• Wir haben einen Thread, in dem vorgestellt und diskutiert wird, wie viel AP es so gibt und auf welche Art die verteilt werden, hier interessiert mich eher der "philosophische" Aspekt dahinter:

    Sind AP für euch eine Widerspiegelung von Erlebnissen und Erfahrungen des SC,
    oder
    Sind sie eine Belohnung für den Spieler?
    Oder beides ein bisschen?

    Ich zähle mich (hauptsächlich*) zur Fraktion von Tor 1.
    Ich habe aber auch schon davon gelesen, dass der Charakter AP dafür bekam, dass der Spieler Leistungen erbrachte (hat ein Modell gebaut - ich auch, habe dafür keinen AP bekommen^^ -, schreibt IT-Tagebücher - fast 2000 Wordseiten und keinen AP gesehen^^), oder auch deshalb möglicherweise AP vergeben werden, damit ein SC, der potentiell gar nichts macht, nicht hinter denen zurück hängt, die ein AB bestreiten und dessen Spieler das gerade leitet.
    So etwas wären Belohnungen für den Spieler, der darüber seinen Charakter besser werden lässt, während der Charakter selber aus Charaktersicht nichts getan hat (möglicherweise das Tagebuch geschrieben, aber ob das regelmäßig als neue Erfahrungen gelten, würde ich zumindest als fraglich ansehen).

    Nun ist es nichts Schlechtes, den Spieler (mit) zu belohnen, immerhin soll er ja auch den meisten Spaß dabei haben.
    Es sind halt verschiedene Betrachtungen.

    *In FABs etwa erhöhe ich die AP-Zahl, um eben auch die Spieler mit zu belohnen, die über Monate und Jahre am Ball bleiben für etwas, was am Tisch wohl weniger AP bringen würde, weil so es gravierend nun auch nicht war.

  • Oder beides ein bisschen?

    Bisschen von beidem würde ich sagen. Bei uns gibt es immer für jeden die gleichen AP - wenn ein Spieler mal eine Richtig gute Idee hat oder einfach mal außergewöhnlich gutes Rollenspiel macht, was allen noch lange in Erinnerung bleibt kanns mal vereinzelt Bonus-AP geben, ansonsten sind wir eher gleich geschaltet.
    Es sind halt auch sehr unterschiedliche Menschen in der Gruppe. Da ist gutes "Rollenspiel"TM schwer fair zu bewerten. Der eine ist sehr still, der andere hat gerade einen schlechten Tag, der andere einen guten... Daher sind die AP doch eher etwas, womit man rechnen kann. Handfeste Belohnungen müssen allerdings erarbeitet werden, ich versuche nicht, meinen Leuten das Zeug hinterher zu schmeißen.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Ich meine nicht, ob extra AP für "gutes Rollenspiel" vergeben werden oder so etwas, das wird im anderen Thread mit behandelt. Man kann "gutes Rollenspiel" zwar streng genommen als Gradwanderung ansehen, da es in die Rubriken Belohnungen für den Spieler (hatte eine gewiefte Idee) oder Erfahrung für den SC (hatte eine gewiefte Idee) fallen kann, doch tatsächlich hatte ich das bei meiner Frage eher nicht im Auge, da es ja schon im anderen Thread mit behandelt wird (ebenso, ob alle die gleichen AP bekommen oder nicht).

  • Ah ok ich glaube jetzt beim zweiten mal durchlesen verstehe ich, was du meinst :)

    Ich bleibe bei einem klaren ein bisschen von beidem. Ein sehr großer Reiz bei den RPGs ist es ja auch, dass man seinen Charakter immer weiter entwickeln kann. Damit ist es ganz klar ein Anreiz für die Spieler, AP zu bekommen, um ihr alter Ego weiter zu entwickeln. Für die Charakter selbst hingegen sehe ich es schon so, dass die zusätzlichen AP ihren Erfahrungsschatz widerspiegeln, den sie halt durch die besonderen Abenteuer, die sie erleben, immer weiter vergrößern.

