Praios - Ich diene dir, nicht der Kirche

  • Ich habe eine Frage zu den Praioten. Ist es möglich, dass ein Geweihter des Praios (aus gutem Grund, welcher auch immer; Frage wegen eine Charidee) aus der weltlichen Kirche austritt und trotzdem sein Karma behält und Liturgien wirken kann (also er folgt immer noch den Prinzipien seines Gottes bis auf dem, dass er eben nicht mehr dem Befehl der Praioten über ihm folgen möchte)? Im WdG steht ja, dass die Hierachie innerhalb der Kirche die Größe zu sein scheint bei den 12-Göttlichen Kirchen. Wird sowas als Befehlsverweigerung angesehen? Wird man dann weggesperrt? Können einem die Kräfte von einem anderen Geweihten genommen werden?

    Was ist, wenn man flieht, aber auf seiner Flucht nur Gutes tut? Wird man verfolgt? So Pfeile des Lichtes und Bannstrahlermäßig?

  • Zuständig für eine eventuelle Festsetzung wäre die Inquisition, da das eine Kirchenangelegenheit ist. Die Pfeile sind explizit für Magier da und der Bannstrahl...gut die sind was besonderes.

    Generell würde mit einer Exkommunikation mit der man in so einem Fall rechnen kann dazu führen, dass die Weihe "ruht", man also kein Karma mehr regeneriert, bis man Buße getan hat. Theoretisch kann Praios natürlich sagen: Nö, mach ich nicht, aber das geht dann im Zweifelsfall Richtung Erwählter und ist glaub ich als Charakterkonzept jenseits der Erwählung durch die Götter zum Helden etwas schwierig am Tisch. Dazu kommt, dass gerade für Praios und die Praioten die Ordnung, aus der sich die Hierachie ergibt eben nicht 'nur ein Prinzip' ist, sondern ein ganz zentrales. Damit verstößt ein solcher Praiot gegen seinen Moralkodex (der ja nicht umsonst 12GP schwer ist), was auch wieder Auswirkungen auf Proben etc. hätte. Da aber alles Genannte unterm Strich Meisterentscheide sind...musste den fragen ;) .

    Heißt aber natürlich nicht, dass man nicht trotzdem rebellisch sein kann und sich über bestimmte Punkte mit seinen Vorgesetzten in den Haaren liegen kann. Aber darin liegt ja auch durchaus ein Reiz bei den Praioten: Mache ich das, von dem ich denke, dass es das Richtige ist, selbst wenn das Ärger bedeutet? Verstößt es gegen Praios' Prinzipien, wenn ich so handle? Oder verstößt es gegen Praios' Prinzipien, wenn ich eben nicht so handle? So etwas ist schon ganz schön fordernd, insbesondere in der Hitze des Moments :D .

    In kurz: Das Konzept Gesucht I, denn ich spiele den Rebellen, kann man also sicherlich umsetzen, allerdings sollte der Meister da geflissentlich einiges ignorieren. Auf der anderen Seite tun offizielle Abenteuer an dieser Stelle das auch... :S

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Die Hierarchie innerhalb der Praioskirche ist mMn Teil der "göttlichen Ordnung". Ein Praiot, der die Kirche verlässt, wandelt auf einem sehr schmalen Grat, es droht die Verdammnis (nicht unbedingt regeltechnisch aber "gefühlt") - vielleicht ist der Gedanke ja sogar eine namenlose Versuchung? Karma zu behalten, göttergefällig zu leben usw. ist für einen kirchenflüchtigen Praioten wohl schwieriger als für einen Geweihten der meisten anderen Kirchen. Die Kirche wird ihn nur verfolgen, wenn sie seinen Abgang überhaupt mitbekommt, die Intensität wird auch von seinen Taten und Reden abhängen.

    Eine Bemerkung: ich würde darauf achten, dass der "Kirchenaustritt" nicht zu modern gerät - a la ich glaube an Gott, aber mit der ev/kath Kirche habe ich nichts am Hut. MMn braucht es in Aveturien dafür eine witklich gute Begründung, da die Kirche eher als Halt, Richtschnur usw. gesehen wird - ganz besonders bei der des Praios.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Vor etwas fliehen (im Sinne von sich ncht seinem Urteil stellen) und Obrigkeiten nicht anerkennen schließt doch der Moralkodex Praios direkt aus.

