Phex als "cooler Onkel" oder doch eher "böse"?

  • Eines der größten Probleme der Phexgeweihten ist, dass sie sich vornehmlich aus dem Erfolg heraus definieren. Bei den anderen Göttern gibt es primäre "Naturgötter" wie zum Beispiel Efferd oder Peraine, die hauptsächlich dazu da sind, Naturkräften entgegen zu wirken, in dem sie die Götter gnädig stimmen und "Moralgötter" wie zum Beispiel Praios, die Hauptsächlich dazu da sind, das gesellschaftliche Leben zu Überwachen und damit de Zufriedenheit aller zu maximieren.
    Phex ist irgendwie keines von beiden. Man könnte annehmen, dass sein Glücksaspekt irgendwie ihn zum "Naturgott" macht, aber Glück worin? Entweder betet man zu den Gott, der genau den Teilbereich abdeckt, wo man Erfolg haben will oder zu Phex, der aber ebenso wechsellaunig zu sein scheint, wie das Glück sebst. Zumal ich mir kaum vorstellen kann, dass er jemanden bei so Dingen wie Glücksspiel hilft. Zumindest wenn es nach seinem eigenen Codex geht. Auch ein "Moralgott" ist er nicht wirklich. Der gute Handel wird ja schon mehr oder weniger durch Gesetze, also Praios abgedeckt und die "diebische Moral" ist ja wohl eher ein schlechter Witz. Wenn das wirklich sein Bereich sein sollte, dann müssten die Geweihten eher mit der Jagd von Dieben und Betrügern, die sich eben nicht daran halten, beschäftigt sein, als selbst zu stehlen.
    Hinzu kommt, dass Phexgeweihte im Hintergrund einfach zu mächtig sind und einfach nicht verlieren dürfen. Was würde denn passieren, wenn mal einer einen Tempelstandort versehentlich verraten würde oder doch mal ein unehrenhaftes Verbrechen begeht? Wie werden die Geweihten denn ausgebildet, wenn Taschendiebstahl und Einbruch hoch bestraft wird, man aber immer ein Risiko eingehen muss? Führt das nicht dazu, dass erst mal die Hälfte der Phexpriester erwischt werden? Wenn nicht, war es dann überhaupt ein Risiko?
    Andere Priester können es sich leisten Versager in ihren Rängen zu haben. Ein Traviageweihter, der etwa jeden zweiten Ehestreit nicht schlichtet, aber sich trotzdem bemüht, hat immer noch was gutes getan und legitimisiert den Tempel. Ein Rahjageweihter, der eine Niete im Bett ist, kann immer noch an sich üben. Ein schlechter Phexpriester... Von daher sind Phexpriester im Hintergrund auch immer so Marry-Sue-haft, wenn sie auftauchen. Sie begehen Taten, von denen man nicht weiß, wie das überhaupt möglich ist und sind dabei immer so lässig und scherzhaft. Praioten fallen regelmäßig und werden Paktierer, währen Phexpriester trotz der relativen Nähe zu ihrem Gegenspieler meines Wissens nach noch nie einen Tempel an einen Kult verloren haben.

  • Naja die Ausbildung findet meist auch Intern statt. Beklaue z.B. den Händler da, und später ist selbiger Händler ein Support....wie.... mein Handy hat Akoluth zu Support korrigiert o.o... Naja passt auch.

    Per noctem ad lucem.
    Durch die Nacht zum Licht.
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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Problem halt: auch wenn die Ausbildung noch so "gesichert" wäre, spätestens der fertige Geweihte soll ja die Herausforderung suchen. Herausforderung sollte schon heißen, dass zumindest eine Restwahrscheinlichkeit besteht, dass es schief geht. Wie du selbst schon meintest ist die Geweihtenschaft nicht gerade klein. Und doch geht über Jahrzehnte hinweg anscheinend praktisch nie was schief bei den Hintergrund gesetzten Phexis. Also entweder sie suchen sich nicht wirklich harte Herausforderungen oder (was glaube ich eher der Fall ist) sie haben Welpenschutz von Autorenseite, wie auch einige andere Gruppierungen/Nationen.