    Mmmmmh so direkte Belohnungen an die Spieler wie du es meinst gibt es bei uns nicht. Gerade mitschreiben ist für mich schon fast so ein Rollenspieltechnisches Ding. Unsere inzwischen zwei Magier schreiben sowohl OT als auch IT alles mit. Mein Dieb macht das nicht, und der gute Alrik wollte auch schon mal zu einem Besonderen Auftraggeber, wurde aber nicht vorgelassen, weil ich mich OT nicht an den Namen des Auftraggebers erinnert habe und Alrik dies dann natürlich IT auch nicht gemacht hat ;) Auf er anderen Seite schreibt auch unser Thorwaller-Hau-Drauf das meiste mit, aber nur OT. Dafür extra Abenteuerpunkte zu vergeben sehe ich nicht ein.
    Auch was Außerhalb der Gruppe gemacht wird, wird nicht extra honoriert (sonst könnte ich mir mal meine Stunden hier auf dem Forum gutschreiben lassen hö hö hö). Hängt auch damit zusammen, das manche von uns schon arbeiten, und andere noch studieren und damit unterschiedlich viel Freizeit für die Hobbies haben.

    Es ist aber tatsächlich ein bisschen so, dass man als Spieler, der häufig da ist und sich durch Meistern und sonstiges Engagement auszeichnet, auch ein bisschen leichter an Ausrüstung etc ran kommt. Das liegt aber va. auch daran, dass sich so ein Spieler auch viel eher IT mal dran setzt, einen Plan zu verfolgen und auf eine Sache hinzuarbeiten.

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  • Das sind einige mögliche Beispiele dafür, was ein Spieler tun kann, für das er AP erhalten kann, die in den Charakter fließen (der damit direkt nicht unbedingt etwas zu tun hat), von denen ich in den Foren gelesen habe, dass da in einigen Gruppen durchaus AP für vergeben werden: Belohnungen für die Spieler, die in den Charakter fließen, obwohl der eben z.B. kein Modell für ein AB gebaut hat.

    Im Forum diskutieren dürfte allerdings in der Tat nicht mehr dazu zählen, denn wo ein Modell für ein AB bauen oder als Erinnerungsstütze aller ein Tagebuch schreiben noch Mehrwert für die Gruppe hat, hat ein allgemeines Diskutieren das wohl nicht. *g* :P

  • ABP sehe ich als "Belohnung" für Erlebnisse und Erfahrungen der SC. Dabei bin ich als SL nicht dogmatisch, wenn der Spieler des analphabetischen Barbaren das Buchstabenrätsel gelöst hat (bei uns dürfen sich alle Spieler an solcher Art Rätsel beteiligen, unabhängig von den TaW der SC), dann bekommt der SC gegebenenfalls ein paar Extra-ABP - wobei wir meist pauschal die gleichen Anzahl ABP an alle SC verteilen und nur selten differenzieren.
    Sonder-ABP für Bastelarbeiten o.ä. hat es bei uns noch nicht gegeben, würde es wohl auch nicht geben. Allerdings kann ich mich - außer an ein IT-Tagebuch (welches wir dann sogar OT gedruckt haben) zur Phileassonsaga - auch an keine außergewöhnlichen Leistungen solcher Art einzelner Spieler erinnern; einen "ABP-Orden" für deren SC würde ich aber auch dann nicht vergeben - eher dem Spieler eine OT Freude bereiten.
    Als Spieler freue ich mich natürlich auch über ABP für meine SC, da mir die Fortentwicklung derselben Freude bereitet.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Ich verteile auch die AP nach Erfahrungen die die SC gesammelt haben. Obwohl ich einen Kampf zum Beispiel als Ganzes werte und nicht für jeden Gegner AP verteile. Am Ende interessieren vorallem, ob der Plot gelöst wurde und wie. Ich ziehe auch mal für dumme Spieleraktionen AP ab, wenn sie sehr Charakterunstimmig sind.
    Allerdings gebe ich auch AP für eine gute Hintergrundgeschichte ( natürlich nur einmalig) oder für ne clevere Idee ( diese wird dann meist nur einem Char gutgeschrieben). Ich habe sogar schon AP verteilt, weil eine Aktion zur Belustigung der ganzen Runde beigetragen hat ( irgendwas zwischen 5 und 15 AP).
    Gutes Rollenspiel gibt bei mir auch immer wenige AP oder auch selbstlose Aktionen werde extra belohnt. Daher haben die Charaktere am Ende einens AB meistens eine Differenz bis maximal 150AP ( natürlich bei gleicher Spielzeit, abwesende Spieler bekommen einen Bruchteil).

    Provokationsspoiler:

    Spoiler anzeigen

    Ne Möglichkeit wäre natürlich noch das mitschleppen eines SC als SL um ihm Extra AP zu geben

  • Du ziehst AP ab weil du besser beurteilen kannst ob die Aktion deines Mitspielers zu seinem Charakter passt als er selbst? ahja...

    Der Post passt ja zu deinen sonstigen Beiträgen.


