Untersuchungen über Rollenspiel

  • naja:
    also die studie ist ein totaler witz und es spricht nciht grade für die \"wissenschaftrlerin\" aus diesen paar angaben eine \"studie\" zu basteln... das ist vielleicht ne meinungsumfrage, aber die daraus abgeleiteten schlüsse sind wohl eher... nunja. da brauchen wir glaub ich nciht drüber zu reden.

    die diplomarbeit war mir ehrlich gesagt etwas zuviel bla, wobei ich zugeben muss, daß ich über den großen \"was ist rollenspiel\" teil nicht wirklich hinausgekommen bin. kommt da noch was interessantes? :mrgreen:

  • Zitat

    Das mein ich auch, nach meinem Abtanzball war ich einmal in der Dico und hab mir gedacht nie wieder besonders weil es so laut war aber auch weil man nur einema einen Anstossen muss um gleich eine in die Fresse zu bekommen.

    LoL! In etwa drei Jahren redest du anders darüber...
    Und wen hast du angerempelt? Einen dieser obercoolen Typen die voll mit Adrenalin sind? :wink: (Die Wahrscheinlichkeit, genau einen von diesen Leuten anzurempeln ist verschwindend gering, also Glückwunsch! :twisted: )

    While the Wicked staind confounded
    call me with thy saints surrounded


  • @Morgenstern:
    Nicht unbedingt, die Ergebnisse laufe darauf hinaus, dass Rollenspielr eigentlich ganz normale Menschen sind und die Möglichkeiten es in der sozialen und pädagogischen Arbeit einzusetzen haben mich auch nicht so richtig überzeugt.

    Ich weiß ja nicht ob wir sonst noch Leute unter uns haben die sich beruflich mit soetwas beschäftigen. Würde mich ja vor allem interessieren wie die da einschätzen. Die Autorin war ja auch Rollenspielerin.

    Wer sich weiter für Publikationen über RPGler interresiert kann auch mal bei <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.rollenspielstudien.de">http://www.rollenspielstudien.de</a><!-- w --> vorbeischauen.

    Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse alles, was du sagst. (Matthias Claudius)

  • Hmm, hätte nicht gedacht, dass sich mal jemand mit diesen Fragen in einer Diplomarbeit beschäftigen würde... Aber warum nicht, ist auf jeden Fall mal ganz interessant. Nur vorne Weg: ich habe jetzt nicht die ganze Diplomarbeit gelesen (nur kleinere Teile), will nur mal meine Meinung über dies und das ablassen... :roll:

    Nur so am Rande Selissa:

    Zitat

    Ich finde es auch ein wenig lachhaft für eine Doktorarbeit eine Umfrage zu zitieren

    Ist eine Diplomarbeit, keine Doktorarbeit, will jetzt aber nicht anfangen klugzuscheißen :wink: .

    Nochmal kurz zu dem Punkt ob DSA-Spielerinnen eher männliche Charakterzüge tragen:
    Aus eigener Erfahrung (wir hatten mal eine DSA-Spielerin in unserer Gruppe) kann ich sagen eher nein.

    Außerdem hasse ich generell dieses Klischeedenken. Nur weil man/frau irgendetwas macht, was eventuell ein Großteil desselben Geschlechts nicht macht bzw. genau umgekehrt, kann man nicht sagen, dass irgendwer einen männlicheren oder weiblicheren Charakter besitzt.
    Jedes Individuum sollte differenziert voneinander betrachtet werden, unabhängig von irgendwelchen gesellschaftlichen Normen/Klischees.

    Um nochmal das Discobeispiel zu nennen:
    Ich bin männlich 19 Jahre und war glaube ich 1 oder 2mal in meinem Leben in der Disco und habe nicht das Bedürfnis dies sonderlich oft zu wiederholen... Ich gehe halt lieber ins Theater oder Kino und mache eher ruhige Dinge. Was bin ich deshalb? Eher weiblich?

