Sind magisch karmale Gegenstände möglich?

  • Ist es möglich einen gebundenen Magierstab von Hesinde weihen zu lassen?

    EDIT: Also der Stab soll nicht von Hesinde geweiht werden, sondern von einer Hesindegeweihten.

    Klar, warum nicht? Bei der Objektweihe steht keine Einschränkung zu magischen Gegenständen. Im WdZ steht auch explizit, dass Waffen mehrere Schadenswirkungen gleichzeitig haben können.

    Klar, warum nicht? Bei der Objektweihe steht keine Einschränkung zu magischen Gegenständen. Im WdZ steht auch explizit, dass Waffen mehrere Schadenswirkungen gleichzeitig haben können.

    Das Glaube ich nicht, dass das geht. Magie und karmale Energie sind so gut wie unmöglich zu kombinieren. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber ich habe meine Gründe, daran zu zweifeln...

    Harter Spoiler aus "Seelenernte":

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    In Seelenernte braucht es ein Kirchenoberhaupt mit einem Ea´Myr nud eine Waffe aus reinem Endurium, um einen Geweihten magischen Gegenstand herzustellen. Dieser ist mächtig genug, um einen Splitter aus der Krone Borbarads zu vernichten.

    Dabei geht es aber um die Herstellung eines McGuffin welches ein göttliches Artefakt vernichten soll und die Macht von St. Plot-Dem-Unerbittlichen kanalisiert.

    Eine normale magische Waffe zu weihen sollte keine Schwierigkeit sein.

    Aus meiner Sicht wäre ein magischer und gleichzeitig geweihter Gegenstand unpassend, wobei es bei Hesinde wohl noch am ehesten möglich wäre. Ich denke mal, dass du recht hast und RAW nichts dagegen spricht. Trotzdem - ist irgendwie nicht intuitiv...

    Bei Praios würde ich da auch widersprechen (eventuell noch einige andere), aber gerade Hesinde sollte da allein aufgrund des darob entstehenden akademischen Disputs ihre Freude dran haben ;) .

    In der Hesindekirche sind magisch-geweihte Objekte häufiger anzutreffen. Man denke nur mal an den Schlangenstab des Heiligen Argelion, die 6 Kristallstäbe oder das Schlangenportal der Romilyser Akademie, welches auf den alhanischen Heshinja Kult zurück geht.

    Diskussion um magisch-geweihte Gegenstände wurde ausgegliedert.

    insane inside

  • Ich denke, zur Klärung dieser Frage muss man sich klar machen, was Astralenergie und Karmaenergie überhaupt sind und wie sie zueinander stehen. Astralenergie ist Sikaryan wie auch Lebensenergie. Vermutlich war es einst ein siebtes Element, das durch die Zerstörung der Zitadelle der Kraft freigesetzt und für Sterbliche nutzbar gemacht wurde - dies war der Frevel der Göttin Mada. AE wird auch häufig von Dämonen eingesetzt und Trctaus contra Daemonis zu Folge gibt es eine Legende, wonach Iribaar Mada verführte, die Zitadelle zu zerstören um den Sterblichen das Beschwören von Dämonen zu ermöglichen und damit die Ordnung zu schwächen. AE ist häufig chaotisch, wie Zauberpatzer und variable Kosten bei Schmanenritualen oder borbaradianischen Zaubern sowie anderen Ritualen zeigen.

    Karmaenergie ist Nyrakis und eine Gabe der Götter. Sie ist stets ordend und nicht chaotisch. Geweihte des Namenlose können aber auch mit ihr ein paar Dämonen rufen, das scheint aber eher eine ungewöhnliche Ausnahme zu sein. Nach DSA 4.1 gibt es keine Patzer mit KE und ihre Kosten stehen fest. Dämonen erleide durch karmales Wirken schaden und können sie selbst scheinbar nicht nutzen (vielleicht mit Ausnahme der Verlorenen Geweihten aus Von Toten und Untoten, die pervertierte Mirakel und Liturgien wirken können und in Verbindung mit Targunitoth und anderen Erzdämonen stehen könnten? Immerhin sind sie untot).