    Noctum Triumphat

  • Stimmt. Wundert mich auch. Wobei ich froh bin das ich bis jetzt nur in Erklärungsnot kam. Die ersten Einbrüche für Helden ist sind auch nie schön. Ich weis nur von einem Abenteuer wo es die Aufgabe ist einen (unerkannten) Phexerl zu befreien.

    Anderer Seits sollen bald-Praioten in Gareth auch zu den Namenlosen Tagen in die Brache.... da sollten auch viele Hopps gehen, aber gelesen hab ich nie was davon

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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • In den Herzen der Metropole, Seite 29:

    Zitat

    353 BF nahmen die Praioten mit der Läuterung der Niederhöllen den Kampf gegen die Dämonenbrache auf. Krumme Bäume wurden mit geweihten Äxten abgeholzt, zahllose Exorzismen und Arcana Interdicta erlösten das verseuchte Land. Straßen wurden gebaut, Felder und Dörfer mit Namen wie Ucuristolz und Greifenwiek angelegt. Ein Netz von Schreinen, Altären und Tempeln sollte das Land für immer Praios weihen. Zwölf Jahre, in denen das nördliche Viertel der Brache wieder in eine blühende Aue verwandelt wurde, ging alles gut. Doch in den Namenlosen Tagen 365/366 BF kehrte die Brache zurück: Ganze Straßenzüge versanken in Moorlöchern, unheiliges Gehölz verschlang Häuser und Menschen und Untote stiegen aus den Äckern. Wer immer Hand an die Bäume der Brache gelegt hatte – und war er jetzt auch Hunderte Meilen entfernt – erkrankte an der Duglumspest.

    Insofern wird erwähnt, dass die Praioten da viele verloren hatten und ich nehme an sie werden es auch erneut tun. Und auch in genug anderen Hintergrundgeschichten ist der Blutzoll den sie entrichten müssen erschreckend.

    Aber man braucht ja hier auch nicht immer auf die anderen Kirchen schielen. Es geht ja auch nicht darum die alle als strahlende Lichtgestalten hinzustellen. Diskutiert wurde hier ja eigentlich nur über Phex und seine Kirche an sich.

    Noctum Triumphat

  • Praioten, so wie auch Rondrianer sterben ständig. Das ist teil ihrer Berufung und Selbstaufopferung ist ein hohes gut. Das tut auch der Kirche nichts, da sterben halt als Teil des Lebens angehörig gesehen wird und viele das Ideal haben, für die gute Sache zu sterben. Tote verhindern also nicht das weiterwirken der Kirche, während es bei Phex anders ist. Ein gefangener und bestrrafter Phexanhänger rückt die ganze Kirche in schlechtes Licht; und wen dies zu oft vorkommt, dann können die Autoritäten nicht anders, als Jagd auf diese Kirche zu machen. Zumal ja schon der Akt des Diebstahls nichts gutes ist und der Allgemeinheit nichts bringt. Also wird der Phexjünger auch nicht als Märtyrer gesehen. Wie gesagt, den anderen Kirchen untergehen ständig Fehler. Das ist normal und stellt auch einen guten Aspekt der Charakterentwicklung des einzelnen Geweihten dar. Sei es der Praiot, der Fehlurteile fällt oder der Perainegeweihte, der doch mal nicht so arbeitsam ist, wie er sein sollte. Aber einen schlechten Phexgeweihten darf es nicht geben, das gefährdet die Existenz der Kirche, die sowieso nur überlebt, weil ihre Geweihten perfekt sind, in allem was sie tun. Mal ehrlich, wenn ein Borontempel vernichtet wird, gibt es sicher etliche, die sich sagen, dass deren Existenz zu wichtig ist, als dass man dies so belassen könnte und man würde von überall Hilfe bekommen, diesen wieder aufzubauen. Bei einem Phextempel ist das eher nicht so der Fall. Die meisten Verbrecher sehen auch sicher kein höheres Gut in ihren eigenen Taten, geschweige denn würden sie sich noch zusätzlich einen Moralkodex aufhalsen. Eher würden dann Tasfarel-Kulte entstehen, als dass dort an dem Aufbau eines Phextempels gearbeitet werden würde.

