Rieslandbilder

Dem Wahnwitz zum Gruße!

Hmmm... Ich weis noch das ich mich in die von dir immer, und immer, und immer, und immer wieder hochgehaltenden Bücher der ein mal... ein wenig eingelesen habe.
Hängen geblieben ist davon eigentlich so garnichts. ABER! Ich weis noch das mir eigentlich recht gut geviel was ich da laß.
Von daher, bevor ich dort selber etwas stümperhaft zusammen Kleistern müsste, so würde ich auf das Rieslandprojekt zurück greifen. ( @Thorus84 Meine Bankdaten hast du ja für die 10€ Werbegebühr... ich bin mir Sicher unser Windgewebter wurde mit seiner Werbung für euch stink reich. )

Zitat von Windweber

Ich persönlich finde das Projekt toll und ich verwise ja gern und oft darauf, nicht nur, wenn es um das Riesland geht, denn auch Aventurien kann man in meinen Augen sehr mit dem Buch der Klingen und dem Buch der Helden bereichern.

Ahhhh ja das kenne ich wirklich sehr gut! So geht es mir mit Myranor!!! So viele schöne Optionen die sich auch auf Aventurien Anwenden lassen.
... ...
Ich glaube aber auch das Myranor genau der Grund ist warum ich mich mit dem Rieselland nicht wirklich auseinander genommen habe.
Ich meine... warum sollte ich mir inoffiziel ein eigenes Setting ausdenken, wenn es schon Offiziell ein Setting gibt das auf Viellseitigkeit getrimmt ist und in den man soziemlich alles bespielen kann, das man möchte?
Wenn ich aber nicht schon mein Herz ans Güldenland verloren hätte, so hätte das Rieslandprojekt dieses bestimmt im Sturm gewonnen.

So long and thanks for all the Fish.

Stefan Fritsch
alias:
LordShadowGizar

Oh, das ist ein großes Thema ... und ein kreatives und gutes Thema @Windweber.

Ich denke ich fange mal damit an wie ich Dere sehe.
Mein Maßstab für Dere ist Aventurien.
Ich bin da ein konservativer, tradtioneller DSA-Spieler und möchte den aventurischen Grad an Phantastik, Vielrassigkeit, Magie und Wunderwirken sowie auch die aventurische Kosmologie und Götterwelt zum Maßstab von ganz Dere machen.
Mit dem Vorgehen da riesige Brüche zu produzieren, wie Brüche zwischen verschiedenen Universen die garkein gemeinsames Flair mehr als Basis haben, nur um auf Dere völlig andere Settings und Arten von Pen&Paper-RPG unterbringen zu können bin ich nicht glücklich.

Entsprechend bin ich schon mit Myranor nicht zufrieden und sehr geneigt ein eigenes Bild des Güldenlandes zu pflegen, das sich vom Flair vielleicht zwischen dem Aventurien der Dunklen Zeiten (die Box finde ich großartig) und einer größeren, raueren Welt größerer Städte, größerer Härte, größerer Magie und größerer Geheimnisse bewegt.
Mit der Flut von verschiedensten "Beastraces" kann ich nichts anfangen und würde es wohl bei einer sehr, sehr, sehr viel engeren mit Aventurien vergleichbaren Auswahl belassen.

Das Riesland nun liegt deutlich näher an Aventurien als das Güldenland.
Und auch nach dort schaue ich von Aventurien aus.
Frage mich: Wie muss das Riesland in erster Linie aus aventurischer Plausibilität heraus sein?
Und die Antwort ist: Wild.
Wenn an seinen Gestaden Städte und Reiche säßen auch nur entfernt wie in Aventurien, ihre Schiffe wären um Kap Walstein gesegelt und in Festum angelandet - schon längst.
Ein Freund davon mich hier wieder mal auf Barrieren a la Efferdswall Nr.2 herauszureden bin ich nicht.

Wenn da nun die großen Städte der Sanskitaren an den Küsten liegen wie von Rakshazar vorgeschlagen mit all ihren Artefakten uralter Magie: ob über das Wasser oder durch den Limbus - es hätte Kontakt gegeben!
Es ist für mich nicht denkbar, dass große menschliche Reiche und Kulturen hier über Jahrtausende hinweg garnichts voneinander hören und sich garnicht beeinflussen, nur weil sie es partout nicht schaffen an der Küstenlinie um Kap Walstein herum zu navigieren oder ihren Weg durch den Limbus auf die Erde des jeweils anderen Kontinentes zu finden.