    Astralenergie kann Karmaenergie niemals beeinflussen (Schaffen, Zerstören, Verwandeln, Verändern, Bewgen) oder sichtbar machen. Eine Ausnahme könnte die in Aventurien schon ewig vergessene Theurgie sein, mit der man göttliche, also karmale, Wesen wie Dämonen beschwören konnte.
    Karmaenergie hingegen kann Astralenergie beeinflussen und sichtbar machen. Nach dem Wechselwirkungsgesetz wohl eigentlich ansurd, aber das gilt für magische und göttliche Kräfte wohl nicht.

    Können nun eine ordnende und eine chaotische Kraft nebeneinander existieren? Grundsätzlich spricht nichts dagegen, zugleich Magiebegabter udn Geweihter zu sein, also beide Energien zu haben, auch wenn einige Kirchen das ablehnen und regeltechnisch der karmale Zweig etwas erschwert/verteuert wird. WIe schon erwähnt ist es sogar möglich, mit KE Dämonen zu rufen. AE interessiert sich nicht für die Anwesenheit von KE, bemerkt sie nicht einmal, anders herum scheint KE sich etwas schwieriger mit AE vereinen zu lassen - sowohl in Menschen als auch in Artefakten. Aber letztlich ist es nicht unmöglich, nur schwierig und selten.

  • Ich frage mich eher, warum nicht?

    Völlig los gelöst von der Regeledition, von der die Einwohner der Welt ja nichts wissen, hat man mehrere Jahrtausende menschliche Zivilisation auf einem Kontinent, auf dem schon immer gezaubert und geweiht wurde. Es ist nahezu unvorstellbar, dass es keinen magischen, geweihten Gegenstand geben soll. Davor hätte man noch andere Zivilisationen, aus den am Ende noch Gegenstände überdauert haben. Was sollten Hesinde oder Phex oder Satuaria etwas dagegen haben?

    Das schließt natürlich nicht aus, dass es Vertreter von Kirchen gibt, die einen magischen Gegenstand nicht weihen wollen, weil sie es nicht mit ihrem Glauben vereinbaren können. Während es im Glüdenland Gang und Gäbe ist, dass Brajan-Geweihte Optimaten herumzaubern oder gar irgendwas beschwören, denn schließlich herrscht man auch über das Chaos.

    I ♡ Yakuban.

  • Im aktuellen Aventurien (V5) stellt das Verzaubern geweihter Objekte kein Problem dar, denn das Arcanovi Ritual hat als Zielkategorie "Geweihte Objekte und profane Objekte" (GRW S. 300). Nur eine doppelte Verzauberung (z.B. eines Magierstabes) ist dadurch nicht möglich.

  • Was sollten Hesinde oder Phex oder Satuaria etwas dagegen haben?

    Ob das was mit wollen zu tun hat? Ich dachte eher daran, dass sich Feuer und Wasser so schlecht mischen lassen, ein Gegenstand eben nicht karmal und magisch aufgeladen werden kann. Die Götter haben nicht ohne Grund die Theugerie, also die Möglichkeit, mittels Magie Einfluss auf das Göttliche zu nehmen aus der Welt getilgt. Entrückung wirkt auch gegen astrale Regeneration, es sei denn, man ist Schamane.
    Eventuell haben sich die Zwölfe an irgendeinem Punkt in der Geschichte bewusst weiter von der Magie entfernt, um sich selbst nicht Anfällig zu machen. Aber scheinbar liege ich eh falsch und es ist möglich - von dem her ;)

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Auch das Regelwerk äußert sich dazu, dass beides geht, aber nicht beides kumulativ wirkt, sondern das jeweils stärkere in der Wirkung.

  • Astralenergie war ja einfach das 7. Element Kraft. Demnach sollten sich nicht nur magische Artefakte, sondern sogar Magie selbst weihen lassen. Wasser, Feuer, Humus, Erz, Luft und Eis lassen sich als die anderen sechs Elemente ja auch alle ohne einschränkungen weihen. Magie ist (oder war) ein ganz natürlicher Teil der Ordnung. Obwohl man es auch anders sehen könnte (siehe oben).

  • Ein praktisches Problem der Mischung gibt es nicht, allerdings findet man bei der Objektweihe den Hinweis, dass "nur ausgewählte, der Gottheit gefällige Objekte geweiht werden" (GRW S. 333). Sofern das Objekt also "gefällig" (oder die Not nur groß genug :evil: ) ist, spricht nichts gegen die Weihe von magischen Gegenständen.