    Bei uns gibts feste AP für alle mit individuellen SE´s je nachdem was der entsprechende Charakter in dem AB so getan hat. Oder wenns irgend ne richtig dumme/kluge oder sonstwie herausragende Aktion gab gibts auch eine SE. Ja uns ist bewusst das SE´s nicht so gut vergleichbar sind, hat sich aber noch nie einer beklagt

  • Nun, wenn der Spieler eine Lösung parat hat, die er auf moderne Wissenschaften stützt, dann wäre das ein Beispiel für nen Grund :)

    Signatur:
    DSA3 - maximale Freiheit dank der 4. Edition

    Nur schummeln ist schlimmer als Schicksalspunkte!

    Hört endlich auf den großen Borbarad als Borbi zu verhätscheln

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (11. November 2016 um 16:18)

  • Ich wähle Möglichkeit Nummer 3. AP sind die Währung mit der sich der Spieler neue Sachen für seinen Charakter kaufen kann und ihn ausstaffiert und für weitere Herausforderungen wappnet. Ich belohne nicht den Spieler für seine Charakterhandlungen (üblicherweise sollte ein Spieler schon genug Belohnung haben, dadurch, dass er Spielspaß hatte und ingame sich weitere Sachen für seinen Charakter erspielt), aber ich sehe AP auch nicht als Erfahrungsgrad der Charaktere, denn in dieser Hinsicht versagen sie absolut (in DSA4.1 kann jemand mit 5k AP deutlich "erfahrener" wirken als jemand mit 8k AP nur weil man unterschiedliche Mechanismen zur Steigerung bzw. Verbilligungen nutzen konnte; in DSA5 bezeichnet der AP-Wert auch selten den Nutzen einer Fertigkeit sondern ist eben weitestgehend willkürlich gewählt, mit einem vagen "Gefühl" für den Nutzen, was erneut eine Erfassung schwierig bis unmöglich macht).

    Abenteuerpunkte sind daher ein reines Mittel, um Spielern zu erlauben ihren Charakter auszubauen. Ich vergebe sie nach Spielzeit und nach Risiko (denn wie jeder weiß, ist es immer ein Nervenkitzel, aber eben auch ein Risiko, wenn man seine Puppe/SC in Gefahr bringt, nicht mehr zum spielen benutzbar zu sein). Daher gibt es bei mir immer pauschal 50 AP pro Spielstunde + Risikozuschlag. Die Erfahrung eines Charakters spiegelt sich letztlich mehr in seinem Fertigkeiten-Portfolio wieder und Belohnung brauchen meine Spieler nicht. Auch wenn sie sich dennoch belohnt fühlen durch die AP. Immerhin gibt es die noch immer am Ende eines jeden Abends. Aber ich belohne sie nicht für "extra"-Arbeit, sondern gebe nur den festen "Stundensatz". Wenn natürlich jemand eine Einzelszene mit mir spielen möchte, kann das auch mehr für die Gruppe bringen.

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  • Hallo,

    eine sehr spannende Frage!

    Mit den AP bekommen die Helden ja die offizielle Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und so für größere Abenteuer und Herausforderungen geeignet zu sein, andererseits kann man mit den AP auch - fernab von spieltechnischen Nutzen - seinen Helden weiter zu individualisieren und ihm den eigenen persönlichen 'Touch' zu geben.

    Ersteres spiegelt ja die Erfahrung des Helden wider, die er in dem bestandenen Abenteuer und den damit verbundenen Herausforderungen und Gefahren, gesammelt hat. Zweiteres ist aber auch eine Belohnung für den Spieler, der seinen Helden mit den AP weiter ausbauen kann und so seinen "Liebling" verbessern kann.

    Daher würde ich auch dazu tendieren, dass die AP eine Mischung aus Erfahrungen und Belohnungen sind. :)

  • AP sind bei uns eher Belohnungen für die Spieler. Allerdings steigern wir von alleine storybezogen, ganz ohne dass jemand dazu gezwungen wird. Wir sind ja nicht mehr 15 :)

    Ich habe meinen Spielern eine feste Menge AP in Aussicht gestellt, wenn sie eine Hintergrundgeschichte für ihren Charakter schreiben.

    Darüber hinaus gab es bisher ca. 500 AP pro Wochenende, kleine Schwankungen können durch geschickte oder ungeschickte Entscheidungen entstehen. Kreativität wird belohnt, dann aber für alle. Wem die Menge viel erscheint: Wir spielen nur 2-3 Wochenenden im Jahr.

    Im letzten AB war übrigens ein Teil der Gesamt-AP an persönliche Aufträge gebunden, jeder Spieler hatte einen anderen, teils konkurrierten die auch. Keiner wusste, welchen Auftrag die anderen hatten. Das hat eine schöne Dynamik reingebracht.