Desweiteren bin ich durchaus ein Freund von Sword&Sorcerey und Conan dem Barbaren.
Aber die Brokthare in der Nachbarschaft Aventuriens ... praktisch Hyboria auf der anderen Seite des ehernen Schwertes wenn man von Notmark und Gradnochsjepengurken nur immer weiter gen Osten reist?
Für mich persönlich fühlt sich auch das nicht stimmig an.
Das heißt nicht, dass sich Rakshazar nicht schön liest, aber es ist nicht mein Riesland bis auf wenige Aspekte wie die Nedermannen/Affenmenschen.

Mein Riesland ist wohl ein riesiger, urtümlicher Kontinent ohne Menschen und ohne große Zivilisation.
Eine Urwelt in der Sumus Leib urtümlich darliegt bewachsen von gigantischen Wäldern, überzogen mit leeren, unendlichen Steppen im Norden und unendlichen Subtropen im Süden, gleich den alten Urwäldern der Mittelmeerregion.
Große Vulkane gibt es und schneebedeckte Gipfel.
Und bewohnt und beherrscht wird das Land von Riesen und Trollen, Schratigen aller Art.
Drachen und wilden Tieren.
Und am ehesten an Menschen erinnern dort kleine versprengte Stämme von Affenmenschen an den Osthängen des Ehernen Schwertes.

Wege in urtümliche Feenglobulen mag es dort geben.
Lebendige Wälder.
Bäume die Zeitalter dauernde Kriege führen über unendliches Land.

Und ganz weit im Süden, ganz weit ab von Aventurien vielleicht riesige Unterwasserreiche der Mahre und Krakonier und ähnlicher, die wie im martimen Zeitalter auch das Küstenland beherrschen.

Das Riesland ist für mich Urwelt die darauf wartet, dass der Mensch in sie vordringt wie die Theaterritter einst ins Bornland.
Und von den Theaterrittern die weiter nach Osten geflohen sind vor dem priesterkaiserlichen Heer Praioslob von Selems sind dort heute nur noch Spuren übrig.

Welcher Aventurier wandelt dann bei mir im Moment überhaupt östlich des Ehernen Schwertes oder ist dort gewandelt?
Trolle des Ehernen Schwertes, wenige Nedermannen-Jäger, Drachen.
Verhüllte Meister, ganz wenige kühne Abenteurer über die Jahrhunderte, vielleicht besondere Zirkel eigeborener Hexen.

Das Riesland zu erkunden, dort Orte der Nähe zu Sumu, Saturia und Ingerimm und neue zwölfgöttliche Reiche gleichermaßen zu schaffen, das sind Aufgaben für kommende Jahrhunderte und Generationen von Helden.

Hallo Rohezal.

Du zählst einige Kritikpunkte auf, die grundsätzlich richtig sind, aber die wir bedacht haben.

Einige deiner Beispiele stimmen übrigens auch nicht, sowohl offiziell wie inoffiziell.

Ich geh mal die zwei, drei Sachen durch, die mir aufgefallen sind:

Zitat von Rohezal

Wenn an seinen Gestaden Städte und Reiche säßen auch nur entfernt wie in Aventurien, ihre Schiffe wären um Kap Walstein gesegelt und in Festum angelandet - schon längst.
[...]

Wenn da nun die großen Städte der Sanskitaren an den Küsten liegen wie von Rakshazar vorgeschlagen mit all ihren Artefakten uralter Magie: ob über das Wasser oder durch den Limbus - es hätte Kontakt gegeben!
Es ist für mich nicht denkbar, dass große menschliche Reiche und Kulturen hier über Jahrtausende hinweg garnichts voneinander hören und sich garnicht beeinflussen, nur weil sie es partout nicht schaffen an der Küstenlinie um Kap Walstein herum zu navigieren oder ihren Weg durch den Limbus auf die Erde des jeweils anderen Kontinentes zu finden.

