Insassen im Kaiser-Gerbald-Fort

  • Liebe Orkis,

    für unsere kleine Rollenspielrunde (wir sind z.Zt nur zu zweit) habe ich mir ein Gefangenen-Setting als Einstiegsabenteuer ausgedacht. Mal was anderes, dachte ich mir. Konkret erwacht der Held im Kaiser-Gerbald-Fort im Frühjahr 1006BF. Er hat sein Gedächtnis verloren und weiß nicht wie er hier gekommen ist. Im Laufe des Abenteuers findet er heraus, dass er ursprünglich in einem kleinen Dorf in der Nähe von Greifenfurt aufgewachsen ist und in ein Verbrechen (?) gegen Praios-Geweihte involviert war.
    Sein Auftrag zu Beginn des Abenteuers ist klar. Er muss irgendwie aus diesem Lager ausbrechen.

    Um das Ganze etwas spannender zu gestalten, habe ich mir ein paar Dinge überlegt, die es zu entdecken gibt (z.B. das Lager der Kaiserlichen Derographischen Gesellschaft). Und ich habe auch bereits einen Plan vom Lager gezeichnet. Soweit so gut. Was mir noch fehlt sind gute Einfälle für Mit-Insassen im Kaiser-Gerbald-Fort des Jahres 1006BF. Da wir eigentlich in (noch unbestimmter) Zukunft die Phileasson-Saga spielen wollen, habe ich mich bislang nur mit dem Hohen Norden und den Nivesenlanden befasst. Das Mittelreich kenne ich sogut wie gar nicht.

    Könnt Ihr mir vielleicht Quellen nennen, in denen ich brauchbare Charaktere für das Jahr 1006BF finden kann? Oder habt ihr ggf. eigene Ideen?

    Vielen Dank für Eure Mithilfe!

  • Willkommen auf dem Orki, Aventourist. :)

    So, wie ich das verstehe, ist das Lager nicht in erster Linie ein Gefangenenlager, sondern hat primär andere Aufgaben. Zusätzlich sind eben auch einige adlige Reichsverräter dort eingesperrt.

    Die bei z.B. Wiki genannte Kommandantin ist zu jenem Zeitpunkt auch noch gar nicht Kommandantin, da sie das erst nach der Schlacht auf den Silkwiesen wird.

    IBdN fügt noch hinzu, dass das Lager erst als Gefangenenlager genutzt wird, seit die Zyklopeninseln und Rulat als Internierungsstätten wegfielen, das geschah aber erst in der Borbaradkrise. 1006 ist das noch gar kein Gefangenenlager, aber das kann man halt auch ignorieren.

    Im Prinzip ist es auch nur Lager für adlige Reichsverräter, die (irgendwie) der Todesstrafe entkommen sind. Mörder, Diebe oder Straßenräuber und keine adliger Herkunft kommen da also erst gar nicht hin. Falls Dein SC nicht in diese Kategorie fällt (und Verbrechen an der Praios-Kirche ist es nicht unbedingt) und auch kein Adliger ist, wird er dort eher auch nicht landen.
    Dazu sind zumindest in der Zeit nach Borbarad ca. 25 Soldaten als Aufpasser nun auch nicht die Menge an Soldaten, die ein richtiges Gefangenenlager tatsächlich bewachen könnten, und die Festung wird in FA als ziemlich marode beschrieben.

    Fall quasi alles für Dir egal ist, weil es primär Gefangenenlager für alles und jeden ist, dann kannst Du da aber eben auch alles rein setzen. Abschaum bis adlig, die ganze Palette des Schwerverbrechens, das bei Diebstahl im Gegenwert von 5 Dukaten anfängt, wenn ich mich richtig erinnere, bis hin zum Mörder und Verräter.

    Da ein Ausbruch auf der Liste steht, braucht Dein SC, je nachdem, was er selber kann und ist (wie sieht es da aus?), entsprechende Begleitung. Einen wildniskundigen Begleiter in jedem Fall (da würde sich z.B. ein Wilderer anbieten, oder ein Jäger, der sich sonst etwas hat zu Schulden kommen lassen), eventuell einen Nahkämpfer (auch im waffenlosen Kampf), oder auch jemanden, der gut reden kann und eventuelle Türen und Schlösser aufbekommt.