  • Ich denke auch, dass gerade die Praios-Kirche mit dem Prinzip der gesellschaftlichen Ordnung ungeeignet ist, um sich dieser entziehen zu wollen oder gar als so falsch anzusehen, dass man nichts mehr mit seinen Vorgesetzten zu tun haben will. Das erscheint mir eher widersprüchlich.
    Praios/Brajan/Pprsss selbst tangiert es wahrscheinlich weniger.

    Man könnte sich überlegen, ob man einen Praioten spielt, der in einem Tempel am Rande der Verehrung sein Noviziat gemacht hat wie Khunchom oder Trallop. Städte, in denen Praios eben weniger Gläubige hat und man die Geweihten stationiert, die man wo anderes nicht haben möchte. Dort kann man interessante Ideen aufschnappen, die sonst in der Kirche weniger beliebt sind.
    Meine Rondrageweihte aus Prem hat zum Beispiel Vorstellungen, die sich weniger mit der üblichen Rondra-Verehrung decken, weshalb ich ihr zwar nicht gleich Gesucht, aber einen schlechten Ruf gegeben habe. Ihr fehlt es eben an Disziplin und Demut (besonders gegenüber Vorgesetzten).

    I ♡ Yakuban.

  • Es wäre auch die Frage, ob es ein endgültiger Austritt ist oder ein zeitweiliges "Abstand nehmen nach Absprache". Wenn vielleicht irgendwelche Zweifel im Geweihten entstehen, mag er sich in Kontemplation zurückziehen, oder auch bei seinem Oberen um so etwas wie "Freijahr" (oder ein paar Monate) bitten, um mit sich ins Reine zu kommen und auf der Wanderschaft Praios' Willen und seinen eigenen Platz im Gefüge zu suchen. Damit ist er noch Geweihter, kann sein Ornat halten und als Geweihter verstanden und werden und kann als solcher auftreten, ist aber von kirchlichen festen Pflichten entbunden. Oder man geht als Wanderprediger los.

    Wer aber für sich beschließt, keinen Bock mehr (platt ausgedrückt) auf die Kirche zu haben, der darf das Geweihtensein vermutlich an den Nagel hängen. Denn das Ornat ist weg und man darf sich dann auch nicht mehr als Geweihter auftreten und sich als solchen behandeln lassen und als solcher auftreten.

    Was Praios dann denkt ist vermutlich eher zweitrangig, denn die Kirchenoberen haben per Liturgie die Möglichkeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Praios könnte dann zwar persönlich sein Veto einlegen, wie erwähnt, aber das dürfte dann schon Richtung großes Wunder gehen.

    Man kann natürlich bei Nacht und Nebel verschwinden, aber Ornat und Co. sollte eben zurück bleiben, denn sonst maßt man sich ja etwas an, von dem die Kirche womöglich meint, dass es nicht mehr zusteht. Und womöglich folgen dann die Konsequenzen einer ungehaltenen Praios-Kirche mit Liturgie-Keule. Wie lange das dann dauert, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

  • Also ich habe mir das so vom hintergrund her vorgestellt...ich weiß noch nicht ob als Meisterperson oder als Held: Es baut so ein wenig auf Constantine auf...Dämonenjäger (von der Coolness her). Praioten sind da einfach so geil dafür mit ihren Skills.

    Wir haben eine sehr göttertreue Familie (nicht unbedingt Praios sondern eben 12-Götter), vielleicht adlig. Zwillinge, ein Bruder und eine Schwester die sich sehr nahe stehen. Der Bruder geht zur Praioskirche und schließt sich den Bannstrahlern an, ist dadurch viel unterwegs und sieht seine Schwester nicht mehr so oft. Jagt Dämonen und Hexen und was weiß ich und wird berühmt mit seiner Einheit. Ist Geweiht.

    Nun kommt es dazu, dass die Schwester in irgendwelche dunklen Machenschaften verstrickt ist...vielleicht ein Pakt...und der Bruder fasst sie mit seiner Einheit lebend. Jetzt kommt sie vor den obersten Richter...und wird verbrannt. Das sorgt dafür, dass der Bruder weg von der Kirche will. In seinen Augen hätte er sie retten können ohne das sie getötet werden musste. So ähnlich.

  • Also ich habe mir das so vom hintergrund her vorgestellt...ich weiß noch nicht ob als Meisterperson oder als Held: Es baut so ein wenig auf Constantine auf...Dämonenjäger (von der Coolness her). Praioten sind da einfach so geil dafür mit ihren Skills.