    Da scheint sich auch nichts groß geändert zu haben im Hinblick auf ältere Editionen, außer das man nun noch explizit eine Regelgrundlage liefert.


    Auch das Regelwerk äußert sich dazu, dass beides geht, aber nicht beides kumulativ wirkt, sondern das jeweils stärkere in der Wirkung.


    Woher kommt das? Wäre das so einfach könnte man gefährliche Gegenstände ja "einfach" überweihen bzw. überzaubern und sie so unbrauchbar machen. Wäre ein bisschen einfach . Ganz abgesehen davon, dass eine Kombination für normalen Gebrauch dann völlig nutzlos ist.

  • Weil nicht das eine das andere komplett aufhebt, sondern bei gleichen Wirkungen nur die stärkere zum Tragen kommt.

  • Würde die stärkere Kraft die schwächere nicht einfach verdrängen? Zumindest wenns um direkten Schaden oder ähnliches geht?

    Edit: eine Waffe aus MAGISCHEN metall kann man ja doch genauso weihen oder gehen dann die boni des Metalles verloren?

  • Zitat von Eraklion

    In der Hesindekirche sind magisch-geweihte Objekte häufiger anzutreffen. Man denke nur mal an den Schlangenstab des Heiligen Argelion, die 6 Kristallstäbe oder das Schlangenportal der Romilyser Akademie, welches auf den alhanischen Heshinja Kult zurück geht.

    Damit werde ich versuchen meinen Meister davon zu überzeugen, wenn er überhaupt ein Problem damit hat meinen Stab zu weihen. Wir haben großes geleistet und haben uns als göttergefällige Diener hervorgetan. Abgesehen davon werde ich wahrscheinlich den Draconitern beitreten, daher sollte eine waffenweihe kein problem sein.

  • Hast du dazu eine Regelstelle? Oder meinst du das die mTP und gTP betreffend? Denn was Zauber- und Liturgiewirkungen angeht, sind diese mWn durchaus kumulativ.

    Jein. Was ich im Kopf hatte, bezieht sich nicht auf gTP und mTP, sondern, wie ich gerade feststelle, jedoch insgesamt dennoch doch auf nur Schadensarten, das sich das nicht kumuliert. Wenn eine Waffe auf zwei verschiedene Arten Schaden macht (auf bestimmte Art verzaubert/magisch und geweiht), ist das nicht kumulativ (wenn z.B. ein Zauberklinge drauf liegt und die Waffe (auch ohne erhöhte gTP) geweiht ist, was durchaus möglich ist).
    Das hatte ich fälschlicherweise ebenfalls im Sinn für andere identische Wirkungen (für nicht identische Wirkungen, das hatte ich ja schon geschrieben, gilt das nicht, weil Zauber x und eingespeicherte Liturgie y halt nichts miteinander zu tun haben in der Wirkung).

  • Völlig problemlos dann nicht, da ja Entrückung AsP-Regeneration einschränkt, aber es geht (seit DSA 4 , als es geretcont wurde), ja. Bei Waffen ist es ebenfalls möglich.

  • Im WdG steht ja: "Alle Tätigkeiten, die nicht direkt mit der Erfüllung des göttlichen Willens zu tun haben - und das sind im Grunde genommen alle anderen - erleiden einen Malus in gleicher Höhe."
    Das würde ich grundsätzlich wohl auch so auslegen wie Pack_Master. Der Satz lässt einem aber auch genügend rollenspielerischen Freiraum, dass zur Situation passende Talente und Zauber nicht erschwert sein müssen.

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • Also theoretisch würde ich sagen ja, den ein Magier (und ich denke Hesinde mag die Jungs schon) der seinen Stab weihen lassen möchte, dürfte schon in einer gewissen Gunst stehen. Wenn er dann noch das ganze gegen die Gegenspieler Hesinde einsetzen möchte ... aber hallo, gegen die is dann mal ein echtes Kraut gewachsen.

    Ich erinner nochmal an den Spielchar eines Freundes den ich hier schonmal erwähnt habe, Hesindegeweihte Waldelfe, dann sollte ein Hesindegläubiger Magier wohl auch seinen Stab weihen lassen könne oder?

    Badner, das Höchste was ein Mensch werden kann