RG Waffen abgeben im Kaiserpalast? (MI möglich)

Ich würde sagen der RG wird seine Waffe definitiv NICHT abgeben müssen, zumindest nicht die Hauptwaffe (den Rondrakamm). Denn der ist mehr als eine Waffe - er ist Teil seines Standeszeichens als geweihter, ebensowenig würde sich ein Ingerimmgeweihter die offene Flamme wegnehmen lassen oder ein Magier eben den Zauberstab. Es gehört zu den Auflagen eines (Rondra-)geweihten IMMER Kampfbereit zu sein, und zwar in allererster Linie gegen die Mächte der Finsternis, sprich Dämonen etc. - und damit zieht auch das Argument nicht, jeder andere hätte ja auch keine Waffen. Denn einem Dämon ist es im Zweifel vollkommen egal wenn ihm die Stadtwache die Waffen abnehmen will...

In einem Zwölfgötterglüubigen Land wird einem Rondrageweihten jedenfalls der Rondrakamm nicht weggenommen und er wird ihn auch nicht freiwillig hergeben. Einsetzen wird er ihn natürlich nur wenn unbedingt nötig, und gegen weltliche Diener nur, wenn diese gleichartig bewaffnet sind...

Und was die Schmuggler angeht: Es kann sicher sein dass jemand auf diese Idee kommt. Allerdings möchte ich denjenigen nicht sehen wenn das auffliegt (und das wird es irgendwann). Sich mit der Rondrakirche anzulegen ist nicht gerade intelligent

OK, ich würde, wenn ich SL wäre (was ich z.Zt. bei DSA nicht bin), es wie folgt machen:

Eine Wache (Gardist) würde nie einen RG darauf ansprechen, die Waffe abzulegen, sondern in bedenkenlos passieren lassen (in Grangor) bzw. erwarten, das er die Waffe selbstständig ohne Aufforderung abgibt (Kaiserpalast).

Was die Sache mit dem \"Schmuggler verkleiden sich als (Rondra-)Geweihte\" angeht, da würde ich sagen, das Schmuggler das NIE tun würden. Im Gegensatz zur realen Welt, wo die Existenz Gottes fraglich ist (bitte keine Diskussion hierrüber, dafür hibts nen anderen Thread) und die Diener dieses Gottes über keine großartigen Gaben verfügen sind die Götter in DSA existent, verfügen über enorme Macht und verleien ihren Dienern enorme Kräfte. Man würde sich also, aus Angst, gar nicht erst trauen, sich fälschlicherweise als Geweihter auszugeben.

Wie gesagt, das Problem liegt an der Art und Weise, wie bestimmte Original-Abenteuer gestrickt sind. Die beiden \"Grangor\"-Abenteuer gehen nun mal davon aus, das die Helden unbewaffnet sind, und das der Meister dafür sorgt, und wenn halt nach der \"das steht so im Abenteuer - basta\"-Methode. Gerade die alten Abenteuer waren in dem Punkt extrem unflexibel (große Kritik an der DSA-Redaktion!). Neben den \"Grangor\"-Abenteuern gehören dazu noch \"Verschollen in Al\'Anfa\" (grausames Abenteuer, meiner Meinung nach), \"Die Attentäter\" (mit Geweihten in der Gruppe unspielbar!), etc.

Tja, und dann stellt sich halt die Frage: Argumentiere ich als SL mit in-game argumenten bzw. lasse die in-game Entscheidung des Spielers/Charakters gelten, oder fühle ich mich als SL auf den Schlips getreten und boxe entweder meine Meinung durch (als SL sitze ich am längeren Hebel) oder drehe dem Spieler dann aufgrund seiner Entscheidung einen Strick draus.

Ich habe in meiner recht langen Zeit als Rollenspieler auch einige negative Erfahrungen gemacht, dazu gehörten zum einen die \"Das steht so im Abenteuer alos macht ihr das auch so \"-SL und die \"Das ist nur passiert weil ihr das und das gemacht/nicht gemacht habt, ätsch\"-SL. Ich lege viel Wert auf gutes Rollenspiel, und die SL, bei denen ich derzeit spiele, ebenfalls, und darum werden auch nur (gute) in-game Gründe für Ereignisse / Handlungen angebracht. Wenn die Rolle des Charakters bestimmte Handlungsweisen vorschreiben, dann ist das so, dann muß sowohl Spieler als auch SL damit leben. Und ein SL, der einem einen \"reinwürgt\", weil man sich an seine Rolle / die Regeln hält, hat m.M. nach irgendwie den Sinn des SL nicht ganz verstanden.