    Wir haben eine sehr göttertreue Familie (nicht unbedingt Praios sondern eben 12-Götter), vielleicht adlig. Zwillinge, ein Bruder und eine Schwester die sich sehr nahe stehen. Der Bruder geht zur Praioskirche und schließt sich den Bannstrahlern an, ist dadurch viel unterwegs und sieht seine Schwester nicht mehr so oft. Jagt Dämonen und Hexen und was weiß ich und wird berühmt mit seiner Einheit. Ist Geweiht.

    Nun kommt es dazu, dass die Schwester in irgendwelche dunklen Machenschaften verstrickt ist...vielleicht ein Pakt...und der Bruder fasst sie mit seiner Einheit lebend. Jetzt kommt sie vor den obersten Richter...und wird verbrannt. Das sorgt dafür, dass der Bruder weg von der Kirche will. In seinen Augen hätte er sie retten können ohne das sie getötet werden musste. So ähnlich.

    Also entweder bleibt er Praiot und versucht dann den Makel von seiner Familie reinzuwaschen, aber sie hat dann bekommen was sie verdient, sie wird ja 100% nach Gesetz verurteilt. Oder er verliert seinen Glauben und damit dann auch den Geweihtenstatus. Vlt geht er auch nur in die Braniborier-Richtung, mehr Gerechtigkeit als Recht und sucht nach mitteln Pakte zu brechen und so Seelen zu retten.Aber da bleibt er immernoch Teil der Kirche mit allen Rechten und Pflichten.

    "Ohne DSA5 hätte es Herr der Ringe nie gegeben" - H.P.Lovecraft

  • Wenn ich unseren damaligen Meister richtig verstanden habe, ist Vater Jesper aus dem Abenteuer Bastrabuns Bann genau das: ein Geweihter des Praios, der seiner Kirche den Rücken gekehrt hat. Das Karma, Weihe und Kirchenangehörigkeit einande rnicht zwingend voraussetzen sieht man auch an anderen Beispielen.

    Persönlich halte ich dies aber höchstens für eine Möglichkeit der späteren Charakterentwicklung und nicht für etwas, das zur Idee hinter einem frisch generierten Helden taugt. Kann man sich die Abkehr von der Kirche bei einem launenhaften Geweihten der Tsa, einem stürmischen Geweihten von Rondra oder des Efferd oder bei einem zurückgezogenen Boron-Mystiker außerhalb der kirchlichen Streitigkeiten noch vorstellen, so scheint das gerade bei einem Praioten gar nicht zu passen. Der Praios-Kodex spricht nicht nur von Recht und Gesetz sondern insbesondere auch vom Anerkennen der weltlichen und religiösen Führer; entsagt man dem, so bleibt von einem der strengsten Moralkodices eigentlich nur noch ein "du sollst nicht lügen" übrig.

    Das klingt ein bisschen so, als wären die Liturgien nur noch ein Mittel zum Zweck; du möchtest keinen Geweihten spielen sondern einen gläubigen Monsterjäger ohne die Verpflichtungen gegenüber der Kirche, der Dämonen mittels Bannstrahl in die Niederhöllen schickt. Stattdessen würde ich einen Ritter vorschlagen, der ein geweihtes Schwert besitzt - etwa per BB1. Solltest du den Helden dennoch wie angedacht generieren, so würde ich als Meister darauf bestehen, dass du sowohl die Verpflichtungen als auch den Moralkodex gegen AP/GP weg kaufst. Außerdem wäre eine spätere Steigerung der Liturgiekenntnis oder ein Erlernen neuer Liturgien nicht mögich. Gegen eine Karmalqueste spricht dagegen nichts, da diese aus dem Glauben selbst entstehen und einen Kontakt zur Gottheit -nicht zur Kirche- darstellen.

  • Also ich habe mir das so vom hintergrund her vorgestellt...ich weiß noch nicht ob als Meisterperson oder als Held: Es baut so ein wenig auf Constantine auf...Dämonenjäger (von der Coolness her). Praioten sind da einfach so geil dafür mit ihren Skills.

    Wieder FIlmfiguren in DSA. Mehhhhh

  • Wieder FIlmfiguren in DSA. Mehhhhh

    Ist natürlich Geschmackssache, aber besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht. ;) Bedeutet das, dass du auch Helme Haffax nicht magst? :)

    @Shintaro89 Du hast den Nagel recht gut auf den Kopf getroffen. Mir schwebt halt mal so ein richtig cooler Paladin vor. Natürlich gibt es da viele Alternativen, aber dieses Setting würde mich halt sehr reizen. Auch als Meisterperson.

