Atheist in Aventurien

  • Mal eine kurze Frage, die ich mir gerade stelle.

    Wie würde sich ein Atheist in Aventurien verhalten? Wie würde Aventurien auf einen Atheisten reagieren? Ist es eurer Meinung nach überhaupt möglich in Aventurien Atheist zu sein?

    Ich meine es gibt in Aventurien ja durchaus sich widersprechende Weltanschauungen. Warum also kein Atheist...

  • In einer Welt mit real existierenden Göttern ist Atheismus hochgradig irrational.

    In einem Abenteuer (Unsterbliche Gier nach DSA 3 IIRC) können die Helden einem gefallenen Praioten begegnen. Helden, die sich von ihm überzeugen lassen, dass es keine Götter gibt, müssen sich ihren Aberglauben um ein paar Punkte erhöhen, da die Nichtexistenz von Göttern in Aventurien nur ein Aberglaube sein kann.

  • Das Äquivalent zum Atheismus ist die Magierphilosophie in DSA. Von Glaube an Götter kann schlecht die Rede sein, da es genug Beweise gibt für die Götter. Daher wissen die Magierphilosophen auch, dass es die Götter gibt, nur nehmen die an, dass jedes denkende Wesen diesen Status erreichen kann, und das die Götter die Betenden mindestens so sehr brauchen wie andersherum.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Das Wirken der Götter ist in Aventurien real. Die Götter sind auch schon auf Dere gewandelt (Dämonenschlacht bei Brigg-Lo). Die "Gegenspieler" der Götter sind als Erzdämonen auch sehr real - und sehr gefährlich. Neben den 12-Göttern gibt es auch noch eine Vielzahl von Halbgöttern und anderen mächtigen Wesen, die angebetet werden (Aves, Kor, Sumu, Satuaria, Drachen etc.). Selbst Rastullah-Gläuibge + Rur-und-Gror-Anhänger kennen die 12-Götter als seine Frauen bzw. Wächter über die Welt.

    Als Atheisten könnte man am ehesten die Elfen bezeichnen, die die Götter zwar als mächtige Wesen anerkennen, aber diese nicht als anbetungswürdig betrachten.

    Als menschlicher Atheist würde man dich entweder als Ketzer behandeln oder gleich den Noioniten übergeben. Und Ketzer werden verbrannt. Keine guten Voraussetzungen für einen SC. Aber wenn du eine Hintergrundgeschichte um die Gründe für seine Ansichten bastelst und seinen "Unglauben" nicht so aggressiv auslebst wie im Dialog unten, kann ein Atheist sogar spielbar sein. Er wird sich aber sehr sehr häufig verbiegen müssen, um nicht allzusehr aufzufallen.

    NPC: "Praios zum Gruße!"
    Atheist; "Praios existiert nicht, gute Frau"
    NPC: "Verbrennt den Ketzer!!!"

  • Auf Dere zu sagen, 'es gäbe keine Götter' wäre wie auf der Erde zu sagen, 'es gäbe keinen Wind oder Wärme oder Schwerkraft.'

    Es gibt natürlich gläubigere Menschen oder weniger gläubige oder welche die sich mehr um die Gebote der Kirche bemühen oder eben weniger. Was man mit Anders- Un- oder Nicht-Gläubigen macht, ist man ähnlich kreativ und einfallsreich wie hier... X/

    I ♡ Yakuban.

  • Willkommen auf dem Orki, Aphelon. :)

    Wie würde sich ein Atheist in Aventurien verhalten?

    Die Frage ist eher: Wie sollte ein Atheist dort entstehen können? Existenz und Wirken der Götter sind unbestreitbar. Selbst die Elfen leugnen nicht die Existenz und die Macht der Götter, auch die Magierphilosophen leugnen es nicht.

    Daher halte ich es für unmöglich, ein Atheist zu werden. Und ebenso unmöglich, mit dieser Anschauung tatsächlich aufzuwachsen, ohne aufzufallen. Dass es die Götter gibt, kann ja nun recht leicht bewiesen werden.

    Was ich mir durchaus vorstellen kann, ist, den Glauben zu verlieren, dass die Götter gut sind, oder sich um irgendwas scheren. Aber auch dazu gehören spezifische, einschlägige Erfahrungen und mit der Verlautbarung solcher Überzeugungen kann man sich auch ganz schnell als gesuchter Ketzer wiederfinden, auf jeden Fall jedoch unangenehm und als fragwürdig oder gefährlich auffallen.