    Naja, lassen wir diese sinnlose Diskussion...
    Das Rollenspiel stellt für mich eine wunderbare Möglichkeit dar, seine eigene Phantasie und Kreativität auszuleben, auch mal etwas Abseits von der realen Welt, in der man sich natürlich mit seinen Gedanken und Gefühlen ein Großteil der Zeit die man lebt befindet, zu verbringen.

    Dazu nur soviel...

    \"Eines vergeßt nie: Sumu lebt und wird ewig leben, auch wenn sie derzeit schläft.\"
    [br]Nach Brandan Sohn des Brodosch, der die Zwerge rettete.

  • Zitat

    Nur so am Rande Selissa:
    Ist eine Diplomarbeit, keine Doktorarbeit, will jetzt aber nicht anfangen klugzuscheißen :wink: .

    Ich wusste nicht mehr genau, was es jetzt war und ich muss gestehen, dass ich zu faul zum Nachschauen war. :roll:

    In jedem Fall ist es eine wissenschaftliche Arbeit und ich kann da nur von mir reden, aber ich hätte da entweder selber eine Umfrage angeleiert (dann auch mit den neuesten Methoden, wie hier ja schon hingewiesen wurde) oder ich hätte versucht irgendwo eine bessere Umfrage zu finden. Vor allen Dingen kenne ich ja auch meine Professoren und die hätten mir sowas nicht durchgehen lassen. :wink:

  • Der Mensch ist ein Individuum. Sicher. Aber ein Individum, das eingeschätzt werden kann. Ein Individum, das zui einer Gruppe gehört. Die Gruppe ist bewertbar und das erlaubt Rückschlüsse auf das Individum. Ich bin kein Freund von der Vorstellung, dass der Mensch nur aufgrund seines Umfeldes, seiner Erziehung und seiner Gene bestimmt wird, aber ich denke der freie Wille ist nur zu einen kleinen Teil frei. Prägt unsere Umwelt den nicht unseren Willen?

    Das hat nichts mit Klischeedenken zu tun, das ist die Grundlage für eine komplette Wissenschaft, auch wenn sie in machen den Eindruck erzeugt, dass der Mensch geringer geschätzt und reduziert wird.

  • Menschen werden von anderen menschen gruppen zugeordnet um sich es selber leichter zu machen........ich spreche da aus erfahrung, wurde schon in viele Klischeeschubladen gesteckt, von Autonom bis Satanist

  • Zitat

    Das Rollenspiel stellt für mich eine wunderbare Möglichkeit dar, seine eigene Phantasie und Kreativität auszuleben

    Bist Du schizophren? :wink: :D (Wegen \"mich\" und \"seine\"im gleichen Bezug)

    Ansonsten kann ich Dir nur zustimmen, Cratosch, und Du hast mir durchaus aus der Seele gesprochen.

  • Zitat


    Das Rollenspiel stellt für mich eine wunderbare Möglichkeit dar, seine eigene Phantasie und Kreativität auszuleben, auch mal etwas Abseits von der realen Welt, in der man sich natürlich mit seinen Gedanken und Gefühlen ein Großteil der Zeit die man lebt befindet, zu verbringen.

    Ausserdem ist Rollenspiel gut fuer die Voelkerverstaendigung. Auch hier in England wird Rollenspiel betrieben (leider kein DSA!) Aber es war schon toll, mein D&D-Charakterblatt und die Wuerfel auszupacken und einfach mitzuspielen. Meinem Englisch hat es ungemein geholfen und inzwischen Meistere ich sogar auf Englisch. Da soll noch einer sagen, dass Rollenspiel Zeitverschwendung ist!!!

    Seid wachsam gegenueber den Maechtigen und der Macht, die sie vorgeben, fuer euch erwerben zu muessen! (Kurt Tucholsky)

  • Rabe

    Natürlich, aber das hat nichts mit Soziologie zu tun. Der Mensch ist einteilbar und das ist eine Wissenschaft. Was du da benennst sind Vorurteile, die aber genauso menschlich sind wie du und ich.

