Buße für Elfen

  • Den Zwölfen zum Gruße,

    Zum Ende des letzten AB, das ich gespielt habe gab es eine kleine Diskussion zwischen dem SL und mir bzgl einer Auswirkung auf meinen SC, einen Elfen.

    Die Grundsatzfrage ist, bestrafen die Götter (bzw eher in welchem Umfang) auch Elfen, die mit ihnen ja nicht wirklich viel am Hut haben, wenn diese gegen "Gebote" der Götter verstoßen.

    :saint:

    Um genauer für die Situation zu werden muss ich leider vom AB erzählen, also SPOILER zu "blutige Hatz"

    Spoiler anzeigen

    Eine Diebesbande stiehlt ein heiliges Artefakt aus der Amazonenfeste Yeshinna.

    Die Helden, der Elf eingeschlossen werden beauftragt, das Artefakt zurückzuerlangen und die Diebe zu stellen, wenn nötig mit Gewalt.

    Die Verfolgungsjagd zieht sich bis nach Transyllien in den Schwarzen Landen, dabei klaut die Bande noch Pferde, eines Hofes, etc.

    Die Bande versucht ihren Auftraggeber (einen wohlbekannten Paktierer) zu überlisten, indem sie ihm eine Fälschung andrehen wollen um doppelt abzukassieren.

    Der Paktierer bekommt das spitz und der schwarze Herzog, jagd die Diebe, stellt sie, tötet deren Anführer und setzt die restlichen 4, ohne Waffen im Wald aus.

    Zufällig lernen die Helden den schwarzen Herzog kennen, und müssen sich geschickt bei einem Bankett geben, um nicht von ihm und seiner überwältigenden Leibgarde getötet zu werden.

    Er lädt die Helden zur Menschenjagd ein, er macht daraus einen Wettstreit, wer die meisten der 4 verbliebenen Köpfe sammelt gewinnt.

    Die Helden finden 2 der 4 Diebe, ein Ehepaar. Sie haben sich zusammen das Leben genommen um nicht zu Tode gehetzt zu werden und der Elf bemächtigt sich pragmatischerweise ihrer Köpfe, denn die Tarnung muss ja evtl aufrechterhalten werden und die Toten brauchen sie nicht mehr.

    Die anderen beiden Diebe konnten lebend gefunden werden, sie führen die Helden zum Ort, wo sie das echte Arefakt versteckt haben, dafür werden sie sicher bis nach weiß-tobrien geleitet.

    Der Elf entledigt sich diskret auf dem Weg nach Weiß-Tobrien, der Köpfe. Sie brauchen sie nicht mehr und die Natur kann sich holen was sie braucht .

    Das Resultat, dem SL nach, war: Der Elf hat einen Traviafrevel begangen, weil sie die beiden Liebenden im Tod höchst-persönlich gesegnet hätte und deshalb ist jede zukünftige Regeneration um 4 verringert und der Elf kann nicht mehr schlafen, gar nicht mehr.

    Die Lösung: der Elf solle einen Bußegang, von Trallop aus zu Fuß bis nach Rommilys gehen. Dann sei ihm vergeben.

    Ich konnte das da und kann das immer noch nicht so richtig nachvollziehen. Denn ich dachte immer, dass Elfen, die ja die Götter ablehnen, nicht einfach so bestraft werden, wenn sie nach eigenem Ermessen richtig handeln. Sonst wäre ja das der Wildnis überlassen, wie es meines Wissens nach bei Au- und Waldelfen so üblich ist (Also oft an dem Lieblingsort des verstorbenen etc.) jedes mal eine Bestrafung Borons nach sich ziehen.

    Wie seht ihr das? Habe ich da einfach irgendwas total Übersehen/falsch verstanden? Oder wundere ich mich Begründet? Zumal die einzige Aussage vom SL zu meinen Zweifeln war "Die sind gesegnet worden, ist so".

    Dazu sei gesagt, dass wir nicht mit "der SL hat immer Recht" spielen, denn auch der SL ist nur menschlich und irrt mal.

    An icon will fall. A god will awaken. A Primarch will rise. The galaxy will burn.

