• Hmm, noch so ein Nachtrag...

    Grim Meinte:

    Zitat

    Und das mit dem Menschen-töten das wird nicht beigebracht, wie schon gesagt nur die Bedienung einer Waffe, aber ob man sein Wissen einsetzt, das sollte meiner Meinung nur im Notfall und dann zur Verteidigung eingesetzt werden.
    Aber das kann man nicht immer erwarten, da ein Soldat Befehle befolgen soll und dies sind meist nur Befehle zur Bekämpfung von Gegnern, wobei dieser Begriff nur sehr vage ist.

    Dazu kann ich folgendes sagen: Aufgrund meiner Bordverwendung (auf Deutsch: Ich war auf nem Schiff) wurde ich auch zum wachsoldaten ausgebildet. Dabei lernt man zwar in der Theorie auf Menschen zu schießen (praktisch waren das nur Klappscheiben), aber als wir dann in der Kaserne (bevor wir aufs Schiff kamen) Wache schieben mußten, wurde uns mehrfach eingebläut, das falls wir jemanden dabei erwischen wir blos nicht auf ihn anlegen sollen. Anrufen, einen Warnschuß (in die Richtung, in der keine Häuser stehen), vielleicht noch einen Schuß in den Boden, aber auf keinen Fall in Richtung des Unbekannten. So ungenügend, wie unsere Ausbildung sei, könnten wir ja beim Versuch, der Person ins Bein zu schießen, aus versehen den Bauch/Rücken oder Kopf treffen, und das muß nun wirklich nicht sein.

    So gesehen haben wir also explizit den Befehl bekommen, nicht auf Menschen zu schießen.

  • Noch eine Bemerkung zu N_Ns Frage:
    Damit, dass nicht falsch verstanden. Du kannst auch noch jederzeit während deines Dienstes den Antrag stellen und frühestens ist die ein halbes Jahr vor deinem 18. Geburtstag möglich.

    Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse alles, was du sagst. (Matthias Claudius)


  • @Sparen
    Jow, das stimmt wohl. Und das machen die schon ziemlich lange. :D Mein Englisch-Lehrer hat mir erzählt, er musste mit n paar anderen immer Waffen ausrichten. Für jede Waffe haben sie 20 Schuss bekommen. 3 haben sie pro Waffe gebraucht und da keine Munition mit zurückgebracht werden durfte, mussten sie dann wenn sie fertig waren einige hundert Schuss verballern!

    @Brüder
    Es reichen sogar 2! ;-D

    Ingalf von Sturmfels
    Erbauer von Ingalfs Hallen
    ---------------------------------------------
    Und ich sage trotzdem G7 :D

  • Also ich wurde mit T2 gemustert.

    Und ich hab verweigert.

    Ich leiste meinen Zivildienst wahrscheinlich in einer Schule für körperbehinderte Kinder. Ich denke da kann man besseres tun als beim Bund.

    Ich werde Physik studieren, da werde ich nicht viel mit Menschen ztu tun haben, jetzt mal relativ gesehen, da mache ich lieber etwas mit Menschen, als irgdwie meine Zeit zu vergeuden.

    Und ich finde die Verweigerung aus Gewissensgründen äuserst sinlos:

    Ich habe 2/3 meiner Verweigerung aus der Bible abgeschrieben, den Rest von einen Freund...

    Ich fände es besser, wenn man es sich einfach aussuchen könnte.

  • Wie viel man schreiben muss, bis die das akzeptieren ist wirklich krass. Die Leute die ich kenne haben auch alle selbst geschrieben. Mein Bruder insgesamt IMHO etwa 8 Seiten. Ein anderer den ich kenne hat soweit ich weiß erst 2, dann 5 und dann nochmal 10 Seiten geschrieben, bis die\'s kapiert hatten!

    Ingalf von Sturmfels
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    Und ich sage trotzdem G7 :D

  • Solche Glaubensdinge mit einzubringen ist wirklich die beste Lösung und am besten noch ne Großmutter, die man pflegen muß.

    Ich fand die ganze Zeit aber überhaupt nicht schlimm. Ok die damals 2 Monate Grundausbildung waren schon etwas stressig aber danach macht man in Ruhe seine Arbeit (Ich gehöre zu den wenigen, die wirklich was zu tun hatten.) und legt ab udn zu mal ne Übung bzw die sportlichen Leistungen ab und das wars.

    Ich verstehe nicht warum sich so viele dagegen streuben? Von wegen das mit der Waffe! Viele laufen zu Hause mit dem Luftgewehr rum oder spielen Unreal etc und erzählen, daß sie es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können. Das ist wirklich etwas feige. Ich will niemandem zu nahe treten aber das ist meine Meinung.

