Anrufung von Dämonen

  • Ich war ja leider jetzt ne Woche weg und kann mich erst jetzt nochmal zu Wort melden:
    Kennin:Die Lösung dieser Frage ist eindeutig. Man spielt DSA. IN DSA spielt man einen Helden. Helden sind ganz klar laut egal welcher Definition, erst recht die von DSA: die \"Guten\". Da werden keine Dämonen beschwört, denn Dämonen sind die \"Bösen\". Will man das?

    Ich schätze mal viele von euch ham die Story von WC3 halbwegs parat,
    wo Prinz \"wasweißich\" eindeutig ein Held ist und in seinem Bemühen sein Land zu retten den Fehler macht, sich mit unbekannten Mächten einzulassen, die ihn böse werden lassen.

    Ich denke bei der Dämonenbeschwörung ist das ähnlich, du beschwörst ihn, berherscht ihn, alles klappt bestens stellst ihn als Wache und als du wiederkommst findest du die Leiche deines Vaters vor, der dich besuchen kommen wollte und zerfleischt wurde, oder er zerstört nach Ablauf der Aufgabe deine Bücherei oder als du ihn denkst zu beherschen und
    die Schutzzeichen verlässt raubt er die deine guten Gefühle, lässt deinen JZ steigen und und und.

    Ich meinte bei meiner Frage aber z.B. den Skelettarius.
    Dort steht:Die Beschwörung von Untoten und damit die Verehrung Thargunitoth, wird fast immer von den weltlichen und kirchlichen Autoritäten hart bestraft, wenn auch viele Akademiezauberer der Meinung sind,man könne den Spruch auch zu anderen Zwecken als dem eigenen Vorteil einsetzen...

    Also ist die Beschwörung von Untoten automatisch eine Abkehr von den Göttern?(wg. Verehrung)

    Zu den Dämonen, wie muss ich es mir vorstellen einen Dämonen zu beherrschen? Eher wie einem Wesen einen Befehl zu geben wie bei Beherrschungszaubern) oder eher wie ein andauernder Willenskampf oder
    anders?

  • Zitat

    Also ist die Beschwörung von Untoten automatisch eine Abkehr von den Göttern?(wg. Verehrung)

    Jede Art von Nekromantie ist ein Frevel an Boron. Da gibt es eigentlich keine Diskussion oder Grauzone.

    Zitat

    Zu den Dämonen, wie muss ich es mir vorstellen einen Dämonen zu beherrschen? Eher wie einem Wesen einen Befehl zu geben wie bei Beherrschungszaubern) oder eher wie ein andauernder Willenskampf oder
    anders?

    Auch (druidische, satuarische und gildenmagische) Beherrschungsmagie ist ein Willenskampf. Ein Beherrschungsmagier der keinen festen Willen hat ist ein erfolgloser Beherrschungsmagier. Der Unterschied ist eigentlich nur dass ein Dämon einen wesentlich stärkeren Willen als ein Sterblicher hat und dass es viel gefährlicher ist in den Geist eines Dämons einzudringen.

  • In den Geist eines Dämons eindringen?
    Ich glaube das würde der wagemutigste Beschwörer nicht tun, oder? Da kann man ja danch nicht mehr normal sein. Ich denke es reciht wenn man verwsucht seinen Willen von außen aufzuzwingen.

    Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse alles, was du sagst. (Matthias Claudius)

  • Ja der Beschwörer dürfte das nur mit Müh und Not überleben und wenn er es schaffen sollte. Dann ist der auf keinen Fall mehr bei Verstand. Soviel Chaos verträgt nicht einmal der hartgestonnste Magier.

  • Eben. Ich stell mir das so vor, dass er sich ne Weile nicht mehr lösen kann und in dieser kurzen Zeit strömt soviel Leid, Hass, Rachsucht und Bösartigkeit auf einmal durch seine Gedanken, dass er danach nicht fähig ist, an irgend etwas anderes zu denken.

    Ingalf von Sturmfels
    Erbauer von Ingalfs Hallen
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    Und ich sage trotzdem G7 :D

  • Die Frage bleibt dann natürlich: \"Ist dem nicht so mit jedem Dämonologen?\"
    Auf diese rein retorische Frage kann man auch nur auf rein rHetoNischer Art antworten... ;)

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    Sinjoor Elegast Vandervenga, ehem. Kuslik-Galahan
    Oberst des Ordens des zweifach geheiligten Famerlors.