  • Die übliche Strafe wäre ein Mal des Frevlers und dafür reichen in meinen Augen ein paar Morde nur selten (es müssten schon Geweihte sein). Ohne Schlaf gibt es auch gar keine Regeneration und es hat noch andere üble Folgen, bei Elfen dauert es länger, bis sie eintreten, aber sie treten ein. Das hätte eher als Boron-Strafe gepasst und selbst da hätte ich eher Schlafstörungen I oder II (Alpträume) verhängt. Auch die Steppenelfen gehen mit großer Brutalität und Grausamkeit gegen menschliche und goblinische Siedler vor, Verstümmeln und Morden - die Götter scheint das wenig zu kümmern. Kopfgeldjagd ist nichts besonders Ungewöhnliches für Helden oder Aventurien allgemein. Ich fürchte, du hast maßlos überreagiert. :)

  • Ich würde auch davon absehen, bei jedem Furz, der in Aventurien gemacht wird gleich die Götter einzuschalten. Wäre ich der Elf, wäre ich nach dem Erlebnis erklärter Feind der Zwölfgöttlichen Kirche. Die Götter überlassen es den sterblichen, über andere Sterbliche zu richten, und solange jemand nicht sehr aktiv an der göttlichen Ordnung auf Dere rüttelt, ist es den Göttern völlig egal. Mein Tipp zum Mal des Frevlers: weglassen. Betrifft in meinen Augen ohnehin nur Gläubige, und ich würde es nur an einen Gläubigen verteilen, der einen Eid bricht oder einen nicht Kämpferischen Geweihten oder Tempel angreift.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Also eine massive göttliche Strafe dafür, dass jemand den Leichen zweier Räuber die zufällig im Traviabund verbunden waren die Köpfe abschneidet ist in meinen Augen absurd.
    Wirklich absurd und das nicht nur bei einem Elfen sondern immer und überall, weil das so nicht mit dem aventurischen Hintergrund vereinbar ist.
    Wenn die Zwölfe so kleinteilig und aus so geringem Anlass so massiv strafen würden wäre weder an die elfischen Kulturen, noch an die orkische Kultur, noch an die Schwarzen Lande, noch an die ihnen zu Grunde liegende Borbarad-Invasion, noch an Pakte, noch an Sklaverei und Leibeigenenschinderei, noch an sinistre Schwarzmagier, Magierphilosophie und Namenlosen- und Dämonendienerei, noch an jede dunkelgraue Regung in Aventurien, noch jede Brutalität, Lüge und Ungerechtigkeit zwischen Yetiland und Waldinseln zu denken.
    Wie könnten in so einer Welt Borbarad, Pardona, die Heptarchen und überhaupt so ziemlich jeder Abenteuerplot existieren?

    Soll dann Tsa jeden strafen der Rondras oder gar Kors Geboten folgt und Gegner im Kampf überwindet (und tötet)?
    Soll Praios jeden Strafen der sich Hesindes Gaben bedient (Magie)?
    Soll Hesinde den Orden der Bannstrahler strafen für Frevel an ihren Gaben?
    Soll Travia jeden Ehebruch strafen oder Rahja mit harter Hand ihre Strafe gegen die zölibatär lebenden Druiden der Trollzacker aussenden?
    Soll Boron jede Grabräuberei strafen, Swafnir die Walfänger vernichten und Aves die Stubenhocker niederstrecken?

    Dass man erschlagenen Dieben die Köpfe abschneidet ist nun aventurisch absolut keine große Sache.

    Alles in allem:
    Ich empfehle dem SL da noch mal die Nase in Weltbeschreibung und Hintergrundbände zu stecken bevor er gerade einen Elfenspieler mit unmittelbarem zwölfgöttlichem Zorn traktiert.
    Es ist in diesem Kontext der Jagd auf Diebe die gestohlenes Gut an Paktierer in den schwarzen Landen verhökern wollen einfach mal so völlig unpassend und entspricht auch nicht den kosmologischen Standards Aventuriens.

    Einmal editiert, zuletzt von Rohezal (2. Februar 2017 um 09:58)

  • Danke, für die schnellen Antworten :)

    @Windweber Ich bin ja der Spieler, nicht der SL, sry wenn das nicht so eindeutig aus dem post herausging.

    @Rohezal So ähnlich habe ich auch argumentiert, bin aber erstmal auf taube Ohren gestoßen.


