Die Gunst des Fuchses

  • Hallo Orkis!

    Gibt es hier in der Community Mitglieder, die schon das Abenteuer "Die Gunst des Fuchses" geleitet haben? Ich werde es am kommenden Wochenende leiten, und mich würde deshalb Folgendes interessieren: Was hat in eurer Gruppe vom vorgesehenen Plot gut funktioniert, was nur mäßig und was vielleicht gar nicht? Habt ihr aus logischen, zeitlichen oder pragmatischen Gründen Dinge weggelassen oder hinzugefügt? Sprich: Habt ihr Erfahrungswerte und Tipps aus diesem speziellen Abenteuer für mich? Und hat man eine reelle Chance, das AB in etwa 20 Spielstunden mit einer (3-köpfigen Heldengruppe) durchzuspielen?

    P. S.: Wir werden das Abenteuer nach den 4.1-Regeln spielen.
    P.P.S.: Ich nehme auch gerne Eindrücke von Leuten, die es nicht geleitet, sondern gespielt haben.

    Das sind keine Augenringe. Das sind Schatten großer Taten!

  • Im Prinzip gibt es da viele und zugleich gar kein Abenteuer. Wir sind damals überhaupt nicht bis zum eigentlichen Abenteuer gekommen, weil sich die Spieler in den unzähligen Möglichkeiten der Stadt verloren haben und alleine dafür kann man locker die 20 Spielstunden verbrauchen.

    Als SL sollte man flexibel sein und auf die Unternehmungen der Helden reagieren. Dann ergibt sich der ideale Einstieg aus den vielen Möglichkeiten von ganz alleine. Den Idealfall stellt meiner Meinung nach eine Schurkengruppe dar, die auf eigene Initiative das "Abenteuer" machen möchte.

    Man kann natürlich den Zug auch streng nach Fahrplan fahren lassen (als Einstieg die Anwerbung, dann folgen die Vorbereitungen der Helden, großer Abend, Finale und fertig) und hat dann auch gute Chancen das Abenteuer in kurzer Zeit zu erledigen. Dafür sieht man das ganze lockere Leben der Rahjastadt nur im Schnelldurchlauf als Unbeteiligter am Fenster vorbei ziehen. Das Gleiche gilt für am Stadttrubel nicht interessierte Helden/Spielern, die von sich aus "nicht viel machen wollen". Da geht einfach unendlich viel Charme verloren. Belhanka schreit einfach nach buntem Treiben und mindestens ebenso bunten und lebhaften NSCs und ganz viel (zeitintensive) Interaktion. Die viele kleinen und größeren Geschichten und Erlebnisse, welche die Stadt lebendig werden lassen.

    Im Kern ist da nicht viel Abenteuer, wenn man jedoch eine Gruppe hat, die voll auf diese wundervolle Stadt einsteigt kann man sich wie gesagt darin verlieren (wobei man als SL natürlich durch einen festen Festtag und die verbleibenden Tage als Countdown Druckmittel nutzen könnte).

    Meiner Meinung nach ist das Abenteuer ideal für einen ganz langsamen Einstieg. Staunen, einleben, Leute kennen lernen und dann Interesse bekommen auf das Fest "von dem jeder redet" gehen zu wollen. Wobei man je nach Gruppe vielleicht auch das ganze Abenteuer umstellen muss (z.B. bei sehr Recht schaffenden Helden). Es gibt eben unzählige Möglichkeiten wie das "Abenteuer" laufen kann, denn im Prinzip hat man kaum mehr als eine schöne Örtlichkeitsbeschreibung, ein Festprogramm und ganz viel Freiheit.

    Zauberkundige könnten in dem Abenteuer aber zum Problem werden, da es praktisch kaum "Gegenwehr" gibt und die Sache etwas zu einfach werden könnte, wenn man nicht aufrüstet.

    Mein "Joker NSC" war der kaum näher beschriebene Hexengeiger. Ein "Star" der sich auch noch "Hexe" nennt, lockt Helden an wie S. die Fliegen. Wobei man meiner Meinung nach eine ganze Reihe solcher NSC schon frühzeitig "bekannt" machen sollte, damit das Fest wirklich ein Erlebnis wird. Freunde, Feinde und Intrigen... geben doch erst die richtige Würze und machen den eigentlich relativ simplen Ablauf zum chaotischen Rausch, der dieser Stadt nur angemessen ist!