  • Anderer Seits sollen bald-Praioten in Gareth auch zu den Namenlosen Tagen in die Brache.... da sollten auch viele Hopps gehen, aber gelesen hab ich nie was davon

    Betrifft, soweit ich weiß, nur die angehenden Inquisitoren und Pfeile des Lichts. Also Leute mit sehr, sehr viel Erfahrung und Können.

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  • @ Tainted Mirror:
    Hier habe ich nun wiederum das Bedürfnis in die andere Richtung entgegenzusteuern: Ich weiß nicht ob ein schlechter bzw. versagender Phexgeweihter jetzt gleich zu einer Hatz auf die Kirche führen würde. Das erscheint mir auch wiederum eine etwas radikale Auswirkung. Selbst die Ordnungsliebenden Kirchen mögen auch in der Phexkirche durchaus gutes Entdecken wo engagierte Geweihte sich eben um die Schäfchen oder besser Füchschen kümmern die die anderen nicht erreichen. Wie gesagt: auch bei maximal dunkelgrauer Auslegung des Kodex muss es genauso gut auch weiße Schafe geben, es ist immer eine Mischung.
    Der Phexgeweihte der erwischt wird und wirklich zu den Prinzipien seines Gottes steht muss sich dann eben selber helfen ohne auf seinen Geweihtenstand zu pochen. Oder eben die Strafe in Kauf nehmen, auch wenn dann mal eine Hand futsch ist. Sowas sollte dann nur halt auch mal beschrieben werden.

    Was den Wiederaufbau eines Tempels angeht denke ich schon, dass sich da auch bei Phex immer welche finden. Gerade wenn man aus der Halbwelt kommt ist es äußerst beruhigend zu wissen dass es einen der Zwölfe gibt, der noch ein großes Spektrum an Kriminellen in Richtung Borons Hallen oder sogar Phexens Paradies bringt, statt in die Niederhöllen. Zumal beides halt für Aventurier Fakten und nicht nur Schauermärchen sind.

    Noctum Triumphat

  • Hmm... vielleicht hört man von scheiternden phexies nichts, weil diese nicht beim Henker noch ihre Tarnung fallen lassen oder die Armbrust des Hausherren den Einbrecher sofort getötet hat :P

    Per noctem ad lucem.
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  • Vielleicht habe ich etwas übertrieben, wenn ich sage, dass einer zur Hatzjagd führt, aber einige würen es schon. Letztendlich ist es doch organisiertes Verbrechen. In einer Welt, wo Räuber als Vogelfreie gelten und man selbst den Bettlerjungen, der stiehlt, die Hand abhakt, sollte eine Verbrecherorganisation, wie es die Phexkirche nun mal ist, nicht so glimpflich davonkommen. Schließlich ermöglichen sie nicht nur Verbrechen, sondern fördern sie. Der Dieb, der einen großen Coup gschlagen hat, wird sich vermutlich erstmal ausruhen und nicht mehr stehlen für einige Zeit. Der Phexpriester allerdings muss weitermachen, sonst sinkt er im Ansehen seines Gottes. Und auch wenn du recht hast mit dem Spektrum, so ist Phex schon normal im dunkelgrauen Bereich und für jeden "weißen" Geweihten gäbe es theoretisch einen im äußerst schwarzen Bereich. So etwas kann dann eine Gesellschaft nicht zulassen, insbesondere wenn Recht und Gesetz nicht nur ein Gesellschaftsvertrag sind, sondern ein göttliches Prinzip.