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  • Irgendwann kommt in jedem doch so eine Phase auf in denen man gern mal mit solchen Mächten spielt. So etwas pauschal zu verbieten senkt also deutlich den Spielspaß für die Leute in der besagten Phase. Als ich zuletzt gespielt habe hatte ich einen Brabaker Dämonologen. Der hat zwar niemals etwas beschworen (ok...mal einen klammheimlichen krabbelnden Schrecken ausgelassen) , aber er (und ich)hatte das Gefühl, dass er es zumindest jederzeit könnte (mit entsprechenden Risiken und Folgen halt, wobei eine der angenehmeren tatsächlich die Verbrennung auf dem Scheiterhaufen war). Ich hatte jedenfalls meinen Spass und wollte mich an diesem Meisterstil orientieren.

    Nun bin ich Spielleiter. Beschwöre Dämonen mit dem Blut von Jungfrauen, Paktiere mit ihnen in den letzten Kreisen der Verdammnis. Reize das Thema bis ins letzte aus. Ich bin also vorerst zufrieden. Sollte aber deshalb jeder, der Dämonen beschwören will Spielleiter werden müssen?

    Kennt einer den Roman \"Das Gesicht am Fenster\"? Daran habe ich z.B. die kämpferischen Fähigkeiten eines Hesthots aufgebaut, d.h. meine Gruppen sind froh mit einem niederen Dämon fertig zu werden. Einer der größten Fehler war es meines Erachtens für die Dämonen präzise Werte anzugeben. Diese entsprechen einfach nicht der chaotischen Natur eines Dämons (zumindest meiner Meinung nach nicht). Jeder Spieler ist also über Begegnungen schon mal vorgewarnt, womit sie es eigentlich zu tun haben, wenn sie Dämonen beschwören. Natürlich reizt es auch, solch eine Macht zu kontrollieren. Wer jedenfalls die aventurischen Möglichkeiten und Folgen berücksichtigt und entsprechende Vorkehrungen trifft, der kann in meinen Spielgruppen einen Dämon beschwören. Vielleicht hindern ihn ja die anderen SC an der Beschwörung. (sozusagen ein instant Abenteuer zwischendurch :wink: ).

    Davon, dass alle Rollenspieler Helden sein wollen habe ich mich jedenfalls bereits in meiner zweiten DSA Sitzung verabschiedet. Man möchte Charaktere verkörpern. Sozusagen Protagonisten einer Handlung. Der Begriff Held trifft die Sache nun wirklich nicht, da er im Prinzip eine Wertung enthält, die viele nicht wollen. (und auch nicht verkörpern können...davon mal abgesehen)

    P.S.: arrrggh! Gedankensprünge ^^ ... ich hoffe es ist trotzdem klar geworden, was ich in etwa sagen wollte.

  • Tja, wenn einem es nicht gefällt einen Helden zu spielen, dann soll man auch nicht. Nur ist es dann -m.E.- kein DSA mehr!
    Es ist ja eben einer der Reize DSA\'s dass man einen Helden spielt! Das steht so in jedem Regelbuch.
    Gut, man KANN auch Mörder, Meuchler und Dämonologen spielen. Man KANN auch Geweihte des Namenlosen spielen und mit seinen Wundern... ähm... Katastrophen um sich werfen. Man KANN Dunkelalben oder gar menschenopfernde Echsenpriester spielen, mann kann sogar ZWERGE spielen (:P das letzte war ganz klar ein Scherz ;))

    Ich frag mich immer was diese \"ist doch egal, wenn wir Bösewichte zocken wollen in DSA, dan tun wir das eben\"-Schiene immer soll...
    Wieso kommt denn keiner daher und sacht: \"Ich will in Vampire: The Masquerade nen Ausserirdischen vom Planeten Moggok spielen!\"?
    Oder wieso kommt keiner daher und sagt: \"Ich will in Shadowrun einen Ritter spielen, mit Rüstung und allem drauf und drann\".
    In Vampire spielt man nen Vampir. In Shadowrun nen Runner. In DSA einen Helden... wo ist das Problem?
    Wenn\'s einen nicht passt, gibt\'s ja andere Systeme, andere Welten... spiel halt nen \"Chaotic Evil\" in D&D... Da geht\'s ja.

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    Sinjoor Elegast Vandervenga, ehem. Kuslik-Galahan
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  • kein Held zu sein bedeutet nicht immer, dass man der 7.Sphäre entsprungen ist Kennin. :wink:
    Du mußt dich mal nach so vielen Jahren, die du vermutlich schon DSA spielst von diesem stereotypen GUT-BÖSE Schema getrennt haben, oder ?