    Okay, dann bin ich ja schonmal einigermaßen beruhigt, dass ich mit einer Einschätzung der Lage nicht allzuweit daneben liege.
    Das Schlaflosigkeit jede Regeneration verhindert und eher zu einem Boronfrevel passt habe ich mir auch direkt gedacht.

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  • Klingt ein wenig nach Meisterwillkür. Götter greifen selten direkt ein, sie haben ja Helden... ;)

    Wie dem auch sei, eher Boron Frevel, weil Tote nicht bestattet (das hätte man auch ohne Köpfe machen können). Aber wie oft bleiben Feinde unbestattet liegen?

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Wie meine Vorredner finde ich eine göttliche Strafe in dieser Situation unangemessen - dafür hat die Tat nicht genügend Tragweite, um ein EIngreifen der Götter zu rechtfertigen. Da haben andere, höchst offizielle NSC schlimmeres getan und kamen ungeschoren davon.

    Davon aber mal abgesehen, zu der eigentlichen Frage:
    den Göttern ist es egal ob eine Person sie verehrt oder nicht. Im Gegenteil, gerade die die von den Göttern mit Strafen belegt oder verflucht wurden sind ja die, die sich (zum Teil offen) gegen die Götter stellen. Wenn jemand etwas ausreichend gravierendes macht, dass ein solches Eingreifen der Götter rechtfertigen würde (wie gesagt, das von dir beschriebene Szenario ist m.E. weit davon entfernt als ausreichend zu gelten), dann ist es egal ob die betreffende Person ein Mensch, Zwerg, Elf, Orc, Troll oder eine Sumpfdotterblume ist. Dann trifft ihn die Strafe im vollem Umfang.

    Das Götterwirken ungläubige nicht (oder schwerer) betrifft bezieht sich ausschließlich auf segnendes (also positives) Wirken. So sind zum Beispiel für einen Geweihten Segnungen von Ungläubigen erschwert. Strafende Liturgien hingegen sind nicht automatisch erschwert, im Gegenteil, eventuell sind sie sogar erleichtert.

    Gleiches gilt für das (seltene) direkte Eingreifen einer Gottheit: wenn sie straft ist es egal ob man sie verehrt oder nicht. Wenn sie einen segnet kann es hilfreich sein, wenn man zu ihren Anhängern gehört.

  • @Turajin Ich wollte es auch nicht so dastellen, das Wesen, die die Götter nicht verehren nicht gestraft werden können, sondern viel mehr das vlt anderes Maß genommen werden würde, ob es, um mal am Beispiel zu bleiben, ein Elf ist der dem toten den Schädel entfernt, oder ein Boroni-akoluth aus nem Golgari-kloster. Für eine göttliche Strafe macht das an sich wohl keinen Unterschied, bei einer weltlichen denke ich mal schon, und das wäre ja die in dem Zusammenhang, wenn überhaupt, angemessene Bestrafungsart gewesen.
    Davon abgesehen, dachte ich immer Travia wäre da eher bereit zu vergeben, statt zu strafen. Vlt gerade auch bei einem Wesen, dass sich nicht mit ihren Auffassungen beschäftigt. Das die Strafe ja eigentlich sehr stark nach Boron klingt finde ich auch, der ist ja auch strenger, aber es ist ausdrücklich eine Strafe Travias.

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  • Leichenschändung wäre klar Boron, eben nicht Travia. Mit Travia hat das ganze nicht das geringste zu tum.

    Und ansonsten ist diese göttliche Strafe höchst unpassend und unaventurisch. Frag deinen SL mal, ob Herzog Arngrimm auch Regeneration - 4 oder doch eher deutlich heftiggere Strafen bekommt für all die Dinge, die er getan hat.
    Für einen nichtzivilisierten Elfen wäre so eine Bußqueste auch höchst unpassend.

    Als Spieler eines Elfen hätte ich echt ein Problem mit dem Krempel und würde auch klar OT das Gespräch mit dem SL suchen. Wenn dieser nicht einlenkt, würde ich einen der folgenden drei Wege gehen :
    1 : Gruppe verlassen
    2 : Pilgerfahrt pro Forma durchführen, aber den Elfen so spielen, als hätte die nie stattgefunden
    3 : Pilgerfahrt nicht durchführen und auf Dauer mit - Regeneration leben. Eventuell irgendwann Rache an den Göttern und ihren Dienern suchen für das ständige Ärgernis.