    Bei dem Wiederaufbau des Tempels widerspreche ich dahingehend wehement. Das ist so, als würdest du Vergewaltigung erlauben, weil sich sonst viele Vergewaltiger denken, dass sie ihr Opfer auch noch umbringen, um nicht erwischt zu werden. Ziel ist es immer, dass sich alle an Gesetze halten und die Gesellschaft unter den moralischen Prinzipien zusammenlebt. Eine Kirche, die Verbrechen nicht nur ermöglicht, sondern auch fördert, ist einfach nichts, was sich großer Beliebtheit erfreut. Kaum jemand würde sich bereit erklären, die Mafia wieder aufzubauen, nur damit deren ehemalige Mitglieder nichts schlimmeres anstellen. Nicht in einer Welt, wo eigentlich jeder Würdenträger mit Praios Segen vereidigt wurde.

  • Aber ein Phexgeweihter ist nur zu einem Drittel, wenn überhaupt, Dieb. Die anderen Aspekte sind Handel und Sternenkunde. Und gerade diese beiden dürften sehr prominent sein. Und nicht jeder aus dem dunklen Tempel ist ein Dieb. Es gibt auch Fälscher oder Informationsbeschaffer.

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  • Aber ein Phexgeweihter ist nur zu einem Drittel, wenn überhaupt, Dieb. Die anderen Aspekte sind Handel und Sternenkunde. Und gerade diese beiden dürften sehr prominent sein. Und nicht jeder aus dem dunklen Tempel ist ein Dieb. Es gibt auch Fälscher oder Informationsbeschaffer.

    Stimmt, ein Teil ist auch Betrüger und Hochstapler (in einer Standesgesellschaft ebenfalls ein todeswürdiges Verbrechen). Und nur ein Bruchteil der Phexpriester sind offene Sternenkundler und Händler. Es gibt Diebe, Einbrecher, Intriganten, Betrüger, Händler und Hehler. Ich würde sagen, dass sich 5 von 6 Phexpriester im illegalen Bereich bewegen.^^

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  • Fälschung ist wie Hochstapelei teilweise sogar Kapitalverbrechen, was die ganze Sache noch schlimmer macht. Sternenkunde ist ein Randgebiet, welches sich wohl kaum zu einen Drittel der Geweihten aufrechnet. Zumal sie da so sehr von Efferdgeweihten/Seefahrern, Hesindegeweihten/Gelehrten, Magiern und Gauklern/Hellsehern unterminiert werden. Was will man denn da noch über die Sterne herausfinden? Das höchste Gut an Technologie ist ja schon vorhanden.
    Handel wird auch eher so am Rand abgehandelt, wobei Phexgeweihte anscheinend nicht einmal selbst wirklich handeln, sondern Handel eher überwachen. Das sind dann halt die offenen Tempel einer Kirche, die es anscheinend nicht mal wirklich gibt. Und auch "Informationsbeschaffer". ist so wage und geht oft einfach mit illegalen Dingen einher.
    Der kriminelle Aspekt der Phexkirche ist einfach so prominent, dass man ihn nicht wegbekommt, selbst wenn man noch Rattenzüchter oder Brettspielhersteller mit dranheftet.

  • Dann habe ich mich schlecht ausgredrückt: Ich bezog mich auf die zitierte Mafia bzw. Verbrecher selbst.
    Wenn ich ein Mafiaboss bin 10 Kirchen (Boron nicht, der ist nicht nur Schweigsam, sondern auch recht neutral) sagen mir, für das was ich so mache komme ich mal in die Niederhöllen und eine (Phex halt) sagt mir "Ja... naja... Verhandlungssache... Also wenn du die gaaanz schlimmen Sachen lässt... und viel Spendest... dann kann man da über alles reden mit unserem Herrn.", warum sollte ich deren heimlichen Tempel dann nicht wieder aufbauen wollen?


    Zitat von TaintedMirror

    Die meisten Verbrecher sehen auch sicher kein höheres Gut in ihren eigenen Taten, geschweige denn würden sie sich noch zusätzlich einen Moralkodex aufhalsen. Eher würden dann Tasfarel-Kulte entstehen, als dass dort an dem Aufbau eines Phextempels gearbeitet werden würde.