    Eigentlich wäre das ein schickes Setting für eine Ausbrecher-Themengruppe.^^

    Dann gibt es natürlich noch für das Lager mögliche Archetypen das Unschuldig eingesperrten, des korrupten Wärters, oder die Nebenhandlung des Bandenkrieg unter den Gefangenen (wer ist der Boss, wer Zuträger, welche Gruppierungen stehen sich im Machtkampf gegenüber).
    Die Anzahl der wachenden Soldaten müsste deutlich aufgestockt werden. Die haben natürlich auch Hunde, zum Aufpassen und Verfolgen, was einen Ausbruch und ein Entkommen umso schwieriger macht.
    Die Festung darf nicht mehr marode sein oder wenigstens sollte sie es deutlich weniger sein, wenn sie als reguläres Gefängnis dient.

  • Vielen Dank für Dein Feedback, Schattenkatze!

    Also ich verstehe die Funktion des Kaiser-Gerbald-Forts ähnlich wie Du. Meiner Meinung nach stellt es in erster Linie einen militärischen Stützpunkt im Hohen Norden dar. Zu dieser Zeit (vor den großen Krisen) stelle ich mir die Macht des Kaiserreiches vergleichsweise groß vor. Konkret gehe ich davon aus, dass zu dieser Zeit entlang der Handelswege zwischen dem Golf von Riva und Paavi eine ganze Menge an kaiserlichen Stützpunkten vorzufinden sind. Das K-G-Fort ist dann ein Stützpunkt von vielen. Das entspricht wahrscheinlich nicht dem allg. Kanon, aber ich finde es ist eine geeignete Ausgangssituation. Denn auf diese Weise kann ich gewährleisten, dass mehrere Einzelbedrohungen (ein Schiff mit Dunkelelfen landet in der Nähe von Frisov, Trolle fliehen aus den Ausläufern der Nebelzinnen und überfallen Kela, etc.) die Macht des Mittelreichs in den Nivesenlanden über die kommenden Monate und Jahre immer weiter einschränken. [Diese Ereignisse werden übrigens nicht alle vom selben Charakter erfahren; wir haben bereits einen Firnelfen ins Spiel eingeführt und haben vor mit mehreren Charakteren parallel zu spielen. Dann kann auch mal der ein oder die andere sterben^^] Dies gilt natürlich auch für die ansässigen Norbarden, Nivesen und Firnelfen, für die die Ereignisse eine Bedrohung darstellen und die Frage aufwerfen, was der Grund für diese Sonderlichkeiten ist. Auf diese Weise kann ich schließlich Pardona als Ursache aller Übel einführen. Denn sie soll später nicht zufällig auf ein paar Seefahrer (Phileasson und co) aufmerksam werden, sondern bereits vorher "erwachen" und ihren dunklen Schatten über die Länder des Nordens werfen.

    Aber zurück zum Thema: K-G-Fort ist also ein Stützpunkt von vielen. Es wird dort vielleicht Eisenerz o.ä. abgebaut [irgendwas müssen die Gefangenen ja den Tag über zu tun haben] und es dient Soldaten als Stützpunkt. Bei der Beschreibung des Forts orientiere ich mich an dem Eintrag in WikiAvent. Denn ich finde ein marodes Lager einfach superschick. Es soll sozusagen ein Stützpunkt "am A. der Welt" sein. Weder der Kommandant (bei mir ist es momentan ein Mann), noch die Soldaten sind sonderlich erfreut an einem so götterverlassenen Flecken Erde ihren Dienst antreten zu müssen. Unser Spielcharakter (er ist übrigens tatsächlich adelig, nur weiss er es zum jetztigen Zeitpunkt eben noch nicht) kann versuchen die Wachen zu bestechen, er kann versuchen über den Brunnen zu fliehen, er kann versuchen in das Lager der Kaiserlichen Derographischen Gesellschaft einzudringen und er kann versuchen mehr über seine Herkunft und über sein Verbrechen herauszubekommen.

    Über das reine Gefangenen-Setting hinaus geht es, wenn der Charakter zum Küchendienst abkommandiert wird [alle Gefangenen arbeiten zumeist in der Mine; es fallen aber auch noch weitere Tätigkeiten (Feld- & Gartenarbeiten, Brennholzschlagen, Küchendienst) an]. Denn dann stößt er auf eine weitere Gefangene, eine junge Norbardin, die im Keller der Kaserne abseits von den übrigen gefangen gehalten wird. Während der Charakter wiederum Brennholz schlagen ist, wird er Zeuge wie eine Gruppe von Norbarden mit den Soldaten ein hitziges Gespräch führen. Des Nachts wacht er auf und bekommt mit, wie Soldaten die Norbardin in das Haus des Kommandanten bringen. Kurzum: Der Kommandant ließ einige Tage zuvor eine junge Norbardin entführen, die zu einer Gruppe fahrenden Volkes gehört, mit denen das Fort bislang Handel getrieben hat. Ähnlich wie bei dem Film The Revenant geht es dabei um niedrigste Beweggründe. Wenn es dem Charakter während weiterer Feld- oder Waldarbeiten gelingt den Norbarden, die das Fort immer wieder aufsuchen, ein Zeichen von der Entführten zukommen zu lassen, kommt es zum großen Finale. Die Norbarden überfallen das Fort und während der Kämpfe versuchen die Gefangenen zu fliehen. Die wenigen Soldaten im Lager müssen demnach an zwei Fronten gleichzeitig kämpfen.