  • Wie dem auch sei, eher Boron Frevel, weil Tote nicht bestattet (das hätte man auch ohne Köpfe machen können). Aber wie oft bleiben Feinde unbestattet liegen?

    Beim Elfen? Meistens. Soweit ich weiß, bestatten die die Toten nicht, sondern lassen sie liegen, damit sie so in den Kreislauf der Natur eingehen.
    Ich wüste nicht, dass sie da ständig von der Boron-Kirche als dauer-Frevler verfolgt oder auch nur angesehen werden.

    Davon abgesehen, dass es irgendwo eine Unart ist, wenn Götter bei SC bei allem hinschauen und bei jedem kleinen Vergehen mahnend mit dem Finger wedeln und irgendeine Strafe verhängen, während sie bei NSC über Morde, Lügen und manch anderes selbst bei hohen Geweihten hinwegsehen, weil sie sich ja nicht um jeden Keks kümmern können - ich sehe jetzt nicht, wo der Elf etwas so Schlimmes beging.

    Es ist nicht schön und nett, Toten den Kopf abzuhacken (bisschen eklig ist es wohl auch), aber wie soll man darauf kommen, dass das nun ein Travia-Frevel aus genanntem Grund ist? Wie ich das verstehe, weiß das doch eh niemand und konnte das nicht wissen. Dann ist es höchstens Leichenschändung und das ist Borons Ding. Aber für einmal, und dann so etwas, würde ich auch nicht die Keule auspacken. (Siehe eben Arngrimm und seinen Haufen selber, oder überhaupt, was da so in den Schattenlanden abgeht ... oder eben auch außerhalb).
    Und die Buße, hat die der SL OT vorgeschlagen? Eine Buße bringt ohnehin nur etwas, wenn der Büßende büßen möchte, und wenn ihm IT jemand vorschlägt, was man da machen könnte.

    Zumal dann Schlaflosigkeit eher nach Boron-Strafe klingt, eine Strafe Travias würde ich eher mit Gefühle der Unruhe und Heimatlosigkeit verbinden, sich nicht mehr wohl am Herdfeuer und in gastfreundlicher, gemeinsamer Runde fühlen, oder etwas in der Art.

    Wenn der Elf jetzt (absichtlich oder nicht) gegen einen Tempel gepinkelt hätte, innen drin etwas schändliches getan hätte oder so, ja das wäre ein Frevel und ganz egal, wie Elfen zu Göttern stehen, aber diesen Frevel finde ich insgesamt etwas bei den Haaren herbei gezogen, egal, wer das getan hätte.

  • Die anderen menschlichen, 12göttergläubigen SCs haben da doch eher versagt. Sie hätten die Toten auch ohne Kopf bestatten können, zumindest ein Gebet sprechen. Während der Elf - netterweise, weil ihm die Götter eh egal sind - die Köpfe einsammelt. Nachdem man sie nicht mehr gebraucht hat, hätte man darauf bestehen können sie zu den Leichen zurück zu bringen, wenn möglich. Falls nicht irgendwo anderes bestatten, einigermaßen Boron gefällig oder gleich in einen Tempel desselben bringen und dort die Sache erklären. Vielleicht hätte es den Leichen im Wald sogar geholfen, wenn man die Köpfe richtig bestattet und jemand ein echtes Gebet für ihre Seelen und Grabruhe spricht...

    Aber Travia? Sicher ist so ein Elf ohne Sippe, fern der Heimat, ganz alleine unter Fremden von Travia gestraft...

    I ♡ Yakuban.

  • Also ich denke wie gesagt, dass dieses Vorgehen des SL völlig am aventurischen Hintergrund und am gesunden Menschenverstand vorbei geht einen Elfen für das bloße Abschneiden der Köpfe von erschlagenen Räubern mit so einer massiven, direkten göttlichen Intervention zu strafen und ihn dann auch noch auf eine zwöfgöttliche Pilgerfahrt zwingen zu wollen - da müssen sich eigentlich alle die Aventurien gut kennen einig sein.
    Es ist einfach Unsinn wie mans auch dreht und wendet und wenn man dieses Konzept so zu Ende denkt würde nichts mehr Sinn ergeben in der Spielwelt von der großen Kosmologie bis zu unzähligen Abenteuerplots.
    Die offiziellen Hintergrundsetzungen und Metaplot-Erfahrungswerte zu Freveln und Götterwirken sind ganz andere.