Ich glaube nicht dass es für einen RG üblich wäre seine Waffe abzugeben - auch nicht im Kaiserpalast. Selbst WENN die Etikette das Gebieten würde würde jeder RG der seinen Glauben ernst nimmt Rondras Gebot wehrhaft zu sein höher einschätzen als irgendwelche Etikette. Und ich kann mir durchaus vorstellen dass der Kaiser da gar nichts dagegen hätte - ein Rondrageweihter wird sicher kein Attentat begehen, wäre aber wenn jemand anderes das versuchen würde der erste der einschreiten würde... Also warum ihm die Waffen abnehmen?

Was die Schmuggler angeht: Sicher, machen kann man es. Aber ich kann mir nicht vorstellen dass es viele gibt die sooooooooooo dumm sind...

Zitat

Was die Schmuggler angeht: Sicher, machen kann man es. Aber ich kann mir nicht vorstellen dass es viele gibt die sooooooooooo dumm sind...

Korrekt. Wer will sich schon das \"MAl des Frevlers\" einfangen? Und jetzt argumentiert bitte nicht damit, das das nicht geht, weil die Regeln bla bla...

Die Schmuggler haben a) nie das Regelbuch gelesen und keine Ahnung, wer, wann, wie und wo welche Liturgien sprechen kann, sondern sind eher der Meinung, das Mal fangen sie sich bei sowas automatisch ein, und jeder Geweihte kann es dann ohne Probleme sehen, etc.

Zitat

Wäre der RG auch nicht in das Elfenbad ( Philisage ) in der versunkenen Stadt in der Khom gestiegen ? Weil da durfte man definitiv keine Waffen mitnehmen .

Hmmm... zu lange her, weiß nicht mehr.

Zitat

Und im Badehaus ? Im Rahjatempel beim Tanzen ?
Überhaupt beim Schlafen ?

Im Badehaus... je nach Stadt liegt das Schwert neben mir an den Zuber gelehnt.

Im Rahjatempel... je nach Situation... tanzen kann Turajin eh nicht gut, und das Schwert kann man immer irgendwo in greifbarer Nähe deponieren.

Beim Schlafen... da liegts es ca. 35-40 cm rechts von mir...

Die von dir gebrachten Beispiele stehen m.M. nach in keinem Verhältnis zur Frage, ob ich z.B. Grangor ohne Waffe betreten würde. Grangor ist eine ganze Stadt, wo das Schwert dann u.U. 300 Meter oder weiter entfernt liegt, wenn ich es brauchen sollte. In den von dir genannten Situationen lege ich es zwar ab, aber es ist (mehr oder weniger) in Greifweite, was m.M. nach ein riesiger Unterschied ist.

Ich kann mich nur Turajin anschließen - natürlich wird die Waffe mal abgelegt, aber eben IN REICHWEITE behalten - mit evtl. extrem wenigen Ausnahmen wo das schlicht nicht geht. Im kaiserpalast geht es aber.

Und Eggsplasher: Wozu man das Schwert im Kaiserpalast brauchen sollte? Ich könnte mir 100 Gründe vorstellen, mindestens 3 die in offiziellen Abenteuern schon vorkamen - sei es dass ein ehemaliger Hofmagier Dämonen auf den Reichsbehüter hetzt, sei es dass \"gewöhnliche\" Attentäter ihr Glück versuchen. Ausserdem ist es im Endeffekt egal wie wahrscheinlich ein Angriff ist - Rondrageweihte haben geschworen immer bereit zu sein für eine Schlacht, und das werden sie sicher nicht ändern nur weil andere im Kaiserpalast keine Waffe tragen dürfe.