  • Bei deinem Konzept vom abtrünnigen Geweihten hast du auch noch ein ganz anderes Problem: Der Zerschmetternde Bannstrahl, um den es dir ja vorrangig geht, ist eine sehr hochstufige Liturgie. Welcher Geweihte soll die aber dann deinem abtrünnigen Geweihten beibringen? Er wird für sämtliche seiner Liturgien schlicht keinen Lehrer finden, womit du das Ganze in jedem Fall höchstens zu einem NSC-Konzept machst.

    Was die Geschichte aber angeht: Die Kombi aus "Bannstrahler" und "sauer, dass sie verbrannt wurde, man hätte sie noch retten können". Dann kein Bannstrahler, mindestens. Für uns Erdlinge ist das kaum vorstellbar, aber aventurisch gesehen ist die Schwester vor dem schlimmsten gerettet worden. Wenn, dann dürfte sich so ein Bannstrahler eher sich selbst (eventuell auch Praios in Richtung: Warum hast du mir kein Zeichen gesandt?) Vorwürfe machen. Ich hätte es sehen müssen, sie hat auch in der letzten Zeit nie Zeit für ein Treffen gehabt, warum war ich so nachgiebig etc.pp. Aus Sicht eines Bannstrahlers und nicht nur aus dessen Sicht, hat die Kirche exakt richtig gehandelt und hatte auch keine Wahl gehabt.

    Für einen Paladin würde ich tatsächlich doch ganz klassisch den Ronnie empfehlen und dann Objektsegen/-weihe + Schutzsegen + Exorzismus+SF Exorzist als Kombination anstreben. Kann man ja sicherlich mit dem Meister absprechen, dass das schon von Anfang an oder zumindest sehr zeitig drin ist. Bei der Rondrakirche hast du aufgrund des höheren Individualismus auch weniger das Problem in festen Strukturen gebunden zu sein. Dann ist dein Ronnie halt einfach mal ein Monsterjäger und unterwegs. Ronnies haben auch die Purgation (dürfte von Spielern eher seltener gewählt werden?), was nett ist, Waffenweihe, einiges an Segen...doch doch, da geht was :D . Allerdings ist so ein Geweihter eine echt langfristige Sache, kann ich aus Erfahrung sagen: Mein Praiosgeweihter ist Mystiker (mit stolzen 55 KaP inzwischen) und hoher Liturgiekenntnis (15 inzwischen) und sonst eigentlich nur Gesellschaft, Wissen, bisserl sonstiges. Kein Kampftalent, weil...mäh. Das schluckt schon AP ohne Ende. Bei einem Ronni kommt hier zwingend noch der Kampf hinzu...hmm, ja...Langzeitprojekt ;) .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Schau dir lieber die einzelnen Gruppen und Glaubensrichtungen bei den Praioten an. Es gibt die Traditionalisten, die horasichen Gemäßgten, die Mystiker etc. Ein Praiot muss zwar nicht die gleichen Ansichten haben wie seine Brüder aus einer anderen Gruppe, aber sollte verstehen das die Ordnung geschützt werden sollte. Ein bissiges Thema, gerade im Zuge der Quanionsqueste kommen die Praioten aber zum Schluss das die Ordnung, die von einigen Kirchenobereren vorgegeben ist, auch hinterfragt werden darf!

    Per noctem ad lucem.
    Durch die Nacht zum Licht.
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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • So einige NSC haben als Vorlagen für ihre Bilder Schauspieler oder andere bekannte Gesichter (Val Kilmer wurde für Amir Honak z.B. genommen). Das heißt mE nicht, dass sie an die Schauspieler angelehnt sind, oder gar an bestimmte Rollen von ihnen. Vermutlich wurden die Bilder auch erst nach der Beschreibung angefertigt, so dass die Schauspieler oder ihr Aussehen nicht mal in dem Sinne als Vorlage für die Figur als solche dienten.

  • Wobei...wenn ich da an die Phileassonsaga denke *graus*
    Phileasson...Phileas Fogg....Pardona und Pandora...Niam mit-dem-Goldhaar und Niam Goldhaar von Tyrnanok... H.P. Lovecraft und sein Alter Ego Abdul el Mazar...

    Per noctem ad lucem.
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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Gerade den Phileasson Foggwulf/Phileas Fogg Namens"klau" fanden wir äußerst gelungen, auch das augenzwinkernde "in 80 Wochen um die Welt.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....