    Jetzt aber mal zur Problemlösung für dich @Caledor.
    Was ist das denn für ein SL bei euch und wie spielt ihr so in eurer Runde?
    Seid ihr noch relativ frische Spieler die erst vor 1-2 Jahren oder weniger mit DSA angefangen haben oder ist der Meister noch unerfahren und ein Einsteiger?
    Oder ist das ein SL bzw. seid ihr eine Runde wo man auf offizielle Setzungen nicht so viel gibt, nicht viel liest zum Hintergrund und sich auf einem gewissen Grundwissensstock irgendwie sein eigenes Aventurien zurechtlegt beim Spielen?
    Weiß der Meister OT als Spieler über die Setzungen aus WdG bescheid und weiß er was die elfische Weltsicht bedeutet, wie Elfen sind im offiziellen Aventurien?
    Oder ist das alles eher vage bei ihm und bei euch oder habt ihr da irgendwo abweichende Setzungen in eurem Aventurien?
    Ist bei all dem mit dem menschlichen Gruppenklima alles gut oder schwimmt da vielleicht was mit dir als Spieler einen reinwürgen zu wollen?
    Ist das ein gut gemeinter Plot der irgendwie ins nächste Abenteuer führen soll oder vielleicht eine meisterliche "Spielerdisziplinierung" weil zu oberflächlich und/oder albern gespielt wurde oder sonst was in der Richtung?

  • Davon abgesehen, dachte ich immer Travia wäre da eher bereit zu vergeben, statt zu strafen. Vlt gerade auch bei einem Wesen, dass sich nicht mit ihren Auffassungen beschäftigt.

    Hmmm... als Beispiel einmal das letzte mir bekannte (mehr oder weniger) direkte Eingreifen von Travia [Spoiler aus "Rückkehr des Kaisers" - JdF Band 3] in Form eines großen Wunders:

    Spoiler anzeigen

    Rommylis - Hauptsitz der Traviakirche - wird während des Winters belagert. Anfürer der Belagerer sind u.a. Lolgramoth-Paktierer. Nach einigem Zögern erbittet das Hohe Paar ein Großes Wunder von Travia, das auch gewährt wird. Das erbetene Wunder ist eine Strafe der Belagerer: deren (Herd)Feuer spenden keien Wärme mehr, deren Speisen nähren nicht mehr. Einige Tage später ist der Großteil der Belagerer verhungert und erfroren, weil Travia ihnen sämtliche ihrer Gaben (wärmendes Feuer und nährende Sepise) genommen hat. In Rommylis wirkt zweites Wunder: der große Kessel spendet mehr als genug Nahrung für alle in der Stadt und alle (überlebenden) Belagerer, die ihrem Tun abschwören, sich ergeben und Travia huldigen. Der Großteil der (wenigen) überlebenden Belagerer ergibt sich, viele schwören auf immer dem Kriegshandwerk ab, und bitten Travia um Vergebung.

    Nur ein paar hartgesottene (darunter einige der Paktierer) überlebten Travias Strafe dank der dunklen Gaben ihres Anführers und suchen weiterhin den Kampf...

    So viel zum Thema "Travia vergibt". Travia kann sehr strafend sein (wie das Beispiel zeigt), und ist vergebend gegenüber jenen, die um Vergebung bitten. Im genannten Beispiel wäre es egal gewesen, ob unter jenen, die durch Travia bestraft wurden, Elfen, Orks, Achaz oder sonstige Rassen, die Travia vielleicht weder kennen noch huldigen noch als Göttin anerkennen... die Travias Strafe hätte sie gleichermaßen in vollem Umfang getroffen.

  • Wir spielen seid etwas mehr, als zwei Jahren und der SL hat vor etwa einem Jahr übernommen. Dafür haben wir den großteil der Zeit ein wöchentliches Treffen gehabt^^
    Eigentlich finde ich seinen SL ziemlich gut und er versucht auch ständig sich zu verbessern. Sind auch OT gut befreundet. Wir wollen/versuchen so nah, wie möglich am offiziellen Aventurien zu spielen (war auch einer der Gründe warum er überhaupt erst den SL-posten übernommen hat), 99% der Sachen die es bei uns gibt, aber nicht im offiziellen Aventurien sind überreste vom vorherigen SL, die wir aber dann so angepasst haben das sie plausibel in der Spielwelt funktionieren. (Bsp.: der Elf hat einen Reitwolf, als tierischen Begleiter, weil der alte SL der Meinung war Orks reiten auf Wargs :iek: ).
    Das ist ja grade mein Dilemma, eigentlich weiß er über die Setzungen bescheid und normalerweise ist auch alles daran ausgelegt.