Und diese religiöse Pflicht ist auch ein VOLLKOMMEN anderes Kaliber als das Recht eines Krieger seinen Zweihänder mit sich herumzuschleppen. Rondrageweihte sind GEWEIHTE, Priester einer existenten Göttin, die sich als die letzte und zugleich erste Reihe in der Schlacht gegen die (ebenfalls existenten) Mächte des Chaos - und sie sind sich bewusst dass es jederzeit möglich ist dass ihre Kampfkraft gebraucht wird. Ein Rondrageweihter der freiwillig auf seine Kampfkraft verzichtet (ausser natürlich wo die Ehre dies gebietet) sollte sich mal überlegen wozu Rondra ihn berufen hat...

Natürlich kommt es nicht alle paar Tage vor dass ein ehemaliger Hofmagier Dämonen beschwört - aber der meldet das dummerweise selten vorher an Und ja, als Robdrageweihter würde ich auch wenn ich als Gast im Kaiserpalast unterwegs bin meine Waffen mitnehmen und zumindest immer griffbereit haben... Die einzige Ausnahme wäre wo es die Ehre gebietet - das ist aber normalerweise im Kaiserpalast nicht der Fall (wohl aber wenn ich zum Beispiel zu einem Waffenlosen Kampf gefordert wäre, oder zu einem Kampf mit anderen Waffen als dem Rondrakamm...)

waffenkontrolle? so ein dünnpfiff ich bring meine waffen überall rein!
und wer an meine waffen will den kill ich meine waffen sind heilig!

und städte in denen waffen verboten sind sind eh ***städte! :kotz:

[Edit: zum x. Mal: ein \"!\" reicht und Fäkaliensprache wird hier gar nicht gerne gesehen! -Kennin]

Tja, im prinzip sehe ich nur 4 Alternativen:

1. Andere Charaktere, bei denen das Problem des Waffenabgebens nicht existiert.

2. Anderes Abenteuer.

3. Das Abenteuer weiter spielern und damit leben, das einige Helden bewaffnet sind.

4. Mit der \"Ich bestimme das als Meister jetzt so\" Masche kommen....

Wobei ich persönlich für 3 votieren würde.

Hierzu nochmals eine große Kritik an die DSA-Redaktion: viele ihrer Abenteuer sind dermaßen mit Railroading und Methoden des Helden-klein-haltens gefüllt, das sie schon keinen Spaß mehr haben, sie zu spielen. In vielen Abenteuern gibt es passagen, die im Prinzip heißen: \"Jetzt passiert das und das, egal was die Helden sagen/tun/wollen etc.\" oder \"der Bösewicht schafft es, das und das zu machen, egal wie kreativ/gut/etc. die Helden sind\". Bei vielen Abenteuern werden einfach die Regeln gebeugt (oder sogar gebrochen) wenn es darum geht, den Plot durchzuboxen oder die NSC\'s bestimmte Sachen machen zu lassen. Ich fühle mich als Held z.B. vera....t, wenn meine Fähigkeiten immer in den entscheidenen Situationen scheitern, egal wie hoch meinAttribut / Talentwert etc. ist, nur weil es gerade für den Plot wichtig ist. Es ist ziemlich frustrierend, wenn ich mit meinen Fähigkeiten zwar jeden dahergelaufenen wegelagerer besiegen kann, aber in den entscheidenen Moment (die, für die ich mein Talent so hoch gesteigert habe) automatisch Versage, weil der NSC ja noch das und das machen muß.
Und die Tatsache, das in gewissen Abenteuern den Helden die Ausrüstung (oder Teile davon) abhanden kommen (wie z.B. in Grangor) ist auch ziemlich demotivierend. Solange es sich nur um ein Ambientemittel handelt, ist es ja OK, aber hier scheint es ja für den Plot mehr oder weniger wichtig zu sein, sonst würde sich diese Diskussion ja (zumindest Teilweise) erübrigen.

Kurz gesagt: lass dem RG seine Waffe. Wenn das Abenteuer dadurch einfacher wird - schön. Lass den Spielern das Gefühl, endlich etwas erreicht zu haben, aufgrund dessen, was sie sind und was sie können, und nicht aufgrund dessen, was das Abenteuer sie erreichen läßt. Wenn dadurch das Abenteuer zu leicht wird, oder der Plot zu früh platzt ... na und? Es ist nur EIN Abenteuer, und die Helden haben mal ein richtiges Erfolgserlebnis...