    Was das 'Mitziehen' von inaktiven Helden angeht: Wir rotieren den Meister, der Held des Meisters erhält die Hälfte der AP der Spielerhelden. Dafür überlegt sich der Meister, was sein Held in der Zwischenzeit so getrieben hat.

    Preiset die Schönheit!

  • Wenn man es herunter bricht gibt es APs wohl für Anwesenheit und Spielzeit. Ich mache es zwar gerne an irgendwas fest, was die Charaktere so treiben (muss nichts mit Plot oder Lösungsvorschlägen zu tun haben) und was sie da 'erlebt' haben, aber auch für wenig heldenhaftes gibt es APs. Weil wie oben schon gesagt, verbessert man damit den Charakter und wenn er Y häufiger gemacht hat, sollte er sich mit Y irgendwann besser auskennen. Lieber mehr APs als zu wenig, weil in so ein paar Sachen muss/sollte man APs stecken (Sinnenschärfe, irgendeine Option im Kampf/Nische und Spezialgebiet) und da muss noch etwas für das Unerwartete, das eher Unnütze, das Bunte, den ganze Fluff halt bleiben.

    I ♡ Yakuban.

  • Ne Möglichkeit wäre natürlich noch das mitschleppen eines SC als SL um ihm Extra AP zu geben

    Du kennst jemanden, der das macht?
    Nun ich zum Glück nicht. :) Keine Extra-AP über solche Wege. Faktisch gibt es bei uns eigentlich keine Extra-AP, alle bekommen das gleiche.

    Natürlich sind auch AP für Erlebnisse und Erfahrungen im Endeffekt Belohnungen für den Spieler, aber zwecks Unterscheidung für meine Ausgangsfrage, gilt Belohnung für den Spieler eben auch für Dinge, mit denen der Charakter im Spiel nichts oder nur bestenfalls wenig zu tun hat.
    Daher meine Frage nach der Sichtweise, als was AP betrachtet werden.

  • Bei uns gibt es eigentlich nie Extra-AP. Eigentlich nur über SE's, wenn sich ein Held besonders mit etwas befasst.

    Wo es extra AP gibt, ist wenn man für Plotzwecke pAsp oder pKap ausgiebt. Z.B. um einen NSC von der Schwelle des Todes zu heilen.

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • Ich möchte tatsächlich nicht wissen, wofür es alles AP gibt (das wäre etwas für den anderen Thread), sondern als welche Art Zahlungsmittel AP betrachtet werden.^^

  • Wir hatten es früher immer so gehandhabt das jeder die gleiche Punktzahl bekommen hat es sei denn Abenteuer bedingt gäbe es einen Grund warum nicht bzw der eine mehr der andere weniger.

    Wobei es uns mehr darum ging den Spieler zu belohnen als den Charakter. Natürlich profitiert der Charakter davon allerdings ist der Spieler der Handwerker und der Charakter nur das Werkzeug. Umso mehr der Spieler an Abenteuer bestanden hat um so besser darf sein Werkzeug sein.

    Seht ihr das auch so?

  • Also für mich spiegeln die Abenteuerpunkte den Erfahrungszuwachs eines Helden wider. Das hat mit dem Spielen für mich erstmal nicht so viel zu tun. Der Held macht während des Abenteuers Erfahrungen und wird in bestimmten Aspekten besser. Das spiegelt sich dann in den AP. Allerdings ist das für mich recht Spielunabhängig. Also wenn ein Spieler ein halbes Jahr nicht mitspielen würde, dann aber wiederkommt und erzählt was der Charakter in dem halben OT Jahr so alles getrieben hat, dann kann der gerne auch genauso viele AP haben wie die Mitspieler die immer dabei waren. Folglich ist das als Belohnung für Spielertätigkeit (Dein Beispiel Modell bauen oder Buch schreiben) für mich sinnlos weil der Charakter daran ja nicht gereift ist. Was in dieser Art der Erklärung nur immer so nen Problem ist ist dass man ja auch mit AP Sachen lernen kann, die mit dem Abenteuer in dem sie verdient wurden überhaupt nichts zu tun haben. Da versuche ich dann immer IT Bezüge herzustellen, warum mein Charakter als Erfahrung aus diesem Abenteuer mitgenommen hat, dass er jetzt dringend Kochen lernen müsste oder Ähnliches.

    "Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife... Nie. Ohne. Seife..."
    "WESTEN IST LINKS, MANN!"