  • Zitat

    Ich bin kein Freund von der Vorstellung, dass der Mensch nur aufgrund seines Umfeldes, seiner Erziehung und seiner Gene bestimmt wird, aber ich denke der freie Wille ist nur zu einen kleinen Teil frei. Prägt unsere Umwelt den nicht unseren Willen?

    Das hat nichts mit Klischeedenken zu tun, das ist die Grundlage für eine komplette Wissenschaft, auch wenn sie in machen den Eindruck erzeugt, dass der Mensch geringer geschätzt und reduziert wird.

    Der freie Wille eines Menschen, unbeeinflusst von der Außenwelt ist verschwindend gering. Ein kleiner Teil unseres Charakters wird von unseren Genen bestimmt, wobei wichtig ist, dass nur bestimmte Wesenszüge von Genen bestimmt werden können, bevor man behauptet, ich hätte gesagt, ein Mensch kommt \"böse\" zur Welt. So ganz bestimmt nicht! Doch der wirklich größte Teil eines Charakters wird bestimmt durch seine Umwelt, sprich die Erziehung die ein Individuum erfährt und in welchen sozialen Verhältnissen das Individuum aufwächst.
    Man spricht hier in der Solzialwissenschaft von der Micro- und von der Macrowelt, dazu kommt die Biologie, Bereich Genforschung, ein kleiner Teil unseres Charakters, sozusagen die Veranlagungen, einen bestimmten Wesenszug anzunehmen, wobei ich da jetzt keine wissenschaftlich bewiesene Aussage machen kann/darf: dieses Thema haben wir nur ganz kurz angeschnitten, es wird nochmal unterschieden zwischen Charaktereigenschaften/Wesenszüge, welche genetisch beeinflussbar sind, und welche von den Genen unberührt sind.

    Du hast also vollkommen Recht, die Umwelt bestimmt uns zu einem sehr hohen Anteil, der freie Wille, ist erschreckend klein, da auch vieles unbewusst beeinflusst wird. (Unterbewusstsein)

    While the Wicked staind confounded
    call me with thy saints surrounded


  • Interessantes Thema.
    2011 wurde eine Magisterarbeit zum Thema *Ritualisierte Imagination: Das Fantasy-Rollenspiel "Das Schwarze Auge"* geschrieben.
    Die Dame hat sich mit der Frage beschäftigt, ob DSA auch als eine Art "Ersatzreligion" angesehen werden kann.
    Ich habe die Arbeit noch nicht zu Ende gelesen, aber es ist auf jeden Fall sehr interessant.

    Interessant fand ich auch ihre Einlassung, dass Rollenspieler sich mit ihrem Rollenspiel nicht nur im Spiel selbst beschäftigen, sondern auch anderweitig, in dem sie z.B.
    Bücher lesen, Cons besuchen, allgemein mit anderen darüber reden, die Welt beurteilen etc. Das hat sie dann auch als Argument genommen die These zu untermauern,
    dass DSA bzw. Rollenspiel allgemein, *mehr* als nur ein Spiel ist.

  • Ist DSA für manche denn wirklich mehr als nur ein Spiel?

    Ich glaube das Wort Ersatzreligion passt hier nicht wirklich, denn von einer Religion kann man nicht sprechen.

    Es ist aber schon so etwas wie eine Parallelwelt: Wir setzen uns jetzt auf's Pferd und reiten durch Aventurien, auf der Flucht vor unseren Verfolgern.

    Als ich das erste Mal mit DSA in Kontakt kam, wusste ich gar nicht, wie man so etwas überhaupt spielt! Ich habe dann schnell gefallen daran gefunden und es irgendwann wieder gelassen. Ich glaube man muss für Rollenspiel geschaffen sein, denn es handelt sich ja wirklich eine "Subkultur".