    Im ernst: überprüfe doch einmal genau, ob die Helden, die du triffst in der Tat immer so \"heldenhaft\" sind. Meines Erachtens kann man die Ansprüche, die an einen Helden gestellt werden in einem \"realistischen\" Aventurien kaum erfüllen (oder man ist halt in kürzester Zeit tot). D.h. selbst der erklärteste \"Held\" wird irgendwann einer Übermacht gestatten müssen eine Dorf zu brandschatzen. DSA ist schließlich nicht \"Last Action Hero\".

    Und noch was: Zwerge würde ich tatsächlich nicht als SC zulassen. Mit ihren extremen Trinkgewohnheiten, Ungepflegtheiten und Bärten :wink: gehören solche ausgeburten des Namenlosen nun mal in Meisterhand.

  • Ja, natürlich hab ich das. Ich hab sogar ne Borbaradianerin gehabt :roll:
    ABER: ich hab gesehen was es bringt: schlicht und ergreifend gar nix.
    Hab sie wieder normalisiert und sogar dem Drakoniterorden beitreten lassen als Geweihte. Irgendwie auch als grösstes Opfer an Hesinde.
    \"Hesinde verzeih mir meinen Irrweg! Ich werde Dir das wertvollste schenken dass ich besitze: mein Leben, meinen Geist, meine Seele! Ich werde Dich dienen und ehren, pflegen und lieben, Deine Weisheid verkünden und die Zweifler überzeugen.
    Und das nicht nur, weil ich Dich um Verzeihung bitte, sondern auch und vor Allem weil ich einsehe, dass Dein Weg der Rechte ist!\"
    Wie ich bereits öfters sagte: es ist gar nix dabei, einen Char zu spielen wie es einen grad mal so in den Kram passt. Kann jeder. Aber einen Char spielen so wie er sein würde, auch wenn es einen grad NICHT in den Kram passt... DAS ist rollenspiel.
    Ebenso ist es eben solches Rollenspiel wenn man die \"Guten\" spielt, da dieser Weg der längste und schwerste Weg ist, nicht so lohnend, nicht so erfolgversprechend. Aber dafür der Interessanteste.

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  • Deine Kritik mit dem \"Rollenspiel\" muss ich ablehnen. Wir reden hier nicht über dämonenbeschwörende Streuner. Wir wollen vielmehr davon ausgehen, dass dieses \"unheldenhafte\" Verhalten auch irgendwie im Char aventurisch vernünftig begründet ist.

    Ob ich nun ein besserer Rollenspieler bin weil ich einen (für mich) absolut langweiligen Staubsaugervertreter in einem Vampire-Szenario glaubhaft verkörpern kann sei grundsätzlich mal dahingestellt.

    Ich gebe dir im übrigen völlig recht, dass \"Böse\" Charaktere auf Dauer dazu neigen abgef**** öde zu werden. Insbesondere, wenn sie sich nicht vernünftig in eine Gruppe integiereren lassen. Diese Erfahrung sollte allerdings schon jeder Rollenspieler selber machen dürfen (ich hab sie ja schließlich auch hinter mich gebracht) Die \"Bösen\" zu mimen mag also kurzfristig interessanter sein. Auf Dauer fehlen mir dann aber doch die Gewissensbisse um so herrlich schön melancholisch zu werden.

  • Ich lass das Thema ruhen. Ich hab gesagt was meine Meinung, Erfahrung und sogar mein Gefühl ist, in der Sache.
    Diese Tennisdiskussion führt zu nichts.

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  • Zitat

    Ich lass das Thema ruhen. Ich hab gesagt was meine Meinung, Erfahrung und sogar mein Gefühl ist, in der Sache.
    Diese Tennisdiskussion führt zu nichts.


    ich schätze auch, dass wir beide in unseren Meinungen zu festgefahren sind :wink: Vielleicht mag die Diskussion jedoch jemand anderem als Anregung dienen neue Argumente einzubringen.

  • Ich zitiere S.9 Regelbuch 1:
    \"Das Wort Held ist übrigens im Sinne von Romanheld gemeint.
    Die Helden im Spiel >das schwarze Auge< sind einfach die Hauptfiguren
    in einer Fantasy-Geschichte.In diesem Sinne kann es gute und böse Helden geben, mutige und ängstliche...\"

    Damit sei wohl hinreichend geklärt das DSA auch für ein Rollenspiel mit düsterer Charakteren gedacht ist.

  • Septic wrote:

    Zitat

    Im ernst: überprüfe doch einmal genau, ob die Helden, die du triffst in der Tat immer so \"heldenhaft\" sind. Meines Erachtens kann man die Ansprüche, die an einen Helden gestellt werden in einem \"realistischen\" Aventurien kaum erfüllen (oder man ist halt in kürzester Zeit tot). D.h. selbst der erklärteste \"Held\" wird irgendwann einer Übermacht gestatten müssen eine Dorf zu brandschatzen. DSA ist schließlich nicht \"Last Action Hero\".