  • Bei einem an das Mittelalter angelehntem Setting, wäre Aberglaube doch eigentlich nicht allzu unangemessen :D

    Auch in der Realität gibt es ja irrational denkende Menschen. Ich wohne in Südtirol und hier glauben die Mehrheit, dass wenn man sich überkreuzt die Hände reicht ein Unglück passiert. Bei Gewitter werden die Glocken geläutet, weil das Glockenläuten vor Blitzeinschlägen schützt etc. Glaub mir je südlicher du nach Italien runter fährst, desto schlimmer wird es.

    Ich spiele noch nicht besonders lange DSA und habe deswegen auch noch nicht so viel Wissen über Götter etc. Aber es würde mich schon irgendwie (vielleicht weil ich keine Ahnung habe) reizen mal einen atheistischen Helden zu spielen.


    Das Wirken der Götter ist in Aventurien real.


    ...

    Als Atheisten könnte man am ehesten die Elfen bezeichnen, die die Götter zwar als mächtige Wesen anerkennen, aber diese nicht als anbetungswürdig betrachten.

    Wenn ich nun einen Elfen spielen würde, könnte ich dann das Wirken der Götter als "natürliches" Phänomen deuten? Also eher ein Naturalist als ein Atheist. Oder würden mich am Tisch dann alle hassen, weil ich nicht DSA-würdig spiele und sowas nicht in die Welt von Aventurien passt?

  • Die Illiaristen gibt es auch noch, die den Menschen Freiheit von den Göttern bringen wollen (ohne an der Existenz der Götter zu zweifeln, was wie schon erwähnt wurde praktisch unmöglich ist). Das Wirken der Götter als natürliches Phänomen deuten - schwierig! Die Götter haben ein Bewusstsein und handeln stets mit einem Sinn (obwohl sich der nicht immer sofort erschließen muss wie der Sternregen Phexens). Hinter den Wundern das Bewusstsein nicht zu sehen ist schwer.

    Druiden ist die Götterverehrung fremd. Als Kinder des Los, der das von ihnen verehrte Wesen Sumu erschlug halten sie biswilen auch wenig von ihnen. Stattdessen haben sie einen Hang zum Elementarismus (den man auch an der Akademie zu Drakonia findet), das geht wohl am ehesten in die Richtung des Naturalismus, den du suchst. In Andergast gibt es übrigens Sumu-Priester der Druiden. Spielst du einen Anhänger eines solchen, könntest du auch ohne einen Druiden zu spielen diese Überzaugungen teilen.

  • Wenn ich nun einen Elfen spielen würde, könnte ich dann das Wirken der Götter als "natürliches" Phänomen deuten? Also eher ein Naturalist als ein Atheist. Oder würden mich am Tisch dann alle hassen, weil ich nicht DSA-würdig spiele und sowas nicht in die Welt von Aventurien passt?

    Göttliches Wirken wie einen göttlichen Wurfstern herbeirufen oder seine Rüstung in Goldenem Licht erstrahlen lassen oder jemanden durch Handauflegen und beten heilen? Es gibt Diener der Götter, die tatsächliche Macht auf Dere von ihren Göttern bekommen. Da es mit Hesinde auch eine Göttin gibt, die sich der Wissenschaft und der Forschung in gewissem Sinne annimmt, ist das Wirken der Götter auch zweifelsohne nicht magisch.
    Du machst dir als Atheist im normalen AventurienTM keine Freude oder Freunde am Tisch, einfach weil du dann 50% von dem, was um dich herum passiert einfach ignorieren musst und sagst "lalalalala ich sehe kein göttliches Wirken".

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    In Carcosa.

  • Bei einem an das Mittelalter angelehntem Setting, wäre Aberglaube doch eigentlich nicht allzu unangemessen :D

    Aber Aberglaube hat nichts mit Atheismus zu tun. WIe schon gesagt, in Aventurien gibt es tatsächliche Beweise für die Existenz der Götter. Jeman, der Zeuge eines Mirakels, einer Liturgie oder eines Wunders wird spürt, dass dort göttliches Wirken vorliegt. So etwas zu rationalisieren oder als etwas anderes Erklären zu wollen geht schlicht nicht.


    Wenn ich nun einen Elfen spielen würde, könnte ich dann das Wirken der Götter als "natürliches" Phänomen deuten? Also eher ein Naturalist als ein Atheist.

    Nein, denn der Elf leugnet ja weder die Existenz der Götter noch deren Macht. Er würde also göttliches Wirken nicht rationalisieren oder als etwas anderes als es ist deklarieren. Der Elf sagt schlicht: "Ja, die Götter existieren, sie sind sehr mächtig, aber deshalb muss ich immer noch nicht zu ihnen beten."

