Regeln zu Stangenwaffen

Bei Kamfpregeln steht ganz unten der Eintrag zum einhändigen Führen von Stangenwaffen.
Regeltechnisch ist das für jede Stangenwaffe möglich, realistisch betrachtet dürfte es aber eher bei Stangenwaffen die wie ein Speer zum Stechen genutzt werden sinn machen.
Für weite, ausholende Schwungangriffe fehlt mit einer Hand einfach sowohl Kraft als auch Kontrolle, weswegen einhändig bei Waffen wie Pailos und Schnitter nicht sehr sinnvoll erscheint.

Regelseitig ist es aber für alle Stangenwaffen erlaubt (außer eine hätte den Waffennachteil oder eine Info das es eine ausnahme gibt), ob ihr das so akzeptiert oder per Hausregel anpasst liegt an euch.

Realistisch betrachtet kann jede Stangenwaffe einhändig geführt werden, die keine ausschließliche Hiebwaffe ist. Dabei ist die DSA-Typische Attacke-Parade-Fixierung allerdings etwas problematisch. Viele Stangenwaffen wurden historisch nämlich oft geführt im Sinne von "so in Richtung Feind halten".

Piken wurden historisch mitunter einhändig geführt. Geht also. Hellebarden können einhändig geführt werden, jedoch nicht in vollem Umfang. Bei einer Glaive macht es nicht viel Sinn sie einhändig zu führen, ausgeschlossen ist es aber nicht. Partisane, Speer, Dreizack und Hakenspieß sind uneingeschränkt einhändig nutzbar und gleiches gilt auch für den Bauernspeer, aka. Sturmsense. Sogar die Stangenaxt kann einhändig geführt werden, sofern damit eine Waffe gemeint ist die der Barchiche nachempfunden ist, wie im Kaiser Retos abgebildet. Wie die einhändig geführt wird habe ich schon mal in einem Sowjetischen Propagandafilm gesehen. Dort zusammen verwendet mit Wurfaxt, Steinschloßpistole und Muskete.

Ausnahmen wären lediglich:
Drachentöter (zu groß, zu schwer, zu lang, es sei denn man stemmt sie lediglich auf)
Pailos (zu schwer)
Dresch- und Kriegsflegel (einhändig kaum zu kontrollieren)

Das man einen Schnitter nicht einhändig benutzen könnte halte ich nicht nur für Unsinn, sondern sogar für völligen Schwachsinn. Nicht nur das der Schnitter in DSA ursprünglich explizit in beiden Varianten führbar und auch mit spezifischen Werten für beide Verwendungen ausgestattet war. Mehr noch: Die Realen Vorbildwaffen des Schnitters sind allesamt einhändig führbar. Einige davon habe ich selbst schon in Händen gehabt und einhändig geführt. Das würde ich daher einfach ignorieren und auf Unwissen der Autoren schieben. Allerdings wirken die Waffen-vor- und -nachteile auf mich ohnehin witgehend an den Haaren herbeigezogen. Bei einigen Waffen sind sie sinnvoll, aber fast die Hälfte ist völliger Quatsch.

Der Punkt den man dabei nicht vergessen sollte ist allerdings das einhändig nicht gleich einhändig ist. Einen Speer kann ich einhändig führen, habe dabei aber nicht mehr die selbe Stoßkraft und Kontrolle über die Waffe (in DSA4 durch entsprechende Abzüge auf TP und PA dargestellt) und das führen einer zweiten Waffe ist auch nicht möglich. Mit einem Einhandschwert sieht das anderes aus.

Piken (sowie generell die meisten Stangenwaffen) wurden historisch immer zweihändig geführt (wie will man anders auch einen 4m langen Spieß benutzen?). Die Makedonen benutzen gleichzeitig (relativ kleine) Schilde, welche jedoch so am Arm befestigt waren das mit der Hand gleichzeitig die Pike geführt werden könnte.