    => "zusätzlichen Moralkodex aufhalsen", naja einen der dich kaum bei deinen Geschäften behindert
    Und Tasfarel schickt dich halt in die Niederhöllen.

    Noctum Triumphat

  • Ich würde ja sagen, jeder Geweihte ist in aller erster Linie Priester und dann erst Richter (Praiot), Handwerker (Ingerimmgewehter) oder Dieb/Betrüger/Händler (Phexi). Und als Priester wird er die Lehren seines Gottes durchsetzen (und stillose Verbrechen als Frevel bekämpfen) und die Menschen beraten, wie sie im guten Verhältnis mit dem Gott leben können. Wie der Rondrageweihte nicht zum Spaß, für den Ruhm oder für Sold Kämpfe ausficht, sondern als heiligen Akt für seine Göttin, so wird der Phexi nicht zum Spaß, für Ruhm oder aus Gier stehlen, Betrügen und übervorteilen, sondern als heiligen Akt für seinen Gott. Ansonsten wäre er einfach Dieb, Einbrecher oder sonst was geworden und nicht Geweihter und hätte sicher kein Karma erhalten, das ja im Sinne des Gottes die Ordnung erhalten soll und nicht dem Privatvergnügen eines Sterblichen dienen soll. Die Methoden des Phexis seine "Schäfchen" zu erziehen sind unorthodox - Rätsel usw. - aber in meinen Augen ist dies nicht "böse" und ganz sicher nicht egoistisch gemeint, weder von der Redax, noch von der IT-Kirche. Phex schärft das Inividuum statt das Kollektiv (wie Travia und Praios es tun), macht den Einzelnen stark und unabhängig. Damit befindet er sich in der Gegend des Firun - hart, unerbittlich und gnadenlos (das trifft aber auch auf Praios zu), aber wer aus seiner Schule hervorgeht, ist stark genug, um in der harten, unerbittlichen, gnadenlosen Welt Dere zu überleben.

  • Keine der Kirchen schickt Verbrecher einfach in die Niederhöllen. Da kommen wirklich nur die Paktierer und Sadisten hin. Und wenn sich der Mafiaboss wirklich sorgen um seine Seele macht, dann tut er was gutes und baut nicht eine Kirche von Dieben wieder auf, die dann auch nichts für ihn tun können, außer halt zu stehlen. Außerdem ist es doch gerade Boron bzw. sein Diener, der entscheidet, wo es hingeht. Wenn etwas wirklich niederhöllenwürdig ist, dann kann die Phexkirche nicht sagen: "Naja, Verhandlungssache" und wenn sie das doch tun würde, dann ist es umso mehr ein Grund, sie zu Jagen und zu vernichten aus der Sicht der anderen Kirchen. Weil wenn alles so relativistisch ist, dann kann man auch gleich sagen: "Naja, ein, zwie Dämonenpakte gehen ja" oder "och der Namenlose ist zwar schlimm, aber doch nicht so schlimm". Entweder es gibt eine göttliche Moral und diese entscheidet über Niederhöllen/Boronshallen oder es ist alles relativ und die Götter sind auch nur einfach andere Dämonen mit ihrer eigenen Macht.

  • Wie der Rondrageweihte nicht zum Spaß, für den Ruhm oder für Sold Kämpfe ausficht, sondern als heiligen Akt für seine Göttin, so wird der Phexi nicht zum Spaß, für Ruhm oder aus Gier stehlen, Betrügen und übervorteilen, sondern als heiligen Akt für seinen Gott.

    Wieso das? Wieso nicht beides? Bedeutende rondrianische Recken haben für ihren Ruhm und für ihren Spaß gefochten.
    Und der Phexpriester macht auch das, was ihm Freude bereitet. Ich denke niemand wird geweihter Einbrecher, wenn er das nicht will. Die Motive sind vielleicht nicht so wie die von normalen Verbrechern, sondern immer mit dem phexgefälligem im Hinterkopf, aber das ändert ja nichts an der Tat.