    Die Gunst des Fuchses geht entweder einfach, schnell und schlicht oder als pompöses Feuerwerk und der SL und die Gruppe haben es gemeinsam in der Hand. Großes Potential, trotz kleine Grundlage.

  • Hallo x76!

    Danke für deinen Antwort. Darin waren einige Ideen/Gedanken, die mir noch nicht durch den Kopf geschossen waren. Ich schätze mal, ich hab's nicht in der Hand, ob wir das Abenteuer an diesem Wochenende durchkriegen. Macht aber eigentlich auch nichts, dann müssen wir halt noch ein weiteres Wochenende dranhängen :D

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  • Meine Spieler haben manche Orte begeistert aufgenommen.

    Schon beim Ausstieg aus der Reisekutsche im Norden der Stadt stieg ihnen der Duft der Schoki-Manufaktur (86) in die Nase, worauf hin die Helden gleich mal zum Werksverkauf gingen, wie auch die anschließende Überfahrt nicht weniger begeistert als Venedig jedes Jahr tausende von Besuchern.

    Vom Anlegesteg ging es durch die Edelshoppingmeile ins Herz von Belenora (für viele nicht Horasier unglaublicher Reichtum) und von dort in den günstigeren Süden, nach Belhamer um eine Unterkunft zu finden. Was aber den einen Dieb in der Gruppe nicht davon abgehalten hat, kurz nach der Ankunft ein Diamant besetztes Hundekollier zu klauen, Dank Patzer leider mitsamt dem geliebten Handtaschenhund. Die Helden waren also nicht einmal eine Stunde in Belhanka und hatten schon richtig Mist gebaut. 8o

    In den nächsten Tagen begeistert Abend für Abend Penumbre die Helden z.B. mit dem Geisterhaus (76), ebenso wie natürlich ein Besuch der Rahjainsel Pflicht für die Helden war. Wobei man die Schönen bisweilen auch "Rahjas Geist" verbreiten sieht, während sie durch die Stadt flanieren.

    Nahe ihrer Gaststube hat die Meisterwerkstatt (28) einige Helden später zum ersten Mal in Richtung Plot gelenkt, als sie einen Streit "um ein unerlässliches, aber beschädigtes Werkzeug" zwischen dem Besitzer und einem Lakaien des Hexengeigers beobachten. Der HEXENGEIGER (bei mir ein Star dem berühmten Slash nicht unähnlich) wird also in Belhanka vor exklusiven Publikum spielen? Doch erfahren die Helden auch so früh schon wo?

    Doch all das endet, als die Helden beschließen sich durch die Spielhöllen der Stadt auf Monte Nigro Casino (84) Niveau hoch zu zocken (ein Held war auch Glücksspieler). Da es eine Gaunertruppe war, waren auch die anderen Feuer und Flamme das nötige Kapital und natürlich auch eine angemessene Ausstattung ran zu schaffen. Möglichkeiten bietet die Stadt für Geschickte Helden ja reichlich. Sogar an eine Erpressung von Waldis "Mama" hat man gedacht. ;(

    Nun war mir auch klar, wie sie auf das Fest kommen könnten... reiche Kontakte die das Abenteuer in Gang bringen, lernt man da auf jeden Fall kennen und die begehrte Einladung ist auf jeden Fall ein guter "Buy in", für NSCs bei denen es im privaten Spielsalon nicht gut läuft.

    Leider sind wir nie weiter gekommen, da die Gruppe dann auseinander gegangen ist, aber bis dahin hatten wir jedenfalls jede Menge Spaß. Vorgesehen war all das natürlich nicht, sondern hat sich ganz von selbst beim "sightseeing" ergeben. Interessante "Objekte" gibt es auf der Karte genug, die Helden müssen nur darauf eingehen.

    Einmal editiert, zuletzt von x76 (9. Dezember 2016 um 18:39)