    Die Erklärung, die ich habe ist, dass der SL, der ja vorher auch Spieler war, meint er würde den Elfen als "böse" empfinden. Für ihn ist aber "böse" die relativ starke ablehnende Haltung des Elfen gegenüber der Götter und des ausgeprägten Pragmatismus vom Elfen und noch einige andere Gründe, aber dann müsste ich jetzt den gesamten fluff, den ich mir für ihn überlegt habe und der sich im Laufe der Spieljahre entwickelt hat erläutern und dann würde ich quasi ein Buch schreiben XD.
    Aufhänger ist so ein bisschen, dass der Elf im Verstummen von Athavars Friedenslied ein klares Zeichen, dass sich die Elfen gemeinsam zur Wehr setzen müssten sah.
    Der Char würde halt im notfall 10 Menschenleben gegen das eines Elfen eintauschen, er begegnet allerdings nicht jedem Menschen mit böser Absicht, das ist tatsächlich bisher 1-2mal in den 2 Jahren geschehen, ansonsten hilft er ja tatsächlich zu 90% Menschen in seinem Helden dasein. Er ist halt nur ein SC mit Agenda.

    Er meinte auch, das der SC diese Pilgerreise ja als Anlass eines Sinneswandels nehmen könnte, aber darauf reagiere ehrlichgesagt ich als Spieler etwas allergisch, da ich den SC auf Wunsch des SL's überhaupt erst in dem Abenteur spiele. Und, wie @Satinavian so richtig angemerkt hat würde auch der Charakter sich durch so einen Eingriff in seiner Überzeugung nur gestärkt sehen.

    /edit:

    @Turajin Das ganze war relational zu verstehen. Das Travia soetwas wie in deinem Beispiel nicht einfach so vergibt ist ja selbstverständlich. Und das es da egal ist welche Rasse, sehe ich auch genauso, aber die Schwere eines Vergehens wird ja, denke ich, auch beachtet. Sprich wenn du als Gast in der Taverne, nach ein paar Bechern zu viel, mutwillig einen Teller an die wand wirfst, wirst du nicht genauso gestraft wie Belagernde Paktierer. Wahrscheinlich wird die gute Travia das nichteinmal mitbekommen.

    An icon will fall. A god will awaken. A Primarch will rise. The galaxy will burn.

    Einmal editiert, zuletzt von Caledor (2. Februar 2017 um 13:02)

  • Genau das.
    Dass Toten die Köpfe abgeschnitten werden von Angehörigen archaischerer Zivilisationen wie aventurischen Elfen, Orks, Goblins, Ferkinas, Trollzackern etc. oder auch von rauen Räuber- und Söldnerbanden das ist aventurischer Alltag.
    Und so pietätlos das einem Boroni und vielen guten Seelen vorkommen wird, so wenig krähen da die Götter auch nur in kleinsten Ansätzen nach.
    Wenigstens was Reaktionen aus Alveran angeht.

    Das ist mit einem großen Wunder gegen belagernde Armeen die das Ziel der Schändung der zwölfgöttlichen Weltordnung verfolgen nicht in kleinsten Ansätzen vergleichbar.

    Ich denke @Caledor du solltest mit deinem SL mal über die elfische Weltsicht sprechen, vielleicht mit der Spielhilfe "Aus Licht und Traum" dabei.
    Und über Eingreifen von Göttern, große Wunder und die Regeln zum Mal des Frevlers mit WdG zur Hand.
    Er hat da mit seinem Bestrafungs-Plot einfach an den aventurischen Setzungen vorbei gegriffen und so schön und gut wie euer Spiel und euer Verhältnis sonst zu sein scheint, werdet ihr sicher beide sehr davon profitieren Natur und Hintergrund der Elfen mal zu beleuchten und abzustecken für euer Spiel.


  • aber die Schwere eines Vergehens wird ja, denke ich, auch beachtet.