Von Aventurien nach Rakshazar:
Die nächste rakshazarische Stadt, die diesen Namen verdient, ist so weit von Festum so weit entfernt, wie Al'Anfa. Es handelt sich um Amhalashal, was von Festum per Luftlinie 2300 aventurische Meilen entfernt liegt. Will man also als Aventurier per Schiff das Riesland entdecken, so liegen endlose 1600 Meilen Steilküste neben einem, abgesehen von lediglich zwei (verborgenen) Flussmündungen über die gesamte Strecke. Wenn man diese Tour überstanden hat, gelangt man zu einer Steppenlandschaft, in der es buchstäblich NICHTS gibt, außer einigen aggressiven Echsenmenschen. Auch hier ist die Verweildauer eher kurz, für den entdeckungsfreudigen Aventurier, der bis hierher nur Berge und Ödnis gesehen hat. Es liegen zu diesem Zeitpunkt noch 700 Meilen vor ihm, nur um bei Amhalashal schließlich in die Sklaverei verschleppt zu werden und nie wieder aufzutauchen.

Von den "menschlichen Reichen und Kulturen" Rakshazars nach Aventurien:
Die nächstgelegene Sanskitarenstadt ist Shahanna. Die liegt knapp 3000 aventurische Meilen von Festum entfernt. Menschen in Rakshazar beherrschen nur die Küstenschifffahrt, auf Flößen, Einbäumen und ein paar kleinen Fischer- und Piratenbooten. Von "all ihren Artefakten uralter Magie" weiß ich übrigens nichts. Rakshazarer beherrschen auch keine klassische Limbusreise. Keinem Sanskitaren würde eine Fahrt gelingen, die einen zunächst durch den Einflussbereich von Amhas bringt und dann nochmals die 1600 Meilen wie oben beschrieben überstehen lässt. Der Entdeckungstrieb ist in Rakshazar eher gering ausgeprägt, vor allem unter den Sanskitaren, die nicht in Königreichen, sondern in Stadtstaaten leben, die im Wesentlichen einen bronzezeitlichen Technologiestand aufweisen.

Übrigens irrst du dich auch, wenn du sagst, es habe keinen Austausch gegeben. Tatsächlich gab es äußerst regen Austausch zwischen den Urtulamiden in Zeiten des Diamentenen Sultanats. Das ist übrigens offizieller DSA-Kanon. Die Sanskitarenstädte gehen auf dieses Erbe zurück. Nicht von ungefähr ist ihre Sprache mit dem Tulamidischen verwandt.

Und übrigens hat es auch Aventurier gegeben, die in Rakshazar waren (bzw. dort immer noch feststecken). Die Thorwaler sind im Tal der Klagen (Schwefelklippen) gestrandet und es gab berühmte Rieslandfahrer wie Ruban oder den umgekehrten Fall des Salpikon Savertin, der aus Rakshazar stammt. Auch dies ist beides offizieller DSA-Kanon.

Zitat von Rohezal

Desweiteren bin ich durchaus ein Freund von Sword&Sorcerey und Conan dem Barbaren.
Aber die Brokthare in der Nachbarschaft Aventuriens ... praktisch Hyboria auf der anderen Seite des ehernen Schwertes wenn man von Notmark und Gradnochsjepengurken nur immer weiter gen Osten reist?
Für mich persönlich fühlt sich auch das nicht stimmig an.

Von Notmark aus ist das nächste Gebiet in dem Brokthar siedeln so weit entfernt wie die Wüste Khom.

Du unterschätzt die Distanzen und den Besiedelungsgrad gewaltig. Auf unserem gesamten Kontinent gibt es beispielsweise weniger als 30 Städte.

Inklusive der großen Metropolen sind in diese Zahl alle Orte ab 100 Einwohnern eingerechnet. Allein das spärlich besiedelte Bornland hat fast doppelt soviele Siedlungen und Städte, die diese Kriterien erfüllen.

Unsere Stämme und Völker leben außerdem teilweise hunderte Kilometer voneinander entfernt und eben nicht in direkter Nachbarschaft, wie in Aventurien.

Und unser Kontinent ist tatsächlich zu 90% wild, urtümlich und leer. Dass wir die kulturschaffenden Völker in den Vordergrund stellen, liegt natürlich daran, dass die abenteuerrelevant sind, aber die hübsche leere Gebirgslandschaft nur dann, wenn man sie bereist.

Wie gesagt, vieles von deiner berechtigten Kritik wurde bei Rakshazar von Beginn an berücksichtigt, gerade WEIL der Kontinent einfach glaubwürdiger sein soll, als das proppevolle Aventurien.