    Für diese Einstellung gibt es auch eine recht gute Erklärung - mehr dazu u.a. in "Aus Licht und Traum", der "Phileason-Saga" und der "Simyala-Kampagne". Die wenigsten Elfen (und Nichtelfen) wissen aber noch, wie es zu dieser Eisntellung kam.

    Für Atheisten - also jene, die die Existenz der Götter ablehnen - ist in Aventurien schlicht kein Platz. Selbst ein Agnostiker wäre unmöglich, da es offensichtlich ist, dass die Existenz der Götter sehr großen EInfluss auf Dere im allgemeinen und Aventurien im speziellen hat. Eine entsprechende Weltanschauung kann daher gar nicht erst aufkommen. Das dem "Atehsten" am nächsten kommende ist also tatsächlich das elfische "ich weiß das es Götter ist, ich weiß das sie mächtig sind, aber ich bete trotzdem nicht zu ihnen". Woher dieses Denken kommen soll, sollte dann aber gut erklärt werden. So eine Anschauung nimmt man bestimmt nicht mal einfach so" an. Vielleicht ein desillusionierter, vom Glauben abgefallener, dem in der Vergangenheit trotz Göttertreue viel schlimmes passiert ist?

  • Wenn ich nun einen Elfen spielen würde, könnte ich dann das Wirken der Götter als "natürliches" Phänomen deuten? Also eher ein Naturalist als ein Atheist. Oder würden mich am Tisch dann alle hassen, weil ich nicht DSA-würdig spiele und sowas nicht in die Welt von Aventurien passt?

    Die Elfen betrachten die Götter meines Wissens nach als sehr mächtige Wesen, die nicht anbetungswürdig weil nicht verlässlich sind. Als Wesen, aber nicht als Naturphänomen. "Naturalisten" wären wohl eher Waldmenschen-Schamanen. Und selbst die haben Götter, die angebetet werden. Atheisten gibt es im Moment wohl wirklich nur als Geistig Kranke in Aventurien.


    Edit: Ich bin zu langsam....

  • Wenn ich nun einen Elfen spielen würde, könnte ich dann das Wirken der Götter als "natürliches" Phänomen deuten?

    Nein. Elfen wissen um die Existenz und die Macht der Götter (sie haben früher selber mal an welche geglaubt, das aus spezifischen Ereignissen für nicht gut befunden und es seitdem unterlassen. Aber sie wissen um Götter.
    Gerade als Magiebegabter, also auch Elf, kann man durchaus feststellen, dass das, was Geweihte machen, keine Magie ist, aber unzweifelhaft Wirklichkeit ist. Dazu kann man ja nicht nur sehen, was da geschieht, man kann es durchaus auch auf andere Art spüren aufgrund der Nebeneffekte.

    Atheist ist eigentlich eher ein irdisches Konzept, ebenso wie der Nonkonformist, oder der in dem Feudalsystem Aufgewachsene, der sagt, Adlige sind doof und das mag er nicht (was halt irdisch durchaus heutzutage verbreitet ist): nicht erklärbar und eigentlich auch nicht überlebensfähig in Aventurien.
    Man lebt schließlich in dieser Welt, ist von dem Denken und der Weltsicht tagtäglich umgeben, es wird einem so gelehrt, es wird anderen gelehrt, man geht in die Tempel, entrichtet seinen Zehnt, hat mit Geweihten irgendwo zu tun (da sie jedes 12-jährige Kind in die Gemeinschaft initiieren, auf jedes Kind den Geburtssegen sprechen, Geweihte unterrichten, sie predigen, sie sind die Seelsorger sind, sie bestatten die Toten, sie sind Teil des Lebens und die Religion und das Feudalsystem sind teil des Lebens) da kann man nicht einfach so aussteigen, weil plötzlich irgendwie halt die Idee da ist, schon gar nicht, ohne dass es unangenehm auffällt.

  • Je nach dem, zu welcher Zeit ihr spielt, kannst du jemanden Spielen, der aus den Schwarzen Landen kommt. Dort wurden die Leute (die va. in Warunk eh nie so gläubig waren) dazu gezwungen, den "alten" Göttern abzuschwören und den neuen (Dämonen) zu huldigen. Viele Dort sind zu tiefst erschüttert und haben in den 15-20 Jahren Knechtschaft ihren Glauben daran verloren, dass ihnen die Götter überhaupt helfen.
    Gerade diejenigen, die dort aufgewachsen sind und Borbarad als Heilsbringer angebetet haben, werden sich mit den 12en schwer tun. So jemand kann für sich schon die Entscheidung treffen, sein Leben nicht mehr von den Göttern abhängig zu machen. Aber er wird auch erkennen müssen, das es göttliche Macht gibt, wenn er überhaupt die Möglichkeiten besitzt, diese von Magier zu unterscheiden. Ein profaner Charakter (nicht geweiht und Muggel) kann aus sich heraus nicht ohne viel Erfahrung und Spezialwissen sagen, ob ein Effekt magischer oder karmaler Natur ist.