    Damit befindet er sich in der Gegend des Firun - hart, unerbittlich und gnadenlos (das trifft aber auch auf Praios zu), aber wer aus seiner Schule hervorgeht, ist stark genug, um in der harten, unerbittlichen, gnadenlosen Welt Dere zu überleben.

    Einer Welt, die aber erst durch die anderen, die Phexens Lehre folgen so hart und unerbittlich und grausam und gnadenlos wird, denn dessen Lehren erziehen ja zum Erfolg und zur Ellenbogenmentalität. Würde die Phexkirche einen kooperativeren Weg auswählen anstatt einen konfliktgesteuerten, sähe das ganz anders aus. Der Vergleich mit Firun hakt eben daran, dass sich der Firuni unbeugsamen Naturgewalten stellt. Nicht Menschen. Der Phexpriester hingegen wird angehalten, sich an Menschen zu üben, zu bereichern und seine Scharaden zu schärfen. Der Firunpriester, der alleine auszieht, um barfuß einen Gletscher zu besteigen fügt niemandem ein Leid zu. Der Phexpriester, der jemanden bestiehlt, betrügt oder hintergeht, tut das sehr wohl.

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  • "Wie könnt ihr euch anmaßen die Mysterien der Sterne lesen zu können. Ihr könnt sie erblicken, mit euren Teleskopen. Aber die Rätsel des Phex verstehen? Nein. Tut ihr nicht."
    Sternenkunde ist das Hauptgebiet der Mystiker, die Sterne Phexens Werk. Aus den Sternen haben schon immer Leute die Zukunft gelesen, und so blicken auch
    In der Spielerschaft mag das Verhältnis stimmen, doch in Aventurien mag es gleich bleiben. Klar, der Reiz des Verbotenen ist höher, aber es gibt halt auch Phexgeweihte richter, Söldner, Gelehrte, Mystiker, Händler, Berater, Entdecker, Revolluzer....
    Laut Vademecum und auch die größen bzw Besucher in Gareths drei Tempeln scheint es ausgeglichener zu sein als angenommen.
    Andererseits mag die Dunkelziffer der illegalen Geweihten auch sehr hoch sein.

    EDIT

    Ok. Aber gefährdet Phex die Ordnung Praios mehr als er nützlich ist für sie? Gemäß der Definition böse=ordnung mehr schadent als bewahrend.

    EDIT Schattenkatze: Bitte die Editierfunktion für solche kurzzeitigen Nachträge nutzen.

    Per noctem ad lucem.
    Durch die Nacht zum Licht.
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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Phex bewahrt, ebenso wie Praios, die Schöpfung. Damit ist er eine "gute" Entität. Seine Diener auf Dere hingegen sind mitnichten moralisch gut, denn ihre Handhabungen sind in vielen Fällen kriminell und fordern immer Opfer. Das hat aber nichts mit "gut" oder "böse" im kosmologischen Sinne zu tun.

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  • Ich denke auch, ein großes Problem ist, dass Phex hier isoliert betrachtet wird, er ist aber nur ein Teil des Ganzen. Eine Gesellschaft, in der nur die Prinzipien eines der Zwölfe gelten würde, wäre wohl meist die Hölle auf Erden. Was würde Peraines Fleiß bedeuten ohne Rahjas Müßiggang (oder umgekehrt)? Was Praios unerbittliche Gerechtnigkeit ohne Tsas Chance auf Neuanfang durch Vergebung (und umgekhert)? Was Efferd Feuerverbot ohne Ingerimms Feuergebot (und umgekhert)? Was Borons Vergessen ohne Hesindes Lernen (und umgekehrt)? Kein Gott bringt isoliert eine wünschenswerte Gesellschaft zusammen. Phexens Individualismus muss als Gegengewicht zum Konformismus Travias oder Praios´ gesehen werden, seine lockere Moral als Gegengewicht zur überstrengen Gesetzestreue um jeden Preis dieser beiden.