5 die Zauberbarden aus Fremmelshofen völlig vergessen haben.

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Zaubertricks - hey, die wurden ja tatsächlich entdeckt ... stand etwas im Boten um 170irgendwas.

    Was mir jetzt beim kurzen durchblättern von GRW-DSA5 auffällt sind verwirrende Ähnlichkeiten zu D&D - selbst das Charakterblatt erinnert mich dank der vielen Kästchen daran. Ein Blick auf die Klerikersprüche, pardon Wunder, verwunderten mich doch etwas ... aber genauer muß ich das nicht ansehen. ;)

    Pflicht des Historikers:
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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Seltsam, mein D&D Bogen guckt mitnichten aus wie mein DSA(5) Bogen...wobei...ähneln sich nicht alle P&P Charsheets? Immer diese Werte..und Attribute...mhm, am Ende steckt da noch System dahinter?! Hesinde hilf, alles so verwirrend...ich würfel mal auf KL... vllt versteh ich es jaaaaaaanein....nein....ich verstehe nichts :iek:

    Siehst reiten Du, jene neune? Die finster und verloren sind.

    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,

    ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul.

  • Oder war es Midgard? Wie auch immer ... DSA5 sieht wirklich wie ein anderes DSA aus ... oder sollte ich D&D sagen?

    Back to the Roots - DSA1 fing im Schatten von D&D an ... nun hat der Schatten DSA eingeholt ... muß ja nicht schlecht sein ...
    aber ich spiele entweder D&D oder DSA und nun auch noch Rettungswürfe ähm Widerstandwerte ... muß ich mir mal in Ruhe (irgendwann nach den Chroniken) tiefgründiger ansehen.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)