    Das ist klar. Das Wort Held ist wie Stormcrow schon zitierte nicht so gemeint, dass er sich, um eine Person zu retten, alleine einem Halbbanner entgegenstellt. Auch Helden müssen fliehen. Auch Helden müssen Fallen stellen. Aber sobald Helden Dämonen beschwören um Dörfer zu vernichten oder Geweihte umbringen um sich zu bereichern (o.ä.) dann trifft das Wort Held IMHO in keinster Weise (auch nicht in der von Stormcrow beschriebenen Art) zu!!!

    Ingalf von Sturmfels
    Erbauer von Ingalfs Hallen
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    Und ich sage trotzdem G7 :D

  • Zitat

    [...] Aber sobald Helden Dämonen beschwören, um Dörfer zu vernichten[...]

    du differnzierst da wenigstens etwas. Mir kam es allerdings in den bisherigen Argumenten \"der anderen Seite\" so vor, als ob bereits eine irgendwie geartete Dämonenbeschwörung einen Aventurier faktisch als Spielercharakter ausschliesst.


    ich zumindest finde z.B. ein Charakter, der eine große Schuld auf sich geladen hat durchaus interessant und daher sollte auch ein Dörferzerstörender Dämonenbeschwörer die Chance erhalten gespielt zu werden. Wenn er bei seinem Kurs bleibt ist er ja ohnehin bald vom Angesicht Deres getilgt.

  • Klar das mit böser Char keiner gemeint sein sollte der die Welt beherrschen will, oder ein Land regieren, aber ein bisschen düster sollte er sein dürfen.

  • Tja dieses Thema ist immer wieder interessannt. Im Moment haben meine Spieler gerade die Phase, wo sie Böse Chars spielen wollen. (jedenfalls einer und der Rest etwas düstere Chars)
    Ich will das ganze auch meistern, denn ich denke, es wird in der Tat sehr
    langweilig. <-- Bitte nicht falsch verstehen
    (Oder sehr gut: wenn die Spieler dann darauf eingehen, dass sie immer Böse werden und am Schluss auch einsehen wenn sie sterben...) Ich persöhnlich hatte noch nie so eine Phase und meine Helden die ich im Moment spiele sind alles GUTE. Die Erklärung ist einfach: ich bin der SL seid 9 Jahren, ich bin also fast permanent der Böse. Dazu kommt eine düstere Vampirspielfigur die ich als persöhnliche NSF gebaut habe. Eigentlich ist er ein guter, doch sieht man genau hin, so muss man doch sagen: ein Vampir KANN nicht GUT sein. Allein sein Bedürfnis zu Leben kostet anderen eben jenes. Da kann der Vampir noch so aufpassen und wirklich jeden Vampir den er erschaffen hat sofort vernichten, (bisher waren es drei in mehreren Hundert Jahren) drei sind drei zuviel.
    Tja ich bin doch mal gespannt auf die Chars... wenn sie gut dargestellt werden, dann könnte ich mir vorstellen, dass diese Chars auch länger überleben. Doch im DSA ist nunmal so, dass am Ende die Guten siegen...

    While the Wicked staind confounded
    call me with thy saints surrounded


  • ...oder besser die Bösen nicht.
    Wäre ja auch irgendwie dumm was soll man in einer Welt voll von Bösem
    denn retten oder was wäre ungewöhnlich an einem Schwarzmagier, es wäre ja normal. Außerdem fordert das Böse immer das Absolute, folglich gäbe es bei einem Sieg kein Gutes mehr, während das Gute allein durch Neid und anderes immer selbst wieder Böses schafft.

  • Eggsplasher wrote:

    Zitat

    ein Vampir KANN nicht GUT sein. Allein sein Bedürfnis zu Leben kostet anderen eben jenes. Da kann der Vampir noch so aufpassen und wirklich jeden Vampir den er erschaffen hat sofort vernichten, (bisher waren es drei in mehreren Hundert Jahren) drei sind drei zuviel.


    Dem würde ich nicht ganz zustimmen. IMHO kann ein Vampir auch nur töten ohne einen anderen Vampir zu erzeugen und in \"3 Raben\" aus \"Von Menschen und Monstern\" gibt es z.b. einen Vampir, der nur Verbrecher tötet, an denen in den nächsten Tagen sowieso die Todesstrafe verübt worden wäre.

    Ingalf von Sturmfels
    Erbauer von Ingalfs Hallen
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