    Aber wie auch immer, ich würde es nur nicht als Realitätsflucht bezeichnen - auch wenn es das sicher ist und auch wenn es Leute geben mag, bei denen das tatsächlich zutrifft.

  • Nein, man muss nicht für Rollenspiel geschaffen sein, man darf schlicht nicht dabei aufhören nur weil man glaubt erwachsen werden zu müssen. Wenn ich mit dem Nachwuchs in der Badewanne mit Hilfe von zwei Stapelbechern, die eigentlich Krokodile sind, die darüber reden wie sie mit dem Bienenproblem umgehen wollen, rollenspiele, dann ist das Ereignis offener als die G7-Kampange. :D
    Gibt ja kein Drehbuch, das festlegt unter welchen Umständen wann das große Finale zur Lösung des Bienenproblems genau stattfinden muss. ;)

    I ♡ Yakuban.

  • Ah, da kommen Erinnerungen hoch... Ich sitze in einem Blockseminar über Schamanismus (also irdischen) und aus irgendwelchen Gründen bringt der Professor die schamanstistischen Geistreisen mit der Fantasy in Verbindung. Er erzählt eine Geschichte, dass er einen Bewerber um einen Professorenposten abgelehnt hat. Warum? Die Komission hat herausgefunden, dass der Mensch Fantasy-Literatur neben den wissenschaftlichen, theologischen Werken verfasst hat. Und zum ersten mal im Leben konnte ich wirklich von mit behaupten, zu wissen, wie es sich anfühlt, dirskriminiert zu werden. Dann macht er den nicht mehr allzu weiten Sprung zum Rollenspiel. Er meint, früher hätte es an unserer Hochschule solch eine Gruppe gegeben, die sich in der Phantasie in fremde Welten begibt. Und fragt, ob es solch eine Gruppe immernoch gäbe. Unser Spielleiter, mit dem wir ab und zu Magus oder Vamire spielen und ich suchen unauffällig Augenkontakt aus den Augenwinkeln. Nach der Geschichte mit dem Professor waren wir uns aber auch ohne Worte einig, dass wir uns eher den Arm abhacken würden, als uns zu melden.
    Die Behauptung, Schamanismus ist eine Religion ist der modernen Religionswissenschaft nach ohnehin problematisch - Die Unterscheidung zwischen dem religiösen und dem profanen ist eine rein modern-mitteleuropäische, ein Schamane ist aber in den Augen seines Volkes nichts anderes als ein Handwerker, Sammler, Jäger, KFZ-Mechaniker oder Literatur-Professor. Wie Werkzeuge, Pflanzen, Tiere, Autos und Bücher sind Geister für animistische Völker reale Wesen, mit denen sich jemand beschäftigen muss und nicht von der Welt getrennt. Eine Geistreise mit Befragung der Geister ist für sie nicht religiöser oder heiliger als eine Messer zu schleifen oder das Abendessen zu kochen.
    Dann aber auch noch Fantasy wegen einiger zufälliger und doch eher an den Haaren herbeigezogener Gemeinsamkeiten in die Richtung des Schamanismus zu rücken, zeigt in meinen Augen kaum Ahnung in der Materie, entweder der Fantasy oder des Schamanismus oder beidem. Aber so können Ideen enstehen wie DSA als Religion.

  • Zitat

    Er erzählt eine Geschichte, dass er einen Bewerber um einen Professorenposten abgelehnt hat. Warum? Die Komission hat herausgefunden, dass der Mensch Fantasy-Literatur neben den wissenschaftlichen, theologischen Werken verfasst hat.


    Das finde ich heftig..Aber vielleicht ist euer Professor auch sehr konservativ und katholisch, so dass er derlei Dinge grundsätzlich ablehnt? Allerdings würde das in dem Fall nicht gerade für Objektivität und ein neutrales Weltbild sprechen.