    Ja, die schwere wird beachtet, weshalb ich ja anmerkte, dass ich es wie alle anderen sehe, dass bei etwas wie dem Beschriebenen ein Gott/die Götter nicht direkt eingreifen würden. Aber sie greifen nicht ein, weil die Tat nicht schwer genug ist, und nicht, weil ein Elf die Tat begeht.

    Der Rest meiner Erläuterungen bezog sich auf deine Grundsatzfrage (losgelöst von der beschribenen Szene): bestrafen die Götter auch Elfen, und dalautet meine Antwort eben: ja, wenn die Tat ausreichend ist, um ein göttliches Eingreifen zu rechtfertigen, dann bestrafen die Götter jeden - auch Elfen. Und da wird dann auch nicht differenziert nach "Bei zwölgötterfürchtigen Menschen muss das vergehen nicht ganz so groß (aber immer noch ausreichend) sein, bei Elfen muss es noch schlimmer als schlimm sein etc.", sondern alle werden gleichermaßen hart für das gleiche Handeln bestraft/verflucht.

  • Hallöchen - hier ist besagter SL.

    Wir diskutieren jetzt schon eine Weile darüber, ob das gerechtfertigt ist oder nicht und ich würde das gerne jetzt hier zuende bringen :).

    Zum Verständnis - bis auf einige Aktionen des vorherigen SL's und einer meiner Aktionen bei einem sehr Phexisch zugeneigten unserer Spieler haben die Götter bisher noch nie in irgend etwas eingegriffen und werden eigentlich auch nie wieder in irgendetwas eingreifen. Dass Travia in diesem Fall überhaupt eingegriffen hat (und nicht Boron, wie es die meisten hier vorschlagen) lag an meiner interpretation der Situation. So wie ich das sehe interessiert sich Boron null für den "Frevel" ihm gegenüber - wie schon gesagt, wenn bei jedem frevelhaften Furz der Spieler ein Gott ankommt und sich beschwert wäre das ja absolut keine schöne Welt in der man spielt.

    Der Grund, dass ich fand, dass Travia in dieser Situation einen Regenerationsmalus verhängt hat, war weil in dem Abenteuer beschrieben wurde wie die Göttin scheinbar so gerührt von der Aktion der beiden Diebe war, dass sie wort wörtlich ein Schwarm Gänse in die richtige Richtung geschickt hat, um den SC's zu zeigen wie sie weiterlaufen müssen (fand ich auch ein bisschen cheesy). Als dann beschreiben Enthauptung geschah, und das "Auge Travias" somit noch auf der gruppe Ruhte, dachte ich, dass sie ein bisschen zickig wird.

    Beim nachlesen, was das für eine Strafe nach sich ziehen würde bin ich nur auf einen Anhaltspunkt gestoßen: das Schicksal des "Kjaskar Agantrysson" - der bei dem Rückkehr in die Heimat seine Familie von einer Seuche
    hingerafft vorfand, daraufhin Travias name verfluchte und einen Geweihten ermordete. Woraufhin dieser scheinbar lebenslänglich verflucht wurde nirgendwo mehr heimischen Frieden zu finden und konstant mit seinem Schiff unruhig nach diesem frieden zu suchen. Da das "vergehen" des Spielers nicht so dramatisch war habe ich ihm dementsprechend eine abgeschwächte version des Fluches zu geben und "unruhige Suche" als Insomnia interpretiert die solange besteht, bis er "Buße" getan hat.

    Findet ihr, die Strafe war zu Stark oder komplett unangebracht?
    PS: http://de.wiki-aventurica.de/wiki/Kjaskar_Agantyrsson


  • wie die Göttin scheinbar so gerührt von der Aktion der beiden Diebe war, dass sie wort wörtlich ein Schwarm Gänse in die richtige Richtung geschickt hat, um den SC's zu zeigen wie sie weiterlaufen müssen (fand ich auch ein bisschen cheesy). Als dann beschreiben Enthauptung geschah, und das "Auge Travias" somit noch auf der gruppe Ruhte, dachte ich, dass sie ein bisschen zickig wird.

    Durch was war Travia gerührt? Aus welchem Grund schickt sie wem einen Gänseschwarm?