    Leider ist die Einstellung der heutigen Soldaten so mies, dass sich das auch auf das ganze Umfeld überträgt. Die heutige Bundeswehr ist keine Armee mehr sondern viel eher ein Abenteuercamp und das merkt man immer öfter selbst.
    Ich war zb am Wochenende auf der AMI in Leipzig und da hatten die auch einen Stand. Einen der Manschaftssoldaten hatte ich ne Frage gestellt (ok es war um ihn zu testen aber das spielt ja keine Rolle) und da bekommst du stellenweise Antworten, die zum Haare raufen sind und überhaupt nichts mit einer militärischen Einstellung zu tun haben. Ich bin wirklich ziemlich enttäuscht aber das ist wohl leider keine Ausnahme mehr.

    Selbst viele Dienstgrade und besonders die Ärzte verhalten sich da auch nicht viel anders. Gerade solche die sich verpflichtet haben und das auch ernst nehmen sollten. Die Einstellung der Ärzte kann man als Verweigerer aber gut ausnutzen. Die mustern einen so schnell aus, da brauchst du denen nur sonst was erzählen und die wollen nur ganz selten einen zivilärztlichen Bescheid oder so erzählen. \"Ja ich habe einen Scheuermann, da kann ich sicher nicht alles machen oder? - Wirklich? Da entsprechen sie den Anforderungen garnicht. Haben sie da irgenwas vom Hausarzt mit? - Nein da habe ich jetzt nicht dran gedacht, für mich ist das normal, ich mache schon so lange keinen Sport mehr. - Naja gut sie sind ausgemustert.\" So schnell kanns gehen. Ist zumindest einem Freund so gegangen.

    Wissen ist Macht

  • Nur ein kleines Update, ohne weiteren Kommentar von mir.

    Zitat

    Verheirateten und Älteren bleibt der Wehrdienst erspart
    Berlin (dpa) - Künftig müssen weniger junge Männer damit rechnen, zum Wehrdienst eingezogen zu werden. Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin mitteilte, sollen nur noch Männer eingezogen werden, die maximal 23 Jahre alt sind und auf eine der beiden höchsten Tauglichkeits-Stufen gemustert wurden. Ferner sollen Verheiratete ebenso vom Wehrdienst ausgenommen werden wie Personen, die die Fachhochschulreife besitzen und bereits über einen Ausbildungsvertrag verfügen. Veröffentlicht von RZ-Online am 14.04.2003 12:08 http://www.rhein-zeitung.de/on/03/04/14/

    Ausserdem möchte ich noch auf einen Artikel zum Thema Wehrdienst verlinken, den ich recht gut fand:
    http://www.frankfurter-rundschau.de/starts...ite/?cnt=193794 Ich wusste gar nicht, dass es eine Fachzeitschrift \"4/3 - Fachzeitschrift zu Kriegsdienstverweigerung, Wehrdienst und Zivildienst\" gibt... :shock:

  • Hanzou

    Leider muss man diesen Stuss mit Angst vorm Töten und Waffen und den ganzen Rest schreiben, um nicht zum Bund zu müssen.

    Ich möchte etwas sinvolles tun. Mehr nicht. Oder kannst du sagen, dass das, was du in deiner Zeit beim Bund getan hast, irgendeinen Menschen geholfen hat?

    Fast keiner der Verweigerer hat Angst, sie haben nur keinen Bock, ein Jahr ihres Leben mit so einen Mist zu verschwenden.

    Und zu der Ausmusterung:

    Ich habe Bestätigungen für eine Rückenfehlstellung und für Allergien auf 20 verschiedene Stoffe mitgebracht. Die haben mich zu einen weiteren BW Artzt geschickt und das Ergebniss: T2

    Mein Freund hat wegen schlechten Zähnen T2 bekommen....

  • Meine Verweigerung ist durch...

    Es gibt aber ab 1. Juli neue Regelungen (die für mich von Vorteil gewesen wären.

    Es werden dann nur noch T1 oder T2 gemusterte eingezogen, die nicht älter als 23 sind. Auch Leute mit Fach-ABI und einer sicheren Ausbildungsstelle kommen um den Wehrdienst herum...
    Tja, dann wäre ich befreit worden, aber nun muss ich wohl meinen Zivi ableisten. Außer das zählt auch rückwirkend...
    Ich habe auch viele Allergien (unter anderem Lebensmittelallergien) und Probleme mit der Nase und den Nasennebenhöhlen.

  • Kein Gesetz wirkt Rückwirkend, das ist im Grundrecht verankert. :wink:


    Drego
    Ich habe sehr vielen Menschen geholfen, da ich zum einen in der Personalabteilung war und zum anderen Vertrauensperson der Mannschaften.

    Man geht nicht zum Bund um zu töten sondern um Leben zu schützen. Klar ist es jedem seine eigene Entscheidung und insofern begrüße ich die neue Regelung sehr, die SAB und Xeto erwähnten. Das ist nur der erste Schritt in Richtung Berufsarmee. Wenn man sich allerdings die längerdienenden anschaut dann haben sich etwa 80% erst wärend ihrem Wehrdienst dafür entschieden. Insofern ist es wohl eher ein Schritt in eine Welt, in der Deutschland keine Armee mehr braucht. Das sollte das Ziel aller Menschen sein. Aber bleibt wohl vorerst eine Vision. Ich erspare mir jeglichen weiteren Kommentar dazu.

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