    Along the shore the cloud waves break,
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    In Carcosa.

  • Welche Konsequenzen hätte es sich den Göttern abzuwenden? Nicht in dem Sinne, dass man herumläuft und alles Göttliche beleidigt, sondern eher, dass man wie bereits erwähnt als Elf die Götter einfach nicht anbetet und links liegen lässt. Würde ich nicht im nächsten Dorf gesteinigt werden, weil ich keine Lust habe zum Gottesdienst zu gehen? Ab wann gelte ich in Aventurien allgemein als Ketzer?

    Bzw. kurz: Welche Konflikte entstehen meistens am Spieltisch mit solchen, die sich von den Göttern abwenden?

  • Naja, du hast bei uns ja auch kein Fitzelchen Beweis, dass es einen Gott gibt, dennoch glauben viele daran. Die Wirksamkeit von Impfungen ist unumstößlich bewiesen, dennoch glauben manche, die Pharmaindustrie will uns vergiften. <hier beliebige andere Verschwörungstheorien einfügen> Warum soll dann auf Dere nicht jemand an der Existenz der Götter zweifeln und das Götterwirken als Magie/Trickserei abtun? (DSA5 machts möglich, da laufen die Geweihten ja quasi als Magier;-) )

    Vielleicht ein desillusionierter, vom Glauben abgefallener, dem in der Vergangenheit trotz Göttertreue viel schlimmes passiert ist?

    Sowas kann ich mir auch gut vorstellen, dass die schlechten Erfahrungen nicht als "die Wege der Götter sind unergründlich" oder "die Götter werden schon ihre Pläne mit uns haben" abgetan wird, sondern generell ihre Existenz geleugnet wird. Ebenso wie die Verschwörungstheoretiker bei uns, mag es in Aventurien eine Strömung der Götterleugner geben. Ist zwar keine allzu große Gruppe, aber ab und an stolpert man über einen Vertreter dieser Zunft. Mit Sicherheit wird der Charakter schwer zu spielen sein und wird sicherlich anecken, aber warum nicht?

  • Naja, du hast bei uns ja auch kein Fitzelchen Beweis, dass es einen Gott gibt, dennoch glauben viele daran. Die Wirksamkeit von Impfungen ist unumstößlich bewiesen, dennoch glauben manche, die Pharmaindustrie will uns vergiften. <hier beliebige andere Verschwörungstheorien einfügen> Warum soll dann auf Dere nicht jemand an der Existenz der Götter zweifeln und das Götterwirken als Magie/Trickserei abtun? (DSA5 machts möglich, da laufen die Geweihten ja quasi als Magier;-) )

    Das wäre, woran ich gedacht hatte.
    Wenn ich es richtig verstehe ist Magie in Aventurien etwas natürliches, was wie Physik und Chemie sogar zu den Naturwissenschaften gerechnet werden kann.

    Verbessert mich wenn ich total falsch liege. (Bisher habe ich eben auch nur das DSA5-Regelwerk undein bisschen im Almanach gelesen, sowie erst zwei Abenteuer hinter mir.)

    Ein Atheist würde das Göttliche Wirken als magisches Naturphänomen abtun oder gar gleich als Magie bezeichnen. Selbst wenn ein Magier bestätigt, dass bei einem Segen keine Magie festgestellt werden kann würde der Atheist es leugnen, vielleicht, weil er auch selber kein Magier ist.

    Als Hintergrund müsste man sich natürlich eine Geschichte ausdenken, wie er zu dem Schluss kommt, dass es keine Götter gibt und dass alles, was den Göttern zugeschrieben wird eigentlich nur Magie ist.

    So wie ein Atheist in der Realität auch sagt, dass alles, was Gott zugeschrieben wird Physik, Chemie etc. ist


  • So wie ein Atheist in der Realität auch sagt, dass alles, was Gott zugeschrieben wird Physik, Chemie etc. ist

    In der Realität wirst du für eine solche Aussage mittlerweile nicht mehr verbrannt. In Aventurien dein SC aber mit sicherheit schon. Wie gesagt, dein Char wird sich teilweise sehr verbiegen müssen um am Leben zu bleiben. Wenn ihn der Mob mit Heugabeln erstmal jagt, ist es für ein "Aber natürlich glaube ich an Praios!" (mit gekreuzten Fingern) meistens schon zu spät.