    Die beiden Diebe haben sich, wenn ich das Richtig verstanden habe, das Leben genommen. Was findet Travia daran "rührend"? Suizid ist m.W. nichts, was Travia "toll" findet. Warum also die beiden Selbstmörder segnen? Und das spätere enthaupten? Die beiden waren doch bereits Tod - das ist, wie gesagt, bestenfalls eine Leichenschändung, und somit ein Boronfrevel, aber keiner, bei dem er (oder ein anderer Gott) einfreifen würde.

    Vielleicht mal eine genauere Beschreibung, warum bitte "Travia's Auge" auf den beiden bereits toten Dieben liegen sollte...

    Findet ihr, die Strafe war zu Stark oder komplett unangebracht?

    Jupp, ist unangebracht, aus o.g. Gründen: die beiden DIebe waren (so wie es Caledor beschrieben hatte) bereits tot. Der Traviafrevel war also der Mord an den beiden, oder deren gemeinsamer Selbstmord - entsprechend müsste die Strafe also die beiden Diebe ereilen (sie erhalten - in welcher Form auch immer - Travias Segen und bedanken sich dafür durch Selbstmord? Hä?).

    Irgendwas an der ganzen Geschichte ist nicht ganz rund, da scheinen (eventuell wichtige) Details bei der einen oder anderen Version der Geschichte zu fehlen.

  • Kleiner Spoiler für "Die Blutige Hatz" - Hier eins zu eins aus dem Abenteuer kopiert.

    Spoiler anzeigen

    Zum Vorlesen und Nacherzählen:

    Ihr hastet der Spur weiter hinterher. Der harzige Tannenwald

    im nass-kalten Nebel schluckt fast jedes Geräusch – beinahe

    unheimlich. Dann seht ihr in einiger Entfernung zwei Gestalten

    auf dem Waldboden sitzen, Arm in Arm. Sie regen sich nicht.

    Ihr kommt näher heran und könnt erkennen, dass dort das

    Söldnerehepaar Enn und Emmeran sitzt. Beide haben sich die

    Schlagadern mit einem spitzen Feuerstein aufgeschnitten. Sie

    wussten wohl, dass sie den Wölfen nicht entkommen würden

    und gingen freiwillig und gemeinsam zu Boron. Treu bis in den

    Tod.

    Ihr wollt und könnt euch nicht vorstellen, wie groß die Verzweiflung

    der beiden in ihren letzten Momenten gewesen sein

    muss. Ihr könnt nur hoffen, dass ihre Liebe weiterlebt. In diesem

    Moment hört ihr Gänsegeschnatter über euren Köpfen:

    Eine Formation aus fünf Gänsen fliegt Richtung Südosten.

    Folgen die Helden dem Fingerzeig Travias? Zwölfgöttertreuen

    Helden können Sie darüber eine IN-Probe ablegen lassen.

    Misserfolg: Konnten die Helden bisher keinen Erfolgspunkt

    sammeln, dann schieben Sie den Abschnitt Tote haben kurze

    Beine ein.

    Erfolg: Travia hat den Helden eine Abkürzung gezeigt. 1 Erfolgspunkt

    Wenn die Göttin bereit ist den Helden Gänse in die richtige Richtung zu schicken (so habe ich das verstanden) muss sie ja wohl irgendetwas dazu angetrieben haben.

    (Erfolgspunkte waren für die Verfolgung wichtig)

  • Und woraus schließt du, dass die DIebe "von Travia gesegnet" sind?
    Wo ist "Travias direktes Eingreifen"?
    In welchem Zusammenhang soll das hier mit den beiden DIeben stehen?
    Woraus entnimmst du, dass ein "den Toten den Köpfen abschlagen" Travias Zorn herbeirufen sollte?

    Ich persönlich würde das mit "Travias Fingerzeig" nicht zu wortwörtlich nehmen - so arbeiten Götter bei DSA nicht. Das kann ein Gläubiger als "göttliches Zeichen" interpretieren, aber es dürfte kein Tatsächliches EIngreifen Travias sein. Dazu ist die Handlung, die Szenerie, die kosmologische Signifikanz viel zu unwichtig, als das hier ein tatsächliches direktes Eingreifen eines Gottes vorliegt.

    Dämonenschlacht, Jahr des Feuers etc. - das sind Momente, in denen Götter direkt eingreifen (und selbst dann reclativ subtil). Zwei Diebe, die sich Treue in den Tod sachwören? Nein, Lichtjahre von einem für göttliches Eingreifen relevantem Ereignis entfernt.