    Wenn unser Charakter die ganze Geschichte überlebt, sollte er alleine oder in Begeleitung mit weiteren Gefangenen am Ende das Fort verlassen können. Damit ist er aber noch nicht gerettet, denn nun erwarten ihn die schonungslosen Weiten des Nordens. Wenn in dem Lager nur Adelige einsitzen, dann sollte die Natur eine extreme Bedrohung für alle darstellen. ...

    So jetzt habe ich fast die ganze Kurzabenteueridee erzählt. Vielleicht lade ich meine Aufzeichnungen hier einfach mal hoch, wenn wir durch sind. Da wir wie gesagt in naher Zukunft die Phileasson-Saga spielen wollen, muss ich nun eigenlich erstmal eine Wege finden, wie ich unseren Charakter mit den Thorwalern zusammenkommen lassen kann. Einen NPC mit Verbindungen zum Mittelreich bräuchten wir (bei genauerem Nachdenken) eigentlich erst, wenn wir die Saga durch und danach noch Lust auf mehr (z.B. das Jahr des Greifen) hätten. Vielleicht ist meine Frage damit auch schon beantwortet.

    Sorry für den langen Text. Jetzt ist es etwas mit mir durchgegangen ;-).

    Viele Grüße,
    Aventourist

  • Kaiser-Gerbald-Fort – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Es gibt wenig - fast gar nichts - aus dieser Zeit (oder davor) über diese Region zu berichten ... Goldfunde am Oblarasim ... das war's.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Trolle fliehen aus den Nebelzinnen? Vor wem oder was fliehen Trolle?
    Ein Schiff mit Shakagra wäre recht vorgreifend, die wurden von Phileasson praktisch "entdeckt", da vorher nur die Firnelfen mal von denen gehört oder feindlichen Kontakt hatten. Aber kann man natürlich machen, auch wenn ich die eher nicht auf ein Schiff stecken würde, als Seefahrer sind mir die eher nicht bekannt, und das wäre für Shakagra schon sehr weit im Süden.
    Wobei Pardona ja durchaus schon vorher umtriebig war, nur eben unauffällig. Ihre menschlichen Gefangenen kommen ja nicht von ungefähr aus halb Aventurien.

    Ich glaube, in einem Gefängnis müssen die Gefangene nicht unbedingt den ganzen Tag malochen, auf Rulat habe sie das auch nicht getan. Sind ja auch adlige Gefangene.
    Wenn aber Mine, sollte diese tief genug sein, denn während eines guten Teiles des Jahres dürfte der Boden mehr als nur oberflächlich gefroren und zugeschneit sein.

    Womit besticht ein Gefangener seine Wärter? Ich würde annehmen, er kommt schon ohne alles dort an und wenn nicht, werden die selber abgewrackten Soldaten noch mal alles abnehmen. Zumindest Geld oder Wertgegenstände dürfte er wohl nicht mehr haben, mit Gefallen kann er nicht dienen (oder nur begrenzt), wenn er nicht weiß, wer er ist und auch keinen Einfluss geltend machen kann.

    Aber sieht mir auch so aus, als hättest Du schon alles, was gewünscht ist.^^
    Unter den Adligen könnte ein Grenzjäger sein, der bringt zumindest einige wildniskundliche Fähigkeiten mit. Oder er war früher ein passionierter Jäger und Waidmann.


    @zakkarus auf den Wiki-Eintrag beziehen wir uns in unseren Beiträgen zuvor. :)
    In Firuns Atem und auch Im Banne des Nordlichts steht ein kleines bisschen mehr.

  • Vermutlich ist der Artikel im Banne des Eisdingends der gleiche aus Firuns Atem ... so viel hat sich - außer in Gloranien - da oben nicht verändert.

    Wieso muß der Held überhaupt Gefangener sein - er kann ja auch als Verwirrter gefunden und dort gepflegt werden ... nur ihm kommt alles sehr "merkwürdig" vor.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Den aus Firuns Amen fand ich etwas informativer. Viel geben beide nicht her und teilweise sind sie identisch, aber nicht völlig.

  • (Aha - mal wieder eine gekürzte Fassung für DSA4.1 ... das hab ich öfters bei den Chroniken gemerkt.)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)