  • Bzw. kurz: Welche Konflikte entstehen meistens am Spieltisch mit solchen, die sich von den Göttern abwenden?

    Jeder Geweihte, ob SC oder NSC, würde die Person in den Schoß des Glaubens zurückführen wollen. Und genauer hinterfragen, wo das herkommt. Aber um überhaupt ein solches Denken in einer Gesellschaft, die komplett sei jeher anders denkt, fühlt, handelt und glaubt, zu bekommen, sollte natürlich ein wichtiger Scheidepunkt stehen, um vom Glauben zu einem anderen abzufallen. Schon immer Atheist gewesen zu sein, erachte ich dagegen als unmöglich, ebenso, die Götter generell zu leugnen. Aber halt ein gewisses Umdenken, das man auch nicht an die große Glocke hängt, das dürfte vereinzelt durchaus vorkommen.
    Gute Freunde würden ihr Bestes tun, anders zu überzeugen, nach Außen vielleicht aber auch zu schützen. Und wer weiß, eines Tages haben sie vielleicht Erfolg. :)

    Daher würde ich mich generell nicht darauf versteifen, dass das der (alleinige) Dreh- und Angelpunkt des Konzepts ist. Irgendwann würde es doch seltsam werden, zu leugnen und es mit Magie abzutun, und ist ganz anders, etc. Und da geben sich andere Mühe, haben Argumente, es gibt Erlebnisse, die aufzeigen ... und man sagt immer noch "Ach quatsch, die sind es nicht wert, an die zu beten, ihre Geweihten sind eh nur Scharlatane."
    Das als Konzept könnte auch zu wenig sein, um den Charakter gerne zu spielen, oder es wird irgendwann brüchig.


    Ein Atheist würde das Göttliche Wirken als magisches Naturphänomen abtun oder gar gleich als Magie bezeichnen. Selbst wenn ein Magier bestätigt, dass bei einem Segen keine Magie festgestellt werden kann würde der Atheist es leugnen, vielleicht, weil er auch selber kein Magier ist.

    Zumindest in DSA 4.1 kann man da Abhilfe schaffen, da man, wenn man den Odem wirkt, durchaus andere mit schauen lassen kann unter bestimmten Bedingungen. Dazu gibt es Liturgien, die auf die Person selber gewirkt werden und wenn er dann nicht glaubt, dass gerade seine Verletzungen geschlossen wurden bei einem Heilsegen etwa, dann ist das schon kein nicht-Glauben mehr.^^
    Außerdem wäre es auch schon recht seltsam, wenn man egal, wer es wie bekräftigt, wie man es selber sieht und fühlt (wie geschrieben, magisches Wirken ist anders als göttliches Wirken, da das zumindest in den früheren Editionen gewisse, spürsame Nebeneffekte hat) nicht glaubt. Und/Oder man weiß, dass Magie durch Metall abgetötet wird, aber der Ronnie, der ja bekanntlich nicht lügt, ist trotzdem ein Zauberer, und der Magie ablehnende Praiot, der bekanntlich auch nicht lügt, ist auch ein Zauberer ...
    Man kann "Karma ist Zauberei" eigentlich nicht erklären, jedenfalls nicht sonderlich lange.

  • Selbst Rastullah-Gläuibge + Rur-und-Gror-Anhänger kennen die 12-Götter als seine Frauen bzw. Wächter über die Welt.

    Glauben den alle Aventurier an die Existenz von Rastullah? bzw. Ist Rastullah vom Regelwerk als real vorgesehen oder bereits ein Irrglaube. Also ist Rastullah tatsächlich höher als die 12 Götter? Alles was ich bisher im Regelwerk gelesen habe beschreibt eher, was unterschiedliche Völker glauben und weniger was wirklich Tatsache ist. (Ich vermute, dass wäre aber auch Wissen, das nur für SL vorgesehen ist)

    Ich stelle mir vor, dass viele Aventurier diesen Glauben, dass die 12 Götter nur die Frauen von Rastullah sind bzw nur die Wächter über die Welt, als höchst beleidigend und ketzerisch ansehen. Sonst würden ja alle Rastullah huldigen.

  • Das ist natürlich völlig richtig, eigentlich müssten alle an Rastullah glauben! :D

    Aber man weiß ja, wie das ist mit den traditionellen Gepflogenheiten und den geistlichen Machthabern, das lässt sich nicht so schnell ändern.

    Die Gläubigen an den All-Einen können im übrigen ebenso Magie von göttlichen Wirken unterscheiden. Das ist echt nicht schwer.

